Datum: Samstag, 08.11.1997

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Heinz-Steyer-Stadion, Dresden

Ergebnis: 7:0 (5:0)

Zuschauer: 340



NOFV-Oberliga Süd • 13. Spieltag

Dresdner SC – SV 1919 Grimma  7:0 (5:0)

Dresdner SC: folgt – Trainer: Schulz

Grimma: Mieglitz – Wohllebe, Löwe, Zaulich (ab 75. Stäudte), Zieger, Liebich, Wimberger, Engelmann (ab 65. Gießner), Krahl, Vatter – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Lange (Oranienburg) – Tore: 1:0 R. Schmidt (3.), 2:0 Gleis (7.), 3:0 R. Schmidt (12.), 4:0 Kreibich (21.), 5:0 Krasselt (29.), 6:0 Losert (75.), 7:0 Büttner (86., Foulstrafstoß) – Zuschauer: 340 im Heinz-Steyer-Stadion zu Dresden


Spielberichte

Debakel in Dresden: SV 1919, was sollte das?

Dresden. Schon in der Halbzeitpause der Oberliga-Begegnung beim Dresdener SC sprach keiner der Grimmaer Fußballer mehr von einem möglichen Punktgewinn. Stattdessen drehte sich alles um die Schadensbegrenzung.

Zu diesem Zeitpunkt lag der SV 1919 Grimma schon aussichtslos mit 0:5 im Rückstand. War es Zweckpessimismus, wenn in den Dresdner Medien vor dem Spiel vom Angstgegner die Rede war? Angst musste an diesem Tag an der Elbe wohl keiner haben. Außer dem SV 1919, denn für diesen hätte es auch noch zweistellig werden können. Aber auch so war die Blamage schon groß genug. Jedenfalls konnte sich keiner im Grimmaer Lager an eine derart hohe Niederlage erinnern.

Nun ist es wahrlich keine Schande, beim DSC zu verlieren, immerhin werden die Elbestädter noch als Aufstiegskandidat gehandelt. Aber wie die Niederlage zustande kam, wird nicht nur Rainer Lisiewicz zu denken geben. Leider sind dem Trainer personell die Hände gebunden. Denn wenn nur Mieglitz, Löwe, Zieger und Wimberger halbwegs Normalform erreichten, ist das sicher nicht aufs Training sondern auf die Einstellung einiger Spieler zurückzuführen. Doch eben da gab es keine Möglichkeiten zur Korrektur.

Dresden indes stellte frühzeitig die Weichen auf Sieg. Schon in der dritten Minute knallte R. Schmidt das Leder unter die Lattenunterkante – keine Chance für Mieglitz. Der konnte sich im gesamten Spielverlauf noch öfter auszeichnen und trägt wohl die wenigste Schuld am Dilemma. Dann schon eher Mittelfeld und Angriff, von wo absolut keine Entlastung kam. „Vorn konnte man keinen anspielen, die Bälle waren gleich wieder da“, ärgerte sich Frank Wimberger.

Auf dem regennassen Boden gewann Grimma kaum einen Zweikampf, zeigte erschreckende technische Schwächen. Und mit diesen Fehlern machte der Neuling die Dresdner stark. Beim 2:0 war Gleis mit dem Kopf zur Stelle (7.), nachdem Mieglitz einen Schuss nur abklatschen konnte. Mit dem 3:0 durch R. Schmidt (12.) war diee Begegnung praktisch schon entschieden. Denn Grimma war nicht in er Lage, sich noch einmal aufzubäumen.

Im Gegenteil, der Dresdner SC konnte durch Tore von Kreibich (21.) und Krasselt (29.) auf 5:0 erhöhen, hatte noch mehrere Gelegenheiten, Treffer zu erzielen. Dem stand lediglich ein Schuss von Vatter über das Tor gegenüber. Und man war froh, als Schiedsrichter Frank Lange (Oranienburg) endlich zur Pause pfiff.

Nach dem Seitenwechsel konnte der Spielstand erst einmal gehalten werden. Das aber nicht, weil Grimma besser wurde, sondern weil der DSC im Vorgefühl des sicheren Sieges einen Pflock zurücksteckte. Nun hatten sogar die Muldestädter die Chance, einen Treffer zu erzielen. Und nicht von ungefähr ging diese Gefahr bei Freistößen von Zieger und Wimberger aus. Doch einmal verfehlte der Ball nur knapp das Ziel, beim anderen Mal konnte der Dresdner Keeper in großartiger Manier den Ball aus dem Dreiangel fischen. Auch Wimbergers Verzweiflungsschuss aus 30 Metern wurde eine Beute des Keepers.

Aber dann schlug Dresden erneut zu. Losert kommt nach einer Eingabe unbedrängt zum Kopfball und nutzt diese Chance (75.). Über das Zustandekommen des siebenten Treffers lachten selbst die Dresdner Zuschauer: Bei diesem Spielstand brauchte man für eine derartige Attacke gewiss nicht unbedingt Strafstoß zu pfeifen. Sei es wie es sei, Büttner (84.) verwandelte.

Aus Grimmaer Sicht sollte man dieses Spiel ganz schnell vergessen, und sich auf die nächste Begegnung konzentrieren. Glück im Unglück hatte man mit den Resultaten der anderen Mannschaften. Doch nun muss gegen Hoyerswerda zu Hause auf jeden Fall gewonnen werden, wenn der Mittelfeldplatz gehalten werden soll. Denn vor der Winterpause stehen noch zwei schwere Auswärtsspiele beim VfB in Chemnitz und Suhl auf dem Programm. Und die beiden Heim-Begegnungen, mit denen es 1998 weitergeht (VfL Halle, Fortuna Magdeburg), werden bestimmt auch nicht leichter.

Andreas Rücker


0:7 – SV Grimma blamiert sich beim Dresdner SC

Dresden. Eine blamable Leistung bot der SV Grimma beim 0:7 in Dresden. Niemand erwartete vom Neuling einen Sieg beim Mitfavoriten. Aber zumindest den Willen hätte die Mannschaft zeigen können. Außer Torwart Mieglitz, Löwe, Zieger und Wimberger erreichte der Rest keine Normalform.

Bereits in der 3. Minute schlug es zum ersten Mal im Gehäuse von Mieglitz ein. R. Schmidt hatte den Ball unter die Latte gedonnert. Dann ging es Schlag auf Schlag. Gleis (7.) und R. Schmidt (12.) schraubten das Ergebnis auf 3:0. Glück für den SV, dass Mieglitz noch vier Hundertprozentige hielt, und es nach 29 Minuten erst 5:0 durch Tore von Kreibich (21.) und Krasselt (29.) stand. Die Muldestädter konnten froh sein, dass der DSC nur noch zu zwei Treffern durch Losert (75.) und Büttner (86., Foulstrafstoß) kam.

Andreas Rücker


Dresden. Leider wurde das 0:5 vom 3. Spieltag bei Fortuna Magdeburg im Spiel beim DSC noch übertroffen. Diesen Tag sollte man ganz schnell vergessen, denn wenn bei sieben Gegentoren Torwart Mieglitz noch zu den Wenigen gehörte, der nicht enttäuschte, ist wohl kein weiterer Kommentar nötig.

Leipziger Fußball-Jahrbuch 1997/98


Der Spieltag in der Übersicht

VfB Chemnitz – 1. Suhler SV 06  0:0

Dresdner SC – SV 1919 Grimma  7:0

FC Carl Zeiss Jena Amat.  – Bornaer SV  5:2

SV 1910 Kahla – Bischofswerdaer FV 08  0:1

FV Zeulenroda – FV Dresden Nord  1:1

SV Fortuna Magdeburg – SV JENAer Glaswerk  5:1

Hallescher FC – FC Anhalt Dessau  5:2

FSV Hoyerswerda – VfL Halle 96  0:0