Datum: Samstag, 10.03.2018
Anstoß: 15.00 Uhr
Spielort: Feralpi-Arena, Riesa
Ergebnis: 0:3 (0:1)
Zuschauer: 340
BSG Stahl Riesa – FC Grimma 0:3 (0:1)
Riesa: Hesse – Dornick, Gründler, Köhler, Mörer – Michann, Krake – Schröter, Wolf, Runge (ab 90. Spindler) – Kiontke – Trainer: Küttner
Grimma: Evers – Schabram, Schlüter, Tröger, Kurzbach – Radig (ab 90. Schwarz), Ziffert – Jackisch, Engler, Markus (ab 85. Fricke) – Brand (ab 90.+1 Diaby) – Trainer: Wohllebe
Schiedsrichter: Schönfelder (Niederwürschnitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Steingräber, Dommer (beide Annaberg-Buchholz) – Tore: 0:1 Brand (44.), 0:2, 0:3 Engler (66., 89.) – Gelbe Karten: Gründler (Foulspiel – 70.) – Ziffert (Foulspiel – 32.), Brand (Foulspiel – 53.), Radig (Unsportlichkeit – 81.) – Reservebänke: Hecht, Goldhammer (beide Tor), Azougagh, Rizhamadze, Stuchlik – Birkigt (Tor), Wedehase – Zuschauer: 340 in der Feralpi-Arena zu Riesa
Riesa. Nach den ärgerlichen Punktverlusten beim letztwöchigen 1:1 (0:1)-Heimremis gegen den Reichenbacher FC hat Sachsenligist FC Grimma am Wochenende sofort die passende Antwort gegeben. Völlig verdient gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe beim ehemaligen DDR-Oberligisten BSG Stahl Riesa mit 3:0 (1:0) und bewies in diesem Spiel, welch Potenzial in der Truppe steckt. Mit derzeit 31 Zählern ist man als Tabellenvierter nun auf einen Punkt an Großenhain (1:4-Niederlage in Pirna-Copitz) herangerückt, der Tabellenzweite Lößnitz (Spielausfall in Eutritzsch) ist nun ebenfalls nur noch drei Punkte entfernt – wobei die Grimmaer im Vergleich zu diesen beiden Teams noch ein Spiel in der Hinterhand haben. Insgesamt konnte man im FC-Lager mit diesen 90 Minuten sehr zufrieden sein. Im Vergleich zum Reichenbach-Spiel steigerte sich die Elf enorm, ließ in der Defensive quasi nichts zu und agierte vor dem gegnerischen Tor deutlich abgeklärter als zuletzt. Diese Vorstellung sollte der Maßstab für die kommenden Aufgaben sein – am kommenden Samstag um 14.00 Uhr ist daheim gegen den FV Eintracht Niesky eine ähnliche Leistung von Nöten, um weiter erfolgreich zu sein.
Auch ohne den gelbsperrten Mirko Dietrich sowie die verletzten Max Theinert, Stefan Maruhn, Kevin Wiegner und Mirko Jentzsch waren die Gäste von Beginn an hellwach. Sofort nahm man die Zweikämpfe an, agierte defensiv äußerst kompakt und versuchte im Spiel nach vorn immer wieder Nadelstiche zu setzen. Bereits nach fünf Minuten setzte Kapitän Robin Brand das erste Achtungszeichen, doch ließ sich der bundesliga-erfahrene Hesse im Riesaer Gehäuse nicht überraschen. Die Platzherren versuchten immer wieder mit weiten Diagonalbällen auf die Außenpositionen zum Erfolg zu kommen. Doch vor dem Gäste-Strafraum waren die Gastgeber mit ihrem Latein meist am Ende – Zwingendes erarbeiteten sich die Riesaer nicht. Die Ausnahme bildete da ein Freistoß von BSG-Torjäger Kiontke, doch machte Jan Evers im Grimmaer Gehäuse seine Torwartecke rechtzeitig dicht (32.). Gefährlicher waren indes die Gäste. Glänzend freigespielt steuerte Dennis-Sven Radig von halbrechts allein auf das Tor zu, doch anstatt selbst abzuschließen, zeigte er sich viel zu uneigennützig indem er die mitgelaufenen Brand und Jackisch bedienen wollte, sein Zuspiel für die Beiden jedoch nicht zu erreichen war (24.). Dies hätte die Grimmaer Führung unumwunden sein müssen! Nichtsdestotrotz behielten die Muldestädter die Kontrolle über die Begegnung, die Gastgeber kamen offensiv über Ansätze weiterhin kaum hinaus. Zwingender war eindeutig die Wohllebe-Elf, welche auch zur Vorwoche bedeutend mehr Spielwitz zeigte. Als Oliver Kurzbach nach guter Einzelleistung einen Distanzschuss knapp neben das Gehäuse setzte, war eine erneute Duftmarke gesetzt (40.). Nichtsdestotrotz sollten sich die Grimmaer vor dem Pausenpfiff doch noch belohnen – zum psychologisch besten Zeitpunkt schlugen die Gäste eiskalt zu. Vincent Markus überflankte von der Torauslinie den Riesaer Schlussmann – Brand brauchte im Sturmzentrum nur noch den Kopf hinhalten und brachte den FC mit 0:1 in Front (44.).
Auch im zweiten Durchgang setzte sich die äußerst disziplinierte Vorstellung der Grimmaer fort. Defensiv stand man weiter sehr kompakt, weiterhin gelangen im Spiel nach vorn durchaus vielversprechende Aktionen. So strich ein Schuss von Rico Engler knapp am Tor vorbei (55.), bei einem Versuch von Radig zeigte sich Hesse auf der Hut (57.). Auf der anderen Seite blieben die Gastgeber auch weiterhin höchst selten gefährlich. Einzig Köhler, der nach einem Eckball von Wolf aus spitzem Winkel per Kopf knapp das kurze Eck verfehlte (58.), erzeugte so etwas wie Torgefahr. Ansonsten konnten die Elbestädter das FC-Gehäuse nicht wirklich in Bedrängnis bringen – wie die Wohllebe-Elf als Kollektiv verteidigte und nichts Weiteres zuließ, ringt der Elf absoluten Respekt ab! Man verlor niemals die Kontrolle über die Begegnung, was sich kurzerhand im Ergebnis niederschlagen sollte. Scheiterte zunächst Christoph Jackisch – glänzend von Toni Ziffert freigespielt – aus spitzem Winkel am gut reagierenden Hesse (63.), gelang den Muldestädtern wenig später das Spiel in die gewünschten Bahnen zu lenken. Sehr gut von Jackisch bedient, lief Engler allein auf das Riesaer Gehäuse zu und behielt allein vor dem Keeper kühlen Kopf – 0:2 (66.). Dieser zweite Treffer machte das Grimmaer Vorhaben fortan natürlich noch etwas einfacher, hingegen saß der Schock bei den Platzherren tief. Nach einer langgezogenen Flanke von Markus strich eine Direktabnahme von Engler knapp am Tor vorbei (69.), nach einem schnell vorgetragenen Konter war das Zuspiel Jackischs auf den im Sturmzentrum lauernden Engler etwas zu ungenau (73.). Die Gastgeber wehrten sich zwar weiterhin nach Kräften, doch richtig zwingend wurden die Hausherren bis zum Ende nicht mehr. Kiontke versuchte sich zwar noch einmal aus der Distanz, doch riss Evers reaktionsschnell die Fäuste hoch (83.). Stattdessen machten die Muldestädter kurz vor Schluss endgültig Nägel mit Köpfen. Glänzend von Robert Schabram eingeleitet, steuerte abermals Engler allein auf das Riesaer Gehäuse und blieb wiederum im Eins-gegen-Eins-Duell mit Hesse der Sieger – 0:3 (89.).
Letztendlich verdienten sich die Muldestädter diesen Erfolg in Riesa durch eine sehr ordentliche Vorstellung. Weiterhin äußerst positiv zu betrachten ist die Rückkehr der Langzeitverletzten Michel Schwarz und Marcel Fricke, welche jeweils nach Kurzeinsätzen ihre ersten Minuten in dieser Saison bestritten. Mit dem 18jährigen Senegalesen Moussa Diaby gab ein weiterer Akteur sein Debüt im Sachsenliga-Kader, der in den letztwöchigen Trainingseinheiten eindrucksvoll auf sich aufmerksam machte.
Tom Rietzschel
Riesa. Von Beginn war Grimma im Spiel viel zielstrebiger im Angriff und erspielte sich eine Reihe an guten Chancen. BSG-Torwart Marcus Hesse rettete in der 5. Minute großartig gegen Robin Brand und verhinderte einen frühen Rückstand. In der Folge gelang es Stahl zwar die Abwehr einigermaßen dichtzuhalten, doch ging nach vorne so gut wie nichts. Ein Distanzschuss von Jerome Wolf und ein Freistoß von Paul Kiontke war alles. Glück hatte man als Grimma in der 24. Minute zu dritt auf das Riesaer Tor zu lief und leichtfertig den Ball verstolperte. Die Begegnung blieb einseitig und man hoffte irgendwie zu Null in die Halbzeitpause zu kommen. Leider gelang dies nicht und man kassierte in der 44. Minute den Gegentreffer. Einen Pass in den rechten Strafraum erlief der Grimmaer Vincent Markus und überflankte den Riesaer Torwart. In der Mitte stand Robin Brand völlig frei und köpfte ungehinderte zum 0:1 ein.
Nach der Pause drängte Stahl energischer auf den Ausgleich und versuchte die Partie ausgeglichener zu gestalten. Doch gegen die spielstarke und routinierte Grimmaer Mannschaft war kaum ein Ankommen. Am Einsatz und Willen der Riesaer lag es ganz sicher nicht. Aber spätestens vor dem Grimmaer Strafraum war stets Schluss. Da fehlten dem Riesaer Spiel kreative Ideen aus dem Mittelfeld. Einzig ein Kopfball von Norman Gründler nach einer Ecke in der 56. Minute sorgte einmal für Torgefahr. Ansonsten kam Stahl viel zu selten überhaupt in den Strafraum hinein und damit in eine Torschuss-Situation. So wurde die BSG dann in der 66. Minute schließlich ausgekontert und die Partie mit dem 0:2 entschieden. Nach Ballverlust im Spielaufbau spielte Grimma einen Steilpass in den Lauf von Rico Engler, der im Eins-gegen-Eins den Riesaer Torwart keinerlei Abwehrchance ließ. Positiv zu sagen ist, dass sich Stahl Riesa auch danach nicht aufgab, und versuchte nach Kräften gegen zuhalten. Die größte Schwäche ist jedoch nach wie der Spielaufbau. Hier muss sich etwas tun, um im Laufe der Rückrunde konstant punkten zu können. Im Spiel besorgte Rico Engler für den FC Grimma in der Schlussminute mit dem 0:3 dann noch den Endstand. Insgesamt war es ein gebrauchter Tag für die BSG.
Quelle: www.stahl-riesa.de
Riesa. Die Grimmaer glänzten bei der BSG Stahl Riesa vor allem in der zweiten Halbzeit, in der Rico Engler doppelt traf. Zuvor hatte Robin Brand eingeköpft.
Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
Fotos: Karsten Hannover
SV Lipsia 93 Eutritzsch – FC 1910 Lößnitz 0:0
FV Eintracht Niesky – VfB Zwenkau 02 1:3 (0:2)
VfL Pirna-Copitz 07 – Großenhainer FV 90 4:1 (0:1)
Reichenbacher FC – VfB Empor Glauchau 3:0 (0:0)
SSV Markranstädt – Radebeuler BC 08 0:0
BSC Rapid Chemnitz – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal 3:4 (1:2)
spielfrei: Kickers 94 Markkleeberg