Datum: Samstag, 16.06.2012
Anstoß: 15.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 3:2 (1:1)
Zuschauer: 110
FC Grimma – NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 3:2 (1:1)
Grimma: Evers – Wagner, Möbius, Weber, Vogel – Jackisch (ab 88. Merz), Rückert (ab 75. Großmann), Kunert, Brand – Weichert (ab 64. Knoof), Werner – Trainer: Wohllebe
Görlitz: Linke – Pietsch, Fraustadt, Lätsch – Witzmann, Weskott – Russek, Krüger, Lehmann – Schneider, Nemec – Trainer: Wonneberger
Schiedsrichter: Köber (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Belger (Dresden), Ehrt (Dippoldiswalde) – Tore: 0:1 Nemec (10.), 1:1 Werner (42., Foulstrafstoß – Fraustadt an Weichert), 1:2 Schneider (70.), 2:2, 3:2 Werner (81., Foulstrafstoß – Linke an Großmann, 83.) – Gelbe Karten: Werner (Foulspiel – 50.), Kunert (Foulspiel – 60.) – Lehmann (Foulspiel – 51.), Lätsch (Meckern – 77.), Witzmann (Foulspiel – 79.), Linke (Foulspiel – 80.), Nemec (Meckern – 80.) – Reservebänke: Schülert (Tor), Prochazka – Grundmann, Jaworski, Helcelet – besonderes Vorkommnis: Evers (Grimma) hält Foulstrafstoß (Möbius an Nemec) von Pietsch (43.) – Zuschauer: 110 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Grimma. Ein Hitchcock-Szenario war nichts dagegen… Sachsenligist FC Grimma hat es geschafft – die Muldestädter spielen auch in der kommenden Saison in der höchsten sächsischen Spielklasse. Während man sich zu Hause gegen den NFV Gelb-Weiß Görlitz mit 3:2 (1:1) durchsetzte, kam die II. Mannschaft des VFC Plauen zeitgleich nur zu einem 2:2 (2:2) daheim gegen den Radebeuler BC, was die Grimmaer in der Endabrechnung nun an den Vogtländern nun um einen Punkt vorbei ziehen lässt. Nach dem zwischenzeitlichen Rückstand Mitte der zweiten Halbzeit setzte wohl keiner mehr einen Pfifferling auf die Grimmaer, doch mit einem energischen Schlussspurt drehte man schließlich noch die Partie und sicherte sich unter dem Jubel der Zuschauer den Klassenerhalt. Bereits im Vorjahr gelang der Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe durch einen 2:0-Abschlusssieg bei Dynamo Dresden III erst am letzten Spieltag der Ligaverbleib. Nun also wieder, doch von der nervlichen Anspannung her war dieser Erfolg her kaum zu toppen.
Allen im Grimmaer Lager war natürlich die Bedeutung dieser abschließenden Heim-Partie bewusst. Der VFC Plauen II – mit einem Heimspiel gegen Radebeul – besaß einen Zähler Vorsprung vor dem FC, die jedoch mit den Görlitzern in letzter Zeit immer wieder ihre arge Probleme hatten. Das Spiel begann gleich ohne jegliches Abtasten. Jackisch setzte mit einem abgefälschten Schuss sofort die erste Duftmarke, doch kratzte Linke im NFV-Kasten die Kugel im letzten Moment aus dem oberen Eck (1.). Auf der Gegenseite lief Nemec gleich nach dem ersten Görlitzer Angriff allein auf Evers zu und wollte diesen per Lupfer überwinden, doch konnte der Schlussmann dies durch sehr gutes Stellungsspiel verhindern (3.). Doch in der Folgezeit taten sich die Grimmaer fußballerisch äußerst schwer, vieles blieb wiederum nur Stückwerk. Die Gäste aus der Neißestadt wirkten flinker, waren immer einen Schritt schneller und gingen wenig später auch in Führung. Nach einem Eckball stieg Torjäger Nemec am höchsten und köpfte die Kugel zum 0:1 ins Netz (10.). Als dann noch die Kunde des Plauener 1:0 kam, hatte man auf der Bank der Einheimischen durchaus ein mulmiges Gefühl. Dies wurde jedoch aber auch nicht besser, da man weiterhin große Probleme hatte. Einzig eine gefährliche Eingabe von Jackisch, welche Schlussmann Linke durch energisches Eingreifen vor zwei heranstürmenden Grimmaern entschärfte, war offensiv zu notieren (17.). Ganz anders Görlitz, die immer wieder schnell und zielstrebig den Weg zum Tor suchten. Zunächst verfehlte Lehmann per Kopf nach einem Krüger-Freistoß aus Nahdistanz (24.), anschließend verweigerte Schiedsrichter Köber (Dresden) einem Treffer von Lehmann aufgrund einer Abseitsstellung die Anerkennung (28.). Erst nach etwa 30 Minuten konnten die Gastgeber dann etwas Druck aufbauen, so dass prompt Tormöglichkeiten entstanden. Jackisch zog einen Schuss und einen Freistoß knapp drüber (32., 35.), Weichert verfehlte zunächst knapp und scheiterte dann zweimal am klasse reagierenden Linke (34., 36., 41.). Wenig später landete ein Kopfball von Werner nach einer Jackisch-Flanke unter Bedrängnis nur auf dem Netz (40.). Doch nur wenige Sequenzen später sollte sich der Grimmaer Ausgleich anbahnen. Nach einer undurchsichtigen Situation im Görlitzer Strafraum wurde Weichert von den Beinen geholt, Werner verwandelte den Strafstoß in Abwesenheit von Kapitän Tröger (Gelbsperre) sicher zum 1:1 (42.). Mittlerweile hatte Radebeul in Plauen aus einem 0:1-Rückstand eine 2:1-Führung gemacht, was natürlich etwas zur Beruhigung beitrug. Doch was man sich mühsam aufbaute, drohte gleich wieder einzustürzen. Quasi im Gegenzug entschied der Referee nach einer etwas ungestümen Attacke von Möbius an Nemec völlig zu Recht auf Strafstoß für Görlitz, doch parierte Evers unter großem Jubel den Elfmeter von Pietsch (43.). Wenig später war der Grimmaer Schlussmann abermals vollends auf der Höhe als er einen Schuss von Nemec entschärfte (45.). Gegen Halbzeitende wogte das Geschehen hin und her, da auch die Muldestädter durch Brand noch eine recht gute Gelegenheit hatten. Allerdings stand Linke im Görlitzer Tor seinem Gegenüber absolut in nichts nach (44.). Mit einem 1:1 ging es hier, mit einem 2:2 in Plauen jeweils in die Halbzeit.
Auch im zweiten Durchgang setzte sich die nervenaufreibende Partie fort. Schneider setzte auf Gäste-Seite das erste Achtungszeichen, doch konnte er Evers nicht überwinden (52.). Spielerisch hatten die Muldestädter auch in den zweiten 45 Minuten große Probleme, doch kämpferisch legte man alles in die Waagschale. Nach einem Freistoß von Jackisch verpasste der aufgerückte Möbius nur um Haaresbreite (54.), kurz darauf parierte Linke einen scharf getretenen Freistoß von Werner (55.). Vor allem mit der Einwechslung von Knoof kam etwas Belebung ins Offensivspiel. Nun waren die Einheimischen der Führung nah, doch konnten Möbius und Werner zwei gute Möglichkeiten, welche jeweils von Knoof per Einwurf und Flanke inszeniert wurden, nicht nutzen (64., 66.). Die kalte Dusche kam prompt. Zwar parierte Evers reaktionsschnell einen Freistoß von Nemec, doch Schneider reagierte als Erster und knallte die Kugel aus Nahdistanz unter die Latte – 1:2 (70.). Auch wenn es in Plauen weiterhin 2:2 stand, war der Klassenerhalt nun so weit entfernt. Russek hätte nach einem Schnellangriff den Deckel auf die Partie drauf machen können, doch verfehlte sein Schuss knapp das lange Eck (75.). Nach dem Rückstand setzten die Gastgeber alles auf eine Karte, mit Großmann kam ein weiterer Angreifer. Doch allmählich rannte den Muldestädtern die Zeit davon, obwohl Chancen weiterhin vorhanden waren. Zunächst prüfte Knoof mit einem kernigen Distanzschuss erneut Linke im NFV-Tor, den Abpraller setzte Jackisch knapp vorbei (73.). Wenig später hatte Brand von halblinks den Ausgleich auf dem Stiefel, doch verfehlte er etwas überhastet das kurze Eck (77.). Am nahsten war jedoch Jackisch dran, dessen Schuss nur an den Pfosten krachte (78.). Erst Großmann hauchte den Gastgebern dann wieder etwas Leben im Kampf um den Klassenerhalt ein. Durch nimmermüden Einsatz konnte er von Gäste-Torhüter Linke, der etwas unbeherrscht in diesen Zweikampf ging, nur per Foul gestoppt werden. Abermals war es Werner, der den fälligen Strafstoß verwandeln konnte – 2:2 (81.). Dies sollte zwar immer noch nicht reichen, Plauen sollte durch das Heim-2:2 weiter die Nase leicht vorn haben. Dennoch mussten auch die Grimmaer bei allem Offensivzwang weiter konzentriert in der Defensive arbeiten. Gegen solch eine gute Mannschaft wie Görlitz war dies gewiss ein Tanz auf der Rasierklinge. Direkt nach dem Ausgleich zog abermals Nemec einen Freistoß gefährlich auf das Tor, doch zischte das Streitobjekt knapp über das Ziel (82.). Doch quasi mit dem Gegenangriff schien man am Ziel. Über die Stationen Brand und Großmann gelangte der Ball an der Strafraumgrenze zum überragenden Werner, der beherzt abzog und Linke mit einem Flachschuss gegen dessen Laufrichtung zum 3:2 überwand (83.). Nun war man auf einmal über dem Strich, der Jubel im Stadion der Freundschaft kannte keine Grenzen mehr, in Plauen stand es weiterhin 2:2 unentschieden. Voller Engagement und Einsatzwillen behauptete man bis zum Schlusspfiff die äußerst knappe Führung, auch wenn Evers nach einem Freistoß von Weskott nochmals eingreifen musste (85.).
Als dann die Kunde aus Plauen von dessen 2:2 gegen Radebeul ankam, hatte man Gewissheit und konnte den für viele niemals mehr für möglichen Verbleib in der Sachsenliga feiern. Nach der zweiten Zittersaison in Folge, als man erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt machen konnte, spielt der FC Grimma auch in der Saison 2012/2013 in der höchsten sächsischen Spielklasse.
Tom Rietzschel
Grimma. Kurz vor Ultimo retteten sich die Grimmaer und verbleiben weiter in der Landesliga. Es war mehr der Einsatz und der Kampf, der den Hausherren zum so wichtigen Sieg verhalf. So stehen mit Markkleeberg, Oelsnitz und der Zweiten vom VFC Plauen die sportlichen Absteiger fest.
Unsere Mannschaft reiste mit nur elf gesunden Spielern nach Grimma und wollte mit einem Sieg noch den sechsten Tabellenplatz erreichen. Die erste Chance hatte der Gastgeber schon nach einer Minute. Einen Schuss von Jackisch konnte unser Keeper Ron Linke aus dem Eck kratzen. In der 3. Minute konnte der Grimmaer Keeper Evers einen Lupfer vom heranstürmenden Nemec entschärfen. Danach die Gelb-Weißen weiter mit viel Druck und dem Führungstreffer in der 10. Minute. Josef Nemec war mit dem Kopf zur Stelle und vollendete zur 1:0-Führung für unsere Mannschaft. Der NFV jetzt schnell und zielstrebig bei eigenen Angriffen. In der 17. Minute musste Ron Linke gegen zwei anstürmende Grimmaer klären. Danach gab es jede Menge Aufregungen. Ein Tor von Paul Lehmann wurde wegen Abseitsstellung nicht anerkannt (28.). In der 43. Minute zeigte der Schiri bei einem Angriff der Hausherren, plötzlich auf den Elfmeterpunkt! Es war eine etwas unübersichtliche Aktion, bei der Weichert dann im NFV-Strafraum zu Fall kam. Werner ließ sich die Chance nicht nehmen und versenkte die Kugel zum Ausgleich im NFV-Kasten. Aber, da ging noch was! Beim unmittelbaren Gegenangriff der Gelb-Weißen, ertönte wiederum der Pfiff von Schiri Köber. Jetzt Strafstoß für den NFV. Tino Pietsch in seinem letzten Spiel für unsere Erste, vergab aber leider die Führungschance für unsere Mannschaft.
Die zweite Halbzeit begann erstmal etwas ruhiger. Bis zur 70. Minute, dann wurde es noch einmal spannend. Josef Nemec donnerte einen Freistoß auf das Grimmaer Tor. Evers konnte den Ball nur prallen lassen und da war Jonathan Schneider zur Stelle, um zur erneuten NFV-Führung einzunetzen. In der 78. Minute ging ein Schuss von Jackisch an den Pfosten des NFV-Tores. Und es war wiederum ein Strafstoß, der Grimma zum Ausgleich verhalf (81.). Linke foulte Großmann. Wieder versenkte Marc Werner sicher. Seinen dritten Treffer in diesem Spiel, erzielte Marc Werner in der 83. Minute. Einen Schuss aus der Halbposition versenkte er und war damit nach dem Schlusspfiff umjubelter Spieler beim FC Grimma. Beim NFV konnte man die Enttäuschung nicht verbergen.
NFV-Trainer Fred Wonneberger meinte nach dem Spiel: „Eigentlich kann man so ein Spiel nicht verlieren. Wir waren bemüht, haben gut gespielt. Es ärgert mich, dass die Mannschaft nicht belohnt worden ist. Da wir nur elf fitte Spieler mit an Bord hatten, fehlte uns nach hinten raus die Kraft und die entscheidenden Körner, um dieses Spiel zu gewinnen.“
Dennoch gab es nach der Rückkehr Grund für unsere Mannschaft, diese Saison zusammen mit Verantwortlichen, Sponsoren und Fans bei einer 1 €-Party mit Public Viewing der Fußball-EM ausklingen zu lassen. Wobei dabei unsere tschechischen Spieler mehr Grund zum Jubeln hatten!
Quelle: www.nfv09.de
Grimma. Auf der Ziellinie des Spieljahres 2011/12 sicherte der FC Grimma noch den Verbleib in der Fußball-Sachsenliga. Im abschließenden Heimspiel bezwangen die Muldestädter am Sonnabend Gelb-Weiß Görlitz mit 3:2 bei einem gleichzeitigen 2:2 des VFC Plauen gegen Radebeul. Dadurch schafften es die Grimmaer, bei denen Marc Werner mit allen drei Treffer Mann des Tages war, an den Vogtländern vorbei noch ans rettende Ufer.
„Meine Mannschaft hat gut gekämpft, wirkte aber sehr verkrampft“, urteilte FCG-Trainer Daniel Wohllebe. So war es kein Wunder, dass die Görlitzer zweimal in Führung gehen konnten. Das Glück der Tüchtigen hatten die Hausherren, als ihr Torwart Jan Evers beim Stand von 1:1 einen Elfmeter parierte. „Das hielt uns im Spiel, obwohl dann zunächst doch das 1:2 fiel“, sagte Wohllebe. Christoph Jackisch hatte den erneuten Ausgleich auf dem Fuß, traf aber nur den Pfosten. Der eingewechselte René Großmann brachte noch einmal frischen Schwung. Als ihn der Görlitzer Torwart ungeschickt umgrätschte, gab es Elfmeter für Grimma und Werner verwandelte wie schon beim 1:1 den Strafstoß. Zwei Minuten später traf er per Drehschuss zum dritten Mal. Der große Jubel verstärkte sich noch, als das Plauener Resultat durchdrang –Grimma bleibt in der Sachsenliga.
Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
FC Eilenburg – SG Leipzig-Leutzsch 1:2 (0:0)
SV Merkur 06 Oelsnitz – SSV Markranstädt 1:9 (1:4)
VFC Plauen II – Radebeuler BC 08 2:2 (2:2)
VfL 05 Hohenstein-Ernstthal – Heidenauer SV 2:2 (2:1)
Bischofswerdaer FV 08 – SV Einheit Kamenz 1:1 (0:1)
FC Oberlausitz Neugersdorf – Kickers 94 Markkleeberg 4:2 (2:0)
BSG Chemie Leipzig – RB Leipzig II 0:2 (0:2)