Datum: Samstag, 15.10.2011

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Holzwaren-Simundt-Kampfbahn, Bischofswerda

Ergebnis: 4:0 (3:0)

Zuschauer: 293



Landesliga Sachsen • 9. Spieltag

Bischofswerdaer FV 08 – FC Grimma  4:0 (3:0)

Bischofswerda: Keller – Syrotuk (ab 71. W. Richter), Kubik, Rohmann, Brückner – Herrmann, Gries – Krause (ab 82. Latkolik), Küttner (ab 71. Vogt), Petzold – Heinisch – Trainer: Müller

Grimma: Schülert – Rückert, Möbius, Weber, Naumann – Brand, Tröger (ab 67. Pötzsch), Šimeček, Hannover (ab 46. Werner) – Prochazka, Großmann – Trainer: Wohllebe

Schiedsrichter: Lößnitz (Zwickau) – Schiedsrichter-Assistenten: R. Martin (Brand-Erbisdorf), Stapf (Oederan) – Tore: 1:0 Küttner (3.), 2:0 Kubik (16.), 3:0, 4:0 Heinisch (26., 78.) – Gelbe Karten: Naumann (Grimma – Foulspiel – 31.), Rückert (Grimma – Foulspiel – 39.), Möbius (Grimma – Foulspiel – 67.), Prochazka (Grimma – Foulspiel – 80.) – Rote Karten: Großmann (Grimma) wegen einer Tätlichkeit (34.) – Reservebänke: P. Richter (Tor), Schmidt, Schall – Kuberski (Tor), Merz – Zuschauer: 293 in der Holzwaren-Simundt-Kampfbahn zu Bischofswerda

 

Bischofswerda. Ernüchterung pur in Reihen des FC Grimma. Nach den guten Spielen gegen Hohenstein-Ernstthal und Dynamo Dresden erlebte man nun wie zuletzt bei Chemie Leipzig ein Auswärts-Debakel. Beim Neuling Bischofswerdaer FV unterlagen die Muldestädter mit 0:4 (0:3) und waren letztlich mit diesem Ergebnis noch gut bedient. Nicht zu erklären sind dabei die Leistungsschwankungen des Teams. Hielt man sich in den letzten beiden Spielen an die taktischen Vorgaben und agierte äußerst diszipliniert, setzte man dies nun in Bischofswerda völlig außer Kraft. Dies jedoch nur aufgrund des Fehlens der Leistungsträger Evers und Kunert festzumachen, wäre viel zu einfach. Alle Spieler müssen sich einmal kritisch hinterfragen, warum man auswärts nicht einmal im Entferntesten, das umsetzt, was man sich eigentlich vornimmt. Mit solch einer Leistung wird man in der Sachsenliga auf keinen Fall bestehen können.

Aus einer leichten defensiven Haltung beginnend, konnte Trainer Daniel Wohllebe dieses taktische Konzept bereits nach drei Minuten über den Haufen werfen. Krause und Heinisch konnten sich im Grimmaer Strafraum mühelos den Ball zuspielen, nach einem Gestocher landete die Kugel bei Küttner, der Schülert aus Nahdistanz zum 1:0 überwand (3.).  Auch nach dem Gegentor hatten die Muldestädter riesige Probleme. Offensiv gelang der Elf außer einem Schuss von Prochazka, welcher knapp über den Querbalken zischte (11.), praktisch gar nichts und in der Defensive tapste man von einer Verlegenheit in die nächste. Bischofswerda kombinierte sich mühelos durchs Mittelfeld, da die Gäste immer einen Schritt zu spät kamen und daher kaum in eine Zweikampfsituation kamen. Dementsprechend konnte der Aufsteiger relativ zeitnah erhöhen. Nach einem Foulspiel von Hannover servierte Krause den fälligen Freistoß auf den Kopf von Kubik, der Schülert abermals keine Chance ließ – 2:0 (16.). Wer danach erneut auf eine Trotzreaktion der Grimmaer gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Im Spielaufbau Fehlpass über Fehlpass produzierend, spielten die Oberlausitzer nach den Ballgewinnen mit den Gästen Katz und Maus. Quasi jeder Angriff des BFV wurde gefährlich, aber auch nur weil die Gäste absolut ohne Gegenwehr agierten. Sehenswert dabei das 3:0 der Einheimischen, wobei die Muldestädter allesamt zu Statisten degradiert wurden. Sehr gut von Herrmann in Szene gesetzt, flanke Petzold punktgenau auf den einlaufenden Heinisch, der per Kopf aus Nahdistanz zum 3:0 einnetzte (26.). In der Folgezeit musste man Angst um die Grimmaer haben. Zwar bedrohte Šimeček mit einem Schuss mal das Bischofswerdaer Tor, doch ließ sich Schlussmann Keller hierbei nicht überraschen (29.). Stattdessen kam es nun für den Gast knüppeldick. Nach einem Foul von Brückner an Großmann brannten diesem die Sicherungen durch, wobei er sich zu einem völlig unergründlichen Nachtreten hinreißen ließ. Rot von Schiedsrichter Lößnitz (Zwickau) war die logische Konsequenz (34.). Spätestens damit war dem FC diese letzte Möglichkeit auf eine eventuelle Wende in diesem Spiel genommen – in Unterzahl war diese Aufgabe einfach nicht mehr zu lösen. Kurz vor der Pause hätte Herrmann fast noch das vierte Tor drauf gesetzt, doch trudelte die Kugel knapp am Tor vorbei (39.).

Schadensbegrenzung war nun das, was sich die Grimmaer im zweiten Durchgang auf die Fahnen geschrieben hatten. Bischofswerda nahm zunächst etwas an Tempo heraus, was dem Spiel der Grimmaer sichtlich gut tat. Einmal wurde es jedoch wieder eng, als Heinisch nach einer Krause-Flanke die Kugel knapp drüber drosch (52.). Doch nach gut einer Stunde erhöhte der BFV wieder die Schlagzahl. Grimma musste sich in der Defensive wieder zahlreichen Angriffen gegenübersehen und konnte zunächst aufgrund des gut aufgelegten Schülert weitere Gegentreffer verhindern. Syrotuk, Petzold und W. Richter scheiterten allesamt am Grimmaer Schlussmann, der sein Übriges tat, das die Niederlage nicht höher wurde (66., 69., 73., 80.). Weiterhin vergaben Brückner und Heinisch aus vielversprechenden Positionen (62., 71., 77.). Doch besagter Heinisch sollte noch einmal in der Torschützenliste auftauchen. Nach einer Rohmann-Flanke nahm er einen zu kurz abgewehrten Ball direkt und setzte ihn zum 4:0 ins obere Eck (78.).

Tom Rietzschel

 

Bischofswerda. Dieser 9. Spieltag der Fußball-Landesliga war wie geschaffen für den Aufsteiger Bischofswerdaer FV. Während die Schützlinge von Trainer Matthias Müller eindrucksvoll ihre Heimstärke gegen den FC Grimma unterstrichen (4:0), kassierte Tabellenführer SSV Markranstädt in Heidenau die erste Niederlage (1:2). Einheit Kamenz und die SG Leutzsch trennten sich im Verfolgerduell 1:1, mit dem gleichen Ergebnis musste sich Chemie Leipzig zu Hause gegen Hohenstein-Ernstthal begnügen. Und so steht der BFV nach knapp einem Drittel der Meisterschaft auf Platz zwei und die Fans werden sich an Müllers Worte vor dem Saisonstart erinnern: „Ich denke schon, dass wir mit dieser Mannschaft die Landesliga ein wenig aufmischen können.“

Vor 293 begeisterten Zuschauern war die Partie nach 26 Minuten entschieden. Max Küttner (3.), Vojtech Kubik (16.) und André Heinisch brachten den einseitigen Spielverlauf deutlich im Ergebnis zum Ausdruck. Da noch vor dem Halbzeitpfiff der Grimmaer René Großmann „Rot“ sah (33.), war den Muldestädtern schon beim Pausentee klar, dass sie ohne Punkte die Heimreise antreten würden. Allzu überraschend dürfte diese Erkenntnis für die Grimmaer nicht gewesen sein, denn schon in den vier vorausgegangenen Auswärtspartien waren sie ohne Zähler geblieben. Am Ende stand es 4:0 für den BFV, weil Heinisch einmal mehr seine individuelle Klasse demonstrierte und den Ball in der 78. Minute unhaltbar für Torhüter Marcel Schülert im Netz unterbrachte.

Matthias Müller, für seine fachspezifischen Spielanalysen bekannt, geriet nach dem fünften Saisonsieg fast schon ins Schwärmen: „Was wir in den ersten 35 Minuten geboten haben, war überragend. Ich bin kein Typ, der mit solchen Aussagen um sich wirft, aber es war wirklich eine hervorragende Leistung.“ Dabei überraschte Müller wieder einmal mit einer taktischen Umstellung. Vor der Viererabwehrkette spielte Cornelius Gries, als einzige Spitze agierte André Heinisch. Dazwischen wirbelte im Mittelfeld ebenfalls eine Viererreihe, wobei Martin Krause und Christian Petzold auf den Außenbahnen mächtig Betrieb machten. Erstaunlich auch, wie sich der junge Alexander Rohmann in nur wenigen Tagen integriert hat. „Wir mussten ja handeln, weil uns Michel Winkler aus beruflichen Gründen verlassen hat“, so Müller. „Alexander passt menschlich und sportlich genau in unser Anforderungsprofil.“ Was der BFV-Trainer aber verschwieg, war die Tatsache, dass die Defensivabteilung in den Tagen im Training mächtig schwitzen musste. „Uns blieb ja nicht viel Zeit, um die Abläufe einzustudieren. Es ist wichtig, dass wir aus der Abwehr schnell in die Spieleröffnung übergehen. So etwas muss man üben und das haben wir intensiv getan“, berichtete „Lotte“ Müller.

Beim Blick auf die Tabelle musste sich der ehemalige DDR-Auswahlspieler natürlich auch die Frage gefallen lassen, ob der BFV jetzt die Oberliga-Qualifikation anstrebt. Müllers Antwort: „Unsere Heim- und Auswärtsspiele weisen, was die Leistungen betrifft, noch eine Schere auf. Bekommen wir es hin, unser Potenzial regelmäßig auf Gegners Plätzen abzurufen, dann können wir auch weiter in der Spitzengruppe mitspielen.“

Quelle: Sächsische Zeitung

 

Bischofswerda. Der FC Grimma bezog beim Bischofswerdaer FV mit 0:4 Prügel, war aber bereits ab der 33. Minute dezimiert, weil René Großmann die Rote Karte sah. Da stand es allerdings schon 0:3.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung

 

Bischofswerda. Schiebock agierte von der ersten Minute an mit viel Selbstvertrauen und zielgerichtet aufs Tor der Gäste. So führte der erste durchstrukturierte Angriff der Heimelf auch gleich zum Führungstreffer: Heinisch auf Krause, der zurück auf Heinisch, der Ball kommt zu Küttner, der im zweiten Versuch das 1:0 markierte. Wie im letzten Heimspiel gegen Oelsnitz markierte also der wieder einmal lautstarke Sommerneuzugang früh die Führung für die heimstarken Schiebocker, die mittlerweile auch Tore herausspielen können. Grimmas Defensive in dieser Situation und wie später noch oftmals nur Statisten. Die einzige Torchance der Gäste in 90 Minuten hatte dann Prochazka, der von Brand bedient wurde, und relativ ungestört einen knappen Meter drüber schoss (12.). Auf der Gegenseite brannte es vor allem bei Ecken immer wieder im Strafraum der Grimmaer, bei denen der erfahrene Stammkeeper Evers fehlte. So auch in der 17. Spielminute, als nach einer Ecke Kubik stark nachsetzte und nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den anschließenden Freistoß durch Krause köpfte der einmal mehr bärenstarke Kubik ins Gehäuse der Muldestädter – schon der dritte Saisontreffer des Innenverteidigers. Zehn Minuten später durfte diesmal Petzold völlig unbehelligt flanken und fand in der Mitte den Kopf von Torjäger Heinisch, der völlig frei aus 5 Metern einnetzte. Knappe halbe Stunde rum und das Spiel war entschieden, das war so sicherlich nicht zu erwarten. Aber für Grimma kams dann noch dicker: Brückner foulte in der 35. Minute Großmann und dieser trat im Fallen nach – Rot! Richtige Entscheidung gegen den Toptorjäger der Grimmaer (vier Saisontore). Die Gäste knüpften nahtlos am letzten Auswärtsspiel bei der BSG in Leutzsch an (0:7). Das 3:0 zur Pause ging völlig in Ordnung, die Schiebocker boten 45 Minuten lang feinen Offensivfußball mit sehr starker Chancenverwertung.

Der zweite Abschnitt begann dann schon etwas gemächlicher. In der 53. Minute setzte sich Krause rechts gut in Szene, seine Flanke schoss Heinisch per Direktabnahme knapp über das Gebälk. Syrotuks eher harmloser Schuss eine Viertelstunde später wurde mit verhältnismäßig viel Applaus bedacht, was gut verdeutlichte, dass Schiebock in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Hälfte mindestens zwei Gänge herausgenommen hatte. Grimma war lediglich auf Schadensbegrenzung aus und tat praktisch gar nichts für eigene Offensivaktionen. Währenddessen stand auch noch Abwehrspieler Möbius wegen Meckern kurz vorm Platzverweis, hielt sich aber schließlich zurück. In der 69. Minute stand dann Petzold völlig frei vor Schülert, der sich in dieser Szene aber endlich mal auszeichnen konnte. Diese Aktion leitete noch eine tolle Schlussoffensive der Heimelf ein. Nur zwei Minuten später verfehlte ein Heinisch-Knaller von der Strafraumgrenze aus nur wenige Zentimeter das Gehäuse, hier wäre Schülert chancenlos gewesen. Der gute Herrmann durfte heute endlich mal 90 Minuten auf dem Platz bleiben, dafür verließen Syrotuk und Küttner das Spielfeld... einer der Neuen, Willi Richter, probierte es gleich mal aus der Distanz, Schülert – mit leichten Problemen – konnte den Ball im Nachfassen sichern. In der 77. Minute setzte sich Heinisch mit einer geschickten Finte gegen seinen Gegenspieler durch, sein Schuss verfehlte aber das Tor. Eine Minute später machte er es dann besser und belohnte sich für eine starke Partie: nach einer Rohmann-Flanke fiel die Kopfballabwehr des Grimmaers zu kurz aus, direkt auf den Fuß von Heinisch, der sehenswert volley den Ball in den Winkel drosch. Mit Heinisch haben die Schiebocker den ersehnten Torjäger gefunden, der zudem auch sehr spielstark ist. Auch die zweite Nachverpflichtung von Borea, Abwehrspieler Rohmann, spielte richtig stark und routiniert, ohne Fehl und Tadel, sollte den Abgang des bisher so starken Innenverteidigers Winkler eins zu eins kompensieren können. Petzold prüfte dann nochmal den Gästekeeper, sein abgewehrter Knaller landete bei Krause, der beim Nachschuss den Ball nicht richtig traf. Der Schlusspfiff erlöste dann die überforderten Gäste, während Schiebock im fünften Heimspiel den vierten Sieg (bei einem Unentschieden) feierte.

Schiebock völlig überraschend Zweiter, mit schon zehn Punkten Vorsprung auf Grimma, für die es auch in dieser Saison nur gegen den Abstieg gehen wird. Heute war ein Klassenunterschied zu sehen und bei Bischofswerda ist es doch sehr auffallend, wie homogen die völlig neu zusammengestellte Mannschaft agiert. Da ist eine Mannschaft auf dem Platz, die einen für einen Aufsteiger fulminanten Saisonstart hingelegt hat.

Quelle: www.nordostfussball.de


Die übrigen Ergebnisse

Kickers 94 Markkleeberg – FC Eilenburg  1:2 (1:2)

BSG Chemie Leipzig – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal  1:1 (1:0)

FC Oberlausitz Neugersdorf – VFC Plauen II  4:4 (2:1)

Heidenauer SV – SSV Markranstädt  2:1 (0:0)

SV Einheit Kamenz – SG Leipzig-Leutzsch  2:2 (1:0)

NFV Gelb-Weiß Görlitz – Radebeuler BC 08  1:2 (1:2)

RB Leipzig II – SV Merkur 06 Oelsnitz  10:0 (4:0)