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Jahrelanger Drittligist morgen zu Gast in Grimma

Vorschau auf das 2. Testspiel auf die
Oberliga-Rückrunde

 

FC Grimma – FSV Zwickau

 

Datum:            Samstag, 20.01.2024

 

Anstoß:           14.00 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Grimma. Nach dem torlosen 0:0-Unentschieden im ersten Testspiel am letzten Samstag gegen den Sachsenliga-Zweiten SG Taucha steht für den Oberligisten FC Grimma das zweite Vorbereitungsspiel auf die Rückrunde ins Haus. Dies ist für die Muldestädter vierzehn Tage vor dem Oberliga-Nachholspiel gegen den VfL Halle 96 bereits eine echte Standortbestimmung, zumal der Gegner am Wochenende ein ganz anderer Gradmesser ist. Mit dem FSV Zwickau gastiert am morgigen Samstag ein echter Traditionsverein in Grimma, der nach sieben Jahren ununterbrochener Drittliga-Zugehörigkeit zum Ende der vergangenen Saison in die Regionalliga absteigen musste. Mit einer völlig neuen und stark verjüngten Mannschaft versuchen die Westsachsen nun diese Spielklasse mit allen Mitteln zu halten. Aktuell steht der Europapokal-Halbfinalist der Saison 1975/76 mit 16 Punkten aus 17 Spielen auf Tabellenplatz 15, wobei vor der Winterpause vor allem der Heimsieg über den 1. FC Lokomotive Leipzig (3:2 nach 0:2-Rückstand) sowie der 5:2-Erfolg in Jena aufhorchen ließ. FC-Trainer Steffen Ziffert freut sich über den Test gegen die Westsachsen. „Zwickau hat sich in den letzten Begegnungen erheblich stabilisiert und hat in der Regionalliga langsam Fuß gefasst. Demzufolge stellt dieses Vorbereitungsspiel für meine Mannschaft gegen ein höherklassiges Team eine absolute Herausforderung dar, wo wir mit Sicherheit auf Herz und Nieren geprüft werden. Von meiner Mannschaft erwarte ich, dass sie die positiven Trainingseindrücke im Wettkampf umsetzt und ohne Druck aufspielt.“ Der Anstoß auf dem Kunstrasen im Husaren-Sportpark erfolgt am morgigen Samstag um 14.00 Uhr.

Rico Schmitt, Trainer des FSV Zwickau, war Anfang Juli des vergangenen Jahres nicht zu beneiden. Nachdem der ehemalige Coach des FC Erzgebirge Aue, von Kickers Offenbach, des Halleschen FC, des FC Carl Zeiss Jena und zuletzt des SV Meppen die Westsachsen mit Beginn der neuen Saison übernahm, war guter Rat teuer. Nach dem Abstieg aus der sehr kostspieligen 3. Liga hatten unzählige Akteure die Westsachsen in alle Himmelsrichtungen verlassen – der Fußball-Lehrer musste mit dem neuen Sportdirektor Robin Lenk binnen kurzer Zeit eine völlig neue Mannschaft aus dem Boden stampfen. „Zum Trainingsauftakt Anfang Juli hatten wir insgesamt zehn Spieler im Kader – darunter ein Torwart und ein Rekonvaleszent“, erinnert sich der 55-Jährige. „Uns blieben bis zum Regionalliga-Auftakt mit vier Wochen insgesamt sehr wenig Zeit, eine Reihe von Spielern trainierten bei uns über einen gewissen Zeitraum zur Probe. Dass dem Verein nach dem Drittliga-Abstieg zwangsläufig wenig Ressourcen zur Verfügung standen, kam natürlich erschwerend hinzu. Doch zurückblickend denke ich, dass wir für unsere Verhältnisse insgesamt einen guten Kader zusammengestellt haben – wir können mithalten und sind mit unseren jungen und entwicklungsfähigen Spielern in der Regionalliga konkurrenzfähig.“ Dies unterstreichen die letzten Ergebnisse der Westsachsen, nachdem sich die völlig neue Truppe zu Beginn der Saison erst finden musste. „Wir haben im November und Dezember mit den positiven Ergebnissen einige Ausrufezeichen gesetzt und damit die Messlatte für die Rückrunde natürlich hoch gelegt“, so der FSV-Trainer. „Doch daran werden wir uns messen lassen müssen, wir haben in der Stadt und der Region durch unsere ungeheure Fanbase sowie das Medien-Interesse eine große Verantwortung die Klasse zu halten. Zurückblickend muss ich sagen, dass wir im Verlauf der Hinrunde Woche für Woche wettbewerbsfähiger geworden sind. Es macht Spaß mit den Jungs zu arbeiten – sie sind belastbar und wollen trainieren. Allerdings sind selbstredend alle noch nicht am Ende des Fahnenstange angekommen.“ Im Hinblick auf den Test in Grimma ist Schmitt froh, nach dem Spielausfall in Babelsberg trotzdem im Rhythmus zu bleiben. „Ich bin erst einmal erfreut, dass der Test in Grimma zustande gekommen ist und wir unter freiem Himmel testen können“, so Schmitt. „Letzte Woche in Essen haben wir schon den positiven Trend der letzten Wochen fortgesetzt, in Grimma wollen wir natürlich dort weitermachen. Wir werden dort auf einen guten Gegner treffen, so dass Spielfreude und jegliche taktischen Komponenten unabdingbar sind.“

Die Grimmaer freuen sich daher auf einen hochmotivierten Gegner und sollten diesen Test völlig unbeschwert angehen. „Im Spiel gegen den Ball wird es wichtig sein, ähnlich kompakt aufzutreten wie am vergangenen Woche“, so Steffen Ziffert. Dabei kann man dem Grimmaer Trainer nur beipflichten, im Vergleich zu den letzten Spielen in der Oberliga agierten die Muldestädter im Defensivbereich weitaus stabiler. Jedoch waren im Offensivspiel nach wie vor die bereits bekannten Probleme erkennbar. „Hier müssen wir uns steigern, bereits in der Trainingswoche haben wir sehr fokussiert daran gearbeitet“, so Ziffert. Weiterhin freut den FC-Coach, dass er im Vergleich zur Vorwoche einen weitaus breiteren Kader zur Verfügung hat. Stefan Tröger, Lucas Bartsch, Matty Goldammer, Tom Stockmann, Stefan Ronneburg und Louis Walter, welche allesamt am letzten Wochenende aufgrund verschiedener Gründe nicht zur Verfügung standen, werden am morgigen Samstag wieder in den Kader rücken, so dass bei den Muldestädtern genügend Alternativen vorhanden sind. „Wie gesagt, wir wollen uns gegen Zwickau gut präsentieren und uns mit einem ordentlichen Auftritt weiteres Selbstvertrauen holen“, so Trainer Steffen Ziffert.