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Duell zweier ehemaliger Mannschaftskollegen auf den Trainerbänken – Grimma gastiert in Bischofswerda

Vorschau auf den 15. Spieltag der NOFV-Oberliga Süd

 

Bischofswerdaer FV 08 –
FC Grimma

 

Datum:            Samstag, 03.12.2022

 

Spielort:          Volksbank-Arena, Bischofswerda

 

Anstoß:           13.00 Uhr

 

Seit acht Spielen ist Oberligist FC Grimma aktuell in der Meisterschaft ohne Sieg (6 Unentschieden, 2 Niederlagen), so dass die Muldestädter nach gutem Saisonstart langsam in Richtung Abstiegszone durchgereicht wurden. Zwar belegen die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert aktuell noch einen Nichtabstiegsplatz, doch beträgt der Vorsprung nur noch zwei Zähler. Dementsprechend dürfte nun auch der Letzte erkannt haben, dass das vorrangige Ziel zunächst erst einmal der Klassenerhalt. Dabei gibt vor allem die Leistung der Vorwoche gegen Schlusslicht Budissa Bautzen zu denken, als man im heimischen Husaren-Sportpark nicht über ein torloses Remis hinauskam. „Ich erwarte am Wochenende eine Reaktion der Mannschaft“, so Trainer Steffen Ziffert, der einige Tage zu tun hatte, um das Ergebnis vom vergangenen Samstag zu verdauen. Die Truppe ist nun in den letzten drei Begegnungen vor der Winterpause absolut in der Pflicht, auch wenn diese Aufgaben allesamt nicht von Pappe sind. Zum Auftakt treten die Muldestädter am Wochenende beim Bischofswerdaer FV 08 an, seines Zeichens aktueller Tabellenzweiter. Dabei sind im Vorfeld die Vorzeichen sicherlich klar verteilt, doch vielleicht gelingt es den Grimmaern in der Oberlausitz den Bock umzustoßen. Der Anstoß in der Volksbank-Arena erfolgt um 13.00 Uhr.

Nach dem Abstieg aus der Regionalliga Nordost hatten die „Schiebocker“ in der letztjährigen Oberliga-Saison auch in dieser Spielklasse einige Probleme. Vor der Saison personell komplett umgekrempelt, hatte der BFV 08 einige kritische Phasen zu überstehen und lag zeitweise nur wenige Zähler über der Abstiegszone. Am Ende des Tages konnten die Oberlausitzer jedoch problemlos den Klassenerhalt realisieren und beendeten die Serie als Tabellen-Elfter. Demzufolge lag das Ziel des ehemaligen DDR-Oberligisten einzig darin, nicht wieder in die Abstiegszone zu geraten und eine sorgenfreie Saison zu spielen. „Wir streben einen Platz im vorderen Tabellenmittelfeld an“, definiert Trainer Frank Rietschel das Ziel des BFV 08. Und diesbezüglich scheint man in Bischofswerda auf dem besten Weg zu sein – mit 27 Punkten liegt man aktuell nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter FC Eilenburg. „Wir haben den Großteil der Saison bisher gut gespielt, auch wenn ich uns nach wie vor als Entwicklungsmannschaft betrachte. Zweifelsohne hatten wir bisher auch den einen oder anderen kleinen Hänger, doch bin ich mit dem Saisonverlauf natürlich zufrieden.“ Dabei kann man dem BFV-Coach durchaus beipflichten, vor allem wenn man bedenkt, dass der Kader in der Sommerpause wieder ordentlich durchgemischt wurde. „Der Kader ist gut zusammengestellt“, so Rietschel. „Wir haben junge, entwicklungsfähige Spieler dazu bekommen und wollen den eingeschlagenen Weg natürlich fortsetzen. Natürlich unterliegen gerade die jungen Kicker noch einigen Leistungsschwankungen, doch hat sich die Truppe insgesamt gefunden. Aktuell ist es extrem angenehm, sich mal nicht in den Wirren des Abstiegskampfes wiederzufinden. Weiterhin denke ich aber auch, dass die Mannschaft in ihrer Entwicklung noch nicht am Ende ist.“ Demzufolge ist man in Bischofswerda natürlich bestrebt, bis zur Winterpause noch einige Punkte zu holen, auch wenn die Gegner allesamt ihre Qualitäten besitzen. Nach dem Heimspiel gegen Grimma gastiert man beim Spitzenreiter Eilenburg, ehe zum Abschluss der Hinrunde der ebenfalls hoch ambitionierte VfB 1921 Krieschow in der Volksbank-Arena gastiert. Doch zunächst legt Coach Frank Rietschel den Fokus mit seinem Team auf den Heimauftritt gegen die Muldestädter. „Es waren in der Vergangenheit immer heiße Duell gegen Grimma, auch, weil zwei spielerische Mannschaften aufeinandertreffen“, so der BFV-Trainer. „Ich erwarte auch diesmal ein enges Spiel, wo die Tagesform über Sieg oder Niederlage den Ausschlag geben wird.“

Die Muldestädter fahren ihrerseits am Samstag definitiv nicht als Favorit nach Bischofswerda, doch angesichts der aktuellen Tabellensituation sollte die Elf auch in der Oberlausitz punkten. „Zweifellos haben wir bis zur Winterpause mit Bischofswerda, Halle 96 und Nordhausen drei schwere Spiele vor der Brust, doch sind wir in der Pflicht, auch gegen diese Gegner Zählbares einzufahren“, so Trainer Steffen Ziffert. „Eine ähnliche Zittersaison wie im letzten Jahr wollen wir dringend vermeiden, so dass wir bis zum Winter noch einmal alle Kräfte bündeln müssen. Wir brauchen jedoch nicht um den heißen Brei herumreden – wenn wir in Bischofswerda etwas holen wollen, müssen wir uns um 180 Grad im Vergleich zum Bautzen-Spiel drehen.“ Diesbezüglich fand der FC-Coach nach der Trainingseinheit am Dienstag einige kritische Worte zur Truppe, auch mit dem Ziel, dass nun auch der Letzte begriffen haben sollte, um was es geht. „Wenn wir die Statistik der letzten acht Spiele nehmen, finden wir uns klar auf einem Abstiegsplatz wieder“, so Ziffert. „Dass es auch anders geht, hat die Elf zu Saisonbeginn gezeigt. Daher erwarte ich, dass die Mannschaft den Fokus in den nächsten Wochen komplett auf diese drei Begegnungen sowie auf die Trainingseinheiten legt. Alles andere muss in den Hintergrund rücken. Wir wollen uns bis zur Winterpause eine ordentliche Ausgangsposition für die Rückrunde erarbeiten – dies ist noch möglich. Doch wenn wir so weiter spielen wie zuletzt, werden wir arge Probleme bekommen.“

Als kleine Randerscheinung kommt es am Samstag zum Wiedersehen zweier ehemaliger Mitspieler, wobei die Freundschaft über die 90 Minuten mit Sicherheit ruhen wird. Beide Trainer spielten von 1995 bis 1997 beim FC Sachsen Leipzig zusammen in der Regionalliga und haben sich im Vorfeld diesbezüglich sicherlich einiges zu erzählen. „Ziff war auf dem Feld unheimlich einsatz- und kopfballstark und hat unserer Hintermannschaft damals sehr viel Stabilität verliehen“, erinnert sich Frank Rietschel. „Ich konnte sehr viel von ihm mitnehmen. Außerhalb des Platzes hat er quasi alles gesehen und sich um sehr viel gekümmert. Von ihm konnte ich mir in meinem weiteren sportlichen Werdegang viel abschauen und profitiere noch heute davon. Ich freue mich auf Samstag“, so der BFV-Coach.

Tom Rietzschel