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Vorstellung weit unter Schnitt


NOFV-Oberliga Süd • Testspiel

VfB Merseburg – FC Grimma  0:2 (0:2)

Merseburg: Haensch (ab 46. Bartz) – Krause, Dräger (ab 57. Ahrens), Taubert, Mittler – Kothe, Dähne (ab 32. Osmanaj) – Friedrich (ab 85. Voigt), Rum (ab 46. M. Erović), Voigt (ab 46. Bielig) – Knerler – Trainer: Bölke

Grimma: Böhm (ab 46. Schiffel) – Ackermann (ab 64. Walter), Mattheus (ab 46. Tröger), Ronneburg (ab 46. Bartsch), Diermann – Choschnau (ab 46. T. Ziffert) – Walter (ab 46. Goldammer), Beiersdorf (ab 64. Choschnau), Stockmann (ab 46. Nitschke), Pechmann – Böhme (ab 46. Farkas) – Trainer: St. Ziffert

Schiedsrichter: Miekautsch (Lüttchendorf) – Schiedsrichter-Assistenten: Grünwoldt (Leuna), Meissner (Dessau) – Tore: 0:1 Pechmann (44.), 0:2 Beiersdorf (45.) – Gelbe Karte: Taubert (Merseburg) wegen Foulspiels (89.) – Reservebänke: keiner – keiner – Zuschauer: 67 am Sportplatz Ulmenweg zu Merseburg

 

Merseburg. Oberligist FC Grimma hat in seinem dritten Testspiel den ersten Sieg eingefahren. Beim anhaltinischen Landesligisten VfB Merseburg (7. Spielklasse) verließen die Muldestädter mit einem 2:0 (2:0) den Platz als Sieger, doch konnte die Mannschaft von Trainer Steffen Ziffert dabei alles andere als überzeugen. Über die kompletten 90 Minuten quälte sich der Oberligist auf dem Merseburger Ulmenweg, weil die Elf vor allem in Sachen Tempo und Spielwitz viele Wünsche offenließ. Zweifelsohne steckt das Team aktuell in der sehr harten und kräftezehrenden Vorbereitungsphase, doch konnte man im Vorfeld gegen einen zwei Ligen tiefer agierenden Gegner insgesamt deutlich mehr erwarten. Aufgrund der deutlichen Feldüberlegenheit geht der Sieg der Muldestädter zwar definitiv in Ordnung, doch blieb die Truppe in diesem Testkick weit unter Schnitt. Demzufolge fiel das Fazit von Trainer Steffen Ziffert im Anschluss recht nüchtern aus. „Wir haben es nicht geschafft, gegen diesen Gegner über eine gewisse Zeit den nötigen Druck aufzubauen, welcher nötig gewesen wäre, um den Merseburger Deckungsverbund zu lockern“, so der ehemalige Grimmaer Oberliga-Libero. „Es war sehr viel Sand im Getriebe, insgesamt wirkte alles viel zu statisch. Tiefenläufe und Spielverlagerungen waren an einer Hand abzuzählen, stattdessen verhaspelten wir uns in Einzelaktionen und waren im Ballvortrag viel zu unsauber. Daher gibt es einiges auszuwerten, in der Hoffnung, dass wir am Samstag in Wolfen deutlich besser auftreten.“

Wieder mit einer Vielzahl von Probespielern antretend, erlangten die Muldestädter zwar erwartungsgemäß frühzeitig eine deutliche Feldüberlegenheit, doch waren die Gäste vor dem Strafraum meist mit ihrem Latein am Ende. Zwar setzte Patrick Böhme nach Zuspiel von Felix Beiersdorf das erste Achtungszeichen (Außennetz, 6.), doch allzu zwingend wurden die Ziffert-Schützlinge nicht. Stattdessen unterliefen dem Oberligisten im Anschluss haarsträubende Fehler im Spielaufbau, was im Konterspiel durchaus den Führungstreffer für den VfB nach sich ziehen hätte können. Nach einem Pass von Julien Rum verfehlte der allein auf das Tor zusteuernde Alexander Friedrich knapp den Kasten (9.), im Anschluss scheiterte Torjäger Tim Knerler mit einem Lupfer-Versuch in FC-Schlussmann Lukas Böhm (23.). Die Grimmaer blieben im eigenen Offensivspiel in der Folgezeit ohne jeglichen Druck, weil man einfach ohne jegliches Tempo agierte. Demzufolge blieben Tormöglichkeiten quasi an einer Hand abzuzählen. So wurde ein Schuss von Lenny Pechmann zur sicheren Beute von VfB-Schlussmann Paul Friedrich Haensch (21.), nach einer Flanke von Moritz Diermann strich ein Kopfball von Louis Walter am Tor vorbei (28.). Wenn man jedoch einmal schnell und zielstrebig nach vorn spielte, wurde es prompt gefährlich. Über die Stationen Walter und Böhme gelangte Beiersdorf in verheißungsvolle Abschlussposition, doch ließ sich Haensch auch diesmal nicht bezwingen (30.). Erst in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit wurden die Muldestädter etwas zwingender, so dass sofort Gefahr vor dem Merseburger Gehäuse entstand. Hier hatten sowohl Pechmann als auch Beiersdorf nicht das nötige Abschlussglück auf ihrer Seite – beide Versuche wurden von der Querlatte aufgehalten (42., 43.). Kurz darauf hatten beide Protagonisten jedoch mehr Erfolg. Gut von Beiersdorf in Szene gesetzt, blieb Pechmann vor dem Tor diesmal abgeklärt und schoss zum 0:1 ein (44.). Doch damit noch nicht genug, 60 Sekunden später konnte der Favorit nachlegen. Von einer undurchsichtigen Situation im VfB-Strafraum konnte Beiersdorf Profit schlagen, gegen dessen Flachschuss Haensch nicht die Spur einer Chance hatte – 0:2 (45.).

Zur Halbzeit wechselte Trainer Steffen Ziffert kräftig durch, doch zur Besserung im Spiel sollte diese Maßnahme nicht beitragen. So blieben die Offensivaktionen in der Folgezeit viel zu statisch, so dass vor dem gegnerischen Gehäuse recht wenig passierte. Die Ausnahmen bildeten hierbei ein Schuss von Max Nitschke, welchen Schlussmann Lucas Bartz reaktionsschnell parierte (53.), sowie ein Schrägschuss von Matty Goldammer, die noch die Lattenoberkante küsste (57.). Gegen einen kräftemäßig fortan immer mehr abbauenden Gegner blieben die Aktionen der Grimmaer sehr fehlerhaft – immer wieder brachte man sich durch Fehlpässe, Missverständnisse und unüberlegte, auf Krampf durchgezogene, Einzelaktionen selbst aus dem Spiel. So mussten die Gastgeber in der Folgezeit gar nicht so viel tun, um in der zweiten Halbzeit die Null zu halten. Einzig Louis Walter (vorbei, 79.) und ein Kopfball von Toni Ziffert bedrohten den VfB-Kasten, hier rettete ein Abwehrspieler der Gastgeber jedoch auf der Torlinie (74.).

So blieb es beim 2:0 (2:0)-Erfolg der Grimmaer beim VB Merseburg, der sich über die 90 Minuten tapfer wehrte. Dennoch müssen sich die Gäste den Vorwurf gefallen lassen, nicht im Geringsten ihr Leistungspotenzial ausgeschöpft zu haben. Den nächsten Test bestreiten die Muldestädter am Samstag, wenn man um 14.00 Uhr beim anhaltinischen Verbandsligisten 1. FC Bitterfeld-Wolfen antritt.


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover