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Zu wenig – Grimma trennt sich daheim von Arnstadt torlos


NOFV-Oberliga • 6. Spieltag

FC Grimma – SV 09 Arnstadt  0:0

Grimma: T. Jentzsch – Tröger, Mattheus, Bartsch, Spreitzer – T. Ziffert – Farkas (ab 66. Walter), Jackisch (ab 78. Ronneburg), Beiersdorf (ab 83. Markus), Pechmann (ab 83. Diermann) – Böhme – Trainer: St. Ziffert

Arnstadt: Henning – Bär, Stelzer, Bertram (ab 46. Skaba), Barthel – Varnhagen (ab 87. Martinez) – Pusch (ab 65. Lvov), Kiraly, Messing, Grünert (ab 46. Scheuring) – Hädrich (ab 76. Nieswandt) – Trainer: Hauswald

Schiedsrichter: Weiser (Kemberg) – Schiedsrichter-Assistenten: Pilz (Halle), Lehmann (Dessau) – Gelbe Karten: Beiersdorf (Unsportlichkeit – 65.), Tröger (Unsportlichkeit – 90.) – Pusch (Foulspiel – 10.), Bär (Handspiel – 38.), Stelzer (Foulspiel – 73.), Kiraly (Unsportlichkeit – 90.) – Reservebänke: Böhm (Tor), Choschnau, Rietschel – Apel (Tor), Hoffmann – besondere Vorkommnisse: Verwarnung für Grimmas Co-Trainer M. Jentzsch wegen Unsportlichkeit (73.) – Zuschauer: 83 im Husaren-Sportpark zu Grimma

 

Grimma. Nach dem letztwöchigen knappen 3:2 (1:0)-Pokalerfolg im Muldental-Derby beim Landesklassisten HFC Colditz hat Oberligist FC Grimma in seinem Tagesgeschäft nur einen Teilerfolg verbuchen können. Am 6. Spieltag der Oberliga Süd kam die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert gegen den Aufsteiger SV 09 Arnstadt im heimischen Husaren-Sportpark nicht über ein torloses 0:0-Unentschieden hinaus – ein Ergebnis, welches am Ende des Tages insgesamt als leistungsgerecht zu betrachten ist. Dabei sahen die Zuschauer insgesamt keinen fußballerischen Leckerbissen – eine Unmenge an Zweikämpfen im Mittelfeld sowie fehlendes Tempo im Offensivspiel auf beiden Seiten prägten die 90 Minuten ganz entscheidend. Demzufolge war FC-Trainer Steffen Ziffert letztlich mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden. „Wir hatten uns viel mehr vorgenommen, so dass ich mir am Ende nicht schlüssig bin, ob ich von einem Punktgewinn oder von zwei verlorenen Zählern sprechen soll“, so der ehemalige Grimmaer Libero. „Es war ein typisches 50-50-Spiel, wo auf beiden Seiten Chancen vorhanden waren. Vielleicht hatte Arnstadt dabei die klareren, doch auch wir hätten die Begegnung siegreich gestalten können. Insgesamt wirkte Arnstadt jedoch präsenter, wir haben weiterhin viel zu wenig zweite Bälle erobert. Daher ist die Punkteteilung gerecht – insgesamt war der Auftritt meiner Mannschaft jedoch maximal überschaubar. Das einzig Positive ist, dass wir zu Null gespielt haben“, legte Ziffert in der anschließenden Pressekonferenz eine recht klare Analyse hin. Martin Hauswald, Trainer des SV 09 Arnstadt, war dagegen mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Grimma angetan. „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, auch, weil wir in unseren Auswärtsspielen bisher kein Matchglück besaßen. Vor allem die Art und Weise, wie wir hier aufgetreten sind, stimmt mich positiv“, so der ehemalige Zweit- und Drittliga-Profi. „Die Mannschaft hat das abgerufen, was wir im Vorfeld besprochen hatten, so dass sich die Elf diesen Punkt verdient hat. Insgesamt war es ein guter Auftritt meiner Truppe – weiterhin freue ich mich, dass wir auch mal zu Null gespielt haben. Da die Begegnung in beide Richtungen hätte gehen können, kann ich insgesamt von einem gerechten Unentschieden sprechen.“

Dabei legten die Muldestädter jedoch einen ganz ordentlichen Start hin. Anfangs gelangen vielversprechende Offensiv-Aktionen, vor allem über die Außenpositionen gelang es immer wieder, die Gäste-Abwehr unter Druck zu setzen. So war Felix Beiersdorf in der Anfangsphase dem Grimmaer Führungstreffer recht nah, doch verpasste er eine flache Eingabe von Samyr Farkas nur um Haaresbreite (7.). „Wir haben gut und schwungvoll begonnen, doch ebbte diese vielversprechende Anfangsphase recht schnell ab“, so FC-Coach Ziffert im Nachgang. So kamen die Gäste fortan besser in die Begegnung, so dass sich schnell ein Duell auf Augenhöhe entwickelte. So setzen die Thüringer ihrerseits mit einem verdeckten Schuss von Silvano Varnhagen die erste Duftmarke, doch packte FC-Keeper Torsten Jentzsch hier sicher zu (9.). Zehn Minuten später hatten die Gäste jedoch die dicke Möglichkeit, um in Führung zu gehen. Dustin Messing brachte die Kugel, nach einem Konter, per flacher Eingabe gefährlich ins Sturmzentrum, wo zunächst Marco Pusch am blitzschnell abtauchenden Jentzsch scheiterte und anschließend Robin Spreitzer den Nachschuss von Patrick Hädrich, auf der Torlinie stehend, zunichtemachte (19.). Zu diesem Zeitpunkt hätten die Gäste allerdings schon in Unterzahl die Partie bestreiten müssen, doch drückte Schiedsrichter Julius Weiser (Kemberg) nach einer rücksichtslosen Attacke Puschs von hinten an Spreitzer beide Augen zu und gab dem Arnstädter nur Gelb (10.). „Es respektiere jederzeit die Schiedsrichter, weil sie allesamt einen schweren Job verrichten müssen“, blickte Trainer Steffen Ziffert in der Pressekonferenz noch einmal auf diese Szene zurück. „Doch diese Aktion war für mich klar Rot! Der Spieler kommt mit Anlauf von hinten und hat überhaupt keine Chance den Ball spielen zu können, weil dieser bereits schon lange weg war. Bei solchen Situationen können sich Spieler sehr schwer verletzen, so dass ich mir hierbei von den Schiedsrichtern mehr Mut wünsche, auch nach einer, fünf oder zehn Minuten eine Rote Karte auszusprechen. Das kann nächste Woche beispielsweise auch uns selbst treffen – ich möchte einfach, dass die Spieler bei solchen Attacken vom Schiedsrichter geschützt werden.“

In der Folgezeit spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Erst in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit legten die Gastgeber noch einmal eine Schippe drauf, so dass sich prompt Tormöglichkeiten ergaben. Nach Zuspiel von Farkas scheiterte Christoph Jackisch am gut reagierenden Valentin Henning (36.), anschließend konnte Beiersdorf mit einem Freistoß den Arnstädter Schlussmann ebenfalls nicht bezwingen (38.). Genau zwischen diesen beiden Aktionen lag die Kugel zwar einmal im Gäste-Gehäuse, doch jubelten die Muldestädter hier etwas zu früh. Nachdem Henning einen Schuss von Lenny Pechmann nach vorn prallen ließ, schaltete Mittelstürmer Patrick Böhme am schnellsten und hob das Streitobjekt in die Maschen. Doch kam die Abseitsfahne von Assistent Albert Lehmann (Dessau) prompt, der beim Schuss Pechmanns Böhme bereits in der verbotenen Zone gesehen hatte (37.). Auch Jackisch hatte kurz darauf mit einem Distanzschuss kein Glück, knapp strich die Kugel über den Querbalken (39.).

Nach dem Wechsel setzte sich die Partie auf Augenhöhe weiter fort, leider konnten die Grimmaer den leichten Schwung auf den letzten Minuten der ersten Hälfte nicht transportieren. Zwar hatten die Gastgeber nach Vorarbeit von Farkas durch Pechmann die erste Abschlusshandlung zu verzeichnen (Parade Henning, 47.), doch blieben die Grimmaer Offensivbemühungen überschaubar. So hatten die Gäste nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Lukas Scheuring die nächste klare Gelegenheit, doch machte FC-Torhüter Jentzsch nach einem Schuss des völlig frei vor ihm auftauchenden Hädrich rechtzeitig das kurze Eck dicht (53.). Arnstadt wirkte fortan deutlich präsenter, gewann die Vielzahl von zweiten Bällen und agierte insgesamt in der Zweikampfführung robuster. Manko der Thüringer war jedoch, dass sie einige ihrer Offensivaktionen viel zu unsauber ausspielten, um noch gefährlicher vor dem Grimmaer Tor aufzutauchen. So zischte einzig ein Schuss von Hädrich knapp über den Kasten (67.) – bei einem Kopfball von Silvano Varnhagen, nach vorherigem Eckball, rettete Spreitzer artistisch auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Torhüter (73.). „Schade, dass wir diese Möglichkeiten nicht nutzen konnten“, resümierte Martin Hauswald. „Dann wären sogar drei Punkte möglich gewesen.“ Nichtsdestotrotz sah der Arnstädter Coach, dass, trotz des überschaubaren Auftritts, auch die Grimmaer noch zwei gute Möglichkeiten besaßen, was durchaus den Heimsieg hätte nach sich ziehen können. So stand Böhme nach einem Schnellangriff plötzlich völlig frei vor dem Gäste-Tor, doch zögerte der Mittelstürmer in seiner Abschlusshandlung viel zu lange, so dass Abwehrspieler Skaba die Situation gerade noch bereinigen konnte (59.). Vier Minuten vor Schluss brachte der eingewechselte Louis Walter abermals Böhme in gute Schussposition, doch strich dessen Flachschuss äußerst knapp am langen Eck vorbei (86.). „Klar muss er eine dieser beiden Möglichketen verwerten, doch insgesamt gesehen wäre ein Sieg unsererseits vielleicht auch gar nicht verdient gewesen“, so FC-Trainer Steffen Ziffert im Nachgang.

So blieb es am Ende des Tages beim torlosen Unentschieden – ein Ergebnis, mit welchem vor allem die Muldestädter insgesamt nicht zufrieden sein können. „Aber es nützt nichts. Zweifellos wollten wir dieses wichtige Heimspiel gewinnen, doch nehmen wir diesen Punkt jetzt erstmal mit“, so ein leicht enttäuschter Steffen Ziffert.


Im Spiegel der Presse und der Digitalen Medien

Erster Auswärtspunkt perfekt

Grimma. Eine Nullnummer der besseren Art. Die intensiv, mit vielen rassigen Zweikämpfen geführte Begegnung verlief über die gesamte Spielzeit ausgeglichen, so dass die Punkteteilung am Ende den Leistungen beider Teams entsprach.

„Mit dem Punkt sind wir zufrieden, haben wir uns doch für unseren Aufwand belohnt. Wir haben unsere Zielstellung, zu Null zu spielen gut umgesetzt, haben den Gegner beeindruckt und die nötige Gier und Entschlossenheit in den Zweikämpfen gezeigt. Es war ein sehr enges Spiel, geprägt von intensiven Zweikämpfen, beide Mannschaften hätten die Begegnung auch für sich entscheiden können. Insgesamt geht das Ergebnis in einer komplett ausgeglichenen Partie völlig in Ordnung“, so Trainer Martin Hauswald nach dem Spiel.

Es gab Phasen da besaßen die Einheimischen mehr Spielanteile, dann waren die Nullneuner am Zug, so das letztlich sowohl die Einheimischen als auch Arnstadt den Platz als Sieger hätten verlassen können. Auffallend, das die Gäste mit hohem Einsatz leidenschaftlich verteidigten, ihr Tor sauber hielten und auch in der Offensive Akzente setzten. Die erste Möglichkeit besaßen die Muldestädter als Jackisch eine Rechtsflanke nur knapp verpasste (7.). Anschließend parierte Grimmas Schlussmann Jentzsch Varnhagens Distanzschuss (10.). Dann zischte Zifferts Freistoß am Tor vorbei (12.). Als Marco Pusch im Strafraum zu Fall gebracht wurde, blieb der Pfiff des Unparteiischen jedoch aus (20.). Torwart Valentin Henning bewahrte seine Farben mit einer Glanzparade gegen Böhmes Distanzschuss vor einen möglichen Rückstand (37.).

Auch im zweiten Durchgang schenkten sich die Kontrahenten, bei tropischen Temperaturen nichts und strebten jeweils den Dreier an. Erst bereinigte Arnstadts Schlussmann Henning gegen den freistehenden Pechmann eine brenzlige Situation, dann entschärfte Grimmas Keeper Jentzsch Hädrichs Schuss, nach eine tollen Kombination über Scheuring und Messing in großem Stil (53.). Gästetorjäger Patrick Hädrich versuchte es aus der Distanz, verfehlte aber das Tor nur um Haaresbreite (68.). Fast das Führungstor der Bachstädter, doch Varnhagens Kopfball nach Ecke wurde noch von der Torlinie geschlagen (73.). Aber auch die Hausherren verbuchten durch Bartsch, dessen Schuss nur knapp am linken Pfosten vorbeistrich, eine Chance das Spiel zu entscheiden (87.).

Uwe Vester • SV 09 Arnstadt


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Pressekonferenz