Datum: Samstag, 08.04.2017
Anstoß: 15.00 Uhr
Spielort: Eichholz-Sportstätte, Zwenkau
Ergebnis: 1:1 (1:0)
Zuschauer: 105
VfB Zwenkau 02 – FC Grimma 1:1 (1:0)
Zwenkau: Oelßner – F. Knezović, Baierlein, Habeland, Ritter – Kratz, Jahr – De Oliveira Piardi, Gläßer (ab 80. Schaffranke), Fritzsching – Olbricht – Trainer: Karwath
Grimma: Evers – Konzok (ab 64. Henze), Maruhn, Dietrich, Wagner – Tröger, Radig – Jackisch, Engler, Ziffert – Wiegner – Trainer: Wohllebe
Schiedsrichter: Böhmer (Zschopau) – Schiedsrichter-Assistenten: Steingräber (Annaberg-Buchholz), Breidel (Zöblitz) – Tore: 1:0 Olbricht (20.), 1:1 Wiegner (89.) – Gelbe Karten: Olbricht (Foulspiel – 88.) – Maruhn (Foulspiel – 43.), Tröger (Foulspiel – 70.) – Reservebänke: Hinz, Arteaga Merchan, J. Knezović, Gkouvas, Schöps, Camara Camara – Födisch, Nehring – Zuschauer: 105 in der Eichholz-Sportstätte zu Zwenkau
Zwenkau. Sachsenligist FC Grimma ist am Wochenende nur knapp einer sportlichen Katastrophe entgangen und im letztem Moment dem Tod von der Schippe gesprungen. Beim Aufsteiger VfB Zwenkau 02 kamen die Muldestädter durch einen Treffer von Kevin Wiegner Sekunden vor Spielende zu einem mühevollen 1:1 (0:1)-Unentschieden. Das Ergebnis war hierbei zweifellos das Beste aus Grimmaer Sicht an diesem Tag, bereits zur Halbzeit hätten die Gäste eigentlich aussichtslos in Rückstand liegen müssen. In den zweiten 45 Minuten war bei den Muldestädtern zwar eine minimale Steigerung anzusehen, aber diese blieb wirklich nur im einstelligen Prozentbereich. Zwar ruckte die Elf gegen nun nachlassende Gastgeber immer mal an, doch mehr als der späte Ausgleich gelang nicht mehr. Das kommende spielfreie Osterwochenende wird der Mannschaft nun mit Sicherheit gut tun um für die nächsten Aufgaben Kraft zu tanken – die Pause haben die Muldestädter nun bitter nötig. Im Anschluss daran folgt das schwere Auswärtsspiel bei der BSG Stahl Riesa (22.04.2017, Anstoß: 15.00 Uhr).
Natürlich kämpfen die Muldestädter personell gerade am unteren Limit – um nicht sagen die berühmte „Kotzgrenze“ ist gerade erreicht – natürlich fehlen dementsprechend die nötigen Alternativen, doch dies rechtfertigt nicht einmal im Geringsten diesen Auftritt, welchen man über einen Großteil des Spiels in Zwenkau ablieferte. Das Fehlen der Langzeitverletzten Mirko Jentzsch und Robert Schabram, der Gelbgesperrten Robin Brand und Michel Schwarz, sowie der Ausfall von Oliver Kurzbach (Achillessehne) und Bence Szepesi (Arbeit) hatte den Kader beim Aufsteiger zwar auf ein absolutes Minimum reduziert, doch dies als Ausrede für diesen Auftritt geltend zu machen, ist strikt zu einfach. Fußball wird oft im Kopf entschieden und in Sachen Einstellung sowie unbedingter Wille hatte der Gastgeber einfach deutliche Pluspunkte auf seiner Seite. Von Beginn an zeigten sich die Einheimischen viel präsenter, auch wenn Toni Ziffert per Direktabnahme nach einer Wiegner-Eingabe das erste Achtungszeichen setzte (5.). Zwenkau wirkte viel entschlossener und zielstrebiger, Grimma agierte viel zu pomadig und ließ sich von einer Verlegenheit in die nächste übertölpeln. Die Gastgeber wirkten viel präsenter, legten ein sehr hohes Tempo vor und hatten in den ersten 45 Minuten deutliche Vorteile. Bei einem Distanzschuss von Jahr musste FC-Schlussmann Jan Evers zum ersten Mal eingreifen (12.), als wenig später De Oliveira Piardi nach guter Vorarbeit von Fritzsching beherzt abzog, zeigte sich Grimmas Nummer eins abermals auf dem Posten (17.). Die Gäste fanden offensiv kaum statt. Missverständnisse, Ungenauigkeiten und eine Vielzahl von Fehlpässen prägten das Grimmaer Offensivspiel. Die Ausnahme bildete da von Schuss von Dennis-Sven Radig, welcher einen zu kurz abgewehrten Ball direkt auf das Tor schmetterte, diesen allerdings zu hoch ansetzte (20.). Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gäste jedoch bereits in Rückstand. Nach einer Eingabe von De Oliveira Piardi wurde der Ball nicht weit genug aus der Gefahrenzone befördert, VfB-Torjäger Olbricht zog kurz nach der Strafraumgrenze trocken ab und katapultierte das Streitobjekt zum 1:0 in den Winkel (20.). Wer allerdings dachte, dass dieser Gegentreffer die Gäste wachrütteln würde, wurde schnell eines Besseren belehrt. Grimma weiterhin absolut unterirdisch. Offensiv ohne jegliche Durchschlagskraft, defensiv weiter mit großen Problemen. Nach 30 Minuten hätte De Oliveira Piardi auf 2:0 erhöhen müssen, als dieser von Fritzsching per flacher Eingabe mustergültig bedient wurde, der Brasilianer die Kugel allerdings aus Nahdistanz über den Kasten donnerte (30.). Eine Minute später flankte De Oliveira Piardi von rechts völlig unbedrängt auf den Kopf des einlaufenden Olbricht, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (31.). Über einen höheren Rückstand hätten sich die Muldestädter nicht beschweren dürfen, dieser hätte dem absolut katastrophalen Auftritt der ersten 45 Minuten nur allzu entsprochen. Nach einem Eckball von Habeland brannte es erneut lichterloh vor dem FC-Gehäuse, doch am Fünfmeterraum verpassten sowohl Freund und als Feind die scharf hereingebrachte Kugel (41.). Auf der Gegenseite wurden die Gäste dann doch einmal vor der Pause gefährlich. Ansatzlos setzte Rico Engler in Strafraumhöhe zum Schlenzer an – der Querlatte verhinderte den zu diesem Zeitpunkt völlig unverdienten Ausgleich (39.). Ansonsten waren die ersten 45 Minuten aus Grimmaer Sicht eine blanke Katastrophe – es war einfach vollends eine Charakterfrage!
Nach einem kräftigen Donnerwetter zur Halbzeit hoffte man im FC-Lager natürlich auf Besserung, doch trat diese nur absolut bedingt ein. Die Gastgeber, die in der ersten Hälfte ein irres Tempo vorlegten, gestalteten ihren Auftritt nun einen Tick defensiver, doch profitierten die Rand-Leipziger weiterhin vom extrem fehlerhaften Grimmaer Spiel. Dennoch fanden die Gäste fortan die eine oder andere Lücke, um vor das VfB-Gehäuse zu gelangen. Zweimal fand sich Kevin Wiegner in guter Abschlussposition, doch verfehlte sein erster Versuch das kurze Eck, um wenig später am gut den Winkel verkürzenden Oelßner zu scheitern (50., 57.). Doch ansonsten blieb der Grimmaer Auftritt weiterhin nur schwer zu erklären. Man hatte einfach zu viele weit unter Niveau spielende Akteure, was man sich auf diesem Level einfach nicht leisten kann. Glücklicherweise bauten die Gastgeber mit fortlaufender Spielzeit kräftemäßig immer mehr ab, außer einem Schuss von Fritzsching, als Evers glänzend reagierte (76.), gelang dem VfB nichts Torgefährliches mehr. Dies sah in der letzten halben Stunden bei den Gästen dann doch anders aus, die dann plötzlich die Gefahr eine Blamage erkannten. Nach einem weiten Ball von Evers hatte Christoph Jackisch VfB-Keeper Oelßner bereits ausgespielt, doch traf er aus spitzem Winkel nur den Pfosten des verwaisten Tores (67.). Die Gäste ruckten zwar an, doch in Sachen Präzision blieb weiterhin vieles Stückwerk. Wiegner scheiterte aus guter Position abermals an Oelßner (75.), als Jackisch die Kugel flach und scharf nach innen zog, verfehlte wiederum Wiegner um Haaresbreite (77.). Wenig später wurde Engler vom eingewechselten Franz Henze sehr gut in Szene gesetzt, doch wäre hier der Pass in den Rückraum anstatt der Torschuss aus spitzen Winkel die bessere Alternative gewesen (78.). Die Zeit verrann schlagartig – FC-Trainer Daniel Wohllebe setzte alles auf eine Karte und beorderte den baumlangen Innenverteidiger Stefan Maruhn mit in die Spitze als Zielspieler. Die Gastgeber hingen in der Endphase total in den Seilen und hofften händeringend auf den Abpfiff oder den endgültigen Lucky Punch. Doch sollte der Aufsteiger letztlich nicht durchs Ziel kommen, da die Gäste bis zum Ende wenigstens Moral zeigten und Sequenzen vor Ultimo noch zum Ausgleich kamen. Sehr gut von Engler eingeleitet, ließ sich Wiegner die Möglichkeit diesmal nicht nehmen. Allein vor Oelßner umkurvte Wiegner den Zwenkauer Schlussmann und drückte das Streitobjekt aus Nahdistanz zum 1:1 ins Gehäuse (89.). Zwar wollten die Gäste in der dreiminütigen Nachspielzeit anschließend noch vollends die Welt einreißen, doch wer quasi 70 Minuten ein Spiel in so einer Art herschenkt, darf nicht hoffen, in der Endphase die Partie noch komplett drehen zu können.
Tom Rietzschel
Zwenkau. Nachdem unsere Elf unter der Woche in der „Nudelarena“ von Riesa mit 1:7 förmlich weichgekocht wurde, war natürlich „Wunden lecken“ angesagt, dazu die Querelen um den Trainer Zimmerling, der ließ natürlich die Zwenkauer „Gerüchteküche“ zu so mancher haltlosen Aussage bewegen! Fakt ist, der noch Trainer war in der vergangenen Trainingswoche nicht aufgetaucht, sodass Co-Trainer Torsten Karwath die Mannschaft unter seiner alleinigen Regie auf den „Überlebenskampf“ gegen die Spitzenelf aus Grimma vorbereitete, dies geschah richtig motiviert, wie wir es aus den vergangenen Tagen der Landesliga nicht kannten, nach Aussage der Spieler.
Doch hinein ins Match: Die Zuschauer, die der Meinung waren, ich gehe heute doch ins Stadion, denn schlechter werden kann es ja nicht, behielten Recht! Trotz des gleichzeitig stattfindenden „Frühlingsmarkt“ um das Rathaus rum, kamen 135 Fans und die brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen! Was dann nach Anpfiff hier auf dem "heiligen Rasen" des Eichholz-Stadions abging, sucht ihresgleichen! Man fragte sich auf den Rängen, bin ich hier richtig, ist das der VfB? Es war eine kampfbereite, willige mit Spielverständnis ausgerichtete Elf auf dem Platz, die wahrscheinlich den „Tag der Befreiung“ von allen „Altlasten“ vorverlegt hatte! Die Muldestädter kamen aus dem Staunen kaum heraus und so manch hartes Wort in den Reihen der Grimmaer war deutlich zu hören, allen voran Torwart Jan Evers.
Die ganz in Weiß antretenden Gastgeber machten Dampf, Druck und spielten sich in einen „Rausch“, den wir schon lange nicht mehr gesehen hatten. Alex Jahr war gleich der erste Prüfer, mit einem seiner gefürchteten Weitschüsse schon nach acht Minuten aus ca. 16 Metern Entfernung. Die Kombinationen über vier, fünf Stationen liefen wie am Schnürchen, sodass den Grimmaern hören und sehen verging! Die Stadionuhr zeigte exakt die 19. Minute als der in diesem Spiel nie zu stellende Edu einen maßgerechten Pass auf unseren „Goalgetter“ Martin Olbricht schlägt und der das Leder aus der Luft, volley ins Dreiangel nagelt, unhaltbar für Evers, zum vielumjubeltem Führungstreffer. Klare Sache dieser Treffer ein „TOR DES MONATS“! Edu ist zwei Minuten später wieder der Mann mit den zündenden Ideen, als sein Pass den leider am Boden liegenden Kapitän Robert Kratz erreicht, dieser aber nichts aus dieser schwierigen Lage machen kann. Der VfB spielt weiter energisch nach vorn, sodass es nach einer halben Stunde über die linke Außenbahn abging, als Sven Fritzsching (der ein tolles Spiel auf links machte) mit einem Sprint einen aussichtlosen Ball hinterher läuft, diesen im Zweikampf gewinnt und seine maßgerechte Eingabe kann unser „weißer Brasilianer2 Edu aus fünf Metern leider nicht im Kasten unterbringen, sehr schade! Auch unser „kleinster Spieler“, Tom Gläßer, der bei Zimmerling nur „Bankdrücker“ war, hatte bei seinem Einsatz von Beginn an sehr starke Szenen, ein Beleg dafür, sein schöner Kopfball der leider etwas zu wenig Druck dahinter hatte, um Evers in Schwierigkeiten zu bringen. Aber nun kamen auch mal zur Abwechslung die „blauen“ Muldestädter und Rico Engler trifft mit einem Gewaltschuss nur das berühmte Dreiangel, oh je, das war Glück für den VfB! Kurz vor dem Pausenpfif des sehr gut amtierenden Referee aus Zschopau, kommt eine Flanke von Fritzsching genau auf den Kopf vom Kapitano, Robert Kratz aber ohne genug Power, sodass es keine Gefahr für die Kiste der Grimmaer darstellte. PAUSE!
Nach der verdienten Ruhephase in der Kabine, kommen die Hausherren wieder mit Power, hohem Tempo und Lauffreudigkeit auf das Spielfeld, jeder im Stadion fragte sich, wie lange wollen die Jungs das durchhalten? Nach 60 Minuten kommt allerdings Kevin Wiegner zu einem tollen Soli dringt in den Fünfmeterraum von der linken Seite rein und sein abschließender Schuss aus fünf Metern wehrt unser Bernhardt Oelßner im Kasten mit einer tollen Fußabwehr zur Ecke ab, sensationell! Hier zeigte sich, welch ein Rückenhalt für unsere Abwehr von diesem „letzten Mann“ ausgeht! Ein für mich an diesem Tage zur Höchstform aufgelaufener Chris Ritter, schlägt aus der eignen Hälfte einen Befreiungsschlag in Richtung Grimmaer Strafraum wo sich Maruhn verschätzt und auch unser überraschter „Olli“ aus dieser Situation nichts anfangen kann. Fast im Gegenzug trifft der völlig freistehende Christoph Jackisch in der 67 Minute nur den linken Pfosten, wieder großes Glück für den Tüchtigen VfB! Die nun agiler werdenden Gäste, die ja hier nicht unbedingt verlieren wollten, kamen nun öfters vor unseren Kasten. So stand unser Hüter wieder im Mittelpunkt bei der nächste Aktion der Gäste, als erneut Jackisch allein auf Oelßner zugeht und er für mich mit einer Weltklasseabwehr“ den VfB im Spiel hält!! Alles im Stadion fieberte dem Abpfiff entgegen, der Schiri zeigt zwei Nachspielminuten an, da passiert das Unerwartete, Kevin Wiegner bekommt aus dem Halbfeld einen Zuckerpass zugespielt und lässt unserem überragenden Schlussmann keine Chance. Das Leder schlägt unhaltbar rechts unten exakt ins Eck zum Ausgleich für die Gäste ein.
Fazit der Begegnung: Ein hochmotivierter und engagierter Trainer in Form von Torsten Karwath hat innerhalb einer Woche es fertig gebracht, sein Team im Training so auf Vordermann zu bringen, dass diese Jungs mit einer bisher nicht gekannten Spielfreude, Lust und Leidenschaft hier um die wichtigen Punkte mit Erfolg gerungen haben. Das lässt große Hoffnungen aufkeimen, dass der Abstieg aus eigner Kraft noch zu verhindern ist! Deshalb mein großer Wunsch, man möge in Ruhe und Bescheidenheit dem Trainer die Möglichkeit von seitens der Vereinsführung geben, um ihn bis zum Saisonende arbeiten zu lassen.
Quelle: Bernd Stoltmann • VfB Zwenkau 02
Zwenkau. Ganz andere Probleme hatten da die Verfolger. Kamenz schaffte daheim nur ein 1:1 gegen Niesky, der FC Grimma beim VfB Zwenkau das gleiche Resultat, und zwar glücklich. Den Ausgleich erzielte Kevin Wiegner erst in der vorletzten Minute. Übrigens in Abwesenheit von VfB-Trainer Matthias Zimmerling, der sich seit dem 1:7 von Riesa bei seinem Verein nicht mehr blicken ließ – und deshalb suspendiert wurde. Also hatte diesmal „Co“ Torsten Karwath die Trainerfäden in der Hand, was wohl bis mindestens zum Saisonende auch so bleiben wird. „Das Remis geht nach Chancen in Ordnung“, befand der Interimscoach des VfB. „Bitter war der Ausgleich trotzdem, weil er so spät fiel und wir unsere beste Saisonleistung abgeliefert haben.“
Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
Fotos: Karsten Hannover
Quelle: youTube-Kanal VfB Zwenkau
FC Eilenburg – BSC Freiberg 6:2 (2:0)
Kickers 94 Markkleeberg – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal 0:4 (0:4)
VfL Pirna-Copitz 07 – SG Taucha 99 1:1 (1:1)
SV Einheit Kamenz – FV Eintracht Niesky 1:1 (0:0)
VfB Empor Glauchau – BSG Stahl Riesa 3:2 (1:1)
BSC Rapid Chemnitz – Reichenbacher FC 2:1 (1:1)
spielfrei: FC 1910 Lößnitz