Datum: Sonntag, 26.02.2017

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Sportpl. Cunsdorfer Str., Reichenbach

Ergebnis: 1:2 (1:0)

Zuschauer: 130



Landesliga Sachsen • 17. Spieltag

Reichenbacher FC – FC Grimma  1:2 (1:0)

Reichenbach: Bößneck – Albert (ab 73. Pechtl), Particke, Demmler, Seidel – Petrovics, Papkalla, Strobel (ab 86. Dathe), Nötzel, Meyer – Schwandner (ab 68. Süß) – Trainer: Färber

Grimma: Evers – Brand, Maruhn, Dietrich, Ziffert (ab 59. Engler) – Tröger, Schwarz – Szepesi (ab 54. Jackisch), Jentzsch (ab 9. Kurzbach), Radig – Wiegner – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Seidl (Langenbernsdorf) – Schiedsrichter-Assistenten: Freier (Zwickau), Rückert (Zwickau) – Tore: 1:0 Schwandner (45.+4), 1:1 Wiegner (68.), 1:2 Engler (85., Foulstrafstoß – Strobel an Brand) – Gelbe Karten: Strobel (Foulspiel – 33.), Particke (Foulspiel – 45.), Papkalla (Foulspiel – 56.) – Kurzbach (Meckern – 43.), Schwarz (Foulspiel – 48.), Jackisch (Foulspiel – 90.+1), Dietrich (Meckern – 90.+3) – Gelb-Rote Karten: Engler (Grimma) wegen Meckern/Handspiel (90.) – Reservebänke: Hettwer (Tor), Gemeinhardt, Landmesser – Wagner – Zuschauer: 130 am Sportplatz an der Cunsdorfer Straße zu Reichenbach

 

Reichenbach. Der FC Grimma bleibt weiterhin erster Verfolger von Spitzenreiter FC Eilenburg. Mit einem 2:1 (0:1)-Erfolg beim Reichenbacher FC zementierten die Muldestädter ihren zweiten Platz in der WEKU-Sachsenliga und bogen mit einer absoluten Willensleistung einen Halbzeitrückstand nach 90 Minuten noch in einen Auswärtssieg um. Aufgrund dieser deutlichen Steigerung in den zweiten 45 Minuten kann man diesen Erfolg insgesamt als durchaus verdient bezeichnen, auch wenn man die drei Punkte letztlich teuer bezahlen musste. Überschattet wurde die Partie von der frühzeitigen schweren Knieverletzung von Stürmer Mirko Jentzsch, der sich ohne gegnerische Einwirkung das Knie verdrehte und per Rettungsdienst ins Reichenbacher Krankenhaus zur ersten Untersuchung abtransportiert wurde (5.). Eine Enddiagnose steht beim Sommer-Neuzugang von Chemie Leipzig noch aus, doch rechnet man im Grimmaer Lager mit dem Schlimmsten. Doch gerade für ihren Angreifer riss sich die Elf im zweiten Durchgang förmlich den Hintern auf und drehte nicht zum ersten Mal in dieser Saison eine Begegnung nach Rückstand. Letztlich jubelten die Grimmaer nach den 90 Minuten, doch die schwere Verletzung von Jentzsch sowie die Gelb-Rote Karte für Rico Engler (90.) als auch die fünfte Verwarnung für Mirko Dietrich (90.+3) hinterließen bezüglich des Auswärtssieges einen bitteren Beigeschmack. Am kommenden Samstag wird es in Taucha personell demzufolge richtig eng werden, doch sind die Muldestädter auch mit diesen Handicaps stark genug um in der Parthestadt zu punkten.

Was die 130 Zuschauer auf dem Reichenbacher Sportplatz an der Cunsdorfer Straße jedoch in den ersten 45 Minuten geboten bekamen, hatte mit Sachsenliga-Fußball insgesamt recht wenig zu tun. Dabei enttäuschten vor allem die Grimmaer auf der ganzen Linie. Man agierte viel zu pomadig, scheute nahezu jeden Zweikampf und war vor allem im Spiel nach vorn viel zu ideenlos. Vielleicht waren die Muldestädter auch noch etwas geschockt, denn bereits nach fünf Minuten musste man tatenlos zusehen, wie Angreifer Mirko Jentzsch im Mittelfeld ohne gegnerische Einwirkung im Rasen hängenblieb und sich dabei fürchterlich das Knie verdrehte. Es bliebt zu hoffen, dass die Befürchtungen nicht eintreten, doch sind die Wahrscheinlichkeiten dabei nicht allzu hoch. Diesen Schock verdaute der Tabellenzweite lange nicht. Die Gastgeber rissen nun wirklich keine Bäume aus, doch waren die Vogtländer in der Zweikampfführung einfach präsenter. Es entwickelte sich daher eine Partie zwischen den Strafräumen mit einer Fülle von Zweikämpfen, wobei Torchancen absolute Mangelware blieben. Die einzige Möglichkeit besaßen die Gastgeber, als Petrovics nach einem Konter von der Strafraumgrenze abzog, jedoch in FC-Schlussmann Jan Evers seinen Meister fand (16.). Grimma kam in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht in die Gänge. Bezeichnend war, dass Bößneck im Reichenbacher Kasten nicht ein einziges Mal eingreifen brauchte. Stattdessen ging Sequenzen vor dem Pausenpfiff auch noch die allerletzte Grimmaer Konzentration flöten, was prompt den 0:1-Halbzeitrückstand zur Folge hatte. Nach einem abgewehrten Reichenbacher Freistoß konnte Evers den verdeckten, leicht abgefälschten Schuss von Seidel zwar reaktionsschnell parieren, doch der richtig spekulierende Schwandner nahm den Rebound auf und drosch die Kugel aus Nahdistanz zum 1:0 in die Maschen (45.+4.).

In der Halbzeitpause wurden natürlich einige deutliche Worte gefunden, was sich glücklicherweise positiv auf den weiteren Verlauf der Partie auswirken sollte. Fortan wirkten die Grimmaer deutlich präsenter, legten in der Zweikampfführung einen Zahn zu und verlagerten das Geschehen immer mehr in die Reichenbacher Hälfte. Stefan Tröger setzte das erste Achtungszeichen, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (46.). Die Vogtländer wurden in der Folgezeit immer mehr in die Defensive gedrängt. Aktiv in der Offensive wurde der RFC allerdings einzig nach einem Schuss von Meyer, welcher jedoch über den Querbalken zischte (48.). Ansonsten diktierten die Muldestädter in der Folgezeit die Szenerie, die sich fortan mächtig zu steigern wussten. Nach einem Distanzschuss von Kevin Wiegner hatte man im FC-Lager bereits den Torschrei auf den Lippen, doch stand hier der Pfosten im Weg (52.). Auch wenn sich die Grimmaer insgesamt nicht eine Vielzahl von ganz großen Gelegenheiten erarbeiteten, hatte man nun das Gefühl, dass die Elf in der Partie angekommen war. Nach einem weiten Ball von Schlussmann Evers und einem Stellungsfehler von Particke stand Wiegner plötzlich völlig frei vor RFC-Tor, doch schloss der Angreifer viel zu überhastet ab, so dass Bößneck keine Mühe hatte (66.). Doch bereits zwei Minuten später machte es Wiegner bedeutend besser. Sehenswert spritzte er in eine flache Eingabe von Michel Schwarz und spitzelte das Streitobjekt zum 1:1-Ausgleich über die Linie (68.). Nun wollten die Gäste natürlich noch mehr, doch musste man fortan die richtige Balance im Spiel finden. Reichenbach erholte sich in der Folgezeit wieder leicht, doch hatte man in der FC-Hintermannschaft alles im Griff. Außer einem Freistoß von Pechtl, welcher das Ziel verfehlte, ließen die Grimmaer nichts zu (81.). Das Spiel stand nun auf der Kippe, da die Gäste mit Macht versuchten die Partie komplett zu drehen. Und siehe da, nach 85 Minuten sollte man für die immense Steigerung belohnt werden. Recht unbeholfen wurde Robin Brand im Reichenbacher Strafraum im Luftzweikampf durch Strobel von hinten umgecheckt – Schiedsrichter Seidl (Langenbernsdorf) zeigte sofort auf den ominösen Punkt. Rico Engler ließ sich nicht zweimal bitten und drosch den Elfmeter mit Vehemenz zum 1:2 direkt unters Dach (85.). Die Begegnung war nun gedreht, doch wurden die verbleibenden Minuten extrem hektisch. Reichenbach warf nun mit langen Bällen alles nach vorn, Grimma musste nach einer Gelb-Roten Karte für Torschütze Engler (Meckern/Handspiel, 90.) die restliche Zeit in Unterzahl absolvieren. Doch außer einem Schuss von Pechtl, welcher das Evers-Gehäuse verfehlte (90.+3), ließen die Muldestädter auch in den Schlussminuten nichts zu. Eine vierminütige Nachspielzeit überstand der Tabellenzweite unbeschadet und konnte sich letztlich nach einer guten zweiten Hälfte über einen nicht unverdienten Auswärtssieg freuen. Dieser wurde insgesamt zwar teuer bezahlt, doch die Mannschaft wird auch diesen Nackenschlag verkraften.

Tom Rietzschel

 

Reichenbach. Reichenbachs Heimserie ist gerissen. Gegen Grimma, das erste Schwergewicht der Liga, welches in der Frühjahrsrunde in der Neuberinstadt gastiert, setzte es eine knappe 1:2-Niederlage. Bis fünf Minuten vor dem Abpfiff durften die Schützlinge von Ronald Färber auf Zählbares hoffen, ehe ein berechtigter Foulelfmeter (ein Gästespieler wurde im Strafraum im Luftkampf umgestoßen) alle Hoffnungen zunichtemachte. Den „Lucky Punch“ ließ sich der Tabellenzweite durch Engler nicht entgehen. Aufgrund einer deutlichen Steigerung in Halbzeit zwei entführten die Muldestädter letztlich nicht unverdient alle drei Punkte vom Platz an der Cunsdorfer Straße, wohin der RFC diesmal auswich. Wenngleich nicht nur der RFC-Trainer am Ende mit dem Resultat haderte: „Die beiden Gegentreffer, die wir kassierten, waren einfach zu billig. Beim Ausgleich ließen wir einen Grimmaer unbedrängt flanken und waren dann beim finalen Einschuss nicht zur Stelle. Der Elfer war dann zu einfach. So darf man kurz hinter der Sechszehnerlinie einfach in der Luft nicht zum Ball bzw. Gegenspieler gehen.“ Seine Jungs machten defensiv an diesem Nachmittag eigentlich alles richtig und ließen vor allem in Durchgang eins den Favoriten nicht zur Entfaltung kommen. „Hinten standen wir gut, legten kämpferisch alles in die Waagschale und hielten Grimma lange Zeit vom Tor weg. Nach vorn zeigten wir aber zu viel Respekt“, so Färber, der sich zur Pause bei der letzten Aktion sogar über die Führung freuen durfte. Bedingt durch eine längere Verletzungsunterbrechung (Grimmas Jentzsch schied frühzeitig mit einem Verdacht auf Kreuzbandriss aus) ließ Referee Seidl gleich sechs Minuten nachspielen. Als sich Seidel aus gut 25 Metern ein Herz fasste und der Ball noch leicht abgefälscht wurde, konnte Grimmas Schlussmann nur abklatschen. Reichenbachs einzige nominelle Spitze Schwandner ahnte am schnellsten die Situation, setzte nach und drückte ins rechte untere Eck ein – ein Treffer wie aus dem Nichts. Denn brenzlig wurde es vor beiden Toren im ersten Abschnitt überhaupt nicht. Den langen Bällen fehlten hüben wie drüben die Adressaten. Zudem beharkten sich beide mit allen erlaubten Mitteln im Mittelfeld, gepaart von vielen kleineren Fouls und Freistößen, die immer wieder den Spielfluss stoppten. Grimma bekam zwar nach einer halben Stunde in einem bis dahin äußerst ausgeglichen Match Oberwasser, blieb aber mit seinem Latein am Reichenbacher Strafraum am Ende.

Mit dem Rückstand im Rücken war die Marschroute mit Wiederbeginn klar. Der Gast drängte auf den Ausgleich, während der RFC den kostbaren Vorsprung über die Zeit bringen wollte und dabei kaum einmal über die Mittellinie kam. Das erste Achtungszeichen der Grimmaer setzte Wiegner (53.), dessen Versuch den rechten Pfosten streifte. Wenig später klärte Bößneck im Herauslaufen gegen Selbigen. In der 65.Minuten war es erneut Wiegner, der freie Bahn hatte, aber den Abschluss zu zeitig suchte. Der Ausgleich bleib eine Frage der Zeit, den dann der dreifache Pechvogel des FC`s markierte. Nach dem 1:1 wurde der Gastgeber dann endlich wieder mutiger und verzeichnete ebenfalls Offensivaktionen. Petrovics (78.) hatte dabei die erneute Führung auf den Fuß, als er nach einer Linksflanke die Kugel aufgelegt bekam, aber einen Grimmaer Abwehrmann anschoss. Wenig später fehlten bei Pechtls 18-Meter-Freistoß die Zentimeter. Auf der Gegenseite drängte Grimma weiter mit Vehemenz und bog mit dem Elfmeter auf die Siegerstraße ein. Mit dem Mute der Verzweiflung stemmte sich der RFC gegen die Niederlage ,warf in den letzten Minuten alles nach vorn und besaß zwei, drei gute Standardgelegenheiten. Doch daraus konnten sie keinen Nutzen schlagen, weil der Gast vor seinem eigenen Gehäuse nichts mehr anbrennen ließ und damit mit seinem vierten Dreier am Stück an den führenden Eilenburger dranbleibt. Zeit zum Punkten haben die Reichenbacher erst wieder in zwei Wochen (in Zwenkau), weil sie durch den Rückzug der Görlitzer am kommenden 18.Spieltag pausieren müssen.

Quelle: Olaf Meinhardt • Reichenbacher FC

 

Reichenbach. Verfolger Der FC Grimma hielt Schritt, quälte sich aber beim Reichenbacher FC zu einem spät errungenen 2:1-Erfolg.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Die übrigen Ergebnisse

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – FC 1910 Lößnitz  2:1 (2:0)

SV Einheit Kamenz – Kickers 94 Markkleeberg  2:0 (1:0)

SG Taucha 99 – VfB Zwenkau 02  0:2 (0:0)

BSG Stahl Riesa – BSC Freiberg  0:2 (0:2)

VfB Empor Glauchau – FC Eilenburg  0:3 (0:2)

BSC Rapid Chemnitz – VfL Pirna-Copitz  1:0 (1:0)

spielfrei:  FV Eintracht Niesky