Datum: Samstag, 22.04.2017

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Stahl-Arena, Riesa

Ergebnis: 1:1 (1:0)

Zuschauer: 311



Landesliga Sachsen • 23. Spieltag

BSG Stahl Riesa – FC Grimma  1:1 (1:0)

Riesa: Hesse – Zech, Hořinek (ab 73. Bierstedt), Kutsche, Krake – Köhler, Gründler – Krechlak, Ludwig (ab 70. Penička), Fricke – Wolf (ab 19. Runge) – Trainer: Küttner

Grimma: Evers – Kurzbach, Maruhn, Dietrich, Ziffert – Schwarz, Brand – Wiegner, Engler, Radig (ab 78. Szepesi) – Jackisch – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Hartig (Freital) – Schiedsrichter-Assistenten: Stary, Wendt (beide Dresden) – Tore: 1:0 Dietrich (6., Selbsttor), 1:1 Wiegner (90.+1) – Gelbe Karten: Köhler (Foulspiel – 56.), Hořinek (Unsportlichkeit – 70.) – Radig (Unsportlichkeit – 32.), Maruhn (Unsportlichkeit – 88.) – Reservebänke: Kýček (Tor), Schreiber – Bache (Tor), Konzok, Wagner – Zuschauer: 311 in der Stahl-Arena zu Riesa

 

Riesa. Wie schon vor 14 Tagen beim 1:1 (0:1)-Unentschieden in Zwenkau hat Sachsenligist FC Grimma Moral gezeigt und durch einen späten Treffer noch einen Punkt gerettet. Beim Tabellenfünften, der BSG Stahl Riesa, trennte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe wiederum 1:1 (0:1)-Remis und konnte sich somit für die Steigerung der zweiten 45 Minuten belohnen. Insgesamt sahen die 311 Zuschauer in der Riesaer Stahl-Arena eine Partie mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten. In Hälfte eins war der ehemalige DDR-Oberligist – mit dem Wind im Rücken – das bessere Team, wirkte aggressiver, präsenter und war immer einen Schritt schneller. Durchgang zwei gehörte dann klar den Gästen von der Mulde, als man endlich ins Spiel fand und sich deutlich zu steigern wusste. Auch wenn der Grimmaer erst kurz vor Ultimo fiel, spiegelt das Endresultat den Spielverlauf gut wider. Beide Mannschaften bleiben mit diesem Remis auf ihrem Tabellenplatz stehen. Die Riesaer, die nächsten Sonntag nach Niesky müssen, verharren auf Position fünf, Grimma ist weiterhin Dritter. Die Muldestädter haben nach dem Görlitzer Rückzug am kommenden Wochenende spielfrei, ehe dann am Sonntag, den 7. Mai um 15.00 Uhr der Tabellenführer FC Eilenburg im Stadion der Freundschaft gastiert.

Dabei begann die Begegnung aus Sicht der Wohllebe-Schützlinge mit dem Schlimmsten, was eigentlich passieren konnte. Zunächst wurde Fricke auf der linken Riesaer Angriffsseite nicht am Flanken gehindert, anschließend schlug ein Klärungsversuch von FC-Innenverteidiger Mirko Dietrich – welcher von Wolf bedrängt wurde – unglücklich zum 1:0 im eigenen Gehäuse ein (6.). Dieser Führungstreffer tat Riesa sichtbar gut, die Gäste hatten große Mühe sich mit den Gegebenheiten abzufinden und ins Spiel zu kommen. Die Einheimischen wirkten viel präsenter und zielstrebiger, ohne sich jedoch die großen Möglichkeiten erarbeiten zu können. Nach einem Eckball von Ex-Bundesligaprofi Ludwig landete ein Kopfball von Köhler knapp drüber (17.), bei einem Schuss von Fricke musste FC-Schlussmann und Geburtstagskind Jan Evers ernsthaft eingreifen (32.). Bei den Muldestädtern war im Spiel nach vorn zunächst jede Menge Sand im Getriebe, einzig ein Schuss von Christoph Jackisch ließ Ex-Bundesliga-Keeper Hesse (Alemannia Aachen) im Stahl-Gehäuse abtauchen (35.). Zwingender waren zweifelsohne die Elbestädter, die kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal gefährlich wurden. Sehr gut von Ludwig per Rückpass inszeniert, zischte ein Fricke-Schuss von der Strafraumgrenze knapp über den Querbalken (42.).

Aus den Kabinen kamen die Muldestädter dann mit deutlich mehr Schwung. Plötzlich nahmen die Wohllebe-Schützlinge die Zweikämpfe an, wirkten entschlossener und begannen auch in der Offensive Akzente zu setzen. Das erste Achtungszeichen setzte Dennis-Sven Radig mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, doch brauchte Hesse hier nicht einzugreifen (48.). Auch die Grimmaer Standardsituationen wurden auf einmal gefährlicher. Zwei Freistöße von Jackisch bedrohten das Stahl-Gehäuse, doch ließ sich Hesse beide Mal nicht überraschen (51., 56.). Die Gäste bissen sich mehr und mehr in die Begegnung, zwingende Riesaer Offensivaktionen wurden immer weniger. Sehr gut von Radig in Szene gesetzt, spritze Wiegner auf den kurzen Pfosten und verfehlte dabei das Tor nur um die berühmten Zentimeter (56.), wenig später setzte abermals Wiegner einen Schuss etwas zu hoch an (66.). Zwar ruckten die Gäste auch in der Folgezeit immer wieder unermüdlich an, doch aus dem Spiel heraus fehlte es oftmals am letzten Pass sowie an der Genauigkeit, um sich weitere Möglichkeiten herauszuarbeiten. Weiterhin wurden einige Angriffe etwas zu unvorbereitet abgeschlossen, so dass das Riesaer Gehäuse somit nicht in Gefahr zu bringen war. Demzufolge mussten Standardsituationen herhalten, um für weitere Torgefahr zu sorgen. So fand Michel Schwarz mit einem Freistoß in Hesse seinen Meister (69.), Jackisch setzte ebenfalls einen ruhenden Ball etwas zu hoch an (74.). Die Zeit verrann fortan langsam. Zwar war den Gästen das Bemühen weiterhin anzusehen, doch verteidigten die Gastgeber ihren knappen Vorsprung aufopferungsvoll. Riesa stellte ihre Offensivbemühungen nahezu komplett ein und hoffte per Konterattacken auf den Lucky Punch. Diese spielten die Einheimischen jedoch nicht zwingend genug aus, so dass die Gäste im Spiel blieben und in der Endphase nun Alles oder nichts spielten. Innenverteidiger Stefan Maruhn rückte als zusätzlicher Zielspieler mit ins Sturmzentrum, das Risiko wurde nun vollends erhöht. Die reguläre Spielzeit war schon abgelaufen, als die Wohllebe-Elf für ihre Bemühungen letztlich doch noch belohnt wurden. Als zunächst ein weiterer Jackisch-Freistoß nur um Haaresbreite das Stahl-Gehäuse verfehlte (90.+1), schien die Begegnung eigentlich schon verloren. Doch den folgenden Abstoß von Hesse köpfte Engler per Bumerang und Windunterstützung genau in den Lauf von Wiegner, der einen Schritt schneller war als der herausstürzende Riesaer Keeper und die Kugel zum 1:1 ins Netz spitzelte (90.+1).

Fazit: Gerechtes Remis, nachdem jedem Team je eine Halbzeit gehörte. Warum die Muldestädter jedoch erst in Hälfte zwei mit dem Fußballspielen begannen, bleibt das Geheimnis der Truppe.

Tom Rietzschel

  

Riesa. Ein Unentschieden gegen den Aufstiegsaspiranten aus Grimma hätte im Vorfeld wohl jeder aus Riesa unterschrieben. Zu inkonstant verläuft die eigene Saison und zu konstant ist Grimma im Spitzenfeld der Sachsenliga. Doch am Ende verpasste Stahl nur ganz knapp den Überraschungssieg über den Favoriten.

Dabei sahen die Zuschauer zwei verschiedene Halbzeiten. Im ersten Abschnitt war Riesa die bessere Mannschaft und hätte sogar höher führen können. In der zweiten Halbzeit drückte Grimma und Riesa war nur noch am Verteidigen. Die Verteidigung klappte auch bis in die Nachspielzeit, doch dann kostete eine Unaufmerksamkeit den Sieg. Die Führung in der 7. Minute für Stahl Riesa fiel etwas überraschend. Einen weiten Pass auf den linken Flügel ging die Grimmaer Abwehr nicht nach und so konnte sich Marcel Fricke den Ball an der Seitenauslinie erobern. Fricke flankte in die Strafraummitte, wo sich Grimmas Marko Dietrich zwar gegen Stahlstürmer Jerome Wolf durchsetzen konnte aber per Kopf ins eigene Tor traf. Die frühe Führung tat dem Riesaer Spiel sehr gut. Es gab Sicherheit und Selbstvertrauen. Es folgten weitere Chancen für Stahl. Nach einer Ecke köpfte André Köhler haarscharf am Grimmaer Tor vorbei (17.) Marcel Fricke versuchte es in der 32. Minute mit einem straffen Fernschuss. Und in der 42. Minute zischte ein Schuss von Marcel Fricke von der Strafraumgrenze knapp über die Latte. Von Grimma war im ersten Abschnitt insgesamt wenig zu sehen. Nur einmal musste Marcus Hesse im Riesaer Tor eingreifen und war beim Schuss von Christopher Jackisch zur Stelle (35.).

Mit der Führung ging es dann in die Halbzeitpause und Stahl konnte neue Kraft tanken. Dies war auch nötig, da Grimma in der zweiten Halbzeit mächtig Druck aufbaute. Stahl kam nur noch selten über die Mittellinie. Auch für Konter gab es dabei keine Gelegenheiten, da man zu sehr in der Defensive gebunden war. Stahl stand tief und wehrte die Angriffe konsequent ab ohne sich aber einmal selbst befreien zu können. So hatte Grimma nun viel mehr Ballbesitz, jedoch zu gefährlichen Torchancen kam es selten. Immer wieder flog der Ball bei Grimmaer Torabschlüssen weit über das Riesaer Tor oder BSG-Keeper Marcus Hesse war zur Stelle. Auch die vielen Freistöße aus dem Halbfeld brachten Grimma nichts ein. Dabei waren die Freistöße in der Zweikampfbewertung für Grimma strittig. Beispielsweise in der 70. Minute; Nach einer Grimmaer Flanke fängt und hält BSG-Torwart Hesse den Ball sicher fest, als Grimmas Stefan Maruhn zum Ball nachtritt. Eigentlich eine klare Gelbe Karte wegen Foul am Torwart, doch Schiedsrichter Hartig beließ es beim Ermahnen. Ständig war Schiedsrichter Hartig mit den Gästen am Diskutieren. Stahl-Spieler Horinek beschwerte sich darüber und bekam gelb. So war die Schiedsrichterleistung eher durchwachsen. Im Spiel führte die BSG Stahl Riesa auch nach 90 Minuten trotz Dauerdrucks von Grimma und hatte den überraschenden Sieg gegen den Favoriten zum Greifen nah. Doch wenige unaufmerksame Sekunden in der Nachspielzeit bei einem Abschlag vom eigenen Toren sorgten für den späten Ausgleich. Der Torabschlag war etwas zu kurz geraten und landete bei einem Grimmaer Spieler in der eigenen Hälfte. Dieser passte den Ball umgehend steil in den Riesaer Strafraum und überspielte damit die gesamte Abwehr. Torwart Hesse lief den Ball bis an die Strafraumgrenze entgegen und wollte retten, jedoch war der Grimmaer Kevin Wiegner einen Schritt schneller und spitzelte den Ball am Riesaer Torwart vorbei.

Kurz darauf war die Partie auch beendet. Während des Jubels und mit Abpfiff provozierte Grimmas Nummer 7 Stefan Maruhn noch mit Gesten das Riesaer Publikum und rundete damit den recht unsympathischen Auftritt der Gäste ab. Anstatt mit der eigenen Mannschaft zu feiern, ging Maruhn in die Riesaer Fankurve und machte Stunk. Das soll einer verstehen. Unterm Strich war der Ausgleichstreffer nach den Spielanteilen natürlich verdient. Aber ärgerlich bleibt es für Stahl dennoch, denn man belohnt sich nicht für all den Kampf mit einem Sieg und schafft es ebenfalls zum wiederholten Male nicht zu Null zu spielen. Dies zieht sich so durch die gesamte Saison.

Quelle: www.stahl-riesa.de

 

Riesa. Der Drittplatzierte FC Grimma schoss in Riesa zwar zwei Tore – und spielte doch nur 1:1. Denn Mirko Dietrich „klärte“ eine Stahl-Flanke ins eigene Netz (6.). Es dauerte bis in die Nachspielzeit, ehe sein Teamkollege Kevin Wiegner diesen Lapsus egalisieren konnte – verdient wohlgemerkt, denn die Grimmaer steigerten sich in der zweiten Halbzeit erheblich.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung

 

Riesa. Der Tabellendritte FC Grimma rettete in Riesa im letzten Moment einen Zähler (1:1) und zog nach Punkten mit Kamenz gleich. Mirko Dietrich unterlief nach sieben Minuten ein Eigentor. Erst in der Nachspielzeit schafften die Muldestädter den Ausgleich durch Kevin Wiegner (90.+1). Tragisch endete das Spiel für den Riesaer Angreifer Jerome Wolf, der sich in der 19. Minute zum zweiten (!) Mal in dieser Saison einen Mittelfußbruch zuzog. Ende November hatte sich der 30 Jahre alte Torjäger gegen Kickers Markkleeberg die gleiche Verletzung zugezogen.

Quelle: Jürgen Schwarz • Sächsische Zeitung


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Die übrigen Ergebnisse

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – VfL Pirna-Copitz 07  4:1 (4:1)

BSC Freiberg – Kickers 94 Markkleeberg  0:2 (0:0)

FC 1910 Lößnitz – FC Eilenburg  0:1 (0:0)

SG Taucha 99 – BSC Rapid Chemnitz  0:0

FV Eintracht Niesky – VfB Empor Glauchau  2:2 (2:1)

Reichenbacher FC – SV Einheit Kamenz  1:0 (0:0)

spielfrei:  VfB Zwenkau 02