Datum: Sonntag, 22.11.2015

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Sportstätte "Junge Welt", Görlitz

Ergebnis: 0:1 (0:0)

Zuschauer: 121



Landesliga Sachsen • 13. Spieltag

 NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 – FC Grimma  0:1 (0:0)

Görlitz: Baranowski – Fraustadt, Kazadi, Odrzywolski, Trnka (ab 28. P. Szczesny) – Kocot – Klusek (ab 61. Lehmann), Kobližek, Sentivan, Hildebrand (ab 77. Hoinik) – Marx – Trainer: Wonneberger

Grimma: Friedrich – Schlüter, Maruhn, Dietrich, Kurzbach – Schwarz, Tröger – Wiegner (ab 90.+2 Arndt), Engler, Streubel – Ruppelt (ab 70. Jackisch) – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Weigelt (Leipzig) – Schiedsrichter-Assistenten: Wadewitz, Reiche (beide Leipzig) – Tor: 0:1 Kurzbach (64.) – Gelbe Karten: Kazadi (Foulspiel – 63.), Marx (Foulspiel – 85.), Hoinik (Foulspiel – 90.+2) – Tröger (Foulspiel – 3.), Engler (Unsportlichkeit – 79.) – Gelb-Rote Karten: Kurzbach (Grimma) wegen wiederholter Unsportlichkeit (90.) – Reservebänke: Pätzold (Tor), Gabriel – Bache (Tor), Hannover – Zuschauer: 121 in der Sportstätte „Junge Welt“ zu Görlitz

 

Görlitz. Nach der Katastrophen-Vorstellung von Pirna-Copitz (0:3) hat Sachsenligist FC Grimma die richtige Reaktion gezeigt. Beim seit Jahren immer unangenehmen NFV Gelb-Weiß Görlitz gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe mit 1:0 (0:0), präsentierte sich in den gesamten 90 Minuten als echte Einheit und konnte sich damit den 3. Tabellenrang wieder zurückerobern. Nach einer äußerst couragierten und disziplinierten Vorstellung war der Sieg für die Muldestädter auch durchaus verdient. Einziger Kritikpunkt war die mangelnde Chancenverwertung nach der Führung, so dass man bis zum Ende zittern musste. Doch mit Überzeugung, Hingabe und Aufopferungsbereitschaft brachten die Grimmaer den knappen Erfolg letztlich sicher über die Zeit. Somit kommt es nächsten Samstag in Grimma zum echten Spitzenspiel, wenn man um 14.00 Uhr den aktuellen Tabellenführer, die BSG Stahl Riesa, im heimischen Stadion der Freundschaft empfängt.

Von Beginn an war bei den Gästen eine ganz andere Körpersprache als in der Vorwoche zu begutachten. Die Mannschaft war sofort hellwach, nahm den offenen Kampf an und machte frühzeitig die Räume eng. Sicherlich besaßen die Neißestädter in der Anfangsphase eine gewisse Feldüberlegenheit, doch biss sich der NFV an der kompakten Hintermannschaft des FC die Zähne aus. Grimmas Trainer Wohllebe legte zunächst oberste Priorität auf eine solide und stabile Defensive – ein Plan, welchen seine Elf komplett verinnerlichte. Im Spiel nach vorn hatten die Muldestädter anfangs noch einige Reserven, doch stand die Null erst einmal im Mittelpunkt. Nur einmal wurde es in den gesamten 90 Minuten vor dem Grimmaer Tor brenzlig, als Torjäger Marx eine Flanke von Fraustadt aus Nahdistanz direkt in die Arme von FC-Schlussmann Friedrich köpfte (25.). Ansonsten ließen die Gäste quasi nichts zu. So musste im Vorfeld schon ein Distanzschuss von Trnka herhalten, um aus NFV-Sicht etwas Torgefahr herauf zu beschwören (22.). Defensiv sehr kompakt und stabil agierend, wurde nach gut 30 Minuten auch das Grimmaer Offensivspiel zielstrebiger. Immer wieder wurde nach Görlitzer Ballverlusten versucht schnell nach vorn zu spielen, was fortan immer besser gelang. Das erste Achtungszeichen setzte Engler, der nach einer flachen Eingabe von Wiegner knapp verzog (27.). Drei Minuten vor dem Pausenpfiff hatten die Gäste gar den Führungstreffer auf dem Stiefel. Engler scheiterte nach einem Schnellangriff am gut reagierenden Baranowski, beim Nachgestochere im Fünfmeter-Raum blieb Wiegner gegen den NFV-Schlussmann ebenfalls zweiter Sieger (42.).

Im zweiten Durchgang agierten die Gäste dann noch selbstsicherer. Zwar verirrte sich zu Beginn ein Kopfball von Marx in Richtung FC-Gehäuse, doch brauchte Friedrich hier nicht einzugreifen (46.). Ansonsten blieben die Muldestädter in der Defensive weiter höchst kompakt, verengten geschickt die Räume und ließen jeglichen Görlitzer Spielfluss bereits im Keim ersticken. Positiv war weiterhin, dass man im Spiel nach vorn fortan immer gefährlicher wurde. Vor allem Engler bewies hier immer wieder seine Torgefahr. Stellte er zunächst NFV-Keeper Baranowski mit einem Linksschuss auf die Probe (54.), zischte anschließend seine fulminante Direktabnahme knapp über den Querbalken (61.). Drei Minuten später konnten sich die Gäste dann für ihre engagierte Vorstellung belohnen. Streubel fand mit einer langgezogenen Flanke den mitgelaufenen Kurzbach, der Baranowski mit einem platzierten Kopfball nicht die Spur einer Chance ließ – 0:1 (64.). Dieser Führungstreffer tat den Wohllebe-Schützlingen sichtbar gut. Görlitz riskierte nach dem Rückstand nun mehr, doch ließen die Gäste im Defensivbereich weiterhin nichts zu. Stattdessen hatten die Muldestädter in der Folgezeit eine Reihe von hochkarätigen Kontergelegenheiten, welche aus dem fortan fehlerhaften NFV-Spiel resultierten. 180 Sekunden nach dem Torerfolg lief Ruppelt allein auf das Görlitzer Tor, doch konnte er Baranowski ebenso wenig überwinden wie kurz darauf der eingewechselte Jackisch (67., 73.). Sequenzen später wurde abermals Jackisch von Engler sehr gut in Szene gesetzt, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (75.). Ein zweiter Treffer hätte der Partie vielleicht eine Art Vorentscheidung gegeben, doch so musste man defensiv weiterhin höchst konzentriert arbeiten, um den knappen Vorsprung zu verteidigen. Doch wie dies die Mannschaft machte, verdient höchste Anerkennung und Respekt. Man hielt das Spielgeschehen immer wieder vom eigenen Tor weg, auch mit hohen Bällen war der FC-Defensive an diesem Tag nicht beizukommen. Stattdessen hatten die Gäste auch in der Endphase weitere riesige Kontermöglichkeiten. Zunächst pfiff Streubels Schuss zunächst knapp am Tor vorbei (81.). Kurz darauf lief Jackisch nach einem haarsträubenden Fehlpass von Odrzywolski im Görlitzer Spielaufbau allein auf das Tor zu, doch versuchte er hier den mitgelaufenen Engler ins Spiel zu bringen, der aus spitzem Winkel das Gehäuse knapp verfehlte (82.). Fünf Minuten später versagten auch Wiegner die Nerven, als er die Kugel am herausstürzenden Baranowski nicht vorbei brachte (87.). Die Partie hätte längst entschieden sein müssen, jedoch  hing die knappe Führung am seidenen Faden. Görlitz holte in der Schlussphase die Brechstange heraus, doch auch in Unterzahl (Gelb-Rot für Torschütze Kurzbach wegen einer wiederholten Unsportlichkeit, 90.) ließ sich die Hintermannschaft der Gäste dadurch nicht ins Boxhorn jagen. Letztlich brachten die Muldestädter den knappen Vorsprung sicher ins Ziel, so dass der Jubel im Anschluss daran grenzenlos war.

Tom Rietzschel 

 

Görlitz. Die Gelb-Weißen verpassten es heute, sich eine kleine Serie aufzubauen. Nach zwei guten Spielen verloren sie in einem höchstens durchschnittlichen Spiel gegen den FC Grimma mit 0:1. Dabei ruhte für die 90 Minuten die Freundschaft gegen die Muldestädter. Im Kühlschrank „Junge Welt“ bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt begannen beide Teams engagiert und laufintensiv, die ersten zwanzig Minuten gehörten den Gastgebern, bis zum Strafraum der Gäste sah das teilweise gar nicht schlecht aus. Nur Chancen blieben Mangelware. In der elften Minute konnte ein erster zarter Versuch vom sehr eifrigen und gut aufgelegten Routinier Miro Sentivan verzeichnet werden. Nach 22 Minuten versuchte sich Jakub Trnka, bei dem Schuss aus zwanzig Metern verletzte er sich jedoch, fasste sich sofort an den rechten Oberschenkel und äußerte in Richtung Bank einen Wechselwunsch. Für ihn kam Patrick Szczesny herein, NFV Coach Fred Wonneberger musste schon frühzeitig umstellen. Und dann, ja dann kam die Riesenchance durch Torsten Marx. Nach einer butterweichen Flanke von rechts stand er urplötzlich allein vor dem Keeper der Grimmaer und köpfte ihm den Ball praktisch in die Arme. Die erste Hälfte blieb der NFV09 das etwas bessere Team, wenn auch ungefährlich. Nach 38 Minuten landete ein Kopfball von Torsten Marx auf dem Gehäuse, anstatt drin. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten die Grimmaer eine Großchance, doch Wiktor Baranowski, der für den rotgesperrten Ondrej Bočok im Görlitzer Kasten stand, vereitelte stark gegen Rico Engler.

Der Grimmaer Kapitän war es auch, der die erste gute Möglichkeit in der zweiten Hälfte hatte. Kurz darauf wurde ein Schuss aus der Drehung von Torsten Marx in der vielbeinigen Abwehr abgefälscht, aber grundsätzlich hatten die Gäste jetzt mehr von der Partie. Rico Engler jagte von der Strafraumkante das Leder über das Tor, da war genau eine Stunde gespielt. In der 64. Minute dann das Tor des Tages. Fast ein Abgleich zur NFV-Großchance, nur machte es Oliver Kurzbach besser. Sein Kopfball landete im langen Eck des Görlitzer Tores. Der gute Wiktor Baranowski konnte da nichts machen. Im Gegenteil, in der 67 Minute hielt er sensationell gegen den durchgelaufenen Kevin Rupprecht. Nach 72 Minuten versuchte sich der eingewechselte Christoph Jackisch, in der 81. Minute ging ein Ball von Andreas Streubel am langen Pfosten vorbei, eine richtig „dicke“ in der 82. Minute konnte gerade noch so verhindert werden. Grimma war dem zweiten Tor nun um Längen näher, wie die Gelb-Weißen dem Ausgleich. Trotz taktischen Umstellens und versuchten Druckaufbauens blieb es bei der knappen Heimniederlage. Da änderte auch die Ampelkarte in der Nachspielzeit wegen zweimaliger Unsportlichkeit für den Torschützen nichts.

NFV-Coach Fred Wonneberger war nach der Partie mächtig angefressen: „Es war ein schwaches Spiel von uns. Wir konnten uns im Spielaufbau nicht durchsetzen, keine Chancen erspielen und die eine vergeben wir auch noch leichtfertig. Aufgrund der zweiten Hälfte ist der Sieg für Grimma sogar verdient. Ich bin heute überhaupt nicht zufrieden mit unserer Leistung.“

Quelle: www.nfv09.de

 

Görlitz. Noch vor dem FCE rangiert aber der FC Grimma, der dank seines 1:0 in Görlitz als neuer Dritter sogar die Kamenzer hinter sich brachte. „Hochverdiente Auswärtspunkte für uns“, schwärmte Grimmas Mannschaftsleiter Tom Rietzschel. „Wir haben kaum etwas zugelassen. Nur die Konter hätten wir besser ausspielen müssen.“ Das Siegtor markierte Oliver Kurzbach (64.), der sich in der Schlussminute wegen wiederholter Unsportlichkeit allerdings die Ampelkarte einhandelte.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Die übrigen Ergebnisse

FSV Zwickau II – VfB Empor Glauchau  6:2 (2:1)

Heidenauer SV – Kickers 94 Markkleeberg  1:2 (0:1)

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – BSC Freiberg  6:0 (1:0)

BSG Stahl Riesa – VfL Pirna-Copitz 07 3:1 (1:0)

SV Einheit Kamenz – BSG Chemie Leipzig  1:1 (1:1)

BSC Rapid Chemnitz – FC Eilenburg  0:5 (0:3)

Reichenbacher FC – SG Taucha 99  4:0 (3:0)