Datum: Samstag, 13.06.2015
Anstoß: 15.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 1:2 (0:0)
Zuschauer: 53
FC Grimma – Döbelner SC 02/90 1:2 (0:0)
Grimma: Friedrich – Brand, Maruhn, Dietrich, Kurzbach (ab 73. Sommer) – Schwarz (ab 46. Wiegner), Kunert, Streubel (ab 61. Horn), Kieback – Jackisch, Tröger – Trainer: Wohllebe
Döbeln: Niepel – Glaffig, Haberstock, Heyna, Banachowicz – Partzsch (ab 90.+2 Gerold), Morgenstern (ab 61. Gasch), Firley, Zerge – Böttcher, Lange (ab 80. Peschel) – Trainer: Kupper
Schiedsrichter: Wehnert (Haselbachtal) – Schiedsrichter-Assistenten: Kneusel (Dresden), Dr. Thieme (Bautzen) – Tore: 0:1 Gasch (67.), 1:1 Maruhn (85.), 1:2 Gasch (90.) – Gelbe Karten: keine – Reservebänke: Bache (Tor), Hashani – keiner – Zuschauer: 53 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Grimma. Jeder blamiert sich so gut er kann! Es sollte nach der 1:4-Heimpleite gegen Görlitz die große Wiedergutmachung werden, die Fans sollten im letzten Saison-Heimspiel verwöhnt werden. Jedoch sah die Realität ganz anders aus. Im Bezirksderby gegen den bereits feststehenden Absteiger vom Döbelner SC unterlag der FC Grimma auf heimischem Geläuf mit 1:2 (0:0) und machte sich somit zur absoluten Lachnummer des 29. Spieltages der Wernesgrüner-Sachsenliga. Scheinbar hatten die Gastgeber die Partie bereits vor dem Anpfiff gewonnen. Anstatt die Begegnung seriös anzugehen, wurde nur über die Höhe des Sieges gemutmaßt. In den gesamten 90 Minuten enttäuschten die Einheimischen auf der ganzen Linie, agierten völlig planlos sowie ohne Ideen im Offensivspiel und bauten somit einen Gegner mit äußerst beschränkten Mitteln auf. Döbeln hatte im Defensivbereich wenig Probleme, agierte resolut im Zweikampf und hatte mit dem Ex-Grimmaer Gasch einen Akteur im Team, dessen 52 Tore in seiner Regionalliga-Zeit beim ZFC Meuselwitz sich scheinbar nicht bis nach Grimma herumgesprochen hatten. Jeder Einzelne sollte sich nach diesen 90 Minuten ernsthaft hinterfragen, ob er in dieser Partie alles für einen erfolgreichen Spielausgang getan hat.
Von Beginn an agierten die Gastgeber äußerst pomadig. Anstatt die Kugel laufen zu lassen und die anfällige DSC-Hintermannschaft (bereits 95 Gegentore) zu beschäftigen, verstrickte man sich im Mittelfeld viel zu oft in Einzelaktionen, spielte im Tempo viel zu langsam und agierte im Offensivspiel viel zu ungenau. So musste ein Freistoß von Jackisch herhalten, um erstmals für Gefahr zu sorgen, doch zeigte sich Niepel im Döbelner Tor auf dem Posten (11.). Die Gäste begannen erwartungsgemäß sehr defensiv und überließen den Einheimischen jegliche Szenerie. Zwingende Offensivaktionen des DSC blieben eher selten, doch einmal deutete der Gast seine Gefährlichkeit an. Zerge brachte die Kugel von links flach nach innen, doch Lange drückte den Ball nur um Zentimeter am FC-Tor vorbei (12.). Ansonsten waren die Gastgeber zwar äußerst feldüberlegen, doch viel den Wohllebe-Schützlinge gegen den massiv stehenden Gegner so gut wie nichts ein. Torchancen waren deshalb äußerst rar gesät. Einen Distanzschuss von Kunert kratzte Niepel aus dem oberen Eck (21.), beim folgenden Eckball von Jackisch holte Glaffig den Kopfball von Brand von der Torlinie (22.). Viel zu selten gelang es den Grimmaern etwas Tempo ins Spiel zu bringen, mit einer Ausnahme. Nach einem Ballgewinn im Mittefeld steckte Tröger die Kugel blitzschnell auf den startenden Jackisch durch, doch blieb dieser im Eins-gegen-Eins gegen DSC-Keeper Niepel nur zweiter Sieger (35.). Ansonsten gelang den Gastgebern aus dem Spiel so gut wie nichts. Die langen, hohen Bälle ins Sturmzentrum waren ein gefundenes Fressen für die baumlangen DSC-Innenverteidiger Haberstock und Heyna. Einzig bei Standards wurde es ab und an mal gefährlich. So servierte Jackisch einen Eckball kurz vor der Pause auf den Kopf von Maruhn, doch auch hier fehlten die nötigen Zentimeter (45.+1).
Wer im Grimmaer Lager dann auf Besserung im FC-Spiel in den zweiten 45 Minuten gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Die Einheimischen hatten weiterhin keine Mittel gegen einen Gegner, der mehr und mehr aufgebaut wurde. Gefährlich wurde es einzig weiterhin nur bei ruhenden Bällen. So zeigte sich Niepel bei einem abermaligen Freistoß von Jackisch auf dem Posten (57.), Wiegners Kopfball aus Nahdistanz nach einem Streubel-Freistoß war eigentlich schwieriger nicht im Tor unterzubringen (60.). Döbeln witterte Morgenluft, traute sich fortan mehr zu und wurde mit der Einwechslung von Top-Torjäger Gasch deutlich gefährlicher. Nach einem Konter hatte Heyna nach guter Vorarbeit von Lange eigentlich schon die Gäste-Führung auf dem Fuß, doch rettete FC-Keeper Friedrich in großer Manier (58.). Doch bereits wenig später war es dann soweit, wobei die Grimmaer ihren Augen kaum trauten. Nach einem fahrlässigen Ballverlust im Mittelfeld startete der DSC den nächsten Konter, perfekt schloss Gasch diesen von Lange gut vorbereiteten Schnellangriff zum 0:1 ab (67.). Vier Minuten setzte erneut der Ex-Grimmaer Gasch das nächste Achtungszeichen, doch verfehlte dessen abgefälschter Schuss nur knapp das Ziel (71.). Grimma agierte nach dem Gegentreffer völlig konfus und versuchte in der Endphase mit der Brechstange wenigstens noch das zu retten was eigentlich nicht mehr zu retten war. Abermals zog Jackisch einen Freistoß direkt aufs Tor, doch erneut konnte er Niepel nicht überwinden (82.). Mehr und mehr hohe Bälle erreichten in den letzten Minuten den Döbelner Strafraum, doch blieb man aus dem Spiel heraus weiterhin an Harmlosigkeit nur schwer zu überbieten. Fünf Minuten vor Schluss dann ein leichter Hoffnungsschimmer. Nach einem Freistoß von Jackisch klatschte Niepel die Kugel nur nach vorn ab, Maruhn war zur Stelle und glich zum 1:1 aus (85.). So schwach, leblos und enttäuschend die Vorstellung bisher war, nun wollte man natürlich die Begegnung noch ganz drehen – egal wie. Doch ging dieses Vorhaben wenige Sequenzen vor Abpfiff vollends in die Hose. Nach einem langen Ball in die Grimmaer Hälfte setzte sich abermals Gasch im Luftduell resolut gegen Sommer durch, umkurvte anschließend auch noch FC-Keeper Friedrich und schob die Kugel ins verwaiste Grimmaer Gehäuse zum vielumjubelten Döbelner 1:2-Auswärtserfolg ein (90.).
Nach dieser absolut indiskutablen Vorstellung rutschen die Einheimischen nun erstmal von Tabellenposition fünf auf sieben ab. In Eilenburg am nächsten Samstag gilt es nun noch einmal alles abzurufen und sich selbst zu rehabilitieren. Vielleicht ist bei einem positiven Spielausgang noch eine leichte Verbesserung in der Tabelle möglich. Doch erst einmal muss innerhalb der Trainingswoche kritisch die absolvierte Begegnung gegen Döbeln ausgewertet werden.
Tom Rietzschel
Grimma. Mit einem verdienten Sieg sind die Döbelner am Samstag von ihrem vorerst letzten Auswärtsspiel in der Landesliga zurückgekehrt. Beim FC Grimma standen sie nach 90 umkämpften, intensiven und dramatischen Minuten am Ende als jubelnder Sieger auf dem Platz.
Die Partie begann wie jene in den Vorwochen ähnlich: vorm Anpfiff gab es erstmal erneut schlechte Nachrichten. Steve Oehme signalisierte beim Warmmachen, dass seine Verletzung an der Leiste einen Einsatz unmöglich machen würde. Zudem kam Sebastian Gasch arbeitsbedingt erst kurz vorm Spiel in Grimma an, so dass dieser auf der Bank Platz nehmen musste.
Beide Teams wollten nach den Niederlagen der Vorwoche, Grimma verlor daheim 1:4 gegen Görlitz und Döbeln unterlag in Hohenstein-Ernstthal mit 2:6, Wiedergutmachung betreiben. Vor allem die Gastgeber hofften, durch ein schnelles Tor ihre Weichen auf Sieg zu stellen. Die erste nennenswerte Möglichkeit bot sich dem FC nach elf Minuten. Bei einem gefährlich getretenen Freistoß von Christoph Jackisch zeigte sich Mirko Niepel jedoch auf dem Posten. Auf der Gegenseite war Steffen Zerges Zuspiel zu Patrick Lange zu ungenau, um zählbares daraus zu machen. Die Qualität der Partie ließ viele Wünsche nach oben offen. Die 53 Zuschauer, die sich ins Stadion der Freundschaft verirrt hatten, sahen teilweise sehr verbissene Zweikämpfe und viele Nicklichkeiten auf und neben dem Platz. Mirko Niepel blieb nach einer halben Stunde Sieger im Duell mit Christoph Jackisch, Stefan Maruhn verfehlte nach einer Ecke per Kopf nur knapp für den FCG. Die Döbelner spielten nach ihren Möglichkeiten. In der Offensive hatten sie nicht die zwingenden Chancen, um eine Gästeführung erzielen zu können.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel am Geschehen. Nach einem schnellen Gegenstoß tauchte plötzlich Döbelns Kapitän Sebastian Heyna frei vor Grimmas Schlussmann auf. Doch Dennis Friedrichs schneller Reflex mit dem Fuß verhinderte das 0:1. Nach einer Stunde wechselten Döbelns Verantwortliche Sebastian Gasch ein, der sofort für mehr Gefahr sorgte. Und wenig später wurde aus der Gefahr auch ein Erfolg. Mit all seiner Routine ließ es sich nicht vom Ball trennen und traf zur verdienten Gästeführung. „Es ist jetzt mal an der Zeit, dass wir für unseren Aufwand auch belohnt werden“, befand Trainer Thomas Kupper. Mirko Niepel war es dann in der Folgezeit, der Grimmaer Angriffe vereitelte, die Partie wurde zunehmend hektischer. Fünf Minuten vor Abpfiff gab es für die Gastgeber einen Freistoß an der rechten Außenlinie. Thomas Kupper ahnte nichts Gutes: „Wenn es einen Fußballgott gibt, passiert jetzt nichts mehr!“ Doch der Beistand blieb aus oder es gibt ihn wirklich nicht, den lieben Fußballgott. Die Freistoßflanke senkte sich im Strafraum und Grimmas Innenverteidiger Stefan Maruhn köpfte zum Ausgleich. Die Döbelner waren nur einen kurzen Moment schockiert und rappelten sich schnell wieder auf. Und diese Einstellung machte sich kurz vorm Abpfiff bezahlt. Nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte schickten die Döbelner ihren Torgarant Sebastian Gasch auf Reisen. Dieser schüttelte förmlich zwei Gegenspieler ab, ließ Keeper Friedrich ins Leere laufen und machte den 2:1-Auswärtssieg perfekt. Somit beenden die Döbelner ihre dritte Saison als Vorletzter, der Post Dresden in Riesa mit 7:1 verlor.
Quelle: Sebastian Lormis • Döbelner SC
VfB Empor Glauchau – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal 1:2 (1:2)
Kickers 94 Markkleeberg – SV Einheit Kamenz 1:5 (1:0)
FSV Zwickau II – BSC Freiberg 2:2 (1:1)
Bischofswerdaer FV 08 – Heidenauer SV 2:0 (1:0)
FC International Leipzig – BSG Chemie Leipzig 0:0
BSG Stahl Riesa – Post SV Dresden 7:1 (3:0)
NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 – FC Eilenburg 2:1 (1:1)