Datum: Samstag, 14.06.2014

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Heinz-Gruner-Sportpark, Döbeln

Ergebnis: 0:2 (0:1)

Zuschauer: 250



Landesliga Sachsen • 29. Spieltag

Döbelner SC 02/90 – FC Grimma  0:2 (0:1)

Döbeln: Jentzsch – Natzschka (ab 74. Zerge), Haberstock, Heyna, Banachowicz – Peschel, Seidel, Gasch, Hußner (ab 74. Bunzel) – Krondorf – Singer – Trainer: Kupper

Grimma: Evers – Sommer, Knoof, Hausmann, Brand – Kunert, Wagner – Jackisch, Tröger, Hashani (ab 71. Wiegner) – Adam (ab 88. Heusel) – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Stary (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Weiß, J. Windisch (beide Dresden) – Tore: 0:1 Adam (35.), 0:2 Wiegner (90.) – Gelbe Karten: Gasch (Meckern – 53.), Krondorf (Meckern – 90.) – Brand (Foulspiel – 53.), Hashani (Foulspiel – 70.), Kunert (Foulspiel – 83.) – Reservebänke: Stecher, Vu Duc – keiner – besondere Vorkommnisse: Jentzsch (Döbeln) hält Foulstrafstoß (Peschel an Hashani) von Tröger (2.) – Zuschauer: 250 im Heinz-Gruner-Sportpark zu Döbeln

 

Döbeln. Sachsenligist FC Grimma hat sein letztes Auswärtsspiel der Saison 2013/14 siegreich gestaltet. Beim abstiegsbedrohten Döbelner SC gewannen die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe mit 2:0 (1:0) und werden somit die Serie in der Endabrechnung auf jeden Fall im oberen Tabellendrittel beenden. Bei einem Abschlusserfolg am kommenden Samstag daheim gegen den Radebeuler BC ist vielleicht in der Tabelle noch mehr als Platz 5 möglich, doch dazu müssten Gelb-Weiß Görlitz (bei Absteiger Stollberg) und Einheit Kamenz (in See) ihren negativen Beitrag dazu leisten. Doch es gilt absolut die Kirche im Dorf zu lassen! Rang 5 ist der Lohn für eine überragende Rückrunde (bisher 30 Punkte aus 14 Spielen), auch wenn der samstägliche Erfolg in Döbeln in der zweiten Hälfte an einem äußerst seidenen Faden hing.

Innerhalb der Trainingswoche dünnte der Grimmaer Kader aber so richtig aus. Neben den Langzeitverletzten Rückert und Streubel sowie dem rotgesperrten Kurzbach musste man auch noch auf Merseburger (Hausbau), Schwarz (Arbeit) und Mattern (verletzt) verzichten. Doch in der Anfangsphase war von all den Personalproblemen den Gästen nichts anzumerken. Nach 42 Sekunden rannte der Döbelner Peschel im eigenen Strafraum völlig unmotiviert Hashani über den Haufen, Schiedsrichter Stary (Dresden) entschied sofort auf Elfmeter. Doch der vom Punkt sonst so sichere Tröger ließ sich diesmal die Chance entgehen, als er mit seinem schwach geschossen Strafstoß an DSC-Schlussmann Jentzsch scheiterte (2.). Die Gastgeber hatten zu Beginn große Probleme sich zurecht zu finden, es spielte auch in der Folgezeit nur Grimma. Nach einem Pass von Hausmann hatte erneut Tröger die nächste vielversprechende Gelegenheit, doch auch diesmal blieb Jentzsch der Sieger (12.). Kurz darauf servierte Tröger einen Eckball genau auf den Kopf von Hashani, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (13.). Somit verpassten es die Gäste in der Anfangsphase mehrfach in Führung zu gehen. Die Einheimischen, die nach wie vor jeden Punkt gegen den Abstieg benötigten, blieben somit in der Begegnung und kamen nach etwa 20 Minuten besser in die Partie. Nach einem Gewühl im Grimmaer Strafraum hatten sowohl Peschel als auch Seidel die erste zwingende Döbelner Möglichkeit, doch warf sich FC-Schlussmann Evers zweimal tollkühn in die Schussbahn (17.). Wenig später versuchte sich Krondorf aus der Distanz, doch zischte das Streitobjekt knapp über das Gehäuse (28.). Dennoch waren die Gäste weiterhin leicht feldüberlegen, was sich später glücklicherweise im Ergebnis widerspiegeln sollte. Einen perfekt vorgetragenen Angriff über Brand und Tröger schloss Adam nach mustergültigem Querpass von Jackisch mühelos zum 0:1 ab (35.). Doch die Einheimischen wehrten sich. Spielerisch war das sicherlich nicht allererste Güte, doch kämpferisch riefen die Gastgeber alles ab. Einen Freistoß von Heyna zwang Evers beherzt zum Eingreifen (41.), als Gasch allein auf den Schlussmann zulief, reagierte dieser erneut sensationell (45.). Jedoch verletzte sich Evers bei dieser Rettungsaktion schwer am Oberschenkel (wahrscheinlich Muskelverletzung), so dass man sich im Grimmaer Lager zur Halbzeitpause große Sorgen um seinen Torhüter machen musste.

Doch ein Kapitän geht nicht einfach so von Bord! Unter starken Schmerzen kam Evers zu Beginn der zweiten 45 Minuten wieder aufs Feld, kämpfte sich durch und erwies sich fortan als Turm in der Schlacht. Drei Minuten nach Wiederanpfiff fischte er einen verdeckten Flachschuss von Gasch aus dem Eck (48.), nach gut einer Stunde gewann er erneut das Privatduell gegen seinen früheren Mitspieler Gasch (62.). Die Umstellung der Gastgeber, seinen Rückkehrer und ehemaligen Meuselwitz-Torjäger Gasch vom Mittelfeld fortan in den Angriff zu beordern, trug sofort Früchte. Döbeln drückte nun sehr und erarbeitete sich eine deutliche Feldüberlegenheit. Nadelstiche der Grimmaer blieben fortan recht selten. So scheiterte Tröger aus halblinker Position am gut den Winkel verkürzenden Jentzsch (65.), anschließend verfehlte ein Jackisch-Freistoß knapp das Ziel (67.). Mehr Spielanteile hatten jedoch wie erwähnt die Gastgeber, Grimma hatte weiterhin im Defensivbereich alle Hände voll zu tun und einiges an Schwerstarbeit zu leisten. Glücklicherweise überstanden die Gäste diese Döbelner Drangperiode unbeschadet, weil man sich einerseits mit großem Kampfgeist quasi in jeden Schuss der Gastgeber hineinschmiss und sich anderseits die Einheimischen beinahe fahrlässig am Auslassen großer Möglichkeiten überboten. So strich Peschels Schuss aus vielversprechender Position über den Querbalken (72.), ehe der mehr als angeschlagene Evers abermals gegen Gasch sein gutes Stellungsspiel bewies (78.). Die beste Möglichkeit hatte jedoch Singer, der nach einer unübersichtlichen Situation im Grimmaer Strafraum, die Kugel völlig freistehend über die Latte bugsierte (84.). Stattdessen machten die Gäste Sequenzen vor dem Schlusspfiff Nägel mit Köpfen. Scheiterte Jackisch von halbrechts zunächst noch am gut reagierenden Jentzsch (82.), war der wiedergenesene Linksbeiner Ausgangspunkt zur Entscheidung Sekunden vor dem Ende. Perfekt setzte er den rechtzeitig startenden Wiegner in Szene, der vor dem Gehäuse kühlen Kopf behielt und Jentzsch mit einem Lupfer zum 0:2 überwand (90.).

Fazit: In der Endkonsequenz natürlich ein etwas glücklicher Grimmaer Sieg. Döbeln drückte in den zweiten 45 Minuten stark und hätte sich mindestens ein Remis verdient gehabt. Doch wer solch gute Möglichkeiten nicht zu nutzen vermag, kann letztlich mit einem Punktezuwachs auf dem Konto keineswegs rechnen. Somit gingen die drei Zähler nach dem Abpfiff mit nach Grimma. Über die Art und Weise wird ab Montag mit Sicherheit keiner mehr ein Wort verlieren.

Tom Rietzschel

 

Döbeln. Die gute Nachricht: Trotz der 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den FC Grimma hat der Döbelner SC den viertletzten Platz in der Fußball-Sachsenliga bereits einen Spieltag vor Schluss sicher. Die schlechte Nachricht: Noch ist nicht sicher, ob dieser 13. Tabellenplatz zum Klassenerhalt reicht. Die Döbelner Fußballer müssen weiter zittern. Mit dem Wechsel des Landesliga-Spielrechts vom SV See zum FC International Leipzig (siehe Artikel auf dieser Seite) ist zumindest eine „Unklarheit“ im Bezug auf die kommende Saison geklärt. Offen ist aber weiterhin, was mit der SG Sachsen Leipzig wird, der Insolvenz angemeldet hatte (DA berichtete). Noch immer ist unklar, ob das Verfahren eröffnet wird. Der VfB Fortuna Chemnitz, der den Bischofswerdaer FV mit 4:0 bezwang, könnte am letzten Spieltag nach Punkten zu den Döbelnern aufschließen, hat aber die deutlich schlechtere Tordifferenz. Der Radebeuler BC verlor gegen Sachsen Leipzig mit 1:3 und rutschte auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Ein günstiger Umstand für die Döbelner ist, dass die BSG Stahl Riesa in Kamenz verlor und damit weiter nur einen Punkt vor den Döbelnern liegt.

Für die Döbelner fing es gegen Grimma gleich mit einer Schrecksekunde an. Der Grimmaer Shqipdone Hashani kreuzte im Strafraum den Weg von Patrick Peschel und kam zu Fall. Schiedsrichter Gunnar Stary entschied zum Entsetzen der Gastgeber auf Elfmeter. Stefan Tröger scheiterte jedoch mit seinem Schuss an DSC-Torhüter Torsten Jentzsch. In der 13. Minute mussten die Döbelner erneut zittern, als sie einen Fehler in der Abwehr gerade noch bereinigen konnten. Die DSC-Elf fand nur schwer ins Spiel. Zwar ergaben sich durchaus einige Chancen, doch so richtig gefährlich wurde es für das Grimmaer Tor zunächst nicht. Die verheißungsvollste Gelegenheit hatte Patrick Peschel nach einem lang geschlagenen Ball von Sebastian Heyna, doch ein Grimmaer Abwehrspieler klärte per Kopf zur Ecke. Nach 35 Minuten bestraften die Grimmaer einen Fehler des DSC auf der rechten Abwehrseite mit dem Führungstreffer von Julian Adam. Kurz vor dem Seitenwechsel war Sebastian Gasch durch und wollte ablegen, doch FC-Torhüter Jan Evers konnte klären. Er verletzte sich dabei am Oberschenkel, konnte aber nach einer Behandlung in der Halbzeitpause weiterspielen.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Döbelner den Druck. Schüsse von Stephan Krondorf, Patrick Peschel, Ronny Singer und Sebastian Gasch brachten aber nichts ein. Immer wieder war der Torwart zur Stelle oder das Bein eines Abwehrspielers im Weg. Auf der Gegenseite verhinderte Torhüter Torsten Jentzsch einen weiteren Gegentreffer, als er gegen Tröger zur Ecke klärte. Die DSC-Akteure wurden nicht müde, das Grimmaer Tor zu berennen. Ein Torerfolg blieb jedoch aus. Besser machten es die Gäste in der Schlussminute. Kevin Wiegner schloss einen Konter mit dem Treffer zum 0:2 ab. Im Gegenzug gab Krondorf noch einen Schuss ab, doch der ging weit über das Tor. Das war das Signal für den Schiedsrichter, die Partie abzupfeifen.

Enttäuschte Mienen bei den Spielern des Gastgebers. Auch Florian Firley, der seine Fußballer-Laufbahn aufgrund seines Studiums unterbrochen hat, sich eine Rückkehr aber durchaus vorstellen kann, hätte sich den Besuch bei den alten Teamgefährten anders vorgestellt. DSC-Trainer Thomas Kupper machte seinen Spielern keinen Vorwurf. „Wir haben alles gegeben. Ein Fehler in der ersten Halbzeit hat uns ins Hintertreffen gebracht“, so Kupper. Die Grimmaer seien im Angriff wesentlich effektiver gewesen. „Schade, nach den guten Spielen und Ergebnissen gegen Radebeul und Görlitz hätten wir diese Begegnung gern gewonnen.“

Quelle: Sächsische Zeitung


Bilder vom Spiel

Fotos: Karsten Hannover


Die übrigen Ergebnisse

Radebeuler BC 08 – SG Sachsen Leipzig  1:3 (0:3)

FSV Zwickau II – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal  0:0

Kickers 94 Markkleeberg – SV See 90  2:3 (0:1)

SV Einheit Kamenz – BSG Stahl Riesa  2:0 (1:0)

VfB Fortuna Chemnitz – Bischofswerdaer FV 08  4:0 (2:0)

FC Eilenburg – FC Stollberg  5:0 (1:0)

NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 – RB Leipzig II  1:5 (0:3)