Datum: Samstag, 20.09.2014
Anstoß: 15.20 Uhr
Spielort: Stadion der Jugend, Kamenz
Ergebnis: 1:2 (0:0)
Zuschauer: 105
SV Einheit Kamenz – FC Grimma 1:2 (0:0)
Kamenz: Arnold – Mielke, Hrdlitschka, Tancos – Wocko (ab 86. Kopřiva), Prentki, Rehor, Brückner (ab 65. Reuter) – Schidun, Ranninger, Häfner – Trainer: Rietschel
Grimma: Evers – Wagner, Knoof, Hausmann, Brand – Kunert, Tröger – Jackisch (ab 88. Schwarz), Engler, Kieback (ab 84. Kurzbach) – Wiegner (ab 90. Hashani) – Trainer: Wohllebe
Schiedsrichter: Gläser (Coswig) – Schiedsrichter-Assistenten: Schroth (Leipzig), Schulze (Meißen) – Tore: 1:0 Schidun (78.), 1:1, 1:2 Wiegner (80., 81.) – Gelbe Karten: Rehor (Foulspiel – 50.), Brückner (Unsportlichkeit – 57.), Häfner (Foulspiel – 75.) – Jackisch (Foulspiel – 41.), Hausmann (Foulspiel – 58.), Kunert (Unsportlichkeit – 58.), Engler (Foulspiel – 65.) – Rote Karten: Arnold (Kamenz) wegen Schiedsrichter-Beleidigung (nach Abpfiff) – Reservebänke: Schiring (Tor), Masak, Wochnik, Förster, Bergmann – Friedrich (Tor) – besondere Vorkommnisse: Das Spiel begann aufgrund einer Unwetters mit einer 20-minütigen Verspätung – Zuschauer: 105 im Stadion der Jugend zu Kamenz
Kamenz. Sachsenligist FC Grimma bleibt weiter in der Erfolgsspur. Nach dem letztwöchigen 5:1 (3:0)-Kantersieg im Heimspiel gegen den BSC Freiberg gewannen die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe nun auch beim jahrelangen Angstgegner SV Einheit Kamenz mit 2:1 (0:0) und wiederholten damit den letztjährigen 2:0-Erfolg in der Lessingstadt. Letztlich war der Sieg in diesem packenden Duell auf Augenhöhe vielleicht etwas glücklich, doch über die Art und Weise wie dieser zustande kam, ist dieser nicht hoch genug einzuordnen. Zwölf Minuten vor Spielende gerieten die Muldestädter durch Schidun in Rückstand (78.), doch bereits 270 Sekunden später hatten die Gäste durch zwei Treffer von Kevin Wiegner (80., 81.) diesen in eine Führung umgewandelt. Die Moral der Grimmaer ist absolut intakt und zeigt den Charakter der Truppe. Schon jetzt dürfen sich die Fans auf das am Samstag um 15.00 Uhr anstehende Heimspiel gegen den VfL 05 Hohenstein-Ernstthal freuen.
Dabei war die Vorbereitung auf diese Begegnung alles andere als einfach. Nach der Besprechung krachte ein gewaltiges Blitz- und Donnergemisch im Kamenzer Stadion der Jugend hernieder – der Anpfiff verzögerte sich um 20 Minuten. Zwar verzog sich das Gewitter recht bald, doch der peitschende Regen machte es beiden Mannschaften von Beginn an nicht leicht. In Anbetracht dieser widrigen Bedingungen entwickelte sich jedoch ein sehr temporeiches und spielerisch gutes Sachsenliga-Spiel. Die Gastgeber vom berühmten Hutberg erwiesen sich erwartungsgemäß als hartnäckiger Kontrahent und unterstrichen frühzeitig welch gute Qualitäten man in der Mannschaft besitzt. Spielerisch schon immer zu den Besten der Staffel zählend, war dies auch am Samstag nicht anders. Der Ex-Bautzener Schidun hätte in der Anfangsphase seine Elf in Führung bringen können, als er nach einem Missverständnis zwischen Hausmann und Brand plötzlich freie Bahn hatte, die Kugel jedoch am Gehäuse vorbei schoss (9.). Doch nach gut einer Viertelstunde begannen dann auch die Muldestädter erste konstruktive Angriffe vorzutragen. Zunächst scheiterte Wiegner aus spitzem Winkel am gut reagierenden Arnold (13.), anschließend meisterte der Kamenzer Schlussmann einen Distanzschuss von Knoof (17.). Insgesamt spielte sich in dieser ausgeglichenen Partie viel zwischen den Strafräumen ab, Tormöglichkeiten waren quasi an einer Hand abzuzählen. Auf Grimmaer Seite verzog Engler nach guter Vorarbeit von Brand nur um Haaresbreite (33.), beim SV Einheit verfehlte Mielke per Kopf nach vorherigem Eckball von Prentki knapp das Ziel (37.). Wenige Sekunden vorher musste man im FC-Lager jedoch kräftig durchatmen, als Evers‘ Rettungsversuch an der Strafraumgrenze direkt vor den Füßen Ranningers landete, jedoch der zurückgeeilte Knoof im letzten Moment noch den Rettungsanker werfen konnte (36.).
Auch im zweiten Durchgang wurde das Wetter nicht besser, doch wie beide Teams auf dem schwierigen Geläuf zurechtkamen, zollt große Anerkennung. Erneut gehörten die Anfangsminuten den Gastgebern. Bei einem Schuss von Brückner und einem Heber von Ranninger stand Grimmas Kapitän Evers im Mittelpunkt, der beide Prüfungen jedoch sehenswert meisterte (52., 54.). Wenig später servierte Rehor einen Freistoß auf den Kopf des einlaufenden Innenverteidigers Mielke, doch auch hier fehlten die berühmten Zentimeter (66.). Doch in der Folgezeit gelang es auch den Wohllebe-Schützlingen wiederum in der Offensive Akzente zu setzen. Wiegner fehlte nach seinem energischen Strafraumdurchbruch beim Torabschluss die nötige Präzision (67.), genauso wie Kieback, der nach guter Vorarbeit von Tröger ebenfalls vom Pech verfolgt blieb (72.). Auf der Gegenseite musste dann erneut Evers beherzt zupacken, nachdem ihn Häfner auf Herz und Nieren testete (74.). Das Spiel stand fortan auf des Messers Schneide, wobei sich die Gäste zwölf Minuten vor Schluss urplötzlich im Hintertreffen wiederfanden. Ein verunglückter Schuss landete auf einmal vor den Füßen von Schidun, welcher Evers aus Nahdistanz nicht die Spur einer Chance ließ – 1:0 (78.). Was anschließend folgte, war aus Sicht der Muldestädter absolut nicht zu toppen. Während der Stadionsprecher noch den Kamenzer Torerfolg den Zuschauern kundtat, schlugen die Gäste prompt zurück. Nach einer Kombination über mehrere Stationen kam Wiegner von halblinks in gute Schussposition und versenkte die Kugel zum 1:1 ins lange Eck (80.). Doch es sollte noch besser kommen. Direkt nach dem Anstoß der Lessingstädter luchste Jackisch dem tschechischen Verteidiger Tancos in der Kamenzer Hälfte die Kugel ab und drang mit vollem Tempo in den Strafraum ein. Sein anschließend abgefälschter – ursprünglich als Querpass gedachter – Ball wäre von selbst bereits in Tor getrudelt, doch der mitlaufende Wiegner ließ jeglichen Zweifel im Keim ersticken – 1:2 (81.). Binnen weniger Minuten hatten die Muldestädter das Spiel zu ihren Gunsten gedreht – welch unglaubliche Moral der Grimmaer Kicker. Natürlich warfen die Gastgeber in den letzten Minuten alles nach vorn und packten die Brechstange aus. Doch die Gäste verstanden es immer wieder geschickt, das Geschehen vom eigenen Tor fernzuhalten. Quasi in der letzten Aktion des Spiels forderten die Gastgeber einen Strafstoß, doch Schiedsrichter Gläser (Coswig) ließ berechtigterweise weiterspielen (90.+4). Nach dem folgenden Schlusspfiff brannten Einheit-Keeper Arnold nach einer verbalen Entgleisung gegenüber dem Referee derart die Sicherungen durch, dass er noch die Rote Karte zu sehen bekam.
Im Grimmaer Lager indes fand der Jubel keine Grenzen mehr. Solche Siege sind einfach die Schönsten. Kamenz wird jedoch auch in dieser Saison für einiges an Aufsehen sorgen.
Tom Rietzschel
Kamenz. Für den FC Grimma geht die Erfolgsserie weiter. Mit 2:1 entführte Daniel Wohllebes Truppe alle drei Punkte vom Kamenzer Hutberg. Dass der SV Einheit jahrelang als Angstgegner der Grimmaer galt, war nicht mehr zu erkennen. Die späte Führung der Lessingstädter wandelte Kevin Wiegner gleich danach binnen zwei Minuten in einen FC-Sieg.
Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
Kickers 94 Markkleeberg – FC International Leipzig 1:2 (1:1)
VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 1:1 (1:0)
BSC Freiberg – FC Eilenburg 2:2 (1:1)
FSV Zwickau II – Bischofswerdaer FV 08 2:3 (2:1)
Heidenauer SV – Post SV Dresden 1:1 (1:0)
Döbelner SC – BSG Chemie Leipzig 0:4 (0:0)
VfB Empor Glauchau – BSG Stahl Riesa 0:2 (0:1)