Datum: Samstag, 21.06.2014
Anstoß: 15.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 6:1 (2:0)
Zuschauer: 104
FC Grimma – Radebeuler BC 08 6:1 (2:0)
Grimma: Schiefer – Sommer, Knoof, Hausmann, Wagner – Kunert, Tröger – Jackisch, Wiegner, Schwarz (ab 63. Hashani) – Adam (ab 55. Heusel) – Trainer: Wohllebe
Radebeul: Bunzel – Küttner, Graage, Braun, Neubert (ab 63. Jordan) – Kunze, Kopřiva – Krause, Schenk (ab 57. Burda), Hoppadietz – P. Seifert (ab 46. Schiefner) – Trainer: G. Seifert
Schiedsrichter: Uloth (Schwarzenberg) – Schiedsrichter-Assistenten: Kaminski (Striegistal), Steingräber (Annaberg-Buchholz) – Tore: 1:0 Wiegner (21.), 2:0 Jackisch (45.), 3:0 Wiegner (52.), 4:0, 5:0 Heusel (62., 74.), 5:1 Schiefner (86.), 6:1 Heusel (87.) – Gelbe Karten: Schenk (Radebeul – Foulspiel – 42.), Neubert (Radebeul – Foulspiel – 45.) – Reservebänke: keiner – Bräuer (Tor), Kuntzsch, Buhr – Zuschauer: 104 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Grimma. Sachsenligist FC Grimma hat am letzten Spieltag der Saison sein treues Heimpublikum noch einmal so richtig verwöhnt. Gegen den Absteiger Radebeuler BC gelang den Schützlingen von Trainer Daniel Wohllebe zum Abschluss ein klarer 6:1 (2:0)-Erfolg, so dass sich die Muldestädter aufgrund der Kamenzer 1:2-Niederlage in See in der Endabrechnung letztlich sogar noch auf Tabellenposition 4 verbessern konnten. Dafür gilt der Mannschaft samt dem Trainerteam ein großes Lob und absoluten Respekt. Diese Saison macht mit Sicherheit Lust auf die nächste. Jedoch ist die Pause für die Kicker jetzt nicht allzu lang. Bereits am 7. Juli bittet Trainer Wohllebe seine Schäfchen zum Trainingsauftakt um seine Elf dementsprechend auf die neue Spielzeit vorzubereiten.
Die Gäste aus der Karl-May-Stadt waren bereits vor der Begegnung sportlich abgestiegen, doch mindestens ein Punkt und eine gleichzeitige Niederlage von Fortuna Chemnitz in Riesa hätten für den RBC den drittletzten Platz bedeutet. Dieser würde in der Endabrechnung für den Klassenerhalt reichen, falls die SG Sachsen Leipzig aufgrund ihrer Insolvenz die Spielklasse verlassen muss und die geplante Verschmelzung des SV See mit dem FC International Leipzig doch noch scheitern sollte. Doch die Radebeuler waren in Grimma meilenweit davon entfernt, diesen allerletzten Strohhalm zu ergreifen.
Von Beginn an entwickelte sich gegen Radebeul eine Partie mit offenem Visier. Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr und setzten den Kontrahenten sofort unter Druck. Vor allem der agile Jackisch sprühte vor unheimliche Spielfreude. Bereits nach zwei Minuten testete er Bunzel mit einem platzierten Flachschuss, 60 Sekunden später verzog er nach einer Tröger-Eingabe denkbar knapp (3.). Radebeul war in der Anfangsphase komplett in der Defensive gebunden, wobei es die Einheimischen dabei vergaßen frühzeitig in Front zu ziehen. Scheiterte zunächst erneut Jackisch nach guter Kombination am glänzend reagierenden Bunzel (11.), war es anschließend Wiegner, der, nach glänzendem Sololauf von Jackisch, freistehend vor dem Radebeuler Schlussmann die Kugel verstolperte (15.). Dies hätte sich beinahe gerächt, denn plötzlich kamen die Gäste aus ihrem Schneckenhaus gekrochen. Mehrmals bewahrte der glänzend aufgelegte Schiefer im FC-Tor, der den verletzten Evers sehr gut vertrat, vor einem Rückstand, als er zunächst einen Schuss von Schenk über die Latte lenkte und anschließend erneut gegen Schenk und den Nachschuss von Krause grandios rettete (14., 21.). Quasi im Gegenzug gingen die Gastgeber dann aber endlich in Führung. Nach einer gefühlvollen Eingabe von Jackisch stand Wiegner goldrichtig und bugsierte die Kugel aus Nahdistanz in die Maschen – 1:0 (21.). Sofort nach dem Radebeuler Anstoß hätte Jackisch nach einem Ballgewinn das Resultat ausbauen müssen, doch sein Heber verfehlte hauchzart das Ziel (22.). Radebeul war nun sichtlich schockiert, Grimma erarbeitete sich in der Folgezeit eine Unmenge hochkarätiger Möglichkeiten. Zweimal versuchte sich der unermüdlich arbeitende Sommer, wobei er zunächst knapp das Gehäuse verfehlte und kurz darauf an Bunzel scheiterte (26., 30.). Kurz darauf setzte Tröger den besser postierten Jackisch in Szene, doch konnte dieser Bunzel ebenfalls nicht überwinden (35.). Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff hatten die Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen, als wiederum Jackisch den RBC-Schlussmann bereits ausgespielt hatte, aus spitzem Winkel jedoch nur den Pfosten des leeren Tore traf (40.). Im Grimmaer Lager raufte man sich die Haare, doch Sequenzen vor dem Seitenwechsel sollte sich die Überlegenheit dann endlich im Ergebnis niederschlagen. Nach einem Foul an Tröger schlenzte Jackisch den fälligen Freistoß vorbei an der Mauer zum 2:0 ins kurze Eck und ließ Bunzel hierbei nicht die Spur einer Chance (45.).
Auch im zweiten Durchgang blieben die Muldestädter die eindeutig dominierende Mannschaft. Frühzeitig wollte man die Partie endgültig entscheiden als Wagner nach guter Vorarbeit von Schwarz im Abschluss an Bunzel scheiterte (46.). Doch bereits sechs Minuten später erhöhten die Gastgeber auf 3:0. Glänzend von Schwarz in Szene gesetzt, blieb Wiegner vor dem Tor eiskalt und ließ Bunzel keine Abwehrchance (52.). Mit diesem Treffer bog man richtungsweisend auf die Siegerstraße ein, jedoch waren direkt im Anschluss daran einige Unkonzentriertheiten und Leichtfertigkeiten im Defensivbereich unübersehbar. Die Gäste hatten zwei gute Möglichkeiten, um das Ergebnis freundlicher zu gestalten, doch konnten sowohl Schiefner nach guter Vorarbeit von Krause als auch Schenk, welcher gut von Schiefner in Position gebracht wurde, diese vielversprechenden Gelegenheiten nicht verwerten (53., 54.). Ein Radebeuler Treffer hätte diese Angelegenheit vielleicht noch einmal spannender gemacht, doch so blieb es eine klare Sache. Jedoch hatten die Gastgeber ihren Torhunger noch nicht gestillt. Den nächsten Hochkaräter hatte wiederum Jackisch, der nach guter Vorarbeit von Wiegner im Abschluss etwas zu verspielt war (57.). Besser machte es kurz darauf der eingewechselte Heusel, der in seinem letzten Spiel für Grimma nach guter Vorarbeit von Jackisch vor dem Tor eiskalt blieb und mühelos zum 4:0 vollendete (62.). Die Gäste gaben sich in der Folgezeit auf. Angriff auf Angriff rollte auf das Radebeuler Gehäuse, einzig Bunzel bewahrte den Gast vor einem regelrechten Debakel. Zweimal zog er Jackisch durch gute Paraden den Zahn (69., 71.), im Anschluss daran parierte er sehenswert einen wuchtigen Kopfball von Sommer (73.). Auch Wagner hatte mit seinen Distanzschüssen kein Erfolg, zweimal verfehlten seine Versuche um Haaresbreite das Ziel (67., 69.). Folglich musste wieder Routinier Heusel seinen jüngeren Mannschaftskollegen zeigen, wie es gemacht wird, indem er eine flache Eingabe von Wiegner sehenswert per Hacke zum 5:0 verwertete (74.). Die Einheimischen hatten nun leichtes Spiel, weitere Treffer lagen durchaus im Bereich des Möglichen. Scheiterte Tröger zunächst an Bunzel (79.), verzog Wagner wenig später abermals knapp (80.). Leider schlichen sich gegen Ende aufgrund des klaren Spielstandes noch einmal einige Leichtfertigkeiten im Grimmaer Spiel ein. Dies ermöglichte den Gästen die eine oder andere Möglichkeit, um das Ergebnis etwas freundlicher zu gestalten. Scheiterte Burda zunächst erneut am gut aufgelegten Schiefer (75.), gelang Schiefner vier Minuten vor Schluss der 5:1-Ehrentreffer als dieser einen Konter im Nachschuss abschloss (86.). Doch das Schlusswort hatte zweifellos der FC, 60 Sekunden nach dem Gegentor stellten die Gastgeber den alten Fünf-Tore-Abstand wieder her. Nach guter Vorarbeit von Jackisch stellte abermals Heusel seine Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor unter Beweis, indem er Bunzel ausspielte und die Kugel zum 6:1 sicher im Gehäuse unterbrachte (87.).
Fazit: Ein äußerst gelungener Abschluss unter eine sehr gute Saison mit einer phänomenalen Rückrunde. Als zweibestes Rückrundenteam (33 Punkte aus 15 Spielen) konnte damit in der Endabrechnung Platz 4 erreicht werden. Riesenkompliment und ein großer Dank an die Mannschaft für das in dieser Saison Erreichte!
Tom Rietzschel
Grimma. Die Entscheidung ist gefallen. Nach einer 1:6 (0:2)-Niederlage beim FC Grimma ist der Radebeuler BC als Tabellen-Vorletzter aus der Fußball-Landesliga abgestiegen. Zudem müssen der FC Stollberg und der VfB Fortuna Chemnitz den Weg in die Bezirksliga antreten.
Der Döbelner SC (13.) darf noch hoffen, denn die SG Sachsen Leipzig (6.) wäre der vierte Absteiger, sollte bis zum 30. Juni die Insolvenz eröffnet oder mangels Masse abgewiesen werden. Den Platz des SV See 90, der sich finanziell kein weiteres Landesliga-Jahr hätte leisten können, nimmt der 2013 gegründete FC International Leipzig ein. Das bestätigte Staffelleiter Klaus-Jürgen Berger, nachdem ihn das Verbandsgericht des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV) über die Eingliederung der Messestädter informiert hatte. Vorausgegangen war eine Fusion des FC International mit dem SV See, die für viel Diskussionsstoff sorgte und auch noch sorgen wird. Die Radebeuler freilich tangiert die Geschichte nicht mehr. Nach fünfjähriger Zugehörigkeit startet der RBC in der kommenden Saison in der Bezirksliga Ost.
Das Gastspiel in der Muldestadt „war ein Spiegelbild der letzten Wochen“, resümierte Trainer Gerd Seifert. „Wir vergeben durch Daniel Schenk die Riesenchance zur Führung und nach dem 0:2 geben wir uns praktisch auf.“ Die Grimmaer führten zur Pause durch Treffer von Kevin Wiegner (21.) und Christoph Jackisch per Freistoß (45.). Nach dem Wechsel erhöhten Wiegner (52.) und Rene Heusel (62., 74.) auf 5:0, ehe Martin Schiefner in seinem letzten Punktspiel für den RBC der Ehrentreffer gelang (86.). Für den Schlusspunkt sorgte Heusel mit seinem dritten Tor in der 87. Minute. Am Ende standen die Gäste nur noch mit acht Feldspielern auf dem Rasen, weil Kapitän Peter Braun und Max Küttner verletzt ausschieden, aber das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft war.
Rückblickend weiß auch Seifert, dass eigentlich eingetreten ist, was die meisten „nach dem großen personellen Schnitt“ ohnehin erwarteten. Doch mit Glück und Geschick hatten die Karl-May-Städter einen nahezu perfekten Saisonstart hingelegt. Die ersten vier Heimspiele wurden gewonnen und nach acht Spieltagen standen die Radebeuler mit immerhin 14 Zählern im oberen Tabellendrittel. Danach setzte aber die Talfahrt ein. In der Rückrunde war der RBC das schwächste Team im 16er Feld, holte nur noch neun Zähler. Zu wenig, um das rettende Ufer zu erreichen. Die 18 Gegentore in den letzten vier Partien sprechen eine deutliche Sprache. Einige Spieler hatten den Klassenerhalt wohl schon abgeschrieben. „Es waren einfach zu wenige Punkte, die wir geholt haben, und damit war auch das Selbstvertrauen weg.“
Seifert wird nach eigenen Bekunden als Trainer in der Bezirksliga weitermachen „und wir wollen oben mitspielen“. Der Blick des ehemaligen DDR-Oberligaspielers geht nach vorn. Für den 13. Juli ist bereits das erste Testspiel geplant. Nicht mit in die 7. Liga gehen Torhüter Toni Bunzel und Martin Schiefner. Beide haben, so Seifert, bereits Verträge beim Landesligisten Bischofswerdaer FV unterzeichnet. Auch Tim Reichl und Danny Burda werden in der Bezirksliga-Serie 2014/15 nicht mehr im RBC-Kader stehen, fehlen wird ebenso der Tscheche Jiri Kopřiva. Dennoch scheint Seifert personell auf einem guten Weg, „denn das Gerüst des Teams hält weiter zur Stange“. Dazu zählen auch die Trainersöhne Paul und Franz Seifert sowie Ex-Dynamo Marcus Benedict. Der fehlte zwar in Grimma aufgrund einer Erkrankung, meldete sich aber per Telefon auf eine SZ-Anfrage: „Ich habe noch ein Jahr Vertrag und dem Verein signalisiert, dass ich den auch erfüllen möchte.“ Auf der Torhüter-Position bahnt sich eine Lösung an. Einen Namen wollte Seifert nicht nennen, aber es ist kein Geheimnis, dass der Copitzer Marcel Lohse nach der Verpflichtung von Ex-Profi Axel Keller eine „Luftveränderung“ anstrebt.
Quelle: Sächsische Zeitung
RB Leipzig II – Döbelner SC 5:1 (3:0)
FC Stollberg – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 1:1 (0:0)
Bischofswerdaer FV 08 – FC Eilenburg 4:2 (4:1)
BSG Stahl Riesa – VfB Fortuna Chemnitz 3:2 (2:0)
SV See 90 – SV Einheit Kamenz 2:1 (1:0)
VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – Kickers 94 Markkleeberg 6:2 (2:1)
SG Sachsen Leipzig – FSV Zwickau II 4:1 (1:0)