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Freitagabend-Match: Sandersdorf gastiert

Vorschau auf den 2. Spieltag der
NOFV-Oberliga Süd

 

FC Grimma –
SG Union Sandersdorf

 

Datum:            Freitag, 04.08.2023

 

Anstoß:           18.30 Uhr

 

Spielort:          Husaren-Sportpark, Grimma

 

Nachdem der FC Grimma aufgrund eines energischen Endspurts mit zehn Punkten aus den letzten vier Spielen auf der letzten Rille den letztjährigen Oberliga-Klassenerhalt realisieren konnte, war die Freude am vergangenen Sonntag umso größer, diesen Schwung auch mit in die neue Spielserie nehmen zu können. Zum Saisonauftakt gewann die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert beim seit Jahren äußerst heimstarken VfB Auerbach mit 2:1 (2:0) und konnte somit die ersten drei Punkte auf dem Konto einfahren. Dabei agierten die Muldestädter im Vogtland äußerst diszipliniert, vor allem in kämpferischer Hinsicht konnte die Truppe vollends überzeugen. Weiterhin erwiesen sich die Grimmaer diesmal als äußerst effektiv – zwei Treffern nach Standardsituationen waren die Basis, um den Auswärtssieg zu entführen. Zwar wurde es nach dem Auerbacher Anschlusstreffer in den letzten 20 Minuten erwartungsgemäß noch einmal eng, doch mit Leidenschaft, Hingabe und etwas Glück brachten die Muldestädter den knappen Auswärtssieg über die Runden. „Speziell im ersten Durchgang haben wir ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht“, so Trainer Steffen Ziffert. „Nach dem Wechsel gelang es uns leider nicht, die vorhandenen Kontermöglichkeiten sauber auszuspielen – die Räume dafür waren durchaus vorhanden. Jedoch hat die Truppe bis zum Schluss kompakt verteidigt, sich mit Mann und Maus in jeden Zweikampf geworfen und dadurch die Auerbacher Druckphase zum Schluss erfolgreich überstanden. Ein guter Start ist wichtig – aber dennoch: Es war das erste Spiel! Wir müssen unsere Leistung auch in den kommenden Wochen weiterhin konservieren, um weiterhin erfolgreich zu sein.“ Und genau diesbezüglich steht für die Grimmaer am Freitag bereits der nächste harte Prüfstein ins Haus. Mit der SG Union Sandersdorf gastiert um 18.30 Uhr im Husaren-Sportpark ein äußerst unbequemer Gegner, mit dem die Muldestädter seit Jahren gehörige Probleme haben. Die letzten vier Duelle gingen allesamt an die Anhaltiner, der letzte Grimmaer Sieg resultiert aus dem September 2020, als man daheim mit 5:1 gewann.

Seit der Saison 2013/14 ununterbrochen in der Oberliga auf Punktejagd gehend, zählt die SG Union Sandersdorf mittlerweile zum festen Inventar in dieser Spielklasse. Dabei jeweils meist immer auf gesicherten Mittelfeldplätzen einkommend, hatten sich die Anhaltiner im Vorfeld der abgelaufenen Saison etwas mehr vorgenommen, doch verbrachte die Elf von Trainer Thomas Sawetzki (42) stattdessen einen langen Zeitraum am Rand der Abstiegszone. Hauptproblem in dieser Phase war zweifelsohne die schlechte Auswärtsbilanz – auf den gegnerischen Plätzen ließ man einfach viel zu viele Zähler liegen. Erst ab April gelang der endgültige Turnaround – ein energischer Schlussspurt mit zehn Punkten aus den letzten vier Begegnungen ließ die Unioner noch auf Platz acht klettern. Um nicht erneut über einen langfristigen Zeitraum in den unteren Sphären der Tabelle zu hausieren, verstärkten die Unioner in der Sommerpause in ordentlicher Art und Weise. Mit Elia Miro Friebe (Wernigerode), Moritz Griesbach (Grimma), Tarik Reinhard (Chemie Leipzig), Ben Zeigler (Zorbau) und Lennart Jauck (Carl Zeiss Jena) holte man eine ganze Reihe von interessanten Akteuren, welcher allesamt ihre Oberliga-Fähigkeiten in den vergangenen Jahren bereits eindrucksvoll nachgewiesen haben. „Wir haben uns im Sommer ganz bewusst etwas anders aufgestellt als in den Jahren zuvor“, so Coach Sawetzki. „Priorität war, Qualität hinzu zu gewinnen, was uns im Rahmen unserer Möglichkeit auch richtig gut gelungen ist.“ Zweifelsohne muss man in Sandersdorf die Abgänge von Danny Wagner (Halle 96), Jakob Funken (Pirna-Copitz), Gregor Schlichting (Wernigerode), Jasper Günther, Richard Franz (beide Zorbau) und „Ikone“ Rico Gängel (Karriere-Ende) verkraften, doch mit den Neuverpflichtungen findet man sich in Sandersdorf gut aufgestellt. „Wir sind mit unserem Kader sehr zufrieden“, so Trainer Thomas Sawetzki, der als aktiver Spieler zum Oberliga-Kader des SV Dessau 05 (Saison 2004/05), des VfB 09 Pößneck (2005 – 2007) und des FC Eilenburg (2007 – 2009) angehörte. „Auf den Positionen, wo wir es für nötig empfunden haben, konnten wir uns gut verstärken. Ziel muss es daher sein, schnell genug Punkte zu sammeln, um uns frühzeitig von der Abstiegszone zu entfernen. Die Oberliga ist in dieser Saison sicherlich noch ausgewogener und ausgeglichener, daher wollen wir uns schnellstmöglich im sicheren Hafen bewegen.“ Jedoch ging aus Sandersdorfer Sicht am letzten Sonntag der Auftakt im heimischen Sport- und Freizeitzentrum in die Hose. Gegen Regionalliga-Absteiger VfB Germania Halberstadt zogen die Unioner mit 1:2 (0:0) den Kürzeren – für Coach Sawetzki jedoch kein Grund zur Panikmache. „Natürlich sind wir vom Ergebnis her absolut enttäuscht, da wir in einem Spiel auf Augenhöhe für viel Aufwand null Ertrag einfahren konnten“, so der Union-Trainer. „Allerdings haben wir gegen einen guten Gegner über die komplette Spielzeit mehr als Paroli geboten. Mit der Leistung meiner Mannschaft war ich definitiv zufrieden – das Resultat passt nicht, keine Frage.“ Über den kommenden Gegner von der Mulde ist Sawetzki natürlich gut informiert, wohl wissend, dass aufgrund der Auftakt-Niederlage etwas Druck bei den Unionern aufgekommen ist. „Ich erwarte ein anderes Spiel als gegen Halberstadt“, so der Sandersdorfer Trainer. „Grimma ist mit dem Sieg in Auerbach gut in die Saison gestartet und hat sicherlich etwas Selbstvertrauen aufgebaut. Daher ist von einer intensiven Begegnung auszugehen, wo auf dem engen Platz Faktoren wie zweite Bälle oder allgemeine Handlungsschnelligkeit entscheidend sein werden. Insgesamt freue ich mich auf das Spiel – die Anlage in Grimma ist top, die Zuschauer sind nah am Spielgeschehen. Zudem gibt es für einen Fußballer nichts schöneres als Partien an einem Freitagabend vor einer hoffentlich guten Kulisse zu absolvieren. Und na klar – wir wollen definitiv etwas mitnehmen.“

Im Grimmaer Lager ist man natürlich über die Qualität des Gegners gut informiert – jedoch werden die Muldestädter wiederum versuchen, das Maximum aus dieser Partie herauszuholen. „Wichtig wird sein, auch gegen Sandersdorf so diszipliniert und geschlossen aufzutreten, wie wir das am Sonntag in Auerbach vorgemacht haben“, so Trainer Steffen Ziffert. Dass seine Elf im Spiel nach vorn noch Reserven hat, war zwar im Vogtland vor allem nach dem Wechsel nicht zu übersehen, doch arbeitet man in den Trainingseinheiten weiterhin akribisch daran. „Aus den Ballgewinnen müssen wir einfach sauberer und zielstrebiger nach vorn spielen, dann werden wir auch mehr Torgefahr ausstrahlen“, so Ziffert. Weiterhin ist der ehemalige Grimmaer Libero zuversichtlich, dass sich im Kader ein, zwei zusätzliche Optionen für den Freitag ergeben. Nichtsdestotrotz hält Ziffert nach dem Erfolg in Auerbach insgesamt den Ball flach. „Der Auftakt in Auerbach war, auch vom Ergebnis her, sehr ordentlich, doch wer nun glaubt, dass vieles von alleine läuft, wird sich auf den Holzweg begeben. Wir müssen uns in jedem Spiel alles hart erarbeiten. Das heißt, dass wir auch gegen Sandersdorf dieselbe Einsatzbereitschaft gepaart mit Hingabe und Leidenschaft in die Waagschale werfen müssen, um gegen diesen qualitativ sehr gut besetzten Gegner bestehen zu können. Wenn uns dies gelingt, können wir auch gegen Sandersdorf überraschen“, so Trainer Steffen Ziffert.

Tom Rietzschel