Datum: Mittwoch, 23.09.2015

Anstoß: 19.30 Uhr

Spielort: F.-L.-Jahn-Stadion, Grimma

Ergebnis: 4:3 (3:1)

Zuschauer: 65



Sachsenpokal • 3. Hauptrunde

FC Grimma – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal  4:3 (3:1)

Grimma: Friedrich – Schlüter, Maruhn, Dietrich – Schwarz, Tröger – Jackisch, Engler, Radig, Streubel – Ruppelt – Trainer: Wohllebe

Hohenstein-Ernstthal: Schulze – Enold, Kochte, Meinel (ab 46. Eggert), Wittig – Wilhelm (ab 60. Blankenburg), Zwingenberger (ab 46. Neubert) – Heßmann, Röhr, Sajbidor – Benduhn – Trainer: Teubel

Schiedsrichter: Biastoch (Großröhrsdorf) – Schiedsrichter-Assistenten: Gaunitz, Kresin (beide Leipzig) – Tore: 1:0 Radig (3.), 2:0 Ruppelt (18.), 2:1 Meinel (33.), 3:1 Jackisch (45.), 4:1 Engler (54.), 4:2, 4:3 Kochte (83., 90.+1) – Gelbe Karten: Jackisch (Foulspiel – 10.), Streubel (Foulspiel – 43.) – Heßmann (Foulspiel – 77.) – Reservebänke: Evers (Tor), Wimberger, Arndt, Meyer, Willuhn, Kieback – Kaiser (Tor), Erler, Falke – Zuschauer: 65 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion (Kunstrasen) zu Grimma

 

Grimma. Sachsenligist FC Grimma hat das Achtelfinale im Wernesgrüner-Sachsenpokal erreicht. Nach spannenden 90 Minuten gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe gegen Staffelkonkurrent VfL 05 Hohenstein-Ernstthal mit 4:3 (3:1) und trifft nun in der nächsten Runde auf den Oberliga-Aufsteiger Bischofswerdaer FV 08. Dabei wurde es zwar nach einer komfortablen 4:1-Führung und weiteren klaren Möglichkeiten zur Resultatsverbesserung gegen Spielende noch einmal eng, doch mit jeder Menge Hingabe und Aufopferungsbereitschaft brachten die Muldestädter letztlich den verdienten Erfolg über die Zeit. Nach zwei Meisterschafts-Niederlagen in Folge sollte dieser Sieg der Mannschaft einiges an Selbstvertrauen geben um am Sonntag um 15.00 Uhr in der Sachsenliga das Auswärtsspiel beim VfB Empor Glauchau positiv zu gestalten.

Dabei standen FC-Trainer Daniel Wohllebe vor dem Spiel die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben. Neben dem gelb-rot-gesperrten Wiegner und dem langzeitverletzten Wagner musste der Coach ebenfalls auf die Dienste von Kieback, Kurzbach, Arndt und Brand (alle angeschlagen bzw. verletzt) verzichten. Außerdem gab der Trainer Reserve-Torhüter Friedrich etwas Spielpraxis, so dass Kapitän Evers eine kleinere Pause erhielt. Doch wie die Mannschaft in den gesamten 90 Minuten auftrat, die personellen Probleme in den Hintergrund drängte und über die komplette Spielzeit als absolute Einheit auftrat, verdient allergrößten Respekt. Dabei erwischten die Muldestädter einen Auftakt nach Maß. Nachdem Gäste-Schlussmann Schulze einen Jackisch-Schuss nur nach vorn prallen ließ, schaltete Radig am schnellsten und stocherte die Kugel zum 1:0 über die Linie (3.). Die Anfangsphase gehörte klar den Grimmaern, die Gäste warteten dagegen immer wieder einzig auf Standardsituationen. Zischte zunächst ein Schuss von Jackisch knapp am VfL-Kasten vorbei (9.), konnten die Gastgeber recht bald ihre Führung ausbauen. Nach einem langgezogenen Freistoß spielte Jackisch die Kugel am langen Pfosten nochmals auf den einlaufenden Ruppelt quer, der aus Nahdistanz mühelos zum 2:0 vollendete (18.). Erst nach dem zweiten Gegentor kamen die Gäste etwas besser in die Begegnung. Zwar setzte Schwarz auf Grimmaer Seite ein weiteres Achtungszeichen (30.), doch war spürbar, dass Hohenstein-Ernstthal nun eine Schippe drauflegte. Gefahr erzeugten die Karl-May-Städter jedoch einzig bei Standards – und dies mit Folgen. Nach einem Eckball von Zwingenberger verpassten zunächst sowohl Freund als auch Feind (32.), doch bereits mit der darauffolgenden Ecke gelang den Gästen der Anschlusstreffer durch den aufgerückten Innenverteidiger Meinel, der völlig ungedeckt per Kopf erfolgreich war – 2:1 (33.). Doch auch von diesem Fauxpas ließen sich die Wohllebe-Schützlinge nicht aus der Bahn werfen. Konsequent versuchte man sein eigenes Spiel durchzudrücken und lauerte immer wieder auf Fehler in der VfL-Defensive. Und diese sollten sich auch einstellen. Mit einem glänzenden Pass riss Ruppelt die komplette rechte Abwehrseite der Gäste auf – Jackisch behielt allein vor Schulze kühlen Kopf und netzte zum 3:1 ein (45.). Sequenzen vor dem Pausenpfiff hätte Jackisch sogar noch nachlegen, doch nach guter Vorlage von Engler scheiterte der Linksbeiner am gut reagierenden Schulze (45.+2.).

Zwar kamen die Gäste mit jeder Menge Elan und Wut aus der Kabine, doch einzig ein Schuss von Röhr sorgte für etwas Torgefahr (48.). Die Gastgeber blieben dagegen weiter Chef im Ring und verzückten die Zuschauer mit jeder Menge Spielfreude. Jackisch zog aus spitzem Winkel beherzt ab und verfehlte dabei das Tor nur um Zentimeter (53.). Doch nur Sequenzen später sollte die gewünschte Ergebnisverbesserung gelingen. Nach einem weiten Ball von Streubel profitierte Engler von einen Stellungsfehler Eggerts und katapultierte das Streitobjekt von der Strafraumgrenze zum 4:1 in die Maschen (54.). Besagter Engler hatte wenig später sogar den fünften Treffer auf dem Stiefel, doch nach einem Querpass von Jackisch jagte er die Kugel über das Gehäuse (62.). Hohenstein-Ernstthal setzte anschließend alles auf eine Karte und brachte mit Blankenburg einen weiteren Stürmer. Besagter Neuzugang aus Bautzen setzte sofort ein Achtungszeichen, doch strich sein abgefälschter Schuss knapp am Tor vorbei (63.). Kurz darauf servierte Enold einen Freistoß auf den kurz einlaufenden Benduhn, doch senkte sich die Kugel über den Querbalken (65.). Trotz des Rückstandes blieben die Männer vom Sachsenring weiterhin gefährlich, doch die Gastgeber wehrten sich und fuhren weitere gefährliche Angriffe. Nach 66 Minuten lag der Ball zum fünften Mal im Tor der Gäste, nachdem Tröger die Kugel ins verwaiste VfL-Gehäuse gehoben hatte. Eine zu kurze Faustabwehr von Torhüter Schulze, der am Strafraumende von einem eigenen Mitspieler umgerannt wurde und liegen blieb, nahm sich Tröger zunutze und hob die Kugel ins Tor. Warum Schiedsrichter Biastoch (Großröhrsdorf) die Aktion dann abpfiff als der Gäste-Schlussmann am Boden lag, ist leider nicht zu erklären (66.). Fünf Minuten später spurtete der agile Radig in einen zu kurzen Rückpass, umkurvte Schulze, doch schob er aus spitzem Winkel den Ball knapp am Gehäuse vorbei (71.). Die Gäste waren eigentlich schon hoffnungslos im Hintertreffen, als ihnen sieben Minuten vor Schluss eine Ergebniskorrektur gelang. Verfehlte zunächst ein Blankenburg-Kopfball knapp das Ziel (78.), schaltete Kochte in einer unübersichtlichen Aktion vor dem Grimmaer Tor am schnellsten und drückte die Kugel über die Linie – 4:2 (83.). Anschließend agierten die Gäste ausschließlich mit der Brechstange, die Hintermannschaft der Muldestädter hatte nun bei den hohen Bällen einiges an Schwerstarbeit zu verrichten. Aber die Wohllebe-Elf biss sich fest, kämpfte aufopferungsvoll und hatte drei Minuten vor Schluss die Möglichkeit zur Entscheidung. Nach einem schnell vorgetragenen Konter zog Jackisch abermals ab, doch zeigte sich Schulze hier auf dem Posten (87.). In der Nachspielzeit kamen die Gäste dann sogar noch auf 4:3 heran. Wieder war ein Eckball Ausgangspunkt für den Hohensteiner Torerfolg, als abermals Kochte aus Nahdistanz erfolgreich war (90.+1). Mehr ließen die Gastgeber letztlich aber nicht zu, so dass der Jubel im FC-Lager nach dem anschließenden Abpfiff von Referee Biastoch groß war.

Fazit: Glückwunsch an die gesamte Truppe, die gezeigt hat, was mit Einsatzwillen, Hingabe, Aufopferungsbereitschaft und Teamgeist möglich ist. Nun gilt es diesen Schwung am Sonntag mit nach Glauchau zu nehmen um auch in der Meisterschaft wieder in die Spur zu kommen.

Tom Rietzschel 

 

Grimma. Die Karl-May-Städter hatten vor einer dürftigen Kulisse von 65 Zuschauern zwar eine auf den ersten Blick knappe Niederlage kassiert, doch die Kräfteverhältnisse waren von Beginn an klarer.

Schon nach drei Minuten legten die Gastgeber durch Radig vor. „So ein Tor darf nie passieren. Das haben wir Grimma geschenkt“, kritisierte Teubel das Defensivverhalten seiner Mannschaft, die in Sachen Einsatzbereitschaft und Biss Nachteile gegenüber den Gastgebern offenbarte. Hinzu kam, dass in der Innenverteidigung erneut umgestellt werden musste, weil Philipp Colditz berufsbedingt fehlte. Nach knapp 20 Minuten erhöhte Ruppelt auf 2:0, doch Daniel Meinel sorgte mit seinem Tor (32. Minute) wieder für Hoffnung.

Da Grimma aber weiter die engagiertere Mannschaft war, erzielten Jackisch kurz vor der Pause und Engler nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel das zwischenzeitliche 4:1. Erst eine Viertelstunde vor Schluss machten die Karl-May-Städter Druck. Zwei Tore von Thomas Kochte (83./90.) waren aber zu wenig. „Es wäre auch nicht verdient gewesen, noch in die Verlängerung zu kommen“, sagte Teubel.

Quelle: Freie Presse Zwickau


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Die übrigen Ergebnisse

folgt