Datum: Samstag, 02.08.2014

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Simundt-Kampfbahn, Bischofswerda

Ergebnis: 9:8 n.E. (1:1, 2:2, 2:2, 2:2)

Zuschauer: 138



Sachsenpokal • 1. Hauptrunde

Bischofswerdaer FV 08 – FC Grimma  9:8 n.E. (1:1, 1:1, 2:2, 2:2)

Bischofswerda: Bunzel – P. Schmidt, Rohmann, van Kolck, Helm (ab 65. Schall) – S. Dietze – Weskott, Nguyen, Heine (ab 87. Deugoué), Weiss – Töppel – Trainer: E. Schmidt

Grimma: Evers – Sommer, Tröger, Hausmann, Kurzbach (ab 73. Wiegner) – Wagner, Kunert (ab 95. Knoof) – Jackisch, Engler, Brand – Merseburger – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Gärtner (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Gläser (Coswig), Pfeifer (Dresden) – Tore: 0:1 Hausmann (17.), 1:1 Rohmann (29.), 1:2 Merseburger (55.), 2:2 Weskott (62.) – Elfmeterschießen: 3:2 S. Dietze, Tröger – Pfosten, Töppel – gehalten, 3:3 Engler, 4:3 Deugoué, 4:4 Jackisch, 5:4 van Kolck, 5:5 Merseburger, 6:5 Weiss, 6:6 Hausmann, Nguyen – gehalten, Wagner – gehalten, 7:6 Schall, 7:7 Brand, 8:7 Schiefner, 8:8 Knoof, 9:8 P. Schmidt, Sommer – gehalten – Gelbe Karten: keine – Reservebänke: Berger (Tor), Kaboth, Gries, Fließbach – Kuberski (Tor), Hashani, Schwarz, Adam – Zuschauer: 138 in der Holzwaren-Simundt-Kampfbahn zu Bischofswerda

 

Bischofswerda. In der 1. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals hat der FC Grimma nur hauchdünn den Kürzeren gezogen. Trotz zweimaliger Führung unterlag man beim Sachsenliga-Top-Favoriten Bischofswerdaer FV mit 8:9 nach Elfmeterschießen und musste somit enttäuscht die Heimreise antreten. Dennoch hatte die Truppe überhaupt keinen Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Über weite Strecken lieferten die Muldestädter ein Top-Spiel ab, unglücklicher als in der Lotterie Elfmeterschießen kann man einfach nicht ausscheiden. Eigentlich hätte diese rassige Partie überhaupt keinen Verlierer verdient gehabt, doch über den Sinn einer freien Pokalauslosung, wenn sich in der 1. Hauptrunde bereits zwei Sachsenligisten gegenüberstehen und sich einige Kreispokal-Sieger über ein Freilos erfreuen können, ist bereits ausreichend diskutiert worden. Auf jeden Fall macht dieser sehr gute Auftritt in Bischofswerda Hoffnung und Appetit auf die am kommenden Sonntag beim Aufsteiger Post Dresden startende Sachsenliga-Saison.

Von Beginn an entwickelte sich eine Begegnung mit völlig offenem Visier. Die Gastgeber versuchten sofort das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und begannen wie die Feuerwehr. Als zunächst Töppel einen Freistoß knapp über den Querbalken zog (5.) und kurz darauf van Kolck einen Töppel-Eckball per Kopf am Tor vorbei drückte (6.), deuteten die Einheimischen bereits ihre Gefährlichkeit an. Doch die Gäste wichen von Beginn an keinen Millimeter zurück. Immer wieder versuchten die Wohllebe-Schützlinge mit schnell vorgetragenen Angriffen den BFV unter Bedrängnis zu setzen. Den Lohn für den couragierten Auftritt sollte nach einer Standardsituation eingefahren werden. Einen Eckball von Engler köpfte Hausmann unter starker Bedrängnis zum 0:1 in die Maschen (17.). Der ehemalige DDR-Oberligist versuchte sofort zu antworten, doch außer einem Schuss von Weskott, welchen Evers zum beherzten Eingreifen zwang (22.), entstand vor dem Grimmaer Gehäuse relativ wenig Torgefährliches. Ganz anders die Gäste, die in der Folgezeit zwei glasklare Möglichkeiten ausließen. Zunächst setzte Sommer gekonnt Jackisch in Szene, doch vom herausstürzenden Bunzel leicht irritierend, verfehlte sein Heber das Ziel (25.). Zwei Minuten flankte Engler genau auf den Kopf von Brand, doch verfehlte dessen Kopfball das bereits verwaiste Bischofswerdaer Tor (27.). Dies sollte sich prompt rächen. Nach einem Freistoß profitierte Rohmann von mehreren Unzulänglichkeiten in der Grimmaer Defensive und netzte aus Nahdistanz zum 1:1 ein (29.). Dieser Treffer hab den Gastgebern sichtbar Auftrieb. Zweimal versuchte sich Weskott aus der Distanz – beide Male fehlten die berühmten Zentimeter (35., 45.).

Auch im zweiten Durchgang setzte sich die temposcharfe Partie weiter fort. Zeitweise ging es hin und her, für die Zuschauer war dies ein richtig gutes Fußballspiel. Und wie bereits in den ersten 45 Minuten waren es die Gäste, die auf der Anzeigetafel eine Veränderung vornehmen konnten. Sehr gut von Jackisch inszeniert, stand Merseburger im Sturmzentrum goldrichtig und lochte aus Nahdistanz ein – 1:2 (55.). Doch ließ die Antwort der Schiebocker wiederum nicht lange auf sich warten. Verzog zunächst Töppel noch aus vielversprechender Position (58.), war er kurz darauf als Vorbereiter am Ausgleichstreffer entscheidend beteiligt als Weskott per Schlenzer ein wahres Traumtor gelang – 2:2 (62.). Doch auch nach diesem erneuten Nackenschlag  ließen sich die Gäste nicht beeindrucken. Zunächst hätte der eingewechselte Wiegner um ein Haar von einem Missverständnis zwischen Torhüter Bunzel und van Kolck profitiert, doch trudelte das Streitobjekt am Kasten vorbei (74.). Anschließend lief Jackisch von halblinker Position allein auf das BFV-Gehäuse zu, doch anstatt selbst den Abschluss zu suchen, wurde im letzten Moment sein Querpass auf den mitgelaufenen Wiegner abgefangen (77.). Die Gäste hätten hiermit erneut auf die Siegerstraße einbiegen können, stattdessen mussten die Muldestädter in den letzten zehn Minuten im Defensivbereich noch einmal Schwerstarbeit verrichten. Bischofswerda drückte gegen Ende noch einmal massiv und erarbeitete sich eine Reihe guter Möglichkeiten. Als Heine allein auf Evers zulief hatte er den Keeper bereits überlupft, doch warf der zurückgeeilte Tröger im allerletzten Moment noch den Rettungsanker auf der Linie (81.). Die Gäste hatten sich gerade wieder sortiert, da stand Weskott plötzlich ganz allein am zweiten Pfosten, doch rettete Evers ebenso grandios wie Sequenzen später beim Kopfball van Kolcks (81., 82.). Schiebock wollte nun die Entscheidung und immer wieder war Weskott an den torgefährlichen Situationen beteiligt. Ein von ihm als Flanke gedachter Ball tickte auf die Lattenoberkante (83.), ein weiterer Distanzschuss wurde abermals von Evers gemeistert (85.). Als zu guterletzt eine Direktabnahme von Töppel noch knapp am Tor vorbei zischte (89.), hatten die Grimmaer erst einmal die Verlängerung erreicht.

In den zweimal 15 Minuten wurde es bei tropischen Bedingungen nun natürlich eine Kraftfrage, doch wie beide Teams weiter Gas gaben nötigt absoluten Respekt ab. Dabei gehörte die erste Hälfte doch leicht den Grimmaern, die offensiv wieder Akzente setzen konnten. Eingeläutet wurde dies durch ein Distanzschuss von Wagner, der nur hauchzart das Tor verfehlte (98.). Fünf Minuten später setzte Engler perfekt Jackisch in Szene, doch allein vor dem BFV-Kasten schob er die Kugel am langen Eck vorbei (103.). Kurz darauf setzte Engler ein weiteres Achtungszeichen, doch war Bunzel damit nicht zu bezwingen (104.). Doch auch die Gastgeber blieben gefährlich. Als Beleg dafür sollte ein Kopfball von Rohmann gelten, welcher knapp über die Querlatte segelte (113.). Gegen Ende wurde es ein regelrechter Abnutzungskampf, beide Teams gingen richtig an ihre Grenzen. Auf Grimmaer Seite strich ein Flachschuss von Engler hauchzart vorbei (117.), bei den Gastgebern trudelte eine Flanke von P. Schmidt wenige Sekunden vor Schluss an Freund und Feind vorbei (119.).

Somit musste das Elfmeterschießen einen Sieger ermitteln – obwohl eigentlich beide Mannschaften den Weg in die 2. Hauptrunde verdient hatten. Dabei begann es für den Gast denkbar schlecht. Während S. Dietze für die Platzherren sicher verwandelte, traf Tröger im Anschluss daran nur den Pfosten. Doch Schlussmann Evers hielt seine Truppe weiter im Spiel als er den nächsten Elfmeter von Töppel parierte. Engler glich daraufhin aus, so dass alles wieder in der Reihe war. Auf Bischofswerdaer Seite trafen anschließend sowohl Deugoué als auch van Kolck, die Grimmaer Jackisch und Merseburger ließen sich ebenfalls nicht lumpen. Als Weiss den BFV daraufhin in Führung brachte, lag nun sämtlicher Druck auf Hausmann. Doch der zeigte sich davon sowas von unbeeindruckt und lochte seelenruhig zum Ausgleich nach fünf Schützen ein. Von nun an war jeder Schuss von entscheidender Bedeutung, da es im k.o.-System weiter ging. Und plötzlich neigte sich das Pendel zugunsten der Grimmaer als Evers den sechsten Schuss von Nguyen parieren konnte. Ein Treffer von Wagner und die Muldestädter hätten den Einzug in die 2. Hauptrunde perfekt gemacht. Doch wusste Bunzel dies zu verhindern und parierte den Elfmeter. Die Spannung wurde immer größer, der Druck der Schützen absolut nicht kleiner. Schall und Schiefner verwandelten auf Seiten des BFV, Brand und Knoof für die Grimmaer. Als kurz darauf ebenfalls P. Schmidt erfolgreich blieb, lastete nun der Druck auf Sommer. Doch leider hielt dieser der Last nicht stand und scheiterte an Bunzel, der den Gastgebern damit den Sieg sicherte.

Fazit: Trotz der knappen Niederlagen ein großer Respekt an das Team, welches ein richtig gutes Auswärtsspiel ablieferte und sich ein Weiterkommen verdient hätte. Die Enttäuschung über das Ausscheiden ist zunächst natürlich da, doch bereits am Sonntag kann die Elf beim Sachsenliga-Auftakt bei Post Dresden dies vergessen machen. Nach der Leistung in Bischofswerda ist der Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe beim Aufsteiger in Dresden alles zuzutrauen.

Tom Rietzschel 

 

Bischofswerda. Heute wird in der Leipziger Sportschule „Egidius Braun“ die zweite Runde ausgelost, die dann am 16. und 17. August ausgespielt wird. In der Lostrommel befindet sich auch der Zettel mit der Aufschrift „Bischofswerdaer FV“. Die Mannschaft von Trainer Erik Schmidt, der vier Neuzugänge in der Startelf aufbot, setzte sich gegen Liga-Kontrahent FC Grimma im Elfmeterschießen mit 9:8 durch. Nach 120 Minuten hatte es 2:2 gestanden. Die Muldestädter, die ohne Sebastian Kieback (zuletzt Einheit Kamenz) aufliefen, waren vor 138 Zuschauern durch Marcus Hausmann (17.) und Nico Merseburger (55.) zweimal in Führung gegangen. Alexander Rohmann (29.) und der aus Görlitz gekommene Erik Weskott (62.) glichen jeweils wieder aus. Beim fälligen Elfmeterschießen trafen Sascha Dietze, Armand Deugoué, Falk van Kolck, Thomas Weiss, Viktor Schall, Martin Schiefner und Philipp Schmidt. Benno Töppel und Nhat-Nam Nguyen scheiterten an Torhüter Jan Evers. Auch BFV-Keeper Toni Bunzel parierte zwei Elfmeter (Wagner, Sommer), außerdem traf Tröger nur den Pfosten.

Quelle: Jürgen Schwarz • Sächsische Zeitung


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Die übrigen Ergebnisse

folgt