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Kunert-Elf mit viel Mühe beim Landesklasse-Absteiger Roßwein

Vorbereitungszeit heißt ein wenig auch Leidenszeit, denn den Grundstein für eine erfolgreiche Saison setzt man in einer harten Vorbereitung.

 

So hat Kunert seine Mannen nach dem Unentschieden vom Samstag gegen Bautzen bereits einen Tag später zum nächsten Testkick in Roßwein. Die Muldestädter taten sich insbesondere in der ersten Halbzeit sehr schwer gegen den frisch aus ihrem ersten Landesklasse-Intermezzo abgestiegenen Roßweiner SV. Der Kreisoberligist erreichte eine aus ihrer Sicht sehr achtbare 1-2 Niederlage. 

 

Die erste Chance des Spiels hatten dennoch die Gäste als Maximilian Sommer tief auf Max Weber durchsteckte, und Weber am Roßweiner Schlussmann Torsten Jentzsch scheiterte. (18.) Im Grimmaer Spiel war schon früh zu erkennen, dass die harte Vorbereitung wahrscheinlich noch in den Knochen der Spieler steckte. Im Spiel war kaum Tempo und es fehlten Ideen die gut verteidigenden Roßweiner zu bearbeiten. Kunert dazu: "Vor allem im ersten Abschnitt waren wir viel zu behäbig, völlig ohne Mut und Ideen" Man darf aber nicht vergessen das an diesem Tag ein amtierender Kreisoberligist gegen einen Oberligisten gespielt hat. Bei allem Respekt vor dem Gegner, drei Spielklassen Unterschied sollte man auf dem Platz erkennen. Der Grimmaer Neuzugang Max Gregor Ziehm hatte noch eine Möglichkeit, scheiterte aber. (27.) Kurz vor dem Pausenpfiff hatte sogar Stephan Krondorf auf Roßweiner Seite die große Möglichkeit die Führung zu erzielen, aus Sicht seiner Mannen traf er leider nur den Pfosten. (45.)

 

In der Gästekabine wackelten die Wände, so dass der neugebaute Funktionstrakt der Hausherren gleich erstmal einer Härteprüfung unterzogen wurde. Das Mauerwerk hielt, und Kunert hoffte auf eine Reaktion in der zweiten Halbzeit. Kurz nach Wiederanpfiff dann doch die Roßweiner Führung durch Tom Seydel. Auch wenn der Treffer in die Kategorie "kurios" einzuordnen war, spiegelte er die Grimmaer Leistung der ersten Halbzeit wieder. Der Schuss von Seydel war zwar verdeckt, aber nicht besonders scharf. Für den gerade eingewechselten Schlussmann der Gäste eigentlich auch kein Problem, an diesem Tag legte er ihn sich aber unglücklich selbst ins Tor. Als der Ball von Nico Beckers Hand über die Torlinie kullerte, wollte er am liebsten im Boden versinken. Auch wenn es in dieser Situation zum Haare raufen war, Becker hat in der Vergangenheit gezeigt, dass Kunert ihm zu Recht sein Vertrauen schenkt. Wie der Zweikampf um das Grimma-Tor zwischen Becker und Birkigt ausgeht bleibt abzuwarten. 

 

Grimma war nun besser im Spiel und nah am Ausgleich. Erst prüfte Sommer mit einem Kopfball dass Können von Jentzsch (53.), später versuchte Michel Schwarz selbiges (62.) - beide scheiterten. Der Ausgleich fiel dann noch: Max Ziehm erzielte seinen zweiten Testspieltreffer. (63.) Als Tim Mattheus aus der Distanz per Dropkick abzog, konnte Jentzsch den Ball nur noch mit den Fingerspitzen an die Latte lenken. (69.) Das Gebälk schepperte ordentlich. Per Freistoß besorgte dann noch Christoph Jackisch die schmeichelhafte Grimmaer Führung. (73.) Kunert war nach dem Spiel schwer enttäuscht: "Mit dem Spiel in Roßwein kann ich nicht mal im Ansatz zufrieden sein. Jeder meiner Spieler hat den Anspruch Oberliga zu spielen, was sie heute geleistet hatten war aber 3 Klassen tiefer. Ich konnte heute keinen Klassenunterschied erkennen"

 

"Ich lasse da auch keine Ausreden gelten. Wir haben alle gewusst das die Vorbereitung sehr kurz ist, und kein Zuckerschlecken wird. Wir mussten viele Elemente in 4 Wochen packen, wo man sonst 5-6 Wochen Zeit für hat"

 

Der Aufstieg und die Meisterfeier sind Vergangenheit, dass einzige was davon bleibt sind schöne Erinnerungen. Ab kommenden Samstag muss es der Mannschaft gelingen wieder fokussiert zu sein, und ihre Leistung auf den Platz zu bringen. Denn nur so wird man in der Oberliga bestehen können.

 

Fotos: Karsten Hannover

Text: Matthias Wohllebe