Datum: Samstag, 20.06.2015
Anstoß: 15.00 Uhr
Spielort: Ilburg-Stadion, Eilenburg
Ergebnis: 3:3 (2:3)
Zuschauer: 120
FC Eilenburg – FC Grimma 3:3 (2:3)
Eilenburg: Šujica – Schlegel (ab 70. Jochmann), Theinert, Hofmann, Krömer – Zivcec (ab 81. Fraunholz), Heidel, Radig, Kummer (ab 90. Winkler) – Röhrborn, Kind – Trainer: Piplica
Grimma: Evers – Merseburger, Maruhn, Dietrich, Sommer – Tröger, Streubel – Jackisch, Schwarz, Hashani (ab 76. Meyer) – Wiegner – Trainer: Wohllebe
Schiedsrichter: Gärtner (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Weiß, Kläber (beide Dresden) – Tore: 0:1 Wiegner (9.),1:1 Kind (11.), 1:2 Jackisch (13.), 2:2 Zivcec (26.), 2:3 Jackisch (45., Foulstrafstoß – Krömer an Jackisch), 3:3 Kummer (51.) – Gelbe Karten: Zivcec (Unsportlichkeit – 79.) – Jackisch (Foulspiel – 81.) – Gelb-Rote Karten: Heidel (Eilenburg) wegen wiederholten Foulspiels (80.) – Reservebänke: Piplica (Tor), Arndt, Lehmann, Bartlog – Weber – Zuschauer: 120 im Ilburg-Stadion zu Eilenburg
Eilenburg. Sachsenligist FC Grimma hat sich aus der Saison sehr ordentlich verabschiedet. Nach der peinlichen 1:2 (0:0)-Heimniederlage gegen den Absteiger vom Döbelner SC holte die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe am letzten Spieltag im Derby beim FC Eilenburg beim 3:3 (3:2)-Remis immerhin einen Punkt und zeigte somit die gewünschte Reaktion nach dem katastrophalen Auftritt in der Vorwoche. Bezüglich einer wiederum äußerst angespannten Personalsituation verdienten sich die Grimmaer diesen einen Zähler, da man dem Gegner über die 90 Minuten mehr als Paroli bot. In der Endabrechnung kommen die Muldestädter damit auf Tabellenposition sieben ein. Weiterhin möchte man es nicht versäumen, sowohl dem Bischofswerdaer FV als auch dem FC International Leipzig zum Aufstieg in die Oberliga zu gratulieren.
Die Zuschauer im Eilenburger Ilburg-Stadion sahen in den kompletten 90 Minuten eine Partie ohne taktische Zwänge. Zeitweise ging es hin und her, beide Teams agierten teilweise mit offenem Visier. Auch wenn die Einheimischen leicht feldüberlegen waren, gaben die Gäste über die gesamte Spielzeit noch einmal Gas und wurden letztlich mit einem Punkt belohnt – seit langem der erste aus Eilenburg. Bereits nach neun Minuten gingen die Grimmaer in Führung. Nach einem weiten Ball von Schlussmann Evers profitierte Wiegner von einem folgenschweren Fehler Hofmanns und ließ Šujica mit einem platzierten Flachschuss keine Chance – 0:1 (9.). Doch Eilenburg reagierte prompt. Konnte Kind, nach guter Vorarbeit Krömers, zunächst Evers nicht überwinden (10.), kamen die Gastgeber bereits in der nächsten Aktion zum Ausgleich. Nach einem langgezogenen Freistoß von Radig köpfte Heidel die Kugel ins Sturmzentrum, wo Torjäger Kind per Kopf aus Nahdistanz erfolgreich war – 1:1 (11.). Die Anfangsphase hatte es total in sich, wer sich zu spät im Eilenburger Ilburg-Stadion einfand, hatte bereits die Hälfte verpasst. Zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer zog Jackisch aus beträchtlicher Entfernung beherzt ab und jagte das Streitobjekt zum 1:2 direkt unter die Querlatte (13.). Drei Minuten später schickte Tröger den rechtzeitig startenden Wiegner auf die Reise, doch aus spitzem Winkel konnte er diesmal Šujica nicht überwinden (16.). Doch auch die Platzherren blieben gefährlich. Wiederum war Krömer der Ausgangspunkt einer guten Möglichkeit, doch zeigte sich Evers bei einem Heber-Versuch von Röhrborn auf dem Posten (19.). Kurze Zeit später kamen die Gastgeber dann jedoch zum abermaligen Ausgleich. Nachdem die Gäste einen Konter nicht zielstrebig und konsequent genug ausspielten, startete die Piplica-Elf einen mustergültigen Schnellangriff. Kummer legte schlussendlich die Kugel auf den besser postierten Zivcec quer, der mühelos zum 2:2-Ausgleich einschob (26.). Fazit nach gut einer halben Stunde: Zwei Tore hüben wie drüben, doch alle vier mehr als vermeidbar. Jedoch war die wilde Fahrt in den ersten 45 Minuten noch nicht vorbei. Auf Grimmaer Seite sah man einen Flachschuss von Sommer schon in der Seitentasche einschlagen, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (38.). Auf der Gegenseite musste sich Evers zunächst nach einem Distanzschuss von Theinert auszeichnen (39.), anschließend rettete Jackisch in höchster Not gegen den einschussbereiten Kummer (43.). Sequenzen vor dem Pausenpfiff dann allgemeines Murren im Lager der Einheimischen. Nach einem Zweikampf zwischen Jackisch und Krömer im FCE-Strafraum entschied Schiedsrichter Gärtner (Dresden) auf Strafstoß. Jackisch ließ sich die Möglichkeit nicht nehmen und brachte seine Farben kurz vor der Pause mit 2:3 in Front (45.).
Mit vollem Elan kam Eilenburg dann aus der Kabine. Völlig frei kam Heidel nach einem Theinert-Freistoß zum Kopfball, doch drückte er den Ball über den Querbalken (46.). Fünf Minuten später war es dann jedoch passiert. Zivcec setzte sich zunächst auf der rechten Seite durch, dessen scharfe Eingabe nickte Kummer zum 3:3 in die Maschen (51.). In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Grimmaer große Mühe, wobei die Gastgeber mächtig Gas gaben. Einen Ballverlust der Gäste im Vorwärtsgang hätte der FCE um ein Haar bestraft, doch rettete Evers grandios gegen Heidel (55.). Auch Kind hatte im Kampf um die Torjägerkrone kein Glück, als sein Schuss am langen Pfosten vorbei strich (60.). Doch nach kritischen zehn Minuten fanden die Grimmaer den Faden zurück. So musste Šujica im Eilenburger Gehäuse bei einem Freistoß von Jackisch auf der Hut sein (57.). Wenig später reagierte der FCE-Keeper nochmals glänzend, nachdem Sommer und Jackisch mit guten Abschlüssen aufwarteten (64., 66.). Jedoch brachten immer wieder einfache Ballverluste im Aufbauspiel den Gegner in gute Positionen. Als Streubel in der eigenen Hälfte leichtfertig den Ball verlor, lief Kind nach Zuspiel von Röhrborn ganz allein auf Evers zu, doch kaufte der nach einer Rotsperre zurückgekehrte Goalie den Eilenburgern in sensationeller Manier den nächsten Hundertprozenter ab (69.). Beide Teams schalteten nach etwa 70 Minuten durchaus einen Gang zurück, erst in den letzten zehn Minuten erhöhten die Mannschaften noch einmal die Schlagzahl. Als Hofmann einen Freistoß direkt aufs Tor zog, musste Evers diesmal nicht eingreifen, da die Kugel über das Gehäuse zischte (78.). Durchkreuzt wurde der Eilenburger Endspurt dann jedoch von einem Platzverweis. Heidel wurde wegen wiederholten Foulspiels zehn Minuten vor Schluss mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen (80.) – in Unterzahl gelang dem FCE fortan nichts Torgefährliches mehr. Auf der anderen Seite sah das schon anders aus. Aus spitzem Winkel versuchte Wiegner mit einem Flachschuss Šujica zu überwinden, doch blieb der Eilenburger Keeper Sieger dieses Duells (86.). Eine Minute später wurde die Viererkette der Gastgeber sensationell ausgehebelt, doch die schlampige Ballmitnahme Wiegners verhinderte sogar vielleicht mehr als nur den einen Punkt. Der anschließende Torabschluss von Jackisch – unter Bedrängnis – stellte für Šujica letztlich keine Herausforderung dar (87.).
Tom Rietzschel
Eilenburg. So etwas nennt man wohl geöffnete Schleusen: Am letzten Spieltag fielen in den acht Landesliga-Partien 51 (!) Tore. Sechs Volltreffer erlebten die gerade mal 115 Fans im Ilburg-Stadion beim phasenweise munteren 3:3 des FC Eilenburg gegen den FC Grimma. „So viele waren doch früher bei uns beim Training“, scherzte Fußball-Lehrer Achim Steffens, der den FCE vor zehn Jahren fast in die Regionalliga geführt hätte und das Spiel Seite an Seite mit dem scheidenden Präsidenten Gerd Stephan verfolgte. Die Partie geriet angesichts der überraschenden Ankündigung von Gerd Stephan fast zur Nebensache. Der 62-Jährige tritt als Vereins-Oberhaupt ab, bleibt aber als Sponsor und Fan erhalten (siehe
Interview). Am Dienstag wird auf der Mitgliederversammlung das neue Präsidium gewählt. Sympathien für den FCE wird wohl auch immer Benjamin Fraunholz hegen. Der Stürmer verbrachte mit einigen Unterbrechungen mehrere Jahre in Eilenburg und sagte am Sonnabend Goodbye. „Ich werde höchstwahrscheinlich nach Naunhof wechseln, dort in der Kreisoberliga spielen und meinen Trainerschein machen. Den Aufwand, der hier in Eilenburg betrieben wird, den kann ich nicht mehr leisten“, erklärte der 29-Jährige, der zweifacher Familienvater ist. Zum Abschied durfte sich Fraunholz noch einmal zehn Minuten zeigen, genoss danach ein Bierchen auf dem Rasen: „Es war im Großen und Ganzen schon eine schöne Zeit in Eilenburg. Wir haben einiges bewirkt und verändert. Darauf bin ich stolz.“
Zurück zum Geschehen auf dem Rasen: Das begann höchst unterhaltsam. Schon nach neun Minuten klingelte es zum ersten Mal. Nach einem Patzer des sonst so soliden Stephan Hofmann erzielte Kevin Wiegner die frühe Führung. Doch Eilenburg antwortete. Hofmann glänzte beim 21. Saisontreffer von Tommy Kind als Vorbereiter. Der Torjäger nickte aus drei Metern problemlos ein. Doch wie gewonnen so zerronnen. Mit dem Gegenangriff zappelte der Runde erneut im Eckigen: Diesmal hatte Christoph Jackisch Maß genommen und unhaltbar ins linke Eck getroffen: 1:2. Der schönste Angriff führte zum 2:2. Eingeleitet von Tommy Kind sah Dennis Kummer allein vor Keeper Jan Evers seinen noch besser postierten Mitspieler Dennis Zvicec, der ins leere Tor schob. Der FCE war jetzt am Drücker. Ein Pfiff des nicht immer glücklich leitenden Stefan Gärtner kurz vor der Pause schreckte alle auf. Er ahndete eine leichte Berührung von Tim Krömer gegen Jackisch als Foul und gab Elfmeter. Jackisch verwandelte eiskalt zum 2:3 (44.). Direkt nach Wiederbeginn war der FCE wieder an der Reihe. Die Flügelzange „Dennis“ schlug zu. Diesmal flankte Zivcec auf Kummer, der aus Nahdistanz einköpfte: 3:3 (50.). Danach war Schluss mit dem Jubeln. Chancen gab es allerdings genügend. Die größte Gelegenheit vergab Kind, der die Kugel aus Nahdistanz nicht voll traf und in Jan Evers seinen Meister fand. Die Torkanone in der Sachsenliga wäre aber auch mit diesem Tor futsch gewesen. Der Görlitzer Torben Marx schnürte im letzten Spiel einen Dreierpack und sicherte sich mit 24 Treffern die Trophäe.
Die FCE-Mannschaft hat jetzt eine Woche Pause, danach wird drei Mal trainiert, um am 7. Juli gegen den Halleschen FC zu testen. Anschließend gibt es noch einmal 13 Tage Urlaub.
Quelle: Susann Stephan • LVZ Delitzsch/Eilenburg
Post SV Dresden – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 2:6 (0:3)
BSG Chemie Leipzig – BSG Stahl Riesa 2:3 (0:0)
Heidenauer SV – FC International Leipzig 0:7 (0:3)
BSC Freiberg – Bischofswerdaer FV 08 0:4 (0:2)
SV Einheit Kamenz – FSV Zwickau II 5:2 (5:0)
VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – Kickers 94 Markkleeberg 3:2 (2:0)
Döbelner SC – VfB Empor Glauchau 6:3 (0:2)