VfL Halle 96 – SV 1919 Grimma  2:1 (2:1)

Halle 96: folgt – Trainer: Intek

Grimma: Mieglitz (ab 46. Winkler) – Ziffert, Löwe (ab 65. Hannig), Wohllebe, Zieger, Zaulich, Mähne, Massner, Braun, Birnbaum, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Marks (Lüderitz) – Tore: 0:1 Zieger (20.), 1:1 Grosche (22.), 2:1 Neubert (27.) – Rote Karten: Ziffert (Grimma) wegen grober Unsportlichkeit (90.) – Gelb-Rote Karten: Mähne (Grimma) wegen wiederholten Foulspiels (85.) – Zuschauer: folgt im Stadion am Zoo zu Halle

Beim VfL wurde Grimma um drei Punkte gebracht

Halle. Die Oberliga-Kicker des SV 1919 Grimma wurden spätestens nach dem Sieg über Nordhausen zum Favoritenschreck. Das war natürlich auch dem Spitzenreiter der Oberliga, dem VfL Halle, am Sonnabend bewusst, als er die Kreisstädter zum Punktspiel empfing.

Aber was die Gastgeber selbst mit spielerischen Mitteln nicht schafften, das besorgte ein vollkommen überfordertes Schiedsrichter-Kollektiv. Steffen Ziffert (sah in der Schlussminute wegen angeblicher Linienrichter-Beleidigung die Rote Karte} war stinkesauer: „Natürlich durfte ich nichts sagen, aber mir war einfach der Kragen geplatzt, weil wir über 90 Minuten klar benachteiligt wurden. Dem Schiedsrichter selbst kann man da keine Schuld geben, der war total überfordert. Aber sein Assistent…“

Der über geflissentlich das Handspiel, das dem Siegtreffer des VfL vorausging, genauso wie Abseits oder dass der Ball einen halben Meter um Aus war – peinlich. Einzig dann hob er korrekt die Fahne, als sich Steffen Ziffert über das schwache Sehvermögen äußerte. Sekunden vor Spielende gebrach es allerdings hier Schiedsrichter Marks (Lüderitz) wie schon in den ganzen 90 Minuten am nötigen Fingerspitzengefühl. Vielleicht wollte der Sohnemann auch nur seinem Papa an der Linie zeigen, dass er alles im Griff hatte?

Im Griff hatte am Sonnabend aber nur der SV 1919 den haushohen Favoriten VfL Halle. Durch ein Freistoßtor von Nico Zieger in Führung gegangen, musste zwei Minuten später allerdings der Ausgleich hingenommen werden. Reiko Mieglitz hatte gegen den nachsetzenden Grosche den Ball fallen gelassen. „Jeder andere Schiedsrichter hätte bei diesen Bodenverhältnissen das Nachstochern von Grosche abgepfiffen“, ärgerte sich Trainer Rainer Lisiewicz.

Als dann Neubert im Laufduell mit Daniel Wohllebe den Ball mit der Hand führt, bleibt abermals der Pfiff aus. Das irregulär erzielte Tor zählt! Aber keiner im Stadionrund konnte wissen, dass das schon der Endstand war. Mit unerhörtem Glück und mindestens zwei schwarzen Helfern brachte der VfL das Resultat über die Zeit. Grimma stemmte sich mit aller Macht gegen die Niederlage, war auf dem harten Boden die deutlich bessere Mannschaft. Speziell in der zweiten Halbzeit machten die Kreisstädter mit ihren Gastgebern ein Halbes. Der Ball allerdings wollte nicht noch mal in den Kasten des VfL. Dabei hatten Nico Zieger und der für den verletzten Ralf Löwe eingewechselte Marco Hannig noch zwei klare Möglichkeiten.

Halle indes blieb in den gesamten 90 Minuten mehr als dünn, konnte sich keine zwingende Chance erspielen. Deshalb war Trainer Rainer Lisiewicz auch nicht sauer auf die Leistung seiner Mannschaft, mit dem Schiri-Kollektiv allerdings ging er hart ins Gericht: „Wir haben in der Abwehr sehr gut gestanden, waren in den Zweikämpfen deutlich überlegen. Ganz stark spielte Ragnar Zaulich. Aber auch Thomas Massner hat mir nach seiner Eingewöhnungsphase in der ersten Halbzeit gefallen. Auf jeden Fall hatten wir uns hier ein Unentschieden, wenn nicht gar einen Sieg verdient. Aber gegen dreizehn Mann ist das eben sehr schwer. Im Zweifelsfalle wurde immer für den VfL gepfiffen, dagegen viele Sachen der Gastgeber übersehen.“

An die Leistung in Halle sollte der SV 1919 Grimma auf jeden Fall anknüpfen, falls das Nachholspiel am Sonnabend bei Jena Glas stattfindet. Ein Sieg wäre wichtig und ein schöner Jahresabschluss.

Andreas Rücker

VfB Leipzig II – FC Energie Cottbus Amat.  0:2

VfL Halle 96 – SV 1919 Grimma  2:1

SV JENAer Glaswerk – VfB Chemnitz  1:0

FC Carl Zeiss Jena II – FV Dresden Nord  1:1

FSV Wacker 90 Nordhausen – FSV Hoyerswerda  2:0

Bischofswerdaer FV 08 – 1. FC Aschersleben  2:1

Bornaer SV – SV Fortuna Magdeburg  0:0

1. Suhler SV 06 – SSV Erfurt-Nord  0:0