Datum: Samstag, 19.10.2019
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 1:2 (0:2)
Zuschauer: 175
FC Grimma – VFC Plauen 1:2 (0:2)
Grimma: Becker – Schwarz, Tröger, Brand, Jackisch, Markus (ab 82. Käseberg), Kurzbach (V), Wiegner (ab 71. Ruppelt), Hübner (ab 74. Ziehm/V), Ziffert, Bartsch – Trainer: Kunert
Plauen: Čap – Albustin, Guzlajevs, Schumann, Andreopoulos, Nýber (ab 34. Albert), Dartsch, Lucenka, Walther, Bach (ab 90.+1 Schröder), Grandner – Trainer: Schindler
Schiedsrichter: Roßmell (Urbach) – Tore: 0:1 Albustin (8.), 0:2 Guzlajevs (29.), 1:2 Jackisch (67.) – Zuschauer: 175 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Grimma. Am vergangenen Samstag setzte es für die Muldestädter aus Grimma die nächste Oberliga-Niederlage. Gegen den VFC Plauen verloren sie ihr Heimspiel verdient mit 1:2.
Damit steckt die Mannschaft von Alexander Kunert erstmals mit zwei Niederlagen in Folge (wettbewerbsübergreifend sogar drei) in einer kleinen Mini-Krise. Der vor dem 03.10.19 ausgerufene "Goldenen Herbst" taugt nach dieser Niederlage eher nur noch zum "Frust-Herbst".
Seit der Übernahme als verantwortlicher Trainer im Juli 2018 ging es für Kunert und sein Team nur bergauf. In diesem Sommer krönten sie mit dem Landesmeister-Titel und dem Aufstieg in die Oberliga diese Entwicklung vorläufig. Der perfekte Start in die fünfthöchste Liga ließ diese Tendenz auch nicht unterbrechen. Jetzt stehen – mit der eher erwarteten Niederlage gegen die Profis aus Chemnitz – drei Niederlagen in Folge zu Buche. Die "Einbahnstraßenschilder" wurden in Grimma erstmal abgebaut. Der frisch gebackene B-Lizenz-Inhaber Kunert hat immer vor diesem Moment gewarnt. Denn in den Köpfen einiger Spieler scheint sich etwas Selbstgefälligkeit breit gemacht zu haben. Die Mannschaft hat bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie auch in dieser Liga erfolgreich sein kann. Im Fußball gibt es keine Einbahnstraße. Woche für Woche muss man für seinen Erfolg hart arbeiten, bei einem noch jungen Team wie Grimma sogar etwas mehr!
Die Muldestädter hatten sich für das Spiel gegen Plauen viel vorgenommen. Der Tabellennachbar aus dem Voigtland sollte mit einem Heimsieg auf Distanz gehalten werden. Aber von der ersten Minute an tat man seitens der Gastgeber dafür zu wenig. Die Mannschaft wirkte blutleer und weit weg von ihrer besten Form. Als der Plauener Philipp Dartsch mit seinem Treffer an den Außenpfosten das Grimmaer Tor erstmals zum erschüttern brachte, waren gerade einmal vier Minuten gespielt. Nur eine Minute später tauchte Kevin Wiegner völlig frei vor Ondrej Čap im Gäste-Kasten auf. Er war selbst so überrascht, dass er mittig auf den Hüter schoss (5.). Der mitgelaufene Hübner raufte sich die Haare. Die Gäste wirkten frischer und spielten einen ansehnlichen, schnellen Fußball. Mit körperlichem Einsatz gewannen sie mehr Zweikämpfe und eroberten sich so die Bälle. Die Führung der Voigtländer durch Marian Albustin fiel völlig verdient (8.). Plauen wirkte spritziger und investierte für das Spiel mehr als die Gastgeber. Der Plauener Kevin Walther versuchte es mal aus der zweiten Reihe (17.). Grimma kam erstmals wieder gefährlich vor das Gäste-Tor als es Wiegner nach einer Schwarz-Ecke aus dem Rückraum versuchte. Seinen Schuss parierte Čap zur Ecke. (28.) Plauen schaltete nach der neuerlichen Ecke schnell um und hatte mit Grimmas Verteidigung leichtes Spiel. So konnte Aleksandrs Guzlajevs zum 2:0 aus Gästesicht treffen (29.). Kurz danach hätte Dartsch fast zur Entscheidung getroffen, als er in Folge einer eigenen Ecke Becker prüfte. Seinen Schuss konnte der Grimmaer Schlussmann noch mit den Fingerspitzen abfälschen, so dass dieser an die Latte knallte (33.). Mit dem 0:2 konnte Grimma zur Pause noch zufrieden sein.
Als die Mannschaft wieder aus der Kabine kam, hatte Kunert ihnen abermals den Kopf gewaschen. Aber nach dieser schlechten ersten Hälfte musste auch eine Reaktion kommen. Mehr und mehr konnte man sich dem Gäste-Tor annähern. So fiel der Grimmaer Ausgleich auch nicht unverdient: Robin Brand setzte sich durch eine schöne Einzelaktion an der Strafraumgrenze durch und drang in die gefährlichste Spielzone ein. Als er zum Schuss ansetzen wollte konnte das Spielgerät im letzten Moment von einem Verteidiger weg gespitzt werden. Der Ball landete aber vor den Füßen von Jackisch der unhaltbar in die lange Ecke einschießen konnte (68.). Nun machte sich im Grimmaer Lager wieder Hoffnung breit das Spiel noch drehen zu können. Die wahrscheinlich größte Chance zum Ausgleich vergab Robin Brand als er nach einem schnellen Tempogegenstoß von einer Ziehm-Eingabe mustergültig angespielt wurde (77.). Das ausgerechnet einer der erfahrensten Grimmaer diese Großchance vergab, war für dieses Spiel bezeichnend.
Somit gelang den Voigtländer, die über 90 Minuten eine gute Leistung darboten, ein hochverdienter Auswärtssieg an der Mulde.
Für Kunert wird es jetzt wichtig sein, an den richtigen Stellschrauben zu drehen. Denn das die Mannschaft zu wesentlich mehr fähig ist, hat sie unter seiner Regentschaft schon oft gezeigt.
Kunert zum Spiel: „Wir haben heute, besonders in der ersten Hälfte, ein richtig schlechtes Spiel gezeigt. Obwohl wir im zweiten Abschnitt deutlich besser wurden konnte wir es nicht mehr verhindern, dieses Spiel zu verlieren. Meine Glückwünsche gehen nach Plauen, die heute verdient drei Punkte mitgenommen haben. Ich bin besonders von meinen Führungsspielern schwer enttäuscht.“
Matthias Wohllebe
Plauen. Der VFC Plauen gewann nach erneut überzeugender Leistung zwar knapp, aber verdient. In Grimma hieß es am Ende 1:2.
Marian Albustin schoss seine Farben bereits in der Anfangsphase in Front. Den zweiten Treffer besorgte Aleksandrs Guzlajevs. Noch zweimal rettete das Aluminium die Heimelf vor einer höheren Niederlage. Zudem verwehrte der Schiedsrichter den Plauenern einen klaren Elfmeter. Damit wären bereits in Halbzeit eins die Messen gelesen. Den Anschlusstreffer mit etwas bitterem Beigeschmack besorgte Christoph Jackisch. Damit wackelte der Sieg der Plauener noch einmal, aber der VFC Plauen brachte ihn am Ende hoch verdient nach Hause.
Von Beginn an zeigten die Plauener an, dass sie auch in Grimma etwas mitnehmen wollten. Entsprechend scharf starteten sie in diese Partie. Sie setzten die Heimelf unter Druck, zeigten sich über die gesamte Spielzeit dominant. Die Heimelf schien beeindruckt, konnte ihr Spiel nicht entfalten. Kevin Walthers Eingabe in der dritten Minute konnte die Grimmaer Abwehr gerade noch zur Ecke abwehren. Nur eine Minute später traf Aleksandrs Guzlajevs aus 17 Metern nur den Pfosten. Wieder eine Minute später besaß die Heimelf die große Chance zum Ausgleich. Aus einer Abseitsstellung heraus trat Robin Brand an, lief auf das Plauener Tor zu und scheiterte am winkelverkürzenden VFC-Schlussmann Ondřej Čap. Nach Freistoß von Guzlajevs kam der Ball zu Albustin, der am langen Pfosten stand und den Ball zum 0:1 in den Kasten des Gegners wuchtete(8.). Drei Minuten später drang Guzlajevs mit hohem Tempo in den Strafraum, ein Abwehrspieler der Grimmaer war zu spät, trat dem VFC-Spieler in die Hacken. Ein klarer Elfmeter wurde dem Plauener verwehrt. Unverständlich danach die Gelbe Karte, die Guzlajevs in diesem Zusammenhang erhielt.
Unbeeindruckt davon, gaben die Spitzenstädter weiter Gas. Nýber blieb nach Sturmlauf von Botond Bach und Ablage auf ihn hängen und Guzlajevs‘ Hammerschuss wurde von Grimmas Abwehr geblockt (22./26.). Im Gegenzug glänzte VFC Torhüter Čap ein weiteres Mal und hielt die Führung für den VFC Plauen. Erneuter Gegenzug, diesmal für die Gelb-Schwarzen. Guzlajevs drang in den Strafraum ein, guckte sich den Torwart aus und schoss zum 0:2 ein (28.). Bach, allein auf Grimmas Torhüter zulaufend, setzte den Ball knapp neben das Gebälk und Philipp Dartsch köpfte den Ball nach Walther-Eckstoß an den Querbalken. Auch Edvardas Lucenka wollte es vor der Pause noch einmal wissen, scheiterte aber an Torhüter Nico Becker. Eine temperamentvolle erste Halbzeit war besiegelt.
Die zweite Halbzeit war ebenso spannend wie die erste, nur etwas aufregender für die VFC-Fans. In der 50. Minute agierte Plauens Keeper zum dritten Mal sensationell. Nach Eingabe von rechts bekam plötzlich Vincent Markus seine Möglichkeit. Čap kaufte ihm den Schneid ab und hielt bis dahin weiter die Null. Guzlajevs‘ Rakete entschärfte Grimmas Keeper Becker auf Kosten eines Eckstoßes, der nichts einbrachte. In der 67. Minute fiel dann doch der der Anschlusstreffer zum 1:2. Allerdings war dem ein Foulspiel an Lucenka vorausgegangen. Die Pfeife des Referees blieb stumm und Christoph Jackisch nutzte den Vorteil zum Anschlusstreffer. Die zweite Halbzeit zeigte sich ausgeglichen, wenngleich die Heimelf um das 2:2 mit allen Mitteln der Kunst kämpfte. Während die Spitzenstädter in der ersten Hälfte mit Angriffsfußball brillierten, so zeigten sie in der zweiten Halbzeit, dass sie eine knappe Führung zu verteidigen wissen. Auch da hat die Mannschaft in den vergangenen Wochen zugelegt.
Quelle: Ilong Göll • VFC Plauen
Grimma. Wenn jeder seinen Job macht. Wenn keiner aus der Reihe tanzt. Und wenn man nicht nach jedem kleinen Erfolg gleich von einer großen Zukunft träumt. Genau dann können unglaubliche Dinge passieren. Nach fünf Siegen in Folge übernahm beim VFC Plauen Marian Albustin als Wortführer am Sonntag das Kommando. Den 2:1-Sieg beim FC Grimma ordnete der Antreiber am BLICK-Telefon so ein: „Wir wissen, dass uns nur ein kleiner Kader zur Verfügung steht. Wir sind froh, dass wir im Verein endlich Ruhe rein bekommen haben. Wir haben keinen Grund, jetzt große Töne zu spucken.“ Der VFC Plauen sieht seine Zukunft als „Verein der kleinen Schritte“ nicht im Angriff auf die Tabellenspitze. Dabei kommt ausgerechnet jetzt mit dem FSV Luckenwalde der aktuelle Tabellenführer ins Vogtlandstadion. Marian Albustin (8.) hatte sein Team mit einem fulminanten Kracher in Führung geschossen. Gegen Luckenwalde kündigt der Defensivmann an: „Dass wir wie jede Woche alles geben und versuchen werden. Von der Papierform her ist Luckenwalde haushoher Favorit. Ich bin sehr gespannt, ob man das dann auch auf Spielfeld sieht.“
Dass am Samstag in Plauen alles möglich ist in diesem Oberligaspiel, zeigt schon ein Blick auf die Statistik. Denn es stehen sich dann die nach Ergebnissen gemessen beiden besten Fußballteams der Liga gegenüber. Philipp Dartsch ist inzwischen eine Art VFC-Leitwolf geworden. Der Spielmacher sagt: „Luckenwalde hat zuletzt Merseburg mit 8:1 abgeschossen. Merseburg rangiert in der Tabelle vor uns. Wir haben zwar einen Lauf. Aber im kommenden Spiel gibt es nur einen Favoriten. Wir sind glasklarer Außenseiter. Vielleicht mobilisiert das ja ganz viele Zuschauer, die den Plauener Fußball lieben.“
Die Spitzenstädter sind derzeit zu einigen Überraschungen fähig. Anstelle des Abstiegskampfes hat der VFC Plauen (6. Platz | 18:15 Tore | 16 Punkte) bereits zehn Tabellenplätze gut gemacht. Gestartet war man als Schlusslicht! Nur Tabellenführer Luckenwalde (1. Platz | 33:8 Tore | 22 Punkte) scheint im Augenblick noch einen Zacken stärker. Im Vogtlandstadion ist am Samstag also alles möglich. Anstoß 14 Uhr.
Quelle: www.blick.de
Fotos: Dieter Koch
Quelle: youTube-Kanal MuldentalTV
TV Askania Bernburg – FC Eilenburg 2:3 (2:1)
FSV 63 Luckenwalde – 1. FC Merseburg 8:1 (3:1)
VfB 1921 Krieschow – FSV Martinroda 5:0 (3:0)
VfL Halle 96 – SG Union Sandersdorf 2:2 (0:1)
FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Carl Zeiss Jena II 1:0 (1:0)
FC International Leipzig – FC Einheit Rudolstadt 2:3 (0:3)
FSV Wacker 90 Nordhausen II – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal 3:2 (1:2)