Datum: Samstag, 29.02.2020
Anstoß: 13.30 Uhr
Spielort: Kunstrasen Külzstraße, Neugersdorf
Ergebnis: 8:1 (3:0)
Zuschauer: 75
FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Grimma 8:1 (3:0)
Neugersdorf: Klouda – Rosa, Petrick, Šisler, Moravec (ab 79. Magdeburg), Wockatz, von Brezinski, Djahdou (ab 62. Jarmer), Bönisch, Golzsch (ab 74. Drassdo), Merkel – Trainer: St. Fröhlich
Grimma: Becker – Konzok, Käseberg (ab 46. Sommer), Tröger, Brand (V), Jackisch, Maruhn, Wiegner (V/ab 73. Koch), Hübner (ab 46. Ziffert), Bartsch, Ruppelt – Trainer: Kunert
Schiedsrichter: Albert (Muldenhammer) – Tore: 1:0, 2:0 Šisler (14., 25.), 3:0 Moravec (39.), 4:0 Djahdou (57.), 5:0 Moravec (59.), 6:0 Djahdou (60.), 6:1 Jackisch (67., Foulstrafstoß), 7:1 Bönisch (72.), 8:1 Šisler (88.) – Zuschauer: 75 am Kunstrasenplatz Külzstraße zu Neugersdorf
Neugersdorf. Einen Tag zum Vergessen erlebte das Team von Trainer Alexander Kunert bei der 1:8-Demontage beim ostsächsischen Kontrahenten. Dabei ließen die Gäste aus dem Muldental jeglichen Biss vermissen und ergaben sich kampflos ihrem Schicksal.
Sein Waterloo erlebte der FC Grimma am Sonnabendnachmittag beim FC Oberlausitz Neugersdorf. Doch während Napoleon sich vor knapp 205 Jahren bis kurz vor dem Ende der Auseinandersetzung auf Augenhöhe mit seinem englischen Gegenüber Wellington bewegte, stand der Neu-Oberligist bei der samstäglichen 1:8-Demontage gegen den Regionalliga-Absteiger von Anbeginn an in der Sparkassen-Arena Oberlausitz auf verlorenem Posten. Tröstlich für FC-Coach Alexander Kunert und die Seinen: Während der französische Kaiser nach seiner Niederlage endgültig abdanken und den Weg in die Verbannung auf die Atlantikinsel St. Helena antreten musste, hat der Staffel-Neuling hinsichtlich des Klassenerhalts trotz der deutlichen Klatsche noch alles selbst in der Hand. Für die Aufarbeitung dieser aus Grimmaer Sicht desaströsen 90 Minuten dürfte der FC-Coach aber in dieser Woche mit Sicherheit deutlich mehr Zeit einplanen als unter normalen Voraussetzungen.
„Ich bin natürlich maßlos enttäuscht und fassungslos über den katastrophalen Auftritt meiner Mannschaft, die sich wie eine F-Jugend präsentiert hat“, so Kunerts knappes Resümee. „In der Bundesliga würde man von einer Arbeitsverweigerung sprechen.“ Der Gastgeber war über die kompletten 90 Spielminuten das bessere Team und hatte die Partie voll im Griff. Die Gäste ihrerseits hatten von der ersten Spielminute an keinen Zugriff und schienen noch im Mannschaftsbus zu sitzen, als Neugersdorf bereits auf die Siegerstraße abbog. Mit zahlreichen Ballverlusten und lediglich zwei echten Tormöglichkeiten leisteten die Grimmaer Kicker der Klatsche zusätzlich Vorschub. Schon früh gerieten die Gäste von der Mulde, die auf die kurzfristig erkrankten Vincent Markus, Oliver Kurzbach und Max Gregor Ziehm verzichten mussten, ins Hintertreffen. Jan Šisler war es auf Neugersdorfer Seite vorbehalten, den Torreigen in der 14. Spielminute zu eröffnen. Und der defensive Mittelfeldmann mit tschechischem Pass war es auch, der keine neun Minuten später auf 2:0 erhöhte, bevor sein Landsmann Jakub Moravec sechs Minuten vor dem Pausenpfiff mit dem 3:0 eine Vorentscheidung
Dass auch im zweiten Spielabschnitt keine echte Gegenwehr der Gäste erkennbar war, lag nicht unwesentlich daran, dass sowohl Felix Käseberg als auch Jan Hübner einen rabenschwarzen Samstagnachmitttag erwischten, an dem die Neugersdorfer im zweiten Spielabschnitt innerhalb von lediglich 180 Sekunden zwischen den Spielminuten 57 und 60 aus dem 3:0 durch zwei Mal Mohamed Djahdou und erneut Jakub Moravec ein 6:0 machten. Christoph Jackischs Strafstoßtor in der 67. Spielminute vermochte lediglich für einen Augenblick das Ergebnis aus Grimmaer Sicht zumindest optisch etwas erträglicher zu gestalten, bevor die Gäste in Person von Kevin Bönisch in der 72. und noch einmal Jan Šisler in der 88. Spielminute das Ergebnis weiter in die Höhe schraubten.
Die Chance zur Wiedergutmachung bietet sich dem Staffel-Neuling am kommenden Sonntag. Allerdings bedarf es beim neuen Staffel-Spitzenreiter Carl Zeiss Jena II – 1:0 gegen den VfL Halle, während die Partie des bisherigen Tabellenführers Luckenwalde beim FC Inter Leipzig abgesagt wurde – einer deutlichen Leistungssteigerung, um zum einen ein ähnliches Debakel verhindern und im besten Fall sogar etwas Zählbares aus Thüringen mitnehmen zu können.
Quelle: Roger Dietze • LVZ Muldental
Neugersdorf. Nach den zwei knappen Auswärtsniederlagen in Plauen und Halle war Trainer Stefan Fröhlich in der Pressekonferenz deutlich anzumerken, welch großer Stein ihm nach dem deutlichen Heimsieg vom Herzen gefallen ist. Endlich hatte sich die intensive Vorbereitung in der Winterpause auch im Ergebnis ausgedrückt, nachdem man in den erwähnten Auswärtsspielen trotz weitgehender spielerischer Überlegenheit nur kein Tor erzielt hat. Dass es gegen Grimma auf dem Kunstrasenplatz gleich acht Stück werden sollten, hatte eigentlich niemand erwartet, ist aber der Tatsache geschuldet, dass bei dem erneuten Fehlen der eigentlichen Goalgetter Josef Marek und Jaroslav Dittrich (beide verletzt) diesmal Andere in die Bresche gesprungen sind. Dabei ragten aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung Jan Šisler und Mohamed "Momo" Djahdou heraus. Jan war sowohl in der Balleroberung als auch im Vorwärtsdrang absolut präsent auf dem Platz und konnte von seinen Gegenspielern eigentlich nur durch Fouls vom Ball getrennt werden. Und dass er als Vollender die guten Vorarbeiten seiner Mitspieler zu drei wunderbar herausgespielten Toren nutzen konnte, krönt seine Leistung zusätzlich. Auch Momo leistete viel im Angriff und spielte dabei sehr mannschaftsdienlich, indem er die Bälle gut verteilte und auf diese Weise zur 3:0-Halbzeitführung beitrug.
In der zweiten Spielhälfte gelangen ihm dann noch zwei spektakuläre eigene Treffer: Beim ersten hob Colin von Brezinski den Ball so gefühlvoll in den Fünf-Meter-Raum, dass Momo im Sitzen (!) zum 4:0 einköpfen konnte. Drei Minuten später umkurvte er im Alleingang den Gästekeeper und schob zum 6:0 ein. Dazwischen hatte Jakub Moravec, der auch schon das 3:0 erzielte, mit Flachschuss von der Strafraumgrenze auf 5:0 erhöht. Den Gästen ist anzurechnen, dass sie nicht resignierten und für ihre mitgereisten Fans wenigstens den Ehrentreffer erzielen wollten. Was aus dem Spiel heraus an diesem Tag nicht gelingen sollte, schaffte deren Torjäger Christoph Jackisch vom Elfmeterpunkt zum Zwischenstand von 6:1. Und wenn es für eine Mannschaft schon mal so gut läuft, gelingen auch Tore wie das 7:1 durch Kevin Bönisch. Sein genau ins Dreiangel geschlenzter Freistoß war schon fast allein das Eintrittsgeld wert. Auch FCO-Torhüter Patrik Klouda trug seinen Teil zum Erfolg bei, indem er beim Stand von 0:0 die klarste Chance der Gäste vereitelte. Nach geschickter Freistoßausführung war ein Gästestürmer allein durch, doch er konnte Patrik aus Nahdistanz nicht überwinden.
Der Grimmaer Trainer Alexander Kunert zeigte sich in der Pressekonferenz als fairer Sportsmann, indem er trotz seiner Enttäuschung die gute Leistung des Siegers anerkannte. Etwas sarkastisch bemerkte er zum Abschluss: „Lieber einmal 1:8 verlieren, als acht Mal 0:1.“
Quelle: Lothar Berndt • FC Oberlausitz Neugersdorf
Neugersdorf. Das spektakulärste Ergebnis des Oberliga-Spieltages fabrizierten die Neugersdorfer Fußballer, die den FC Grimma 8:1 demütigten. Trainer Alex Kunert sagte: „Ich rätsele selber. Die Art und Weise unseres Spiels war durchweg desolat, ich kann keinen ausnehmen. Das sitzt tief.“
Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
FC Eilenburg – SG Union Sandersdorf 3:0 (0:0)
1. FC Merseburg – VfB 1921 Krieschow 4:1 (2:1)
FC Carl Zeiss Jena II – VfL Halle 96 1:0 (0:0)
TV Askania Bernburg – FSV Wacker 90 Nordhausen II 1:2 (1:1)
FC Einheit Rudolstadt – FSV Martinroda 2:0 (0:0)
FC International Leipzig – FSV 63 Luckenwalde abgesagt
spielfrei: VFC Plauen