Datum: Sonntag, 11.11.2018
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Sportplatz am Hänscheberg, Neusalza
Ergebnis: 1:2 (0:1)
Zuschauer: 125
FSV 1990 Neusalza-Spremberg – FC Grimma 1:2 (0:1)
Neusalza-Spremberg: Schiring – Selinger, Kant, Bouška, Haist (ab 69. Riedel), K. Hałdas, Jockusch (ab 90. Maiwald), Stehr, Nathe, Sareło (ab 78. Berge), Köhler – Trainer: Kohlschütter
Grimma: Evers – Käseberg (ab 60. Mattheus), Tröger, Brand, Jackisch, Markus, G. Paschos (ab 46. Theinert), Kurzbach, Wiegner, Ziffert, Streubel (ab 81. Engler) – Trainer: Kunert
Schiedsrichter: Taugerbeck (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: K. Windisch, Schröder (beide Dresden) – Tore: 0:1 Jackisch (17.), 1:1 Kant (48.), 1:2 Wiegner (90.) – Gelbe Karten: Haist (Foulspiel – 67.), Riedel (Foulspiel – 88.), Berge (Foulspiel – 90.+2) – Kurzbach (Foulspiel – 22.), Theinert (Unsportlichkeit – 56.) – Reservebänke: Stein (Tor), Hädrich, Bartoszewicz, Heldner – Birkigt (Tor), Koch – Zuschauer: 125 am Sportplatz am Hänscheberg zu Neusalza-Spremberg
Neusalza-Spremberg. Nach einer knapp zweistündigen Anreise nach Neusalza-Spremberg und äußerst intensiven 90 Minuten Landesliga-Fußball kehren die Kunert-Schützlinge mit einem Auswärtssieg aus dem Görlitzer Landkreis zurück. Der Arbeitssieg beim von André Kohlschütter trainierten Team war mit dem denkbar knappsten Ergebnis von 2:1 – Kevin Wiegner erzielte den vielumjubelten Siegtreffer erst in der Schlussminute. Davor lagen kraftraubende 90 Minuten gegen den laut Alexander Kunert „definitiv spielstärksten Aufsteiger der diesjährigen Sachsenliga Saison.“
Im Sinne der alten Fußballweisheit „Never change a winning team“ ließ Kunert die identische Startformation auflaufen, die schon im Heimspiel vor einer Woche gegen Großenhain mit 3:2 gewinnen konnte. Auch schon in dieser Partie gelang es Grimma in der Schlussphase der Begegnung durch späte Tore das Spiel für sich zu entscheiden (82. und 84. Minute). In Neusalza-Spremberg wurde die Dramatik abermals herausgefordert, wieder mit dem glücklicheren Ende für die Muldestädter. Für Schwache Nerven ist das nichts, für das Punktekonto in diesem Fall umso mehr.
Kunert hatte sein Team für den bis dato unbekannten Gegner gut eingestellt. Richtigerweise mahnte er bereits in der Mannschaftsbesprechung, dass Neusalza aus einer sicheren Abwehr mit schnellen Tempogegenstößen agieren wird. Man müsse selbst den Kampf annehmen, denn mit „Schönspielerei“ ist in solchen Spielen nichts zu holen. Kunert sollte Recht behalten. Was die Kohlschütter-Jungs in der ersten Hälfte – speziell in den ersten 30 Minuten – ablieferten, war in Punkte Laufbereitschaft, Kampf und Spielwitz bester Landeliga Fußball. Wenn Jan Evers sein Team nicht ein ums andere Mal mit Glanzparaden im Spiel gehalten hätte, wäre eine zwei oder gar 3:0-Führung zur Halbzeit möglich gewesen. Der Grimmaer Kapitän hat an diesem Tag die Note eins verdient.
Bereits nach drei Minuten musste er erstmals mit einer Parade aufwarten, als David Haist mit straffen Distanzschuss aus rund 20 Metern sein Können prüfte – Ecke. Nur wenige Minuten später war es Lukás Bouška, der Evers nach einer Hereingabe erneut zu einer Glanzparade zwang (6.). Jetzt wurde es auch erstmals laut auf der beschaulichen Sportanlage, als der Grimmaer Kapitän seine Vorderleute ordentlich Maß nahm. So wie einige seiner Mitspieler Zweikämpfe spielten, wäre ihre Aggressivität beim Schach besser aufgehoben. In „Oli-Kahn-Manier“ scheint er aber den ein oder anderen wach gerüttelt zu haben. Ein langer Ball von Evers landete im Strafraum der Platzherren, als Georgios Paschos den im Ballbesitz befindlichen Schlussmann Dominic Schiring so unter Druck setzte, dass sein Befreiungsschlaghalbhoch bei Christoph Jackisch landete. Der Topscorer der Muldestädter legte sich den Ball nur kurz auf den linken Fuß, und schoss unhaltbar zur Grimmaer Führung ein (17.).
Wer glaubte das diese Führung Sicherheit gab, sah sich allerdings getäuscht. Der Aufsteiger aus der Landesklasse Ost erarbeitete sich die nächste Großchance als der 18-jährige Paul Jockusch frei vor dem Gästetor auftauchte, den Ball aber nicht im Tor unterbringen konnte. Vielleicht hat ihm in dieser Situation ein wenig die Kaltschnäuzigkeit gefehlt (32.). Der Grimmaer Angreifer Kevin Wiegner hätte es fast besser gemacht, als er von G. Paschos steil geschickt wurde und zumindest eine Ecke rausholte (33.). Kurz vor der Pause dann die wahrscheinlich größte Chance zum Ausgleich für die Platzherren durch Bouška (40.). Nach einem zu kurz geratenen Ziffert-Kopfball auf Evers lief er den Ball zu und schoss denkbar knapp am Kasten vorbei.
In der Halbzeit versuchte Kunert seine Spieler nochmal wach zu rütteln, er brachte für die zweiten 45 Minuten Max Theinert für G. Paschos. Ganze drei Minuten waren gespielt als Theinert im Mittelfeld den Ball an Lukas Bouška verlor. Bouška spielte nach Solo seinen Landsmann Radoslaw Sareło an, der wiederum auf Paul Kant lupft. Der Neusalzaer Kapitän trifft im Fallen zum verdienten Ausgleich – 1:1 (49.) Die Platzherren hätten beinahe das Spiel gedreht als Sareło fast das 2:1 erzielte (76.). In letzter Instanz war es aber wieder der Grimmaer Kapitän Evers der hier ein gehöriges Wörtchen mitreden wollte und den Ball knapp über die Latte lenke. Die anschließende Ecke brachte nichts ein.
Beide Seiten wechselten dann noch gehörig durch, um die spannende Schlussphase einzuleiten. Die Kohlschütter-Jungs ließen sich mehr und mehr hinten reindrängen, weil ihrerseits der intensiven Spielweise Tribut gezollt werden musste. Grimma erarbeite sich wieder mehr und mehr Feldvorteile, ohne allerdings die großen Chancen heraus zu spielen. Ein einziger Ball reichte den Kunert-Mannen, um Kevin Wiegner frei vor Schiring auftauchen zu lassen. Der Zweite der Torschützenliste ließ sich diese Chance nicht nehmen und schob am Schlussmann vorbei ins Neusalzaer Tor. Jetzt brachen bei den Gästen alle Dämme und Wiegner versank auf Höhe der Eckfahne in der Jubeltraube. Die Grimmaer Bank war leer, die Punkte im Sack.
Auch wenn das Endergebnis etwas schmeichelhaft war, die spielerische und kämpferische Leistung der Gastgeber ohne Frage Respekt abverlangte, ist dieser Sieg ein ganz wichtiger. Die Muldestädter bleiben dadurch dem Tabellenführer Kamenz mit zwei Punkten Abstand auf den Fersen. Am Buß- und Bettag, am 21.11.2018, kommt es demnach im Grimmaer Stadion der Freundschaft zum großen Spitzenspiel. Wenn der heimische FC Grimma (2.) um 14.00 Uhr Kamenz (1.) empfängt, geht es vor hoffentlich großer Kulisse um die Landesliga-Spitze.
Matthias Wohllebe
Großenhainer FV 90 – SV Olbernhau 2:0 (1:0) ► Ergebnis später annulliert, da Rückzug
Olbernhau
Radebeuler BC 08 – FC 1910 Lößnitz 1:2 (1:1)
SV Einheit Kamenz – SV Germania Mittweida 3:2 (2:0)
FV Eintracht Niesky – Kickers 94 Markkleeberg 1:1 (0:0)
SSV Markranstädt – BSG Stahl Riesa 0:2 (0:1)
BSC Rapid Chemnitz – SG Taucha 99 3:2 (2:1)
VfB Empor Glauchau – VfL Pirna-Copitz 07 1:5 (0:2)