Datum: Samstag, 13.12.2014

Anstoß: 13.30 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 3:0 (0:0)

Zuschauer: 81



Landesliga Sachsen • 16. Spieltag

FC Grimma – Post SV Dresden  3:0 (0:0)

Grimma: Evers – Brand, Dietrich, Engler, Kurzbach – Jackisch, Streubel, Kunert (ab 72. Merseburger), Kieback – Wiegner (ab 83. Wagner), Hausmann (ab 72. Schwarz) – Trainer: Wohllebe

Post SV: Amende – Lauterbach, R. Hundeck (ab 86. Rabe), Noack – Hölzel, Kuhn – Machate, Witzmann, Klatte – Gommlich, Vetten – Trainer: Müller

Schiedsrichter: Schroth (Markranstädt) – Schiedsrichter-Assistenten: Jacob (Wesenitztal), Schiebe (Graupa) – Tore: 1:0 Jackisch (84.), 2:0, 3:0 Kieback (86., 89. – Foulstrafstoß – Klatte an Jackisch) – Gelbe Karten: Kunert (Foulspiel – 43.), Engler (Foulspiel – 51.), Jackisch (Foulspiel – 77.) – Witzmann (Foulspiel – 11.), Kuhn (Meckern – 35.), Vetten (Foulspiel – 78.) – Rote Karten: Noack (Post SV) wegen einer Notbremse (44.) – Reservebänke: Friedrich (Tor), Hashani – T. Hundeck (Tor), Wittek, Voigt, Löschmann – Zuschauer: 81 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

 

Grimma. Sachsenligist FC Grimma hat sein letztes Spiel im Jahr 2014 erfolgreich bestritten. Gegen den Aufsteiger Post SV Dresden gewann die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe zum Rückrunden-Auftakt im heimischen Stadion der Freundschaft mit 3:0 (0:0), auch wenn dabei die Fans auf eine harte Geduldsprobe gestellt wurden. Gegen äußerst disziplinierte sowie aufopferungsvoll kämpfende und verteidigende Dresdner, welche über eine Halbzeit in Unterzahl agieren musste, lief den Gastgebern trotz drückender Überlegenheit quasi eigentlich schon die Zeit davon, ehe die beiden Geburtstagskinder die Muldestädter erlösten. Sechs Minuten vor Schluss fand Christoph Jackisch den Dosenöffner zum 1:0 (84.), Sebastian Kieback löste die Fesseln endgültig und schoss mit seinem Doppelpack einen verdienten 3:0-Heimsieg heraus.

Von Beginn an waren die Grimmaer bestrebt, der Partie sofort den eigenen Stempel aufzudrücken. Gegen äußerst disziplinierte und gut organisierte Dresdner wollte man ein Geduldsspiel, wie es die Görlitzer am vergangenen Wochenende beim 1:0-Erfolg hatten, unbedingt vermeiden. Jackisch hatte in den ersten zehn Minuten die ersten guten Gelegenheiten. Nach 120 Sekunden traf der Linksbeiner den Pfosten (2.), wenig später war sein Objektiv noch nicht scharf genug eingestellt (7.). Der bislang noch sieglose Aufsteiger beschränkte sich vornehmlich auf die Defensivaufgaben, doch ab und an kamen die Gäste auch aus ihrem Schneckenhaus gekrochen. Dabei gefielen die Dresdner durchaus mit so mancher Ballpassage, doch außer zwei Distanzschüssen von Witzmann blieb man vor dem Evers-Gehäuse absolut harmlos (10., 31.). Grimma erspielte sich eine deutliche Feldüberlegenheit und erarbeitete sich trotz der verstärkten Dresdner Defensivbemühungen Chancen für mehrere Spiele. Zunächst scheiterte Wiegner nach guter Kopfballverlängerung von Hausmann völlig frei an Post-Keeper Amende (17.), wenig später fehlten bei einem Versuch von Kieback im Anschluss an einem Engler-Eckball die berühmten Zentimeter (29.). Die Führung war nun eigentlich schon fällig, doch blieb die Chancenverwertung ein großes Problem im Grimmaer Spiel. Jackisch verzog nach guter Vorarbeit von Streubel (32.), Sequenzen später konnte er Amende nicht überwinden (34.). Auch Wiegner schaffte es aus vielversprechender Position nicht die Führung beizusteuern – auch hier fehlte es an der Genauigkeit (43.). In der nächsten Aktion lief erneut Wiegner allein auf das Tor und wurde von Noack als letzter Mann zu Fall gebracht. Schiedsrichter Schroth (Markranstädt) agierte regelkonform und zückte den Roten Karton gegen den Dresdner Abwehrspieler (44.). Beim folgenden Freistoß klebte wiederum Jackisch das Pech am Stiefel, als die Kugel abermals vom Aluminium aufgehalten wurde (45.).

In Überzahl agierend wurde es im zweiten Durchgang natürlich eine noch einseitigere Begegnung. Post Dresden versuchte nun die Räume noch enger zu machen und verteidigte aufopferungsvoll. Im Spiel nach vorn ging erwartungsgemäß nicht mehr viel, auch wenn einige spielerische Funken zu sehen waren. So blieb der abgefälschte Schuss von Gommlich das Einzige, was in Richtung FC-Tor kam, doch hier reagierte Evers glänzend (72.). Ansonsten wurde es in den zweiten 45 Minuten ein Spiel auf ein Tor, wenn da nicht die klägliche Chancenverwertung wäre. Lag der Ball dann mal im Tor, dann hatte das Schiedsrichter-Kollektiv was dagegen. Als Jackisch die Querlatte traf, drückte Wiegner die zurückspringende Kugel ins Netz, doch kam die Abseitsfahne von Assistent Jacob (50.). Wenig später reagierte Amende reaktionsschnell gegen den ansatzlos abdrückenden Hausmann (52.), bei einem gut getretenen Freistoß von Jackisch fand sich kein Abnehmer, um das Streitobjekt über die Linie zu drücken (55.). Die Chancenverwertung ist das Eine, doch wie die Mannschaft weiter nimmermüde anruckte und nach wie vor an den Sieg glaubte, verdient große Anerkennung. Weiterhin war große Geduld gefragt, doch lief der Elf langsam die Zeit davon. Den nächsten Hochkaräter vergab Wiegner, doch blieb Amende genauso Sieger wie wenig später Jackisch, welcher aus der Distanz abzog (67., 76.). Die Kiste schien wie vernagelt, doch sechs Minuten vor Ultimo brachen die Muldestädter den Bann. Sehenswert eroberte Merseburger den Ball in der Dresdner Hälfte, Kieback steckte die Kugel auf den rechtzeitig startenden Jackisch durch, welcher vor dem Tor diesmal kühlen Kopf behielt und Amende mit einem Flachschuss überwand – 1:0 (84.). Damit war jeglicher Widerstand der Gäste gebrochen, zwei Minuten später machte der FC Nägel mit Köpfen. Erneut wurde schnell durchs Mittelfeld gespielt, Jackisch legte quer auf den mitgelaufenen Kieback, welcher die Kugel mühelos zum 2:0 ins leere Tor schob (86.). Damit aber noch nicht genug. Nachdem wiederum Jackisch von Klatte im Dresdner Strafraum unfair gebremst wurde, verwandelte Kieback den Elfmeter souverän zum 3:0-Endstand (89.).

Fazit: Sehr versöhnlicher Jahresabschluss nach einem großen Geduldsspiel. Mit diesem Heimsieg hat sich der FC Grimma erst einmal in der Spitzengruppe der Sachsenliga festgesetzt, was für die Aufgaben im Jahr 2015 richtig positiv stimmt. Glückwunsch an die Truppe! Es war eine bisher richtig gute Saison!

Tom Rietzschel 

 

Grimma. Der Neuling bleibt in 16 Partien ohne Sieg. Beim 0:3 in Grimma fallen die Gegentore erst in den letzten Minuten. Eine Analyse.

Überraschend kam die 0:3 (0:0)-Niederlage des Sachsenliga-Neulings Post SV Dresden natürlich nicht. Schließlich gastierte der sieglose Tabellenvorletzte beim Titelanwärter FC Grimma (2.). Doch die Wahrheit liegt im Detail und ist irgendwie symptomatisch für die ersten 16 Landesligaspiele der Dresdner. In der 44. Minute sah Marco Noack nach einer Notbremse die Rote Karte. Trotz Unterzahl hielten die Gäste, von Trainer André Müller taktisch klug eingestellt, bis zur 84. Minute ein torloses Remis, ehe Christoph Jackisch sowie zweimal Sebastian Kieback (86., 89./Foulelfmeter) Post-Keeper Daniel Amende überwanden. „Klar, ärgerst du dich, wenn du die letzten Minuten nicht schadlos überstehst. Zumal wir das mit einem Mann weniger ganz gut hinbekommen haben“, meinte Müller. „Aber der Sieg der Grimmaer geht in Ordnung.“

Mit sechs Remis und zehn Niederlagen gehen die „Postler“ in die Winterpause. Die Klasse zu halten, wird ein fast unmögliches Unterfangen. Zusammen mit Schlusslicht Döbelner SC scheinen zwei der drei Abstiegsplätze bereits vergeben. Der VfL Hohenstein-Ernstthal auf dem ersten Nichtabstiegsplatz (13.) hat zehn Punkte mehr auf dem Konto und zudem ein Spiel weniger bestritten. „Wir werden versuchen, uns in der Winterpause in der Breite des Kaders zu verstärken. Unsere Mittel sind freilich begrenzt“, sagt Müller, für den das Abschneiden seiner Mannschaft nicht überraschend kommen dürfte. Schließlich war die Truppe 2013 fast aus der 7. Liga abgestiegen und drohte nach dem Weggang von Trainer Thomas Klippel zum SC Borea auseinanderzufallen. Mit Müller gelang dann eine nahezu sensationelle Auferstehung und der selbst für Experten völlig überraschende Aufstieg in die Sachsenliga.

Doch nun liegt hinter jenen Spielern, die in der Vorsaison auf einer Erfolgswelle die Meisterschaft bewältigten, eine lange Durststrecke. Dennoch sagt Müller, sei die Motivation endlich eine Landesligapartie zu gewinnen, „noch sehr hoch“. Alle sind mit Eifer beim Training dabei und freuen sich auf die Spiele. „Wir wussten doch alle, dass es ein Abenteuer und daher sehr schwierig wird. Es reicht im Moment einfach nicht zu mehr, aber das liegt ganz sicher nicht am Wollen.“ Hinzu kam, dass Müller wichtige Stützen wegfielen. Vor allem der aus Bischofswerda gekommene Felix Böhme spielte in den Planungen des Trainers eine entscheidende Rolle, musste aber aufgrund einer langwierigen Verletzung passen. Eine Woche vor dem Punktspielstart zog sich dann Ricardo Schmidt im Pokalspiel gegen Fortuna Chemnitz einen Kreuzbandriss zu. „Er war bis dahin Stammspieler und aufgrund seiner Allrounder-Fähigkeiten vielseitig einsetzbar“, so Müller, der auch mit der Situation auf der Torhüter-Position nicht ganz glücklich wurde. „Berufliche Verpflichtungen und private Probleme“, nennt der Trainer als Gründe für die Wechselspiele zwischen Amende und Heiko Beyer. „Auf so einer Schlüsselposition keine Ideallösung. Dort musst du Stabilität vermitteln.“ Müller ist aber ehrlich genug, um zu sagen: „Sicher fehlt es uns auch ein wenig Qualität.“

Einen Vergleich zu Borea, wo er einst keine sportliche Perspektive sah und das Handtuch warf, will Müller nicht ziehen. „Alle, die hier bei der Post im organisatorischen Bereich zu tun haben, gehen ehrlich miteinander um. Es werden keine Dinge versprochen, die später niemand einhalten kann. Insofern wissen wir, was geht und was nicht.“ Den Abstieg hat Müller noch längst nicht akzeptiert. „Wir werden unsere Kontakte nutzen, um noch ein paar gute Jungs zu holen. Bleiben wir von Verletzungen weitgehend verschont, halte ich eine Aufholjagd für möglich.“

Quelle: Jürgen Schwarz • Sächsische Zeitung

 

Grimma. Auf Rang zwei ist der FC Grimma geklettert. Zum Jahresabschluss feierte Daniel Wohllebes Mannschaft noch einmal einen klaren 3:0-Erfolg gegen Post Dresden. „Es war allerdings ein Tanz auf der Rasierklinge“, meinte Mannschaftsleiter Tom Rietzschel in Anspielung auf die späten Tore. Christoph Jackisch gelang das 1:0 in der 84. Minute, nachdem er dreimal (!) Aluminium getroffen hatte. „Wir haben die Geduld bewahrt, hatten ja auch Chancen für fünf Spiele“, zeigte sich Rietzschel erleichtert. Jackisch feierte am Sonnabend seinen 23., Sebastian Kieback seinen 27. Geburtstag. Letzterer traf auch noch, und zwar gleich doppelt. Damit war der Kuchen auf dem Rasen schon mal gegessen.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Die übrigen Ergebnisse

FC Eilenburg – Döbelner SC  1:0 (0:0)

Bischofswerdaer FV 08 – SV Einheit Kamenz  2:0 (1:0)

FC International Leipzig – BSC Freiberg  2:3 (1:0)

BSG Stahl Riesa – Heidenauer SV  1:0 (1:0)

Kickers 94 Markkleeberg – VfB Empor Glauchau  3:0 (2:0)

NFV Gelb-Weiß Görlitz – BSG Chemie Leipzig  1:3 (1:0)

FSV Zwickau II – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal  2:1 (0:1)