Datum: Sonntag, 26.05.2002

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 4:1 (2:0)

Zuschauer: 303



NOFV-Oberliga Süd • 34. Spieltag

SV 1919 Grimma – BSV Eintracht Sondershausen  4:1 (2:0)

Grimma: Winkler – Massner (ab 13. Braun), Wohllebe, Zaulich, Ziffert, Schober, Beyer (ab 53. Müller), Birnbaum, Mähne, Knoof (ab 79. Brumme), Pörschmann – Trainer: Lisiewicz

Sondershausen: Kraus – Franke, Plachy, Rasch, Kloth, Švejdik, Trautmann, Duft (ab 69. Baumann), Tanne, Franz (ab 46. Šzafer), Knäbe – Trainer: Venth

Schiedsrichter: Scheibel (Calbe) – Tore: 1:0 Birnbaum (13.), 2:0 Wohllebe (38.), 2:1 Šzafer (54.), 3:1 Müller (71.), 4:1 Mähne (86.) – Gelbe Karten: Schober, Ziffert – Franz, Švejdik, Knäbe, Trautmann – Rote Karten: Baumann (Sondershausen) wegen groben Foulspiels (73.) – Gelb-Rote Karten: Kloth (Sondershausen) wegen wiederholten Foulspiels (49.) – Zuschauer: 303 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

SV Grimma macht es noch einmal spannend

Grimma. „Wenn jeder sein Letztes gibt, gewinnen wir“, hatte Thomas Mähne vor der Oberliga-Partie gegen Sondershausen behauptet. Recht hatte er. Aber wieder machten es er und seine Fußball-Kollegen  vom SV 1919 Grimma spannend. Zwar nicht bis zur letzten Sekunde aber immerhin bis zur 71. Minute. Da nämlich erlöste Andy Müller die Mannschaft, den Trainer und die Fans vom Albtraum des Vielleicht-doch-nicht-Siegens.

Denn bis zur Halbzeit hatte die Lisiewicz-Elf den Gegner klar beherrscht, sieht man einmal von den beiden Chancen der Sondershäuser zu Beginn des Spiels ab. Da fischte Ronny Winkler einen raffiniert getretenen Freistoß (5.) raus und hielt, als Steffen Knäbe freistehend abzog (12.). „Den Freistoß hätte ich mit der Mütze weggefangen“, konnte Grimmas Coach nach dem Spiel lachen. Das brachte ihm „strafende“ Blicke seines Co, Joachim Niklasch.

Damit waren aber auch schon die Chancen der Gäste aufgezählt. Bedauerlich nur, dass Thomas Massner mit einer Leistenzerrung den Platz verließ (13.). Für ihn kam Sven Braun, und der Routinier löste seine Aufgabe sehr gut. Die sichere Abwehr war etwas, auf das sich bauen ließ. Sven Birnbaum nutzte das weidlich. Einmal geschickt, ließ er Lars Plachy aussteigen und Keeper Steffen Kraus keine Chance (13.). Dann wäre ein Abpraller des Blondschopfs fast noch in den Kasten gekullert. Beim 2:0 halfen die Gäste fleißig mit. Womöglich wäre der Schuss von Daniel Wohllebe neben das Gehäuse der Thüringer gegangen. Doch Marcel Švejdik rannte in die Schussbahn und fälschte das Leder unhaltbar ab (38.).

Damit war zur Pause klar, dass es nicht der auf www.thueringenliga.de angekündigte Betriebsausflug des BSV werden würde. Und schon recht nicht ein Ausflug ins Grüne. Denn bereits im ersten Spielabschnitt verteilte Schiedsrichter Markus Scheibel fleißig Gelbe Karten, zwei für Grimma, vier für Sondershausen. Mit dem Mann aus Breitenhagen war also nicht zu spaßen. Marcel Kloth nahm’s nicht so ernst, foulte mutig weiter. Und als der Sondershäuser den wieder sehr laufstarken Thomas Mähne umhackte, musste er vorzeitig zum Duschen.

Die Gäste versuchten die Unterzahl durch verstärkten Kampfgeist wettzumachen. Und tatsächlich, der nach der Pause eingewechselte Marek Šzafer erzielte den Anschlusstreffer. Grimma war sichtlich geschockt. „Es ist Wahnsinn, wie wir ins Schwimmen kommen, wenn wir ein Tor kassieren“, ärgerte sich Heiko Pörschmann.

Aber diese Phase hatte auch ihr Gutes, denn nun schoss sich der SV 1919 auf das Gästetor ein. Räume für gute Angriffe gab es zur Genüge und dementsprechend Tormöglichkeiten fast im Minutentakt. Auswahl der Besten gefällig? Mähne-Kopfball knapp daneben, Müller-Schuss aus elf Metern in die Arme des Keepers. Pörschmann knallt das Leder aus vollem Lauf über das Tor. Nicht besser erging es Wohllebe. Stephan Knoof hatte schon in der 49. Minute das Dreiangel anvisiert, beim zweiten Versuch rettete Kraus.

Schließlich war es Andy Müller vorbehalten, einen seiner vielen „Spaziergänge“ durch die gegnerische Abwehr mit dem erlösenden 3:1 abzuschließen (71.). Das war die Entscheidung, zumal der kurz vorher eingewechselte Sven Baumann nach rüdem Foul an André Schober und anschließendem losen Mundwerk auch mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde. Grimma setzte sich nun endgültig in der Gäste-Hälfte fest und Thomas Mähne krönte seine gute Leistung mit einem straffen Schuss zum 4:1-Endstand.

„Zu neunt kann man nicht gewinnen“, grollte Eintracht-Trainer Burkhard Venth. „Ich glaube, wir haben heute nicht nur gegen elf Mann gespielt.“ Grimmas Coach Rainer Lisiewicz freute sich über die gute Mannschaftsleistung seiner Truppe: „Heute haben wir bewiesen, dass es noch geht. Wir hatten keine Ausfälle in der Mannschaft und haben verdient gewonnen.“

Quelle: Andreas Rücker • LVZ Muldental

 

Grimma versöhnt Fans mit schönen Toren

Grimma. Grimma hat sich im letzten Saisonspiel den Frust von der Seele geschossen. Eine Woche nach dem 1:8-Debakel von Cottbus hat der SV einen 4:1-Sieg erzielt. Dabei besiegte sich Gegner Sondershausen fast im Alleingang: Nach dem frühen 1:0 für Grimma konnte die Eintracht das Spiel lange offen halten. Erst zwei Platzverweise gegen Sondershausen brachten Grimma auf die Siegerstraße. Jetzt versöhnten Wohllebe, Müller und Mähne die Zuschauer für die durchwachsene Saison.

Der Tabellen-14. Eintracht Sondershausen kann nach einer Entscheidung des NOFV noch auf Platz 15 abrutschen, muss aber in beiden Fällen eine Relegation spielen.

Quelle: www.mdr.de


Der Spieltag in der Übersicht

FSV Zwickau – VfB Leipzig  0:0

SV Wacker 07 Gotha – VfB Zittau  1:3 (0:1)

SV Braunsbedra – VFC Plauen  0:1 (0:1)

Hallescher FC – FV Dresden Nord  5:0 (2:0)

FSV Hoyerswerda – 1. FC Dynamo Dresden  1:3 (0:0)

OFC Neugersdorf – FC Energie Cottbus Amat.  0:1 (0:0)

FC Sachsen Leipzig – FC Carl Zeiss Jena  3:0 (3:0)