Datum: Samstag, 05.11.2016

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 3:2 (2:0)

Zuschauer: 101



Landesliga Sachsen • 11. Spieltag

 FC Grimma – Kickers 94 Markkleeberg  3:2 (2:0)

Grimma: Evers – Schabram, Maruhn, Dietrich, Kurzbach – Radig, Schwarz (ab 90. Tröger) – Jackisch, Engler, Wiegner (ab 87. Gkouvas) – Jentzsch (ab 73. Szepesi) – Trainer: Wohllebe

Markkleeberg: Czempik – Moreno Morales, Unholzer, Kalex, Nkem – Kauerauf (ab 75. Do), K. Adam – Mewes, Freyer (ab 46. Hintz), Haufe (ab 78. Schlottmann) – J. Adam – Trainer: Brestrich

Schiedsrichter: Taugerbeck (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Nixdorf, Jautze (beide Dresden) – Tore: 1:0 Wiegner (12.), 2:0 Jentzsch (23.), 2:1 Mewes (61.), 3:1 Engler (62.), 3:2 Hintz (86.) – Gelbe Karten: Radig (Foulspiel – 32.), Dietrich (Foulspiel – 36.), Engler (Foulspiel – 85.), Jackisch (Foulspiel – 90.+2), Maruhn (Unsportlichkeit – 90.+5) – Kauerauf (Foulspiel – 14.), Mewes (Foulspiel – 22.), Kalex (Foulspiel – 66.) – Rote Karten: Nkem (Markkleeberg) wegen groben Foulspiels (90.+5) – Reservebänke: Friedrich (Tor), Konzok, Uebe – Zita (Tor), Galetzka – Zuschauer: 101 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Grimma. Der FC Grimma bleibt weiterhin im Vorderfeld der WEKU-Sachsenliga. Nach der letztwöchigen 0:1 (0:0)-Niederlage beim Spitzenreiter FC Eilenburg gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe nun ihr Heimspiel gegen Kickers Markkleeberg mit 3:2 (2:0) und festigt damit aktuell Tabellenposition vier. Warum es sich die Muldestädter letztlich jedoch so schwer machten, so dass man letztlich sogar noch um die drei Punkte zittern musste, bleibt allerdings das Geheimnis der Truppe. Nach dem dritten Treffer verpassten es die Gastgeber bei einer Vielzahl von Möglichkeiten die Partie endgültig zu entscheiden, allerdings agierte man vor dem gegnerischen Tor viel zu fahrlässig. So blieben die Gäste im Spiel, so dass es gegen Ende noch einmal eng wurde. Letztlich brachten die Einheimischen jedoch den Erfolg über die Zeit und sicherten sich damit die drei Zähler.

Bei schwierigen Bodenverhältnissen versuchte die Wohllebe-Elf von Beginn an, die Partie an sich zu reißen. Die Gäste, mit einem 2:1-Derbysieg über Zwenkau im Rücken, versuchten zunächst aus einer kompakten Defensive immer wieder mit Nadelstichen im Konter zum Erfolg zu kommen. Die Anfangsminuten gehörten jedoch den Gastgebern, denen man anmerkte, die letztwöchige Niederlage in Eilenburg vergessen zu machen. So entstand nach einem gefährlich getretenen Eckball von Christoph Jackisch allerhand Unordnung vor dem Markkleeberger Tor, doch konnte Kickers-Schlussmann Czempik die Situation in höchster Not bereinigen (7.). Doch bereits wenige Minuten später hatten die Einheimischen die Gäste-Abwehr zum ersten Mal ausgespielt. Sehr gut von Mirko Jentzsch eingeleitet, schickte Jackisch den rechtzeitig startenden Kevin Wiegner auf die Reise, der den Ball gefühlvoll über Czempik zum 1:0 ins Netz hob (12.). Auch in der Folgezeit kamen die Kickers über Ansätze nicht hinaus, Grimma diktierte weiter die Szenerie. Zunächst kratzte Czempik einen Jackisch-Freistoß aus dem unteren Eck (17.), anschließend ertönte erneut kollektiver Jubel im weiten Rund. Nach einem verunglückten Abschlag des Kickers-Keepers bediente Jackisch den mitgelaufenen Jentzsch, der vor dem Tor kühlen Kopf behielt und auf 2:0 erhöhte (23.). Jedoch ließen die Gastgeber in der Folgezeit die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Im Gefühl des sicheren Vorsprungs ließ man die Zügel etwas schleifen und wurde im Ballvortrag leicht schlampig. Markkleeberg gewann fortan die zweiten Bälle, war in der Folgezeit gedanklich immer einen Schritt schneller und blieb somit im Spiel. Torgefahr erzeugten die Kickers in Durchgang eins jedoch kaum. Dies sah bei den Gastgebern ganz anders aus, die sich trotz des leichten Leistungsabbaus durchaus die eine oder Gelegenheit erspielen konnten. So versuchten sich sowohl Jackisch als auch Robert Schabram aus der Distanz, doch konnten beide Czempik nicht überlisten (29., 38.). Kurz vor dem Pausentee zischte ein Distanzschuss von Rico Engler knapp vorbei (44.), im Anschluss daran köpfte Jentzsch nach einer Schwarz-Eingabe knapp drüber (45.).

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten kamen die Kickers mit neuem Mut aus der Kabine. Der Ex-Grimmaer J. Adam versuchte sich mit einem Schlenzer, doch verfehlte er das FC-Gehäuse (49.). Die Gastgeber überließen den Gästen fortan zu sehr das Feld, außer einem Distanzschuss von Engler entstand vor dem Gäste-Tor nichts Gefährliches (56.). Markkleeberg wurde nun präsenter, Grimma agierte in der Phase nach der Pause viel zu pomadig. Und dies wurde prompt bestraft. Als die Kickers im Grimmaer Strafraum nahezu ungehindert kombinieren konnten, passte K. Adam die Kugel quer auf den einlaufenden Mewes, der aus Nahdistanz zum 2:1 einschob (61.). Markkleeberg witterte nun Morgenluft, doch gelang den Einheimischen quasi im Gegenzug glücklicherweise die passende Antwort. Wiederum von Jackisch eingeleitet, blieb Engler im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Czempik erfolgreich und stellte mit dem 3:1 den alten Abstand wieder her (62.). Dieses Tor war Goldwert, wurden damit jegliche Markkleeberger Hoffnungen nach ihrem Treffer sofort im Keim erstickt. Warum die Wohllebe-Schützlinge im Anschluss daran jedoch nicht endgültig den Deckel auf die Begegnung machten, bleibt das Geheimnis der Truppe. In der Folgezeit erarbeiteten sich die Muldestädter zahlreiche Gelegenheiten, doch ließen die Gastgeber vor dem Tor einfach wieder zu viel liegen. Zwar lag der Ball nach einem Jackisch-Freistoß abermals im Kickers-Gehäuse, doch aufgrund einer Abseitsposition des einlaufenden Jentzsch fand der Treffer keine Anerkennung (65.). Kurz darauf servierte Jackisch einen Eckball auf den einlaufenden Wiegner, der die Kugel aus Nahdistanz knapp über das Gehäuse köpfte (68.). Markkleeberg setzte nun alles auf eine Karte, so dass fortan die Räume für die Grimmaer natürlich größer wurden. Doch was die Gastgeber aus den klaren Gelegenheiten machten, war einfach viel zu wenig. Sehr gut von Engler und Jackisch eingeleitet, drosch Wiegner das Streitobjekt viel zu überhastet über den Kasten (73.). Eine Minute später verpasste der durchgebrochene Wiegner das rechtzeitige Abspiel auf den mitgelaufenen Jackisch – als er spielte, setzte Jackisch die Kugel unter starker Bedrängnis am Gehäuse vorbei (74.). Die Partie hätte zu diesem Zeitpunkt längst vorentschieden sein müssen, doch stand man sich vor dem gegnerischen Tor oftmals selbst im Weg. Als Schwarz einen zu kurz abgewehrten Ball direkt abzog, fehlten ebenfalls die nötigen Zentimeter (75.). Hinzu kam noch Pech, als ein Schlenzer von Jackisch nur von der Querlatte aufgehalten wurde (81.). Markkleeberg blieb somit noch im Rennen und setzte in der Endphase auf das Mittel Brechstange. Und so kam es wie es kommen musste. Völlig ohne Not wurde die Partie noch einmal spannend. Setzte der eingewechselte Schlottmann die Kugel aus Nahdistanz zunächst vorbei (83.), verkürzten die Kickers vier Minuten vor Schluss auf 3:2. Einen lang gezogenen Freistoß von Kalex nickte der eingewechselte Hintz zum Anschlusstor in die Maschen (86.). Aus Grimmaer Sicht eigentlich unglaublich, warum man sich in der Schlussphase selbst so in die Bredouille brachte. Markkleeberg versuchte fortan alles mit letzter Kraft, schoss aber in der Nachspielzeit etwas über das Ziel hinaus. So stellte Schiedsrichter Taugerbeck (Dresden) Gäste-Außenverteidiger Nkem nach einem groben Foulspiel an Jackisch, direkt vor der Grimmaer Trainerbank, mit Rot vom Platz (90.+5). Kurz darauf beendete der Referee die Begegnung, die letzten hektischen Minuten brachten die Einheimischen sicher über die Zeit.

Fazit: Nach der Niederlage in Eilenburg war der Grimmaer Erfolg natürlich wichtig, um weiter oben dran zu bleiben, allerdings hätte man dies weitaus einfacher haben können. Beim Tabellendritten in Pirna-Copitz, wo man am kommenden Samstag um 14.00 Uhr antritt, muss man insgesamt schon noch eine Schippe drauflegen, um etwas Zählbares zurück an die Mulde zu bringen.

Tom Rietzschel

 

Grimma. Dahinter liegt unter anderem der FC Grimma auf der Lauer, der das „Bezirksderby“ gegen Kickers Markkleeberg 3:2 gewann. „Es war ein ordentliches Spiel von uns, ohne zu glänzen“, schätzte Grimmas Trainer Daniel Wohllebe ein. „Wir hätten die Partie allerdings eher entscheiden können.“ Es sei wichtig gewesen, nach zwei sieglosen Spielen wieder in die Erfolgsspur zu finden. Gäste-Coach Heiko Brestrich fand das Ergebnis so wie sein Kollege gerecht, ärgerte sich aber über Patzer seiner Elf: „Die Gegentore fielen durch Fehler im Spielaufbau. Damit haben wir uns ins eigene Fleisch geschnitten. Grimma war aber auch präsenter, wir dagegen manchmal zu ängstlich.“ Zusätzlich wurmte Brestrich, dass sein Sohn Michel Schwarz, der auf Grimmaer Seite ein gutes Spiel machte (dieser Umstand freute den Vater durchaus), abends anmerkte: „Ich habe von drei Spielen gegen dich noch keines verloren.“ Ob dieser Satz Folgen für den Familienfrieden hatte, blieb offen…

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung 


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Die übrigen Ergebnisse

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – VfB Empor Glauchau  1:3 (1:2)

BSG Stahl Riesa – Reichenbacher FC  4:3 (1:2)

SG Taucha 99 – FV Eintracht Niesky  1:3 (0:1)

VfB Zwenkau 02 – VfL Pirna-Copitz 07  2:4 (1:3)

FC 1910 Lößnitz – BSC Rapid Chemnitz  0:3 (0:2)

BSC Freiberg – SV Einheit Kamenz  1:4 (1:1)

spielfrei:  FC Eilenburg