Datum: Freitag, 31.07.2015

Anstoß: 18.30 Uhr

Spielort: Rudolf-Harbig-Stadion, Borna

Ergebnis: 1:3 (0:2)

Zuschauer: 354



Sachsenpokal • 1. Hauptrunde

Bornaer SV 91 – FC Grimma  1:3 (0:2)

Borna: Ackermann – Nickel, Wagner, Baetge, Goldschmidt – Stein (ab 65. Mickan), Ledwoch (ab 46. Pscherer) – Gersonde, Hieltscher (ab 83. Schröder), Preiß – Heine – Trainer: Gruhne

Grimma: Evers – Arndt, Maruhn, Dietrich, Schlüter – Tröger, Brand – Jackisch, Radig (ab 72. Ruppelt), Kieback – Wiegner (ab 62. Engler) – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Wadewitz (Leipzig) – Schiedsrichter-Assistenten: Franke, Dastych (beide Leipzig) – Tore: 0:1 Wiegner (23.), 0:2 Radig (30.), 1:2 Gersonde (80.), 1:3 Engler (82.) – Gelbe Karten: Goldschmidt (Foulspiel – 25.) – Maruhn (Foulspiel – 32.), Dietrich (Foulspiel – 64.) – Reservebänke: Lachky (Tor), Müller, Weiske, Rohland – Friedrich (Tor), Richter, Meyer, Schwarz, Kurzbach – Zuschauer: 354 im Rudolf-Harbig-Stadion zu Borna

 

Borna. Sachsenligist FC Grimma ist verdientermaßen in der 2. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals eingezogen. Im Bezirksderby setzten sich die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe beim Landesklassisten Bornaer SV mit 3:1 (2:0) durch, jedoch machten es sich die Muldestädter im zweiten Durchgang das Leben aufgrund einer völlig inkonsequenten Chancenverwertung unnötig schwer. Insgesamt gab es jedoch am Sieg der Grimmaer nichts zu deuteln. Der kurze Hoffnungsschimmer der Wyhrastädter, die zehn Minuten vor Spielende zum völlig überraschenden Anschlusstreffer kamen, hielt praktisch nur 120 Sekunden. Spielerisch war bei den Muldestädtern erwartungsgemäß zu diesem Zeitpunkt der neuen Saison noch etwas Sand im Getriebe, positiv stimmt jedoch die Hülle und Fülle der sich bietenden Möglichkeiten. Dass diese allerdings absolut unzureichend ausgenutzt wurden, muss als deutlicher Kritikpunkt hingestellt werden und ist für die Meisterschaft unbedingt abzustellen. Nichtsdestotrotz bleibt das Erreichen der 2. Hauptrunde unter dem Strich stehen – demzufolge wurde dieses Ziel sicher erreicht.

Von Beginn an agierten die Gäste sehr konzentriert. Der Derby-Charakter war jedem Akteur vorher klar, ein ähnliches Ausscheiden wie in Mügeln (2010, 0:1) oder in Delitzsch (2013, 0:1) sollte unbedingt vermieden werden. So hatten die Muldestädter in den Anfangsminuten gleich zwei gute Möglichkeiten. Zunächst zögerte der allein aufs Tor zulaufende Jackisch beim Abschluss zu lange (2.), anschließend verpassten sowohl Wiegner als auch Brand einen Jackisch-Freistoß aus guter Position (5.). Doch die Einheimischen versteckten sich keineswegs. Nach einem Freistoß von Wagner stand Baetge völlig frei, doch köpfte er die Kugel am FC-Kasten vorbei (7.). Doch blieben die Gäste weitestgehend die spielbestimmende Mannschaft. Radig verlängerte einen Jackisch-Freistoß per Kopf gefährlich in Richtung Tor, doch ließ sich BSV-Schlussmann Ackermann nicht überraschen (12.). Jedoch gelang den Gästen aus dem Spiel heraus zunächst wenig Torgefährliches. So kam es der Wohllebe-Elf ganz gelegen, dass ihnen die Schwarz-Gelben kurze Zeit später mächtig unter die Arme griffen. Wiegner profitierte zunächst von einem folgenschweren Fehlpass von Nickel weit in der Bornaer Hälfte, spielte im Anschluss daran auch noch Ackermann aus und traf aus extrem spitzem Winkel zur Grimmaer Führung – 0:1 (23.). Doch bereits im Gegenzug musste Evers im Gehäuse der Muldestädter erstmals eingreifen um den Schuss von Hieltscher reaktionsschnell zu parieren (24.). Doch ansonsten ließen die Gäste defensiv quasi nichts zu. Ein Freistoß von Wagner bildete da die Ausnahme, wo man etwas Mühe hatte, die Kugel aus der Gefahrenzone zu befördern (32.). Ansonsten standen Maruhn und Dietrich im Abwehrzentrum bombensicher, insgesamt agierten die Grimmaer im Rückwärtsgang sehr geschlossen. Im Spiel nach vorn kam man bis zum Pausenpfiff dann auch etwas besser in die Gänge. Der Lohn dafür sollte nach einer halben Stunde eingefahren werden, obwohl die Gastgeber auch hier sehr tatkräftig mithalfen. Ledwoch leistete sich in der eigenen Hälfte einen folgenschweren Ballverlust gegen Wiegner – Radig hatte im Anschluss daran wenig Mühe per Heber auf 0:2 zu erhöhen (30.). Bereits eine Minute vorher strich ein Schuss von Kieback nur äußerst knapp am BSV-Tor vorbei (29.). Dieser zweite Treffer tat den Gästen sichtlich gut, bis zum Pausenpfiff hatten die Gastgeber arg zu kämpfen. Leider vergaßen es die Grimmaer in der Folgezeit nochmals scharf nachzuwaschen. Radig setzte zunächst einen weiteren Heber etwas zu hoch an (36.), der allein durchgebrochene Wiegner wurde im letzten Moment von Ackermann gebremst (40.) und nach einem Jackisch-Eckball köpfte Maruhn das Streitobjekt hauchzart drüber (41.). In dieser Phase lag das dritte Grimmaer Erfolgserlebnis in der Luft, doch spielte man einige gut eingeleitete Angriffe oftmals sehr schlampig aus. Trotz alledem waren bis zur Halbzeit noch zwei FC-Möglichkeiten vorhanden. Zunächst verfehlte Radig nach einem Kieback-Eckball knapp das Ziel (42.), anschließend musste Ackermann nach einem Versuch von Wiegner nochmals zupacken (44.).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs setzten die Gäste ihre Druckphase fort. Allein in den ersten sechs Minuten nach Wiederanpfiff hätten die Muldestädter die Partie die entscheidende Richtung geben können, doch konnte man fünf aussichtsreiche Möglichkeiten nicht verwerten. Ackermann im Bornaer Tor bewahrte sein Team dabei dreimal vor einem größeren Rückstand als er gegen Radig, Brand und Tröger jeweils großartig reagierte (47., 48., 51.). Weitere Gelegenheiten ließ weiterhin Wiegner ungenutzt, als er zunächst einen Jackisch-Eckball per Kopf aufs Netz verlängerte und die Kugel wenig später aus vielversprechender Position am Tor vorbei setzte (46., 50.). Damit wurde Borna natürlich völlig unnötigerweise im Spiel gehalten, auch wenn die Gastgeber weiter große Probleme im Offensivspiel hatten. FC-Kapitän Evers musste einzig bei einem Distanzschuss von Heine eingreifen (56.). Ansonsten bedrohte nur ein Freistoß von Wagner das Grimmaer Gehäuse, doch setzte der BSV-Kapitän seinen Versuch etwas zu hoch an (65.). Zu diesem Zeitpunkt hätten die Gäste jedoch das Spiel schon endgültig zu ihren Gunsten entscheiden müssen. Sehr gut von Kieback eingeleitet, scheiterte Jackisch am gut abermals gut reagierenden Ackermann (56.), beim anschließenden Kieback-Eckball wäre er machtlos gewesen, doch köpfte Brand das Streitobjekt aus Nahdistanz nur an die Querlatte (57.). Die Partie hätte schon längst gegessen sein müssen, auch in der Folgezeit übertrafen sich die Gäste weiterhin beim Auslassen hochkarätiger Gelegenheiten. Englers Flachschuss zischte knapp am Gehäuse vorbei (68.), zwei weitere Versuche von Jackisch landeten zunächst bei Schlussmann Ackermann und anschließend auf der angrenzenden Witznitzer Kippe (73., 74.). Wer seine Chancen nicht nutzt, wird bestraft – auch gegen einen Gegner, der bereits am Boden lag. Diese Floskel traf auch diesmal in Borna zu. Zischte zunächst ein Schuss von Heine knapp über den Querbalken (77.), kamen die Wyhrastädter zehn Minuten vor Schluss zum völlig überraschenden Anschlusstreffer. Nach einem weiten Einwurf von Nickel bekamen die Gäste die Kugel nicht aus der Gefahrenzone – Gersonde profitierte davon und donnerte den Ball aus Nahdistanz zum 1:2 unter die Querlatte (80.). Die Gastgeber witterten fortan Morgenluft, was sich jedoch quasi postwendend wieder erledigt hatte. Nach guter Vorarbeit von Brand jagte Engler die Kugel mit der Pieke aus Nahdistanz zum 1:3 in die Maschen und ersparte den Muldestädtern glücklicherweise unnötiges Zittern (82.). Damit war den Gastgebern dann endgültig der Zahn gezogen. Der eingewechselte Ruppelt hätte das Ergebnis in der Schlussphase sogar noch weiter anwachsen lassen können, doch zeigte er sich beim Torabschluss etwas zu überhastet, so dass die Kugel das Gehäuse verfehlte (84.).

So blieb es letztlich beim 3:1 (2:0)-Derbyerfolg des FC Grimma in Borna, was verbunden mit dem Erreichen der 2. Hauptrunde ist. Warum es sich die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe trotz großer Überlegenheit im zweiten Durchgang letztlich so schwer machte und vor dem gegnerischen Tor so sträflich sündigte, ist jedoch nur schwer zu erklären. Nichtsdestotrotz war die nächste Pokalrunde das angestrebte Ziel – und dies hat die Truppe erreicht.

Tom Rietzschel 

 

Borna. Die kleine Sensation im Wernesgrüner Sachsenpokal blieb am Freitagabend aus, der Favorit aus Grimma zog ohne größere Probleme in die nächste Runde des Pokalwettbewerbes ein. Vor einer tollen Kulisse von 354 Zuschauern half aber der Bornaer SV kräftig mit am letztendlich aber verdienten Sieg des Landesligisten. Aber besonders in Hälfte eins war kaum etwas von einem Klassenunterschied zu sehen.

Grimma legte los wie die Feuerwehr, der BSV, im Gegensatz zum Ligaalltag wieder mit einer Viererkette in der Abwehr, hatte so seine Probleme. Besonders gefährlich kamen zwei Standards von Christoph Jackisch hereingebracht vor das Tor des BSV, aber beide Möglichkeiten blieben ungenutzt. Das erste offensive Bäuerchen der Gastgeber nach elf Minuten resultierte ebenfalls aus einem Standard, Jens Wagner brachte den Freistoß hoch in den Strafraum, da stand Rodger Baetge völlig allein. Überrascht von so viel Freiheit köpfte er das Leder neben das Tor. Aber diese ungenutzte Möglichkeit war das Wecksignal für den BSV, der nun auch offensiv am Spielgeschehen teilnahm, die Gäste verloren etwas ihren Schwung aus der Anfangsphase, blieben aber immer wieder mit langen Bällen aus der Abwehr heraus gefährlich. Borna aber zu dem Zeitpunkt öfter in der Gästehälfte und optisch mit mehr Ballbesitz. Und dann kam die erste Hilfsaktion des BSV, Spieleröffnung, ein Querpass von Marko Nickel zu Wagner ging schief, Kevin Wiegner erkannte die Situation sofort, schnappte sich den Ball, umkurvte noch Felix Ackermann und schob zur Führung ein (23.). Aber der BSV keineswegs geschockt, fast im direkten Gegenzug eine feine Einzelaktion vom lange verletzten Falk Hieltscher, sein Schuss aus gut 18 Metern konnte Jan Evers im Tor der Grimmaer gerade noch so mit einer Hand klären. Aber es dauerte nicht lange, da half erneut ein unsauber gespielter Ball den Gästen. Dieses Mal war es Baetge, der René Ledwoch mit seinem Zuspiel auf dem falschen Fuß erwischte, erneut war Wiegner gedankenschnell da, hatte noch das Auge für den besser postierten Dennis-Sven Radig und der schob problemlos zum 0:2 ein (30.). In der Folgezeit merkte man dem BSV den Schock nun schon an, offensiv wollte nicht mehr viel gelingen, Grimma aber auch mit recht wenig Drang nach vorn.

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel, fast schon fahrlässig wurden reihenweise gute Möglichkeiten vergeben, entweder stellte sich ein sehr gut haltender Ackermann in den Weg wie in Minute 46, als er zwei Mal großartig gegen Stefan Tröger zur Stelle war. Kurze Zeit später konnte er dann auch noch einen Kopfball von Robin Brand entschärfen. Oder dem Abschluss des Landesligisten fehlte die letzte Genauigkeit. Und die Querlatte half dem BSV ebenfalls mit, im Spiel zu bleiben, ein Kopfball von Brand landete aus Nahdistanz an dieser. Der BSV versuchte nun wieder ins Spiel zu finden, Grimma stand aber recht geschickt und ließ nicht viel vor dem eigenen Tor zu. Und setzte bei schnell vorgetragenen Kontern die Abwehr des BSV immer wieder unter Druck. Aber ein gut aufgelegter Ackermann war immer wieder zur Stelle und leitete die erste Möglichkeit des BSV in Hälfte Zwei mit ein, indem er einen langen Ball direkt zu Erik Preiß klärte, der ging in den Strafraum der Gäste, Querpass zu Lars Heine, dessen Direktabnahme ging aber über das Tor (77.). Drei Minuten später keimte beim BSV noch einmal Hoffnung auf, langer Einwurf Nickel in den Strafraum, Heines Schuss wurde abgewehrt, der Ball kam zu Kevin Gersonde und der haute das Leder aus Nahdistanz unter die Querlatte (80.). Aber die Freude auf Seiten des BSV währte nicht lange, nur zwei Minuten später konnte Rico Engler den alten Abstand wieder herstellen. Voraus gegangen war erneut ein gefährlich hereingebrachter Freistoß von Jackisch, den ersten Schuss aus Nahdistanz von Brand konnte Ackermann noch parieren, beim Nachschuss von Engler war aber auch er machtlos.

Letztendlich zog Landesligist Grimma verdient in die nächste Runde des Sachsenpokales, ein wacker kämpfender Bornaer SV kann sich nun auf den schon am kommenden Wochenende beginnenden Ligaalltag konzentrieren.

Quelle: Ingo Dießner • Bornaer SV

 

Borna. Beachtliche 354 Zuschauer sahen die Partie Bornaer SV gegen FC Grimma, in der sich die Gäste aus der Sachsenliga nach spannendem Spiel mit 3:1 durchsetzten. Der Sieger vergab dabei eine Woche vor Punktspielbeginn noch allerhand Tormöglichkeiten.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Die übrigen Ergebnisse

folgt