BSC Rapid Chemnitz – FC Grimma  0:6 (0:3)

Rapid Chemnitz: Penke – Ney, Braband, Kaselow (ab 37. B. Demmler), Seifert – Rymer (ab 65. Borchardt), Müller, Wolf, Block – Schönwald, Windsberger – Trainer: Schreyer

Grimma: Evers – Rückert, Möbius, Weber, Kuhrt – Hannover (ab 65. Merz), Kunert, Šimeček, Naumann (ab 82. Vogel) – Tröger (ab 65. Brand), Prochazka – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: U. Fritzsch (Kürbitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Gäbler (Rodewisch), Jahn (Plauen) – Tore: 0:1 Šimeček (2.), 0:2 Kunert (39.), 0:3, 0:4, 0:5 Prochazka (41., 62., 67.), 0:6 Möbius (79.) – Gelbe Karten: Wolf (Rapid Chemnitz – Meckern – 80.) – Reservebänke: Rahause, Kramer, D. Demmler – Kuberski (Tor), Großmann – Zuschauer: 140 in der Sportstätte Kappel zu Chemnitz

Chemnitz. Nach drei Meisterschafts-Niederlagen in Folge hat Sachsenligist FC Grimma die 2. Hauptrunde des Wernesgrüner-Sachsenpokals souverän gemeistert und sich hoffentlich genug Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben in der Sachsenliga geholt. Beim bisher noch ungeschlagenen Bezirksligisten BSC Rapid Chemnitz siegten die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe sicher  mit 6:0 (3:0), wurden dabei ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht und ließen dabei niemals Zweifel am Weiterkommen aufkommen. Dabei fügten sich die beiden tschechischen Neuzugänge Radek Prochazka (21/Banik Most) und Stepan Šimeček (22/Slavia Prag) gleich richtig ein und zeigten eindrucksvoll, dass sie eine Verstärkung für die Muldestädter sein werden. Nun gilt es am kommenden Samstag im Landesliga-Heimspiel gegen Merkur Oelsnitz diese Form zu bestätigen.

Dabei begann die Partie für den FC gleich mit einem Paukenschlag. Nachdem sich Kapitän Tröger einen Pass erlief, knallte Prochazka den Ball an die Querlatte wonach Šimeček die zurückspringende Kugel zum 0:1 ins Tor köpfte (2.). Auch in der Folgezeit ließ man geschickt den Ball laufen und beherrschte den ehrgeizigen Gegner. Auch die Abwehrspieler schalteten sich bei Bedarf immer wieder in den Angriff ein. So kamen die Möglichkeiten für Möbius (17., 21.) und Rückert (25.) nicht von ungefähr. Die Gastgeber brauchten eine gewisse Zeit, um ebenfalls aktiv zu werden. Nach einer Flanke von Seifert köpfte BSC-Sturmführer Windsberger knapp vorbei (17.), anschließend strich ein Schuss von Schönwald knapp über den Grimmaer Kasten (33.). Zwar blieben die Muldestädter auch fortan die bessere Mannschaft, doch agierte man in dieser Phase in der Defensive etwas zu sorglos, so dass diese Unkonzentriertheiten den Chemnitzern die eine oder andere Möglichkeit gestatteten. So zum Beispiel als wiederum Windsberger nach einem Eckball von B. Demmler knapp drüber köpfte (39.). Die Gäste wiederum versäumten es bis dahin jedoch die Führung auszubauen, da entweder der letzte Pass nicht ankam oder man den besser postierten Mitspieler übersah. Nach einer Flanke von Naumann hatte Hannover das 0:2 auf dem Kopf, doch verfehlte er knapp das Ziel (34.). Jedoch machte der FC mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause bereits Nägel mit Köpfen. Erst schlug ein Schuss von Kunert aus 20 Metern im äußersten Eck ein – 0:2 (39.), anschließend tankte sich Prochazka sehenswert im Chemnitzer Strafraum durch und schob unter Bedrängnis zum 0:3 ein (41.). Dennoch musste man auch danach in der Defensive weiter hellwach sein. So musste Evers nach einem Schuss von Schönwald sein ganzes Können demonstrieren (45.). Auf der Gegenseite hätten die Grimmaer fast noch den vierten Treffer erzielt, doch Penke im Rapid-Gehäuse fing eine flache Naumann-Eingabe vor dem einschussbereiten Prochazka gerade noch ab (45.+1).

Auch im zweiten Durchgang blieb man die klar bessere Mannschaft. Dennoch hatte der BSC Rapid die erste Gelegenheit als Windsberger nach einem Pass durchs Zentrum frei vor Evers auftauchte, das Streitobjekt jedoch am Tor vorbei schob (53.). Dies änderte jedoch nichts an der Grimmaer Dominanz – in der Folgezeit erarbeitete man sich eine Vielzahl an Möglichkeiten. Die ersten beiden hatte Hannover als er jeweils von Šimeček in Szene gesetzt wurde, jedoch beide Male nicht mit dem Torerfolg belohnt wurde (56., 60.). Chemnitz war nun im Defensivbereich komplett gebunden, offensiv fand man außer einem Schuss von Schönwald, den Evers parieren konnte, kaum mehr statt (61.). Stattdessen gelang dem FC nach einem sehr guten Spielzug die endgültige Entscheidung. Sehenswert setzte Kunert mit einem Steilpass Tröger in Szene, welcher im Strafraum uneigennützig auf Prochazka querlegte, der mühelos zum 0:4 einschob (62.). Nun war die Gegenwehr der Chemnitzer natürlich gebrochen. Drei Minuten später war abermals Tröger der Hauptinitiator für eine Möglichkeit für Hannover, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (65.). Wenig später erlief sich Prochazka einen perfekt getimten Pass von Merz und überwand Penke zum 0:5 (67.). Doch auch in der Folgezeit war der Torhunger des FC noch nicht gestillt. Zunächst köpfte Šimeček nach einem Eckball von Kunert knapp vorbei (68.), anschließend scheiterte Merz nach Pass von Šimeček am gut reagierenden Penke (78.). Trotz alledem machte der Sachsenligist das halbe Dutzend noch voll, als Möbius einen Kunert-Eckball per Kopf ins Tor rammte – 0:6 (79.). Der schönste Treffer wäre aber beinahe Kunert gelungen, als er Penke zu weit vor dem Tor sah und urplötzlich von hinter der Mittellinie abzog, die Kugel jedoch knapp über das Rapid-Gehäuse strich (86.).

Insgesamt ein völlig verdienter Erfolg der Grimmaer bei einem nie aufsteckenden Bezirksligisten. Dennoch muss nun, wie bereits erwähnt, eine ähnliche Leistung nun gegen Oelsnitz folgen, um in der Sachsenliga nicht den Anschluss an das Tabellenmittelfeld zu verpassen. Für das Selbstvertrauen war dieser Pokalerfolg freilich sehr wichtig.

Tom Rietzschel

Chemnitz. Zwei tschechische Neuzugänge schlugen beim FC Grimma großartig ein: Radek Prochazka und Stepan Šimeček trugen maßgeblich mit zum klaren 6:0-Erfolg bei Rapid Chemnitz bei.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung

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