Datum: Samstag, 30.05.2015
Anstoß: 15.00 Uhr
Spielort: Nudelarena, Riesa
Ergebnis: 1:2 (0:1)
Zuschauer: 447
BSG Stahl Riesa – FC Grimma 1:2 (0:1)
Riesa: Hesse – Krake, Balatka, Kutsche, Gründler – Köhler (ab 63. Becker), Do Le – Löffler (ab 46. Krechlak), Fricke, Schurig – Runge – Trainer: Benedix
Grimma: Evers – Merseburger, Maruhn, Dietrich, Kurzbach – Streubel, Kunert – Schwarz (ab 76. Hashani), Brand, Kieback (ab 90.+3 Sommer) – Engler (ab 53. Wiegner) – Trainer: Wohllebe
Schiedsrichter: Biastoch (Großröhrsdorf) – Schiedsrichter-Assistenten: Fürschke (Wilthen), Müller (Cunewalde) – Tore: 0:1 Brand (35.), 0:2 Merseburger (52.), 1:2 Do Le (63.) – Gelbe Karten: Balatka (Foulspiel – 50.), Kutsche (Foulspiel – 51.), Krake (Foulspiel – 60.), Do Le (Meckern – 80.) – Merseburger (Handspiel – 9.), Schwarz (Foulspiel – 22.), Streubel (Foulspiel – 66.), Kurzbach (Unsportlichkeit – 83.), Maruhn (Unsportlichkeit – 90.) – Rote Karten: Evers (Grimma) wegen Handspiels außerhalb des Strafraums (55.) – besondere Vorkommnisse: Nach dem Feldverweis für Grimmas Schlussmann Evers hütete Feldspieler Brand bis zum Spielende das Tor (55.) – Reservebänke: Straube (Tor), Kopas, Genschur, Biedermann – Meyer, Gräf – Zuschauer: 447 in der Nudelarena zu Riesa
Riesa. Nach einer kleinen Ergebnisdelle von fünf Spielen hat Sachsenligist FC Grimma wieder zugeschlagen. Bei der BSG Stahl Riesa gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe mit 2:1 (1:0) und festigte beim unmittelbaren Kontrahenten somit den 5. Tabellenplatz. Bogen die Muldestädter mit einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung nach einer Stunde schon auf die Siegerstraße ein, hing der Auswärtssieg letztendlich am seidenen Faden. Nach einer Roten Karte gegen Schlussmann Evers, der eine Möglichkeit der Gastgeber mit einem Handspiel außerhalb des Strafraums zunichtemachte (55.), nahm die Partie eine dramatische Richtungsänderung. Die Gastgeber witterten Morgenluft, doch mehr als der Anschlusstreffer gelang ihnen nicht, da die Grimmaer – nach dem Feldverweis mit Feldspieler Brand im Tor – vehement, aufopferungsvoll und bravourös als Kollektiv die kostbare Führung verteidigten. Gegen Ende wurde es zwar das eine oder andere Mal brenzlig, doch mit etwas Glück und Geschick schaukelten die Muldestädter den Erfolg über die Zeit.
Von Beginn war bei den Gästen zu erkennen, dass man nach den Teilerfolgen gegen die Spitzenteams Bischofswerda (3:3) und International Leipzig (2:2) einiges an Selbstvertrauen getankt hatte. Die Ausfälle solcher Leistungsträger wie Jackisch (Gelbsperre), Tröger (Urlaub) und dem langzeitverletzten Wagner (Kreuzbandriss) waren den Muldestädtern überhaupt nicht anzumerken. Defensiv stand man äußerst kompakt und in der Offensive versuchte man immer wieder schnell nach vorn zu spielen. Frühzeitig lag die Gäste-Führung in der Luft. Schwarz schickte mit einem gut getimten Pass Engler auf die Reise, dieser umkurvte noch Stahl-Keeper Hesse, doch sprang die Kugel beim Torabschluss leider vom Pfosten ins Spielfeld zurück (9.). Kurz darauf hätte Kieback mit einem Freistoß Hesse um ein Haar überlistet, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (16.). Riesa gelang im Offensivspiel zunächst nicht viel, vor dem Grimmaer Strafraum war der Traditionsverein mit seinem Latein am Ende. Etwas Torgefahr erzeugten die Einheimischen nur bei einem Freistoß von Löffler, doch brauchte FC-Kapitän Evers hier nicht eingreifen (24.). Zwingender im Spiel nach vorn war zweifelsohne die Wohllebe-Elf. Merseburger verfehlte aus guter Position knapp das Riesaer Gehäuse (27.), Englers Schuss nach guter Schwarz-Vorarbeit zischte knapp über den Querbalken (34.). Doch bereits Sequenzen später sollte sich die Überlegenheit der Gäste im Ergebnis niederschlagen. Erneut gut von Schwarz eingeleitet, setzte sich Brand geschickt gleich gegen mehrere Abwehrspieler durch und ließ Hesse mit einem platzierten Flachschuss nicht die Spur einer Chance – 0:1 (35.).
Auch die Anfangsminuten im zweiten Durchgang gingen klar an den FC Grimma. Nach einem Freistoß von Kieback hätte abermals Brand um ein Haar von einer Konfusion im Riesaer Strafraum profitiert, doch kratzte Hesse die Kugel aus dem Eck (50.). Zwei Minuten später war der Bundes- und Regionalliga-erfahrene Schlussmann der BSG Stahl jedoch machtlos. Kieback brachte den nächsten Freistoß gefährlich ins Sturmzentrum – Merseburger lief perfekt am ersten Pfosten ein und erhöhte auf 0:2 (52.). Alles lief wie gemalt, doch bereits drei Minuten später sollte sich der Spielverlauf drastisch ändern. Konnte Evers im FC-Kasten zunächst noch einen Schuss von Do Le entschärfen (54.), wurde der Grimmaer Keeper bereits in der folgenden Aktion vorzeitig zum Duschen geschickt. Aus äußerst abseitsverdächtiger Position lief Runge allein auf Evers zu, der den Gegentreffer nur auf Kosten eines Handspiels außerhalb seines Strafraums verhindern konnte. Schiedsrichter Biastoch (Großröhrsdorf) blieb keine andere Wahl als dem FC-Torhüter die Rote Karte unter die Nase zu halten (55.). Nun mussten die Gäste von einer Sekunde auf die nächste mit zwei Handicaps auskommen. Die Unterzahl war das eine, dass mit Brand fortan ein Feldspieler das Tor hüten musste, war das mit Sicherheit größere Problem. Doch wie der Grimmaer Allrounder diese Aufgabe meisterte, war absolut bemerkenswert und verdient ein großes Kompliment. War er beim Anschlusstreffer von Do Le, der per Flachschuss zum 1:2 erfolgreich war, absolut machtlos (63.), strahlte er einen absolut souveränen Eindruck aus. Durch die Überzahl und dem Anschlusstreffer angestachelt, bekamen die Gastgeber zwangsläufig die zweite Luft und erarbeiteten sich bis zum Ende eine deutliche Feldüberlegenheit. Doch die Gäste stemmten sich dem entgegen, verteidigten als echte Einheit und warfen sich rücksichtslos in jeden Zweikampf. Hinzu kam, dass sich die Gastgeber in der einen oder anderen Szene vor dem Tor zu umständlich anstellten oder beim Abschluss sündigten. Nach einer Eingabe von Krechlak zielte Fricke knapp vorbei (68.), Schurig pfefferte nach spektakulärer Brand-Fußabwehr das Streitobjekt über das Fangnetz hinter dem Grimmaer Tor (79.). Zwar drückten die Einheimischen bis zum Ende vehement, doch die Gäste verteidigten ihr Gehäuse eindrucksvoll. Erst in den Schlussminuten wurde es noch einmal turbulent, hier musste man einige Male im Grimmaer Lager tief durchatmen. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit traf Krechlak nur die Querlatte des FC-Kastens (89.), bereits in der Nachspielzeit strich ein Freistoß von Fricke knapp vorbei (90.+1). Die Grimmaer schienen am Ziel und hätten sogar die Partie vollends entscheiden können. Nach gutem Zuspiel von Kunert profitierte der eingewechselte Hashani zwar zunächst von einem Missverständnis zwischen Hesse und Kutsche und lief allein auf das Tor zu, doch war sein anschließender Heber einfach ohne jegliche Präzision, so dass Hesse keine Mühe hatte die endgültige Entscheidung zu verhindern (90.+3). So blieb die BSG Stahl noch im Spiel, doch als Runge einen weiteren schwer zu nehmenden Ball über das Tor jagte (90.+4), hatte der 2:1-Erfolg in Riesa letztlich Gewissheit.
Riesen-Kompliment an die Truppe, die wieder mal zeigte, was man als Kollektiv mit Willensstärke und Teamgeist erreichen kann.
Tom Rietzschel
Riesa. Das Spiel der beiden Tabellennachbarn begann verhalten. Beide Teams agierten vorsichtig und Torchancen waren selten. Die größte Möglichkeit hatte dabei Grimma in der 9. Minute, als Rico Engler alle Verteidiger ausspielte sowie BSG-Keeper Marcus Hesse umkurvte und dann bei seinem Schuss nur den Innenpfosten traf. Der Ball prallte vom Pfosten ab und Torwart Hesse drehte sich schnell genug, um den Ball zu fangen. Ansonsten sahen die 447 Zuschauer viele Querpässe im Mittelfeld, taktisches Verschieben der Abwehrreihen und wenig Raumgewinne für beiden Mannschaften. Beide Trainer hatten ihre Teams somit taktisch bestens vorbereitet. Nach 20 Minuten kam Stahl über Johannes Runge zum ersten Mal in den gegnerischen Strafraum. Runge zog mehrere Gegenspieler auf sich und passte überlegt auf den freien Mitspieler Toni Schurig, Jedoch ging dessen straffer Schuss aus 20 Metern knapp am Tor vorbei. Ziemlich überraschend fiel dann in der 35. Minute das 0:1 für den FC Grimma. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld landete der Ball vor dem Strafraum bei Robin Brand, der mit einer Körpertäuschung mehrere Stahlspieler austrickste und so frei zum Schuss ansetzen konnte. Bei dem platzierten Schuss ins Toreck ließ er so auch BSG-Keeper Hesse keinerlei Abwehrchance. Mit dem Führungstor im Rücken wurde Grimma stärker und kontrollierte die Partie bis zur Pause.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit hatte sich Stahl dann viel vorgenommen. Man wurde jedoch kalt erwischt, denn das Spiel schien mit dem 0:2 für die Gäste durch Nico Merseburger bereits in der 52. Minute frühzeitig entschieden. Doch nur drei Minuten später kippte das Spiel plötzlich durch eine rote Karte für den Grimmaer Torhüter. Torwart Jan Evers wehrte einen Lupfer von Stahlstürmer Johannes Runge außerhalb des Strafraumes mit der Hand ab und sah folgerichtig den Platzverweis. Da Grimma keinen Ersatztorwart auf der Bank hatte, ging Grimmas bester Mann auf dem Platz ins Tor, der 1,76m große Mittelfeldspieler Robin Brand. Trotz des Umstands, dass ein recht kleiner Feldspieler im gegnerischen Tor stand, scheiterte Stahl bei der nun folgenden Aufholjagd zu einem durchaus noch möglichen Punktgewinn. So gelang Thanh Nam Do Le lediglich in der 63. Minute der Anschlusstreffer. Stahl drückte fortan gewaltig und es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Doch die erfahrene Grimmaer Mannschaft verteidigte clever und igelte sich mit zwei Abwehrreihen vor dem Strafraum regelrecht ein. So schaffte es Stahl selten gefährlich in den Strafraum zu kommen. Es fehlte wie so oft die Durchschlagskraft. Außerdem merkte man das verletzungsbedingte Fehlen von Standardspezialist David Wukasch deutlich bei Stahl Riesa, denn keiner der zahlreichen Freistöße kam auf das Grimmaer Tor. Schiedsrichter Biastoch zückte in dieser Phase dann auch viele gelbe Karte und hatte das Spiel nicht mehr ganz im Griff. In einer fair geführten Partie verteilte der Schiedsrichter insgesamt neun Gelbe Karten und pfiff einen zügigen Spielfluss weg. Doch am schwachen Schiedsrichter lag die Riesaer Niederlage nicht. Denn erst in den Schlussminuten kam Stahl zweimal brandgefährlich vor das gegnerische Tor. In der 81. Minute scheiterte Steffen Krechlak im Strafraum mit einem straffen Schuss am Torwart Robin Brand. Der abgewehrte Ball landete bei Toni Schurig, der im Nachschuss aus fünf Metern über das Tor schoss. Und in der 88. Minute gelangte der Ball im Anschluss nach einer Ecke zu Steffen Krechlak, der mit seinem direkten Volleyschuss leider nur die Latte traf.
Bei einem Grimmaer Konter in der Nachspielzeit rettete dann BSG-Keeper Hesse noch glänzend gegen Kevin Wiegner. Doch danach pfiff der Schiedsrichter die Begegnung ab. Schlussendlich scheitert Stahl am eigenen Unvermögen eine halbe Stunde in Überzahl auszunutzen und kassiert eine unnötige Heimniederlage.
Quelle: www.stahl-riesa.de
Riesa. Der wie Eilenburg nur noch mit theoretischer Aufstiegschance ausgestattete FC Grimma feierte bei Stahl Riesa einen 2:1-Erfolg, während der Döbelner SC auf seiner „Abschiedstour“ zu Hause ein 0:3 gegen Gelb-Weiß Görlitz erlitt.
Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
Fotos: Karsten Hannover
Bischofswerdaer FV 08 – Post SV Dresden 4:1 (2:1)
Döbelner SC – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 0:3 (0:1)
VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – SV Einheit Kamenz 1:1 (0:0)
Kickers 94 Markkleeberg – Heidenauer SV 4:1 (2:1)
FC International Leipzig – FC Eilenburg 2:1 (1:0)
FSV Zwickau II – BSG Chemie Leipzig 2:3 (2:1)
VfB Empor Glauchau – BSC Freiberg 1:4 (0:0)