Datum: Samstag, 19.11.2016
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: F.-L.-Jahn-Stadion, Grimma
Ergebnis: 2:1 (2:0)
Zuschauer: 105
FC Grimma – BSC Rapid Chemnitz 2:1 (2:0)
Grimma: Evers – Brand (ab 59. Schabram), Maruhn, Dietrich, Kurzbach – Tröger, M. Schwarz – Jackisch, Engler, Wiegner (ab 67. Radig) – Jentzsch (ab 86. Szepesi) – Trainer: Wohllebe
BSC Rapid: Gellner – Möckel (ab 82. Marold), Ney, O. Schwarz, Hennig – Duran – Richter, Vettermann, Grube, Seifert – Mielke – Trainer: Schreyer
Schiedsrichter: Böhmer (Zschopau) – Schiedsrichter-Assistenten: Steingräber (Annaberg-Buchholz), Rehm (Aue) – Tore: 1:0, 2:0 Wiegner (29., 37.), 2:1 Mielke (53., Foulstrafstoß – Kurzbach an Seifert) – Gelbe Karten: Jentzsch (Foulspiel – 42.), Jackisch (Unsportlichkeit – 55.), Kurzbach (Meckern – 61.) – Ney (Unsportlichkeit – 42.), Richter (Foulspiel – 55.), Hennig (Foulspiel – 81.) – Reservebänke: Friedrich (Tor), Gkouvas – Kretzschmar (Tor), Schmidt, Fischer, Wolf, Damisch – Zuschauer: 105 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion (Kunstrasen) zu Grimma
Grimma. Mit dem dritten Sieg in Folge bleibt der FC Grimma weiterhin in der Spitzengruppe der WEKU-Sachsenliga. Durch einen 2:1 (2:0)-Heimsieg über den BSC Rapid Chemnitz zementierte die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe mit ihren aktuell 26 Punkten den 3. Tabellenrang und hat damit weiterhin Tuchfühlung zum Spitzenduo SV Einheit Kamenz (31) und FC Eilenburg (30), welche beide jedoch mehr Begegnungen als die Grimmaer absolviert haben. Vor dem absoluten Spitzenspiel am kommenden Samstag, wo man um 14.00 Uhr in Kamenz gastiert, waren diese drei Punkte von sehr großer Bedeutung. Jedoch hing der Heimsieg Mitte der zweiten Hälfte kurzfristig an einem seidenen Faden. Nach einer klasse ersten Halbzeit mussten die Muldestädter insgesamt viel höher als nur 2:0 führen, auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten vergab der FC einen weiteren Hochkaräter. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Partie längst entschieden sein müssen, doch als die Chemnitzer wenig später quasi aus dem Nichts verkürzen konnten, änderte sich die Begegnung nahezu komplett. Auf einmal spielte Angst und Verunsicherung bei den Einheimischen eine nicht unbeträchtliche Rolle, wovon die Gäste glücklicherweise kein Kapital schlagen konnten. Letztlich brachten die Muldestädter den Heimsieg jedoch über die Runden. Warum es sich die Mannschaft jedoch selbst so schwer machte, kann sie nur selbst beantworten. Nichtsdestotrotz blieben die drei Punkte in Grimma – das war das Ziel.
Mit dem nötigen Schwung aus dem letztwöchigen 2:1 (1:0)-Auswärtssieg in Pirna-Copitz ging der FC in die Partie. Rapid Chemnitz, vor der Begegnung mit acht Spielen in Folge ohne Niederlage, legte sein Hauptaugenmerk erst einmal auf eine kompakte Defensive und suchte bei den eigenen Offensivbemühungen immer wieder ihren Zielspieler Mielke im Angriffszentrum, der in dieser Saison bereits zehnmal getroffen hatte. Allerdings gehörten die ersten 45 Minuten komplett den Grimmaern. Bereits nach fünf Minuten stand Christoph Jackisch völlig frei vor Rapid-Schlussmann Gellner, doch ließ er die nötige Zielstrebigkeit im Torabschluss vermissen, da er sich vorher versehentlich im Abseits wähnte. Grimma agierte defensiv höchst konzentriert und wusste im Ballvortrag durchaus spielerische Akzente zu setzen. So scheiterte abermals Jackisch nach guter Vorarbeit von Rico Engler am Chemnitzer Keeper (10.), nach einem Eckball von Michel Schwarz köpfte Mirko Jentzsch nur um Zentimeter am Tor vorbei (15.). So waren in der Anfangsphase bereits mehrere gute Möglichkeiten vorhanden, doch ließ die Chancenverwertung – wie schon so oft – doch arg zu wünschen übrig. Die klarste Gelegenheit ließ im Anschluss jedoch Kevin Wiegner aus. Nach einem hohen Ball von Oliver Kurzbach in den Rapid-Fünfmeterraum ließ Torhüter Gellner plötzlich das Streitobjekt aus den Händen gleiten – Wiegners folgender Abschluss war viel zu hektisch, so dass die Kugel um Längen den Kasten verfehlte (22.). Doch sollte es Wiegner kurze Zeit später bedeutend besser machen. Mit einem Solo ließ er die gesamte Chemnitzer Hintermannschaft stehen und ließ sich – frei vor Gellner – mit einem trockenen Flachschuss die Chance zum 1:0 nicht entgehen (29.). Auch nach dem Rückstand waren die Gäste im Defensivbereich nahezu komplett gebunden. Vettermanns Flachschuss und Mielkes Kopfball, welche beide das Ziel verfehlten (34., 40.), waren da die Ausnahme. Ansonsten ließen die Hausherren defensiv nichts zu. Grimma diktierte weiterhin das Geschehen und legte wenig später nach. Ein unermüdlicher Einsatz von Robin Brand an der gegnerischen Torauslinie bildete das Fundament für das 2:0, welches abermals von Kevin Wiegner aus Nahdistanz erzielt wurde (37.). Der Doppel-Torschütze hätte 120 Sekunden später sogar seinen dritten Treffer beisteuern müssen, als er nach einer flachen Eingabe von Jackisch eigentlich nur die Innenseite hätte hinhalten müssen, er die Kugel jedoch aufgrund einer technischen Unzulänglichkeit verstolperte (39.). Bereits zu diesem Zeitpunkt hätten die Gastgeber die Partie vorentscheiden müssen. Dies hätte auch Engler nach einem Alleingang tun können, doch traf er aus halblinker Position nur das Außennetz (41.). So wurden mit einer Grimmaer 2:0-Pausenführung die Seiten gewechselt – ein Vorsprung, der bereits viel höher hätte ausfallen müssen.
Auch die ersten Minuten der zweiten Spielhälfte gehörten ausnahmslos den Gastgebern. Zischte ein leicht abgefälschter Schuss von Jentzsch knapp über den Querbalken (46.), hätte es nach dem folgenden Eckball eigentlich 3:0 stehen müssen. Diesen servierte Schwarz auf den am zweiten Pfosten lauernden und völlig frei stehenden Engler, doch schaffte er es auch nicht, den Ball aus Nahdistanz im Gäste-Tor unterzubringen (47.). Viel zu fahrlässig agierten die Einheimischen vor dem gegnerischen Tor und mussten kurze Zeit später dafür die Quittung einstecken. Nach einem Zweikampf zwischen Kurzbach und Seifert im FC-Strafraum entschied Schiedsrichter Böhmer (Zschopau) auf Elfmeter. Mielke ließ sich die Chance vom Punkt nicht nehmen und verkürzte mit seinem elften Saisontreffer auf 2:1 (53.). Dieser Gegentreffer hatte bei den Gastgebern deutliche Signalwirkung hinterlassen, man verlor in der Folgezeit völlig den Faden. Eigentlich war das Spiel im Kopf schon gelaufen, plötzlich kehrte eine riesige Unruhe ins FC-Spiel ein. Hätte der allein aufs Tor zusteuernde Wiegner seinen Flachschuss in die Maschen gesetzt (62.), wäre es vielleicht keine Zitterpartie geworden. Aber so wurde es ein Tanz auf der Rasierklinge. Auf einmal reagierten die Gastgeber nur noch und ließen sich viel zu tief fallen – die Verunsicherung war fortan groß. Zweimal waren die von den Grimmaern stark gemachten Gäste dem Ausgleich äußerst nah. Zunächst köpfte der völlig freistehende Grube aus Nahdistanz am Tor vorbei (63.), anschließend scheiterte Mielke aus kurzer Entfernung am sensationell reagierenden Jan Evers im Grimmaer Tor (70.). Glücklicherweise überstanden die Muldestädter diese Drangperiode des Gastes unbeschadet und besaßen ihrerseits fortan auch wieder Möglichkeiten. So scheiterte der auf links durchgebrochene Kurzbach am gut reagierenden Gellner (72.), auch Stefan Tröger konnte mit einem Distanzschuss den Rapid-Keeper nicht überwinden (79.). Jedoch blieb der Grimmaer Auftritt bis zum Ende weiterhin äußerst unruhig. Die Gäste setzten in der Endphase zwar alles auf eine Karte und packten mit hohen Bällen die Brechstange aus, doch brachten die Wohllebe-Schützlinge den Heimsieg letztlich ohne weitere Komplikationen über die Runden.
Fazit: Wichtige drei Punkte, die aufgrund einer äußerst fahrlässigen Chancenverwertung völlig unnötig noch einmal in Gefahr gerieten. Dennoch bringt auch solch ein Sieg die Mannschaft wieder etwas weiter, was für das Duell am Samstag in Kamenz nur positiv sein kann. Doch natürlich wird man das Spiel intern auswerten und mit Sicherheit auch über die ersten 45 Minuten reden, in denen man wirklich richtig klasse agierte. Nichtsdestotrotz – Ziel erreicht, drei Punkte. Über das Wie spricht am Dienstag kein Mensch mehr darüber…
Tom Rietzschel
Grimma. Ein eindeutig positives oder negatives Fazit vermochte Thomas Schreyer nach dem Auftritt seiner Fußballer vom BSC Rapid in Grimma nicht zu ziehen. „Das Ergebnis ist sehr ärgerlich. Mit der Leistung bin ich aber insgesamt zufrieden“, sagte der Coach nach der 1:2-Niederlage bei dem Aufstiegsaspiranten.
Ähnlich wie Schreyers Gemütslage gestaltete sich auch das Spiel der Kappler. Binnen sieben Minuten (30. und 37.) gerieten die Chemnitzer, die auf den verletzten Routinier Jiři Jedinak (Muskelfaserriss) verzichten mussten, mit 0:2 in Rückstand. Aus Sicht von Schreyer durchaus verdient. „In der ersten Halbzeit haben wir zu vorsichtig und ängstlich gespielt.“
Diese Zurückhaltung legte die Rapid-Elf in der Halbzeitpause ab. Im zweiten Durchgang habe er die vielleicht beste Leistung seiner Mannschaft in der Landesliga gesehen, sagt Schreyer. „Das war im Stile einer Spitzenmannschaft.“ Grimma sei kaum aus der eigenen Hälfte gekommen, berichtet der Coach. Der Makel: Nur eine der vier klaren Chancen nutzten die Kappler für ein Tor: Florian Mielke (11. Saisontor) sorgte vom Elfmeterpunkt für den Anschlusstreffer. Mehr gelang nicht und so gingen die Chemnitzer nach acht Spielen ohne Niederlage zum ersten Mal wieder als Verlierer vom Platz.
Mit 18 Punkten rangieren sie auf einem vorderen Mittelfeldplatz. Die Partie gegen Görlitz am kommenden Wochenende fällt wegen des Rückzugs der Ostsachsen aus der Landesliga aus. In zwei Wochen spielt Rapid in Eilenburg.
Quelle: Freie Presse Chemnitz
Grimma. Mit 2:1 erfolgreich war indes der FC Grimma gegen die zuletzt acht Mal in Folge ungeschlagene Chemnitzer Rapid-Elf. Etliche Chancen ließ der FC noch liegen – was am Sonnabend nicht passieren sollte, wenn die auf Tabellenplatz drei lauernden Wohllebe-Schützlinge zum Topspiel in Kamenz antreten.
Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
Fotos: Karsten Hannover
FC Eilenburg – Kickers 94 Markkleeberg 2:0 (1:0)
VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – Reichenbacher FC 1:1 (1:1)
BSG Stahl Riesa – SG Taucha 99 2:1 (1:0)
VfB Zwenkau 02 – SV Einheit Kamenz 2:4 (1:1)
BSC Freiberg – FV Eintracht Niesky 2:5 (0:3)
FC 1910 Lößnitz – VfB Empor Glauchau 3:1 (1:1)
spielfrei: VfL Pirna-Copitz 07