Datum: Samstag, 19.10.2013

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Sportpark Camillo Ugi", Markkleeberg

Ergebnis: 3:0 (2:0)

Zuschauer: 120



Landesliga Sachsen • 9. Spieltag

Kickers 94 Markkleeberg – FC Grimma  3:0 (2:0)

Markkleeberg: Sudarski – Sinkevitch, Sund, Balzer, Prager – Mewes, Hensgen (ab 85. Hildebrand), Galetzka, Kretzschmar (ab 68. Schabram) – Blochwitz, Adam (ab 78. Freyer) – Trainer: Brestrich

Grimma: Evers – Sommer, Knoof, Weber, Brand – Jackisch (ab 63. Mattern), Wagner, Mörtlbauer (ab 46. Heusel), Kurzbach (ab 81. Rückert) – Wiegner, Hausmann – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Kliefoth (Quedlinburg) – Schiedsrichter-Assistenten: Peter (Arnstein), Sauer (Aken) – Tore: 1:0 Blochwit (12.), 2:0 Blochwitz (40., Foulstrafstoß – Knoof an Adam), 3:0 Sund (57., Foulstrafstoß – Brand an Blochwitz) – Gelbe Karten: Sinkevitch (Foulspiel – 27.), Hensgen (Unsportlichkeit – 45.+1), Adam (Unsportlichkeit – 65.) – Kurzbach (Foulspiel – 38.), Jackisch (Unsportlichkeit – 45.+1), Brand (Foulspiel – 57.) – Reservebänke: Zita (Tor), Siech, Dinius – E. Wimberger (Tor), Hashani, Kühne – Zuschauer: 120 im Sportpark „Camillo Ugi“ zu Markkleeberg

 

Markkleeberg. Der FC Grimma hat sich bis auf die Knochen blamiert. Am 9. Spieltag der Wernesgrüner-Sachsenliga unterlagen die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe beim bisher sieglosen Schlusslicht Kickers Markkleeberg nach einer völlig desolaten und indiskutablen Vorstellung völlig verdient mit 0:3 (0:2) und verpassten es somit, sich im vorderen Tabellenmittelfeld festsetzen zu können. Markkleeberg riss sich sicherlich keine Bäume aus, doch mit einfachsten Mitteln stürzte man die Gäste von einer Verlegenheit in die nächste. Leidenschaft, Einstellung, Wille – alle diese Komponenten fehlten den Grimmaern diesmal komplett. Auch wer nach dem 0:2-Pausenrückstand mit einem Aufbäumen der Elf gerechnet hatte, wurde komplett enttäuscht. Die ganze Mannschaft hat in den 90 Minuten komplett versagt. Hinzu kamen einige nicht nachzuvollziehende Entscheidungen des Schiedsrichter-Kollektivs, doch hatten es die Muldestädter aufgrund dieser katastrophalen Vorstellung überhaupt nicht verdient etwas aus Markkleeberg mitzunehmen. Eine Drehung um 180 Grad ist daher am kommenden Samstag von Nöten, um daheim gegen Einheit Kamenz bestehen zu können.

Natürlich wurde in der Teambesprechung vom Trainergespann ausdrücklich auf die Wichtigkeit dieses Spieles hingewiesen. Eine professionelle Einstellung und absolute Konzentration waren darin von entscheidender Bedeutung, doch scheinbar waren alle Warnungen nur Schall und Rauch. Der Tabellenletzte setzte von Beginn an die Akzente und hätte bereits frühzeitig in Führung gehen müssen. Ein abgefälschter Balzer-Freistoß trudelte an den Pfosten, wobei Kretzschmar den Nachschuss aus Nahdistanz zur Überraschung aller am Tor vorbei setzte (2.). Die Gäste hatten riesige Probleme ins Spiel zu kommen. Zu sehr war man zunächst in der Defensive beschäftigt, welche bereits frühzeitig immer wieder große Lücken auftat. Daher kam die Markkleeberger Führung nicht von ungefähr. Zunächst wurde Mewes nicht am Flanken gehindert, anschließend profitierte Blochwitz von einem Stellungsfehler von Knoof und überwand Evers mit einem platzierten Flachschuss – 1:0 (12.). Dieser Treffer brachte den Gastgebern natürlich weiteres Selbstbewusstsein. Immer wieder sorgten die langen Bälle für Verwirrung in der Grimmaer Hintermannschaft, worauf man sich in den gesamten 90 Minuten niemals einstellen konnte. Eigene Offensivbemühungen blieben weiter recht spärlich. Das Gefährlichste war hier schon ein Freistoß von Jackisch, doch ließ sich Sudarski im Kickers-Gehäuse nicht überraschen (21.). Markkleeberg blieb deutlich gefährlicher, einfachste Mittel reichten den Kickers, um die Gäste ein ums andere Mal zu düpieren. Kretzschmar versuchte sich von Strafraumgrenze, an Evers war jedoch kein Vorbeikommen (29.). So schlecht die Vorstellung der Muldestädter auch war, eine Aktion hätte vielleicht eine Wende im Spiel bringen können. Als Hausmann im Markkleeberger Strafraum einen Schritt schneller als Prager war, wurde er vom Kickers-Außenverteidiger für alle sicht- und hörbar klar am Standbein getroffen (30.). Leider blieb hier die Pfeife von Schiedsrichter Kliefoth (Quedlinburg) stumm. Dies geschah in den besten zehn Grimmaer Minuten in dieser Partie, in denen man einfach mal schnell spielte und die Einheimischen unter Druck setzte. In dieser Phase zischte ebenfalls ein Distanzschuss von Jackisch knapp über den Querbalken (36.). Doch dann verfiel man wieder in den alten Trott. Im Offensivspiel ohne Ideen und Spielwitz, defensiv anfällig ohne Ende. Symptomatisch das Markkleeberger 2:0. Aus einer abgefangenen Grimmaer Standardsituation sorgte ein weiter Abschlag von Sudarski prompt für Gefahr. Das anschließende Strafraum-Duell zwischen Knoof und Adam wertete der Schiedsrichter als Elfmeter. Zu geben war dieser durchaus, doch absolut unverhältnismäßig was die Gäste vorher für einen hätten bekommen müssen. Blochwitz war dies egal und überwand Evers mit etwas Glück, der mit der Hand am Ball war – 2:0 (40.).

Nach einem kräftigen Donnerwetter in der Halbzeitpause hofften die mitgereisten Grimmaer Fans natürlich auf eine deutliche Leistungssteigerung, um der Partie vielleicht noch eine Wende geben zu können. Doch diese wurden bitter enttäuscht. Weiter agierte man viel zu plan- und ideenlos, ein Aufbäumen fand überhaupt nicht statt. Auch die erfahrenen Spieler waren nicht in der Lage, die Ärmel hochzukrempeln, der Partie ihren Stempel aufzudrücken und die Mannschaftskollegen positiv mitzureißen. Nach 57 Minuten war die Begegnung dann komplett entschieden, welche aber von außen negativ beeinflusst wurde. Nach einem langen Ball in den Grimmaer Strafraum klärte Brand in Verbindung mit Schlussmann Evers eine brenzlige Situation gegen den zweifachen Torschützen Blochwitz, der Brand dabei noch foulte. Plötzlich ein Fahnenzeichen von Assistent Peter (Arnstein). Alle rechneten mit einem berechtigtem Freistoß für Grimma, doch als der Assistent plötzlich den Referee zu sich holte, ließ dies etwas Kurioses vermuten. Nach langer und intensiver Unterredung entschied der Schiedsrichter dann auf einmal auf Strafstoß für Markkleeberg – eine Entscheidung, die ausschließlich auf dem Mist des Assistenten gewachsen ist und beim absolut besten Willen nicht nachzuvollziehen war. Brand soll Blochwitz gefoult haben, diese Einschätzung teilt der Assistenten bestimmt als Einziger im Stadion. Hilfe und Einfluss ist sicherlich in Ordnung, aber Entscheidungen dem gut postierten Referee aufzudrängen, geht sicherlich etwas zu weit. Ob Grimma ohne den erneuten Strafstoß die Partie noch zu drehen vermochte, sei absolut dahingestellt. An diesem Tag kann sich jedoch selbst eine Antwort darüber geben. Sund nahm das Geschenk vom Elfmeterpunkt dankend an und lochte zum 3:0 ein (57.). Eine Blamage deutete sich an, war man auch in den verbleibenden Minuten nicht in der Lage Resultatskosmetik zu betreiben, da einfach der dringend nötige Zug zum Tor fehlte. Ein Freistoß von Hausmann verfehlte knapp das Ziel (63.), Heusels Schrägschuss wurde sichere Beute von Sudarski (74.). Gegen Ende hätten die Kickers das Ergebnis sicherlich noch höher gestalten können, doch spielten sie hochkarätige Kontermöglichkeiten nicht sauber zu Ende aus.

Dennoch geht der Markkleeberger Sieg absolut in Ordnung. Grimma spielt weiterhin wie das Wetter und war an diesem Tag einfach enttäuschend und desolat. Warum dies so war, bleibt ungeklärt. Entscheidend ist, dass man am Samstag zu Hause gegen Kamenz ganz anders auftreten muss und das mit Sicherheit auch tun wird.

Tom Rietzschel 

 

Markkleeberg. Irgendwann musste er ja kommen, der erste Markkleeberger Liga-Sieg! Die Frage war nur, wann. Und ob es dann nicht zu spät für einen erfolgsversprechenden Kampf um den Klassenerhalt ist. Der geneigte Markkleeberger Fußballanhänger darf nun, zumindest etwas, hoffnungsfroher in die Landesligazukunft blicken, denn jetzt ist noch alles möglich. Eine Niederlage gegen die ambitionierten Gäste wäre wohl der Stimmungskiller schlechthin gewesen und hätte das erklärte Kampfziel, Etablierung in der Wernesgrüner-Liga, erheblich in Frage gestellt.

Am Samstag jedoch spürte man ihn förmlich, den unbedingten Willen, die Bereitschaft jedes Einzelnen an diesem Tag mindestens fünf Prozent mehr als sein jeweiliger Gegner auf dem Platz zu bringen. Und diese Einstellung war doch tatsächlich bei einem jeden der „Brestrich-Jünger“ festzustellen. Angefangen ganz hinten bei Torwart Sudarski, der jederzeit Herr der (Strafraum-) Lage und ein sicher Rückhalt war, über die kaum zu narrende Viererkette Kette Prager-Sund-Balzer-Sinkevich, das Mittelfeld mit Flügelzange Mewes/Kretzschmar, die sich nach vorn die Lunge aus dem Leibe rannten und nach hinten „dicht“ machten, unterstützt vom Comebacker Hensgen, der seine „Kampfschwein“-Qualitäten wieder auspackte und mit „Spiritus Rector“ Christian Sund die Fäden in der Hand hielt und mit den Offensiven Galetzka, Adam und (überraschenderweise) Blochwitz immer wieder für Impulse nach vorn sorgten. Die eingewechselten Sturmwiesel Freyer und Schabram passten sich ebenso gut wie Defensiv-Spezi Hildebrand ins Erfolgsgefüge ein. Und das Erfreulichste: auch die komplette „Bank“ mit Funktionsteam (Brestrich, Weise, Zita, Mühmer, Voufack, Dinius und Siech) stand das ganze Spiel zusammen und unterstützte die Elf auf dem Feld nach Leibeskräften. Freunde der Rudelbildung hatten Ihre wahre Freude…

An Herz, Kampf und Leidenschaft hat es also am Samstag nicht gefehlt, und auch nicht an Toren. Das erste erzielte Kickers-Urgestein und Allzweckwaffe Christian Blochwitz als er nach feiner Einzelleistung in der 10. Spielminute gegen Muldental-Zorro Evers erfolgreich abschloss. Zwei, aus der Sicht des schreibenden Betrachters, durchaus berechtigte (und verwandelte) Elfmeter durch Blochwitz und in der 53. Minute durch Sund, rundeten die Markkleeberger Fußballfete ab. Der Rest war Freude. Oder wann hat man die aktive Fußballgemeinde nach den letzten Spielen schon mal freiwillig auslaufen sehen???

Ab jetzt gilt der Blick wieder dem leider noch immer spärlich gefüllten Punktekonto und dessen Auffüllung...

Quelle: Roger Schöne • Kickers 94 Markkleeberg

 

Markkleeberg. Mit einem 3:0-Heimerfolg gegen den FC Grimma fiel der erste Saisonsieg für Aufsteiger Kickers Markkleeberg deutlich aus. „Wie ich finde, verdient“, kommentierte Kickers-Coach Heiko Brestrich, „Auch wenn der zweite Elfmeter für uns vielleicht etwas glücklich war.“ Grimmas Mannschaftsleiter Tom Rietzschel sah das ebenso, suchte die Ursachen aber woanders: „Auf Grund unserer katastrophalen  Vorstellung hatten wir es überhaupt nicht verdient, hier etwas mitzunehmen. Nicht wir, sondern der Tabellenletzte setzte die Akzente.“ Und solche führten bereits früh zum schön herausgespielten 1:0 für Kickers durch Christian Blochwitz, der per Elfmeter auch das 2:0 besorgte. Als dann noch Christian Sund vom Punkt traf, stand fest, dass Kickers die Rote Laterne los ist. Denn Mitaufsteiger FC Stollberg verlor hoch mit 0:4.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Die übrigen Ergebnisse

FC Eilenburg – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09  1:2 (1:0)

VfB Fortuna Chemnitz – Döbelner SC  3:2 (2:0)

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – FC Stollberg  4:0 (3:0)

SV Einheit Kamenz – Radebeuler BC 08  2:0 (1:0)

FSV Zwickau II – RB Leipzig II  0:1 (0:0)

SG Sachsen Leipzig – BSG Stahl Riesa  4:0 (3:0)

SV See 90 – Bischofswerdaer FV 08  3:1 (1:1)