Datum: Samstag, 03.09.2016
Anstoß: 15.00 Uhr
Spielort: G.-H.-Dietz-Stadion, Schneeberg
Ergebnis: 0:2 (0:1)
Zuschauer: 68
FC Concordia Schneeberg – FC Grimma 0:2 (0:1)
Schneeberg: Kieser – Leuschner, Queck (ab 84. Kraft), Küllig, Brauner – Pokowietz (ab 76. Albusberger), Schumann – Trültzsch, Baars, Martin (ab 71. Schlegel) – Meinhardt – Trainer: Oechsner
Grimma: Evers – Wagner, Tröger, Brand, Schabram – Schwarz (ab 62. Gkouvas), Radig – Wiegner, Engler, Jackisch – Jentzsch (ab 75. Szepesi) – Trainer: Wohllebe
Schiedsrichter: Nixdorf (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Werner, Obenaus (beide Dresden) – Tore: 0:1 Jackisch (2.), 0:2 Jentzsch (59.) – Gelbe Karten: Trültzsch (Foulspiel – 60.), Meinhardt (Foulspiel – 90.+2) – Schwarz (Foulspiel – 51.) – Gelb-Rote Karten: Jackisch (Grimma) wegen wiederholter Unsportlichkeit (90.+2) – Reservebänke: Brandl, Werneke (beide Tor), Böttcher – Bache (Tor) – Zuschauer: 68 im Gottlieb-Heinrich-Dietz-Stadion zu Schneeberg
Schneeberg. In insgesamt souveräner Art und Weise hat sich der FC Grimma für das Achtelfinale im Wernesgrüner-Sachsenpokal qualifiziert. Beim Landesklassisten FC Concordia Schneeberg siegte die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe sicher mit 2:0 (1:0), vergaß dabei jedoch das Ergebnis weit höher zu gestalten. Nach dem schnellen Führungstreffer von Christoph Jackisch (2.) sündigten die Muldestädter in Sachen Chancenverwertung bereits bis zum Pausenpfiff kolossal. Auch im zweiten Durchgang hatten die Gäste das Geschehen jederzeit unter Kontrolle, doch was man vor dem gegnerischen Tor an klaren Möglichkeiten ausließ, kann der Elf in der Meisterschaft demnächst aber mal so richtig auf die Füße fallen. Erst der Treffer von Mirko Jentzsch sorgte nach knapp einer Stunde Spielzeit für eine gewisse Beruhigung in Reihen der Gäste (59.). Die Einheimischen wehrten sich zwar nach Kräften, einen Hauch von Torgefahr erzeugten die Bergstädter jedoch fast nur bei Standardsituationen. Insgesamt musste der Landesklassist die Grimmaer Überlegenheit nahtlos anerkennen, welche sich bis zum Ende jedoch im Auslassen hochkarätiger Gelegenheit gegenseitig übertrafen. Wenn man auf Seiten der Muldestädter ein Haar in der Suppe suchen konnte, dann war es neben der völlig inkonsequenten Chancenverwertung noch die Gelb-Rote Karte für Jackisch (90.+2), der wegen einer wiederholten Unsportlichkeit wenige Sequenzen vor Ultimo von Schiedsrichter Nixdorf (Dresden) vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Im Hinblick auf den Spielstand sowie auf die Personalsituation des FC ist diese Dummheit des Spielers durch nichts zu entschuldigen und für die Verantwortlichen absolut nicht zu tolerieren. Dieser Wermutstropfen änderte jedoch insgesamt nichts am verdienten Weiterkommen der Grimmaer, wo man nun im Achtelfinale auf einen attraktiven Gegner hofft.
Frühzeitig wollten die Gäste der Partie ihren Stempel aufdrücken, was der Wohllebe-Elf in der Anfangsphase eindrucksvoll gelang. Die Begegnung hatte gerade erst begonnen, da zog Rico Engler die Kugel von der rechten Strafraumgrenze scharf nach innen, wo Jackisch den Schädel hinhielt und Kieser im Schneeberger Gehäuse aus Nahdistanz überwand – 0:1 (2.). Die ersten Minuten gehörten klar den Grimmaern, die Bergstädter hatten große Mühe sich zurechtzufinden. So köpfte Robin Brand nach einem Schwarz-Eckball knapp vorbei (9.), bei einem Heber von Engler zeigte sich Kieser vollends auf der Höhe (13.). Die Partie lief anfangs nur in eine Richtung, wobei es der Sachsenligist jedoch verpasste frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Zunächst verfehlte Jackischs Schlenzer hauchzart den Kasten (16.), anschließend lief Kevin Wiegner – von Jackisch und Dennis-Sven Radig sehenswert inszeniert – zweimal allein auf das Concordia-Gehäuse zu, doch schaffte er es beide Male nicht, den Ball im Tor unterzubringen (20., 21.). Zu diesem Zeitpunkt hätte der Favorit das Spiel bereits in die eigenen Bahnen lenken müssen, doch das Manko der Vorsaison zieht sich auch in dieser Serie wie ein Roter Faden durch die Partien. Es wurde sich eine Vielzahl von Möglichkeiten erarbeitet, doch was man daraus machte, war absolut zu wenig. So scheiterte Engler zunächst nach einem Sololauf an Kieser (31.), anschließend verfehlte er nach guter Vorarbeit von Jackisch abermals das Ziel (33.). Kurz darauf musste der Schneeberger Keeper sein ganzes Können aufbieten, um einen Distanzschuss von Michel Schwarz zu entschärfen (35.). Die Einheimischen konnten sich bis dahin bei ihrem Torhüter sowie bei jedem einzelnen Grimmaer Akteur bedanken, dass man noch im Spiel blieb. Offensiv bis dato nichts zustande bringend, wurden die Gastgeber gegen Ende der ersten 45 Minuten erstmals gefährlich. Zunächst rettete Brand gegen den durchgebrochenen Meinhardt in höchster Not (39.), nach dem anschließenden Baars-Eckball köpfte Pokowietz knapp am Tor vorbei (40.). Dies waren jedoch die einzigen Schneeberger Offensivaktionen in Hälfte eins. Zum Pausentee hätte dieses Pokalspiel eigentlich schon entschieden sein müssen.
Auch im zweiten Durchgang änderte sich am Spielgeschehen recht wenig. Grimma diktierte das Geschehen weiterhin souverän, auch wenn im Ballvortrag längst noch nicht alles gelingen wollte. Was man sich jedoch weiterhin an Möglichkeiten herausspielte, reicht um in der Meisterschaft drei Partien zu gewinnen. Anfangs verfehlte Radig nach einem Jackisch-Freistoß knapp das Gehäuse (50.), anschließend traf Jackisch zwar nach einer Wiegner-Eingabe aus Nahdistanz, doch erkannte Referee Nixdorf den Treffer aufgrund einer Abseitsstellung nicht an (53.). Auch Engler machte es kurz darauf nicht besser – Concordia-Keeper Kieser blieb in diesem Duell der Sieger (56.). Erst nach knapp einer Stunde konnten sich die Gäste endlich belohnen. Gut von Wiegner eingeleitet, drehte sich Jentzsch nach einer Jackisch-Eingabe gekonnt um die eigene Achse und ließ Kieser aus Nahdistanz nicht die Spur einer Chance – 0:2 (59.). Zwar wehrten sich die Gastgeber auch nach dem zweiten Gegentreffer weiter nach Kräften, doch außer einem Fallrückzieher von Meinhardt, welcher am Grimmaer Kasten vorbeitrudelte (62.), blieb man weitestgehend ungefährlich. Dies sah auf der anderen Seite schon bedeutend anders aus, doch blieb die Chancenverwertung der Muldestädter eine regelrechte Katastrophe. Jentzsch setzte einen kernigen Schuss knapp drüber (65.), eine Ecke von Jackisch wäre um ein Haar direkt ins Schneeberger Tor getrudelt (67.). Kurz darauf konnten sich Wiegner und Jentzsch – prima von Engler in Szene gesetzt – quasi die Ecke aussuchen, doch scheiterten beide am klasse aufgelegten Kieser (68.), der wenig später auch noch gegen Stefan Tröger, bei einem Jackisch-Freistoß und einem Versuch des eingewechselten Bence Szepesi glänzend reagierte (70., 73., 80.). Machtlos wäre er jedoch gewesen, als Engler eine Flanke von Szepesi mit vollem Risiko aus der Luft nahm, die Kugel jedoch nur um Zentimeter am Kasten vorbeistrich (79.). Auch Jackisch schaffte es nicht zu erhöhen, als er zunächst von Engler auf die Reise geschickt wurde, im Abschluss jedoch zu unkonzentriert blieb (84.). Das Ergebnis war eigentlich schon äußerst grenzwertig, wenn man sieht, wie viele glasklare Möglichkeiten die Muldestädter besaßen. Stattdessen herrschte vor dem Grimmaer Tor kurz vor Schluss erstmals großer Alarm, als ein gefährlich getretener Freistoß für Tumult vor Kapitän und Schlussmann Jan Evers sorgte, doch Radig im letzten Moment die Situation bereinigen konnte (90.). Dennoch sorgte ein Aufreger in Reihen der Muldestädter letztlich noch für großes Unverständnis. Als sich Jackisch Sequenzen vor dem Abpfiff vom Schneeberger Meinhardt provozieren ließ, konnte er sich eine anschließende Geste gegenüber dem Schiedsrichter, der beide in dieser Szene verwarnt, nicht verkneifen. Ehe sich Jackisch umsah, schickte ihn Referee Nixdorf aufgrund dieser nicht zu entschuldbaren Dummheit mit Gelb-Rot vom Platz (90.+2), so dass er nun im Achtelfinale des Sachsenpokals zuschauen muss.
Zwar änderte dies nichts am souveränen Grimmaer Weiterkommen, doch war dieser fade Beigeschmack absolut überflüssig und ist dieser aufgrund des Spielstandes sowie der aktuellen Personalsituation durch absolut nichts zu entschuldigen. Ansonsten muss im Grimmaer Lager dringend an der Chancenverwertung gearbeitet werden – was man derzeit vor dem Tor auslässt, ist absolut zu viel und geht über die oft zitierte Kuhhaut. Dies muss am kommenden Samstag am 3. Spieltag der WEKU-Sachsenliga deutlich besser werden, wenn man um 14.00 Uhr die SG Taucha 99 im heimischen Stadion der Freundschaft empfängt.
Tom Rietzschel
folgt