Datum: Samstag, 01.06.2013

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: Stadion der Jugend, Kamenz

Ergebnis: 2:0 (0:0)

Zuschauer: 138



Landesliga Sachsen • 28. Spieltag

SV Einheit Kamenz – FC Grimma  2:0 (0:0)

Kamenz: Arnold – Wochnik, Vrabec, Schenk, Šafar – Kolan, Neumann – Krause (ab 76. Prentki), Töppel, Jordak – Marx (ab 90.+1 Berger) – Trainer: Hentschel

Grimma: Evers – Kaiser, Vogel, Großmann, Brand – Möbius, Kunert – Kertzscher, Tröger, Jackisch – Heusel – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Stary (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Nixdorf, Herde (beide Dresden) – Tore: 1:0 Vrabec (81.), 2:0 Töppel (90.+1) – Gelbe Karten: Kolan (Foulspiel – 26.), Neumann (Meckern – 86.) – Heusel (Unsportlichkeit – 80.), Brand (Meckern – 82.) – Reservebänke: Häfner, Stoklassa – Schülert (Tor), Wohllebe, Rückert – besondere Vorkommnisse: Evers hält Foulstrafstoß (Evers an Töppel) von Marx (70.) – Zuschauer: 138 im Stadion der Jugend zu Kamenz

 

Kamenz. Nah dran war Sachsenligist FC Grimma mit seiner Verlegenheitstruppe am Samstag beim Tabellenzweiten SV Einheit Kamenz etwas mitzunehmen. Genauer gesagt, man war ganz nah dran. Sicherlich waren die Gastgeber die aktivere Mannschaft, hatten die Mehrzahl der Tormöglichkeiten und waren spielerisch natürlich besser. Doch was die Lessingstädter an riesigen Gelegenheiten ausließen und wie jeder einzelne Grimmaer aufopferungsvoll kämpfte und fightete – einen Punkt hätte sich die Elf verdient gehabt. Schon die fahrlässige und inkonsequente Chancenverwertung der Kamenzer hätte bestraft werden müssen. Dass es anders kam, lag am strittigen Führungstreffer der Gastgeber, wobei wohl jemals nicht geklärt werden kann ob der Ball in vollem Umfang die Torlinie überschritten hatte. Dennoch gilt Hochachtung und Respekt der Grimmaer Mannschaft, die sich mehr als achtungsvoll aus der Affäre zog.

Dabei stellte sich die Mannschaft vor der Abfahrt nach Kamenz eigentlich von selbst auf. Neben den Langzeitverletzten Weber, Werner und Knoof kamen mit Streubel (krank), Wagner (Zahn), Mörtlbauer, Schwarz (beide privat verhindert), Kurzbach (verletzt) und Hausmann (Gelb-Rot-Sperre) weiterhin sechs Akteure hinzu, die nicht zur Verfügung. Somit war der ohnehin extrem kleine Kader auf ein Minimum geschrumpft. Ein besonderer Dank gilt dabei Benjamin Kertzscher (II. Mannschaft) und Ilja Kaiser (A-Jugend), die sich spontan erklärten auszuhelfen und ihre Sache in Kamenz ausgezeichnet machten. Auf der Reservebank saß neben Trainer Daniel Wohllebe und Ersatztorhüter Marcel Schülert nur noch Chris Rückert, der nach einem Bänderriss im Knöchel eigentlich noch gar nicht so weit war, doch sich ebenfalls für den Notfall der Notfälle spontan zur Verfügung stellte. Dass sich unter diesen Gegebenheiten kein Duell auf Augenhöhe, wie es im Kamenzer Programmheft dargestellt wurde, entwickeln sollte, war natürlich klar zu erwarten.

Doch die Muldestädter stellten sich der schwierigen Aufgabe. Man nahm den offenen Kampf an, verteidigte aufopferungsvoll und versuchte immer wieder das Kamenzer Kombinationsspiel zu unterbinden. Glück hatte man natürlich auch als Töppel zunächst nur den Pfosten und wenig später nur die Querlatte traf (6., 14.). Doch in der Folgezeit stand man in der Defensive immer besser, zwingende Kamenzer Tormöglichkeiten wurden seltener. Einzig der ehemalige Bautzener Töppel erzeugte einen Hauch von Torgefahr. Zunächst verpasst er eine Krause-Flanke knapp (15.), anschließend strich sein Schuss knapp über den Dreiangel (24.). Die Gäste beschränkten sich natürlich anfangs ausschließlich auf die Defensivarbeit, doch fortan gelangen auch erste Offensivbemühungen. So zum Beispiel als ein Freistoß von Tröger Arnold im Kamenzer Tor erstmals zum Eingreifen zwang (26.). Doch auch die Gastgeber blieben gefährlich, obwohl Evers bei einem Kopfball von Kolan und einem Schuss von Jordak nicht eingreifen brauchte (33., 36.). Stattdessen hatten die Gäste vor dem Pausenpfiff die große Führungschance, doch scheiterte Tröger aus vielversprechender Position an Arnold (43.).

Auch im zweiten Durchgang natürlich dasselbe Bild. Kamenz im Offensivgang, Grimma verteidigte mit Mann und Maus. Zwar strich ein Schuss von Kertzscher knapp vorbei (55.), doch ansonsten legte man natürlich Priorität auf die Defensivarbeit. Hinzu kam, dass die Gastgeber mit ihren Möglichkeiten nahezu fahrlässig umgingen. Marx schaffte es, allein auf das Tor zulaufend, den glänzend reagierenden Evers nicht zu überwinden (53.), Schüsse von Neumann und Kolan fehlten es der Genauigkeit (59., 60.). Kamenz drückte weiter, doch die Chancenverwertung des Tabellenzweiten toppte alles. Krause traf nur das Außennetz, Töppel aus verheißungsvoller Position das Tor nicht (65., 66.). Wenig später bekamen die Einheimischen sogar einen Strafstoß zugesprochen. Evers kam im Duell gegen Töppel einen Schritt zu spät – Schiedsrichter Stary (Dresden) zeigte sofort auf den Punkt. Doch der Grimmaer Schlussmann hielt seine Elf weiterhin sensationell in der Partie, als er den Elfmeter von Torjäger Marx abwehren konnte (70.). Kamenz schien zu Verzweifeln, erst recht als ein Schuss von Töppel nochmals an den Außenpfosten knallte (80.). Doch bereits bei der folgenden Ecke bahnte sich das Unheil an. Diesen Eckstoß verlängerte Vrabec in Richtung Tor, wo Kaiser die Kugel von der Linie kratzte und Evers die Situation bereinigen konnte – glaubten alle! Doch plötzlich signalisierte Assistent Herde (Dresden) per Fahnenzeichen den Ball hinter der Torlinie gesehen zu haben. Eine sehr gewagte Prognose, da die Kugel erstens in der Luft war, zweitens der Assistent denkbar ungünstig stand und somit die Perspektive verzerrte sowie drittens Ilja Kaiser direkt auf der Torlinie am Pfosten stand und dadurch die Sicht natürlich für den Assistenten beeinträchtigt war (81.). Referee Stary musste sich natürlich dabei auf die Hilfe seines Assistenten verlassen, so dass der Treffer galt – 1:0 (81.). Grimma natürlich nun mit Wut im Bauch – man holte fortan die Brechstange heraus. Lange, weite Bälle fanden nun ihr Ziel im Kamenzer Strafraum, wobei man durchaus die Möglichkeit zum Ausgleich hatte. Nach sehenswerter Vorarbeit von Jackisch war Kertzscher dem Gleichstand nahe, doch konnte Keeper Arnold mit Hilfe einiger Vordermänner gerade noch den Einschlag verhindern (83.). Die Gäste setzten nun alles auf eine Karte, doch brachten die Offensiv-Versuche leider nichts mehr ein. Stattdessen gelang dem Gastgeber Sequenzen vor Schluss die Entscheidung, als Töppel nach einem Konter auf 2:0 erhöhte (90.+1).

Dennoch gilt der Rumpf-Mannschaft ein absolutes Kompliment. Man machte es dem Favoriten schwer, kämpfte aufopferungsvoll und konnte erhobenen Hauptes des Kamenzer Stadion der Jugend verlassen.

Tom Rietzschel

 

Kamenz. Schwer erkämpfter Heimsieg. In der 6. und 14. Spielminute hätte Benno Töppel das Spiel schon vorentscheiden können. Allerdings traf er nur Latte und Pfosten. In der Folgezeit war es ein munteres Spiel mit Überlegenheit der Rot-Weißen. Die Gäste setzten immer wieder gefährliche Konter, vor allen durch ihren besten Mann St. Tröger. In der 70. Spielminute hatten die Fans der Gastgeber schon den Torschrei auf den Lippen, aber T. Marx verschoss einen an J. Jordak verursachten Foulelfmeter. Zehn Minuten vor Ultimo verwandelte schließlich K. Vrabec eine Ecke per Kopf zum Führungstreffer. Torhüter J. Evers konnte den scharf geköpften Ball nur noch hinter der Linie fassen und der gute Schiri G. Stary gab nach Rücksprache mit seinem Assistenten den Treffer. Danach warfen die Gäste alles nach vorn und wurden klassisch zum 2:0 ausgekontert.

Allerdings rückt der Fußball, angesichts der  heutigen Information, dass das wunderschöne Stadiongelände der Grimmaer wieder vom Hochwasser betroffen ist, eigentlich in den Hintergrund! Wir wünschen den Grimmaer Sportfreunden, dass die Schäden nicht so hoch sind und sie wieder vernünftige Bedingungen zum Fußballspielen bekommen.

Quelle: www.sv-einheit-kamenz.de


Die übrigen Ergebnisse

SC Borea Dresden – BSG Chemie Leipzig  0:2 (0:2)

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – Bischofswerdaer FV 08  3:1 (1:1)

BSC Freiberg – FC Oberlausitz Neugersdorf  0:2 (0:1)

Döbelner SC – FSV Budissa Bautzen II  3:0 (2:0)

FC Eilenburg – FSV Zwickau II  1:1 (0:0)

Radebeuler BC 08 – RB Leipzig II  0:3 (0:0)

SG Leipzig-Leutzsch – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09  1:4 (1:1)