Datum: Samstag, 29.10.2016
Anstoß: 12.00 Uhr
Spielort: Spk-Fußballzentrum, Eilenburg
Ergebnis: 1:0 (0:0)
Zuschauer: 286
FC Eilenburg – FC Grimma 1:0 (0:0)
Eilenburg: Šujica – Winkler (ab 90.+1 Schlegel), Majetschak, Hofmann, Jochmann – Bartlog (ab 73. Klemm), Heidel, Stöbe – Sauer (ab 88. Döbelt), Stelmak, Röhrborn – Trainer: Knaubel
Grimma: Evers – Schabram, Dietrich, Brand, Kurzbach (ab 87. Szepesi) – Tröger, Radig (ab 84. Schwarz) – Jackisch, Engler, Wiegner – Jentzsch – Trainer: Wohllebe
Schiedsrichter: Hartig (Freital) – Schiedsrichter-Assistenten: Kläber (Dresden), Oslizlok (Bischofswerda) – Tor: 1:0 Stelmak (58.) – Gelbe Karten: Stöbe (Foulspiel – 26.), Klemm (Foulspiel – 84.) – Tröger (Foulspiel – 26.), Kurzbach (Meckern – 74.), Brand (Meckern – 90.) – Reservebänke: Thomas (Tor), Schlesinger, Stoklassa – Friedrich (Tor), Gkouvas – Zuschauer: 286 im Sparkassen-Fußballzentrum (Kunstrasen) zu Eilenburg
Eilenburg. Der FC Grimma hat die erste Saisonniederlage in der WEKU-Sachsenliga hinnehmen müssen. So unterlag die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe im Derby an der Mulde beim FC Eilenburg mit 0:1 (0:0) – eine Niederlage, die die Elf nicht umwerfen wird, jedoch aufgrund der zweiten 45 Minuten in der Entstehung sehr ärgerlich anzusehen ist. Waren die Gastgeber in der ersten Hälfte die klar bessere Mannschaft, steigerten sich die Grimmaer im zweiten Durchgang enorm, so dass letztlich ein Punkt möglich erschien. Dieser eine Zähler zerstob im Eilenburger Wind, als Stelmak eine Schaltpause der Grimmaer Defensive zum Goldenen Treffer nutzte (58.). Zwar versuchten die Gäste nach dem Rückstand – nun mit mehr Risiko – die passende Antwort zu finden, doch fehlte es etwas an der letzten Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor. Bei einem Pfostenschuss von Christoph Jackisch (63.) und einem – für alle sichtbaren – nicht gegebenen Strafstoß besaß die Elf nicht das nötige Glück auf ihrer Seite. Nichtsdestotrotz blieben die Einheimischen im Konterspiel immer gefährlich – aber dennoch, ein Punkt war möglich. Nun gilt es sich in der kommenden Woche intensiv auf das Heimspiel gegen Kickers Markkleeberg vorzubereiten, welches am Samstag um 14.00 Uhr im Stadion der Freundschaft angepfiffen wird.
Erwartungsgemäß begannen die Gastgeber auf ihrem heimischen Kunstrasen wie die Feuerwehr. Eilenburg legte – mit Wind im Rücken spielend – in den ersten 45 Minuten ein Höllentempo vor, die Gäste hatten große Probleme sich zurecht zu finden. Bereits nach drei Minuten wurde Bartlog von Sauer glänzend in Szene gesetzt, doch verfehlte er beim Torabschluss das kurze Eck. Eilenburg spielte und kombinierte weiter munter drauf los – die Gäste hatten im Defensivbereich alle Hände voll zu tun. Die Wohllebe-Elf war gedanklich immer einen Schritt zu langsam, kam demzufolge kaum in einen Zweikampf und hatte große Mühe sich dem Eilenburger Kombinationsspiel zu erwehren. Auch abgewehrte Bälle kamen quasi postwendend wieder zurück – Eilenburg machte mächtig Druck, auch wenn sich zunächst kaum klare Einschussmöglichkeiten ergaben. Dies änderte sich jedoch nach 24 Minuten. Nach einem erneut glänzend vorgetragenen Spielzug stand Stelmak plötzlich völlig frei vor Grimmas Kapitän Jan Evers, doch setzte der US-Amerikaner den Ball flach am Tor vorbei (24.). Das Unentschieden hing für die Grimmaer am seidenen Faden, eine Eilenburger Führung hätte dem Spielverlauf absolut entsprochen. Die Gäste wehrten sich zwar nach Kräften, doch Offensivakzente waren eine absolute Seltenheit, da man im Defensivbereich einfach zu sehr gebunden war. Dennoch deutete man ab und an seine Gefährlichkeit in Ansätzen an, auch wenn Eilenburgs Schlussmann Šujica dabei kräftig mithalf. Nach langen Bällen von Christoph Jackisch und Rico Engler kam der Keeper jeweils aus seinem Tor und verlor beide Male das Laufduell gegen Kevin Wiegner, der jedoch in beiden Aktionen aufgrund schlechter Ballmitnahme keinen größeren Schaden anrichten konnte (27., 45.). Ansonsten konnte man sich im Grimmaer Lager glücklich schätzen mit einem torlosen 0:0 in die Pause gekommen zu sein.
Im zweiten Durchgang sah man dann eine ganz andere Grimmaer Mannschaft, obwohl der Auftakt abermals dem Tabellenführer gehörte. Jedoch stand die Defensive der Gäste nun kompakter. Endlich wurden die Zweikämpfe angenommen und versucht das Eilenburger Kombinationsspiel im Keim zu ersticken. So musste ein Distanzschuss von Stöbe herhalten, um Eilenburger Torgefahr zu erzeugen, doch zeigte sich Evers auf der Höhe (55.). Umso ärgerlicher, dass die Gäste gerade in dieser Phase einen Nackenschlag erhielten, in der man sich immer besser auf die Einheimischen einstellten. Eine äußerst unglückliche Rettungsaktion von Dennis-Sven Radig am eigenen Strafraum wurde zur Vorlage für Stelmak, der sich den Ball erlief und die Kugel über den herauslaufenden Evers zum 1:0 ins Tor hob (58.). Jedoch versuchten die Grimmaer, die nun deutlich besser im Spiel waren, prompt zu antworten. Nach guter Einzelleistung traf Jackisch mit einem Flachschuss nur den Pfosten (63.), nach Eingabe von Robert Schabram verpasste abermals Jackisch die Kugel aus bester Position nur um Haaresbreite (64.). Zwangsläufig gingen die Gäste aufgrund des Rückstands fortan mehr Risiko, was sich äußerst positiv auf das Spiel auswirkte. Dies eröffnete Eilenburg natürlich mehr Räume, so dass die Gastgeber weiterhin immer wieder ihre Gefährlichkeit andeuteten. Ein Schuss von Sauer sollte als Beleg herhalten, doch ließ sich Evers hier nicht überraschen (67.). Jedoch drängen sich Gäste nun intensiver. Verfehlte ein Schlenzer von Engler nur äußerst knapp das Ziel (71.), waren wenig später die Emotionen der Wohllebe-Elf quasi am Überlaufen. Nach einem Diagonalpass kam Jochmann im Duell mit Wiegner im Eilenburger Strafraum deutlich zu spät und rannte den Grimmaer Angreifer quasi über den Haufen. Schiedsrichter Hartig (Freital) nahm die Pfeife bereits in den Mund, um die Partie letztlich – zur Überraschung aller – doch weiterlaufen zu lassen (77.). Die Grimmaer konnten dies verständlicherweise nicht nachvollziehen und ließen sich während das weiterlaufenden Spiels auf eine Diskussionsrunde mit dem Referee ein – im unmittelbaren Gegenzug verpasste Sauer allein vor Evers das sichere 2:0 (78.). Die Hektik nahm nun spürbar zu, das intensive und rassige Derby stand nun Spitz auf Knopf. Grimma setzte in der Schlussphase alles auf eine Karte, eine Unmenge von hohen und weiten Bällen flog in Richtung Eilenburger Strafraum. Aus dem Spiel heraus gelang den Wohllebe-Schützlingen jedoch nichts Zwingendes, dafür mussten Freistöße herhalten. Den ersten, tückisch als Aufsetzer von Jackisch getreten, meisterte Šujica souverän (79.). Der nächste, abermals von Jackisch abgefeuert, zischte hauchzart über den Querbalken (87.). Grimma drückte bis zum Ende, doch es sollte letztlich nicht sein. Eilenburg gewann das Spitzenspiel aufgrund der ersten Halbzeit vielleicht nicht unverdient, im Gegensatz dazu hätten die Grimmaer aufgrund der deutlichen Steigerung im zweiten Durchgang vielleicht einen Punkt verdient gehabt.
Ein einziger Fehler entschied die Begegnung zugunsten der Gastgeber, die damit weiterhin ungeschlagener Tabellenführer bleiben. Grimma musste somit die erste Saisonniederlage einstecken und fällt nach dem 3:0-Sieg des VfL Pirna-Copitz gegen Lößnitz erst einmal auf Rang vier zurück. Jedoch hat die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe im Vergleich zum Spitzentrio zwei Spiele weniger ausgetragen.
Tom Rietzschel
Eilenburg. Der FC Eilenburg setzt sich an der Tabellenspitze der Sachsenliga fest. Die Schützlinge von Trainer Nico Knaubel besiegten den FC Grimma im Top-Duell des Spieltags am Sonnabend mit 1:0, bleiben als einziges Team der Liga ohne Niederlage und legen mit 24 Punkten aus zehn Spielen den besten Start aller Landesligazeiten hin.
Vor knapp 300 Fans im Sparkassen-Nachwuchszentrum wurde ausgerechnet Dennis-Sven Radig zur tragischen Figur. Der Mittelfeldspieler, der seit dem Bambini-Alter beim FCE kickte und vor zwei Jahren überraschend ausgerechnet zum Rivalen nach Grimma gewechselt war, leitete das Tor des Tages mit einem fatalen Rückpass ein. Radig spielte in Minute 58 ohne Bedrängnis Richtung eigenes Tor zurück und übersah Branden Stelmak, der den Braten schnupperte, dazwischen preschte und den Ball über Jan Evers ins verwaiste Tor hob.
Böse Zungen meinten danach: Es sei der beste Pass des Tages gewesen. Stimmt nicht ganz, ärgerte Radig aber richtig: „Ich hab’ gedacht: Oh, verdammt, was hast du jetzt bloß gemacht“, schilderte der 22-Jährige, der noch regelmäßig bei den Spielen der zweiten Mannschaft des FCE („Dort spielen meine Kumpels.“) zuschaut, den dramatischen Moment. FCG-Trainer Daniel Wohllebe sah es mit Schrecken: „Als Trainer überlegst du dir, vielleicht schießt er gegen seinen Ex-Verein das entscheidende Tor. Dass er den entscheidenden Fehler macht, ist natürlich extrem bitter.“
Unverdient war der Sieg keinesfalls. Eilenburg war dieses eine Tor besser, dominierte vor allem die erste Halbzeit. „Da war der FCE viel bissiger und zielstrebiger. Wir haben kaum einen zweiten Ball bekommen“, analysierte Radig, der in Eilenburg wohnt und zum Training nach Grimma pendelt, treffend. Das einzige Manko in der ersten Halbzeit war der Abschluss. Christoph Bartlog hätte einen Feuerwehrstart mit dem 1:0 krönen müssen, traf aber nach 180 Sekunden nur das Außennetz. Auch Torjäger Stelmak verfehlte aus elf Metern per Flachschuss das Tor um Millimeter (24.). So ging es beim Stand von 0:0 in die Kabinen.
Nach dem Wechsel wurden die Gäste stärker, blieben aber spielerisch blass. Gefährlich wurde es nur, wenn Rico Engler aus der Distanz abzog. Als Eilenburg etwas den Faden verlor, passierte Radig der dicke Klops. Nach dem erlösenden Führungstreffer hätte Philipp Sauer das 2:0 nachlegen müssen, stolperte aber allein vor Jan Evers im FCG-Tor.
Statt der Vorentscheidung mussten die Hausherren zittern. Dabei hatte der FCE Glück, dass der Referee bei einem vermeintlichen Foulspiel von Henrik Jochmann an Kevin Wiegner nicht auf Elfmeter entschied. Vielleicht blieb die Pfeife auch stumm, weil die Grimmaer pausenlos die Entscheidungen der Männer in schwarz kommentierten. Ein Wunder, dass sie vollständig das Spiel beendeten. „Meine Spieler sind hitzköpfig. Ich war als Spieler auch so. Emotionen gehören dazu und die Entscheidungen der Unparteiischen haben leider auch zur Aufregung beigetragen. Der Elfmeter war glasklar“, war Wohllebe bedient.
Sein Gegenüber Nico Knaubel freute sich indes über neun Punkte aus der englischen Woche. Mehr geht nicht oder doch?! „Ich habe zwar vorher gesagt, ein 1:0 reicht mir. Wegen der ganzen Hektik hätte ich nichts gegen ein 2:0 gehabt“, lachte er. Lachen konnten auch Stephan Hofmann und Paul Stöbe. Beide feierten Premieren. Hofi trug zum 150. Mal das FCE-Trikot, Stöbe machte die 100 voll.
Quelle: Susann Stephan • LVZ Delitzsch/Eilenburg
Eilenburg. Mit einem 1:0 (0:0) im Topspiel gegen den FC Grimma hat der FC Eilenburg die Tabellenspitze in der Fußball-Sachsenliga behauptet. Das Siegtor für die Mannschaft von Trainer Nico Knaubel erzielte vor 286 Zuschauern Branden Stelmak nach einem verunglückten Rückpass, dessen Absender ausgerechnet der Ex-Eilenburger Dennis-Sven Radig war. Er hatte den US-Boy in FCE-Diensten offenbar übersehen. Dieser ließ sich die Chance nicht entgehen und vollstreckte per Heber. Da war FCG-Torwart Jan Evers machtlos, bei einem tollen Schuss von Christopher Jackisch konnte sein Gegenüber Marko Šujica den Ball dagegen noch an den Pfosten lenken. „Wie solche Szenen belegen, war Grimma auch gut, wie solche Szenen belegen, bekannte FCE-Mannschaftsleiter Ecki Hohlfeld, „doch unser Sieg war verdient.“ Grimmas Trainer Daniel Wohllebe ärgerte sich, dass es in der 80. Minute nach einem Foul an Kevin Wiegner keinen Elfmeter gab und sagte zum Spiel: „In der ersten Halbzeit hatte Eilenburg mehr Zugriff. Dann war die Partie ausgeglichen und der Fehler, der zum Tor führte, natürlich katastrophal für uns.“
Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
Fotos: Karsten Hannover
SV Einheit Kamenz – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal 2:0 (1:0)
VfL Pirna-Copitz 07 – FC 1910 Lößnitz 3:0 (2:0)
FV Eintracht Niesky – Reichenbacher FC 0:0
VfB Empor Glauchau – SG Taucha 99 2:0 (1:0)
BSC Rapid Chemnitz – BSC Freiberg 5:1 (3:0)
Kickers 94 Markkleeberg – VfB Zwenkau 02 2:1 (1:0)
spielfrei: BSG Stahl Riesa