Datum: Samstag, 05.05.2012

Anstoß: 15.00 Uhr

Spielort: ENSO-Oberlausitz-Arena, Neugersdorf

Ergebnis: 0:1 (0:0)

Zuschauer: 94



Landesliga Sachsen • 25. Spieltag

FC Oberlausitz Neugersdorf – FC Grimma  0:1 (0:0)

Neugersdorf: Zelenka – Kolan, Berg, Fröhlich, Hensel – Hädrich, Rozmajzl, Uhlig, Maiwald (ab 69. Heimlich) – Beneš (ab 60. Höer), Hentschel – Trainer: Weidner

Grimma: Evers – Wagner, Möbius, Weber, Rückert – Brand (ab 71. Jackisch), Tröger, Kunert, Knoof – Weichert (ab 82. Prochazka), Großmann (ab 89. Merz) – Trainer: Trommer

Schiedsrichter: Schönfelder (Niederwürschnitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Krämer (Thurm), Kosmale (Zwickau) – Tor: 0:1 Tröger (51., Handstrafstoß – herausgeholt: Weichert) – Gelbe Karten: Uhlig (Neugersdorf – Unsportlichkeit – 90.) – Reservebänke: Pöschmann (Tor), Schubert, Thomas – Schülert (Tor), Vogel – besondere Vorkommnisse: Spiel wurde wegen starker Hagelschauer für 25 Minuten unterbrochen (78.) – Zuschauer: 94 in der ENSO-Oberlausitz-Arena zu Neugersdorf

 

Neugersdorf. Puuh, war das wichtig! Nach der teilweise desaströsen Vorstellung im Heimspiel gegen Bischofswerda hat Sachsenligist FC Grimma die richtige Reaktion gezeigt und Wiedergutmachung betrieben. Im ersten von fünf Abstiegsendspielen siegten die Muldestädter beim FC Oberlausitz Neugersdorf mit 1:0 (0:0) und halten sich damit die Chance auf den Klassenerhalt weiter offen. In einer vom Kampf geprägten Partie war es Stefan Tröger, der mit einem verwandelten Handstrafstoß den Sieg für die Grimmaer sicherstellte (54.). Auch von einer 25-minütigen Spielunterbrechung wegen kräftiger Hagelschauer ließ man sich nicht aus der Bahn werfen (78.) und siegte aufgrund des größeren Willens verdient. Damit hat man sich für das kommende Heimspiel gegen RB Leipzig II etwas Selbstvertrauen erarbeitet, auch wenn die Aufgabe im Stadion der Freundschaft gegen die wiedererstarkten Roten Bullen sehr schwer wird.

Von Beginn an war bezüglich der Einstellung eine ganz andere Elf als zuletzt gegen Bischofswerda zu sehen. Endlich war wieder eine Einheit zu sehen, die sich gegenseitig anfeuerte, wo der Eine für den Anderen lief und den Gegner sofort Paroli bot. Spielerisch besitzt natürlich die Elf noch weitere Reserven, doch kämpferisch setzte man in dieser wichtigen Begegnung schon Maßstäbe. Da auch Neugersdorf zurzeit durchaus spielerische Probleme hat, entwickelte sich von Anfang an eine kämpferische Partie. Grundlage bei den Muldestädtern war eine souveräne Hintermannschaft, wobei der Abwehrarbeit schon vorbildlich bei den Stürmern begann. Aus dem Spiel heraus konnten sich die Gastgeber kaum Möglichkeiten erarbeiten, Gefahr erzeugte einzig Hensel mit seinen gefährlichen Standards. Uhlig setzte zwar das erste Neugersdorfer Achtungszeichen, doch setzte er seinen Distanzschuss weit am Tor vorbei (6.). Doch auch die Grimmaer versteckten sich keineswegs. Wagner bedrohte als Erster den FCO-Kasten, verfehlte diesen jedoch knapp (5.). Näher dran war wenig später dann Großmann, der nach einer lang gezogenen Flanke von Rückert per Kopf nur die Querlatte traf (16.). Auch bei Webers Kopfball nach vorherigem Knoof-Freistoß fehlte nicht viel (18.). Auf der Gegenseite fand ein Hensel-Eckball den Kopf des tschechischen Stürmers Beneš, doch brauchte Evers im Gäste-Tor hier nicht eingreifen (17.). Dennoch hatten die Gäste die etwas besseren der beidseitig seltenen Gelegenheiten. Nach gutem Zusammenspiel mit Wagner fand sich Tröger in guter Schussposition, doch zischte sein Schuss über den Querbalken (29.). Einmal passte man jedoch im Defensivverbund nicht auf, so dass Hädrich auf rechts plötzlich frei durch war, diese gute Möglichkeit jedoch nicht nutzen konnte (32.).

Auch im zweiten Durchgang setzte sich die kämpferisch starke und äußerst disziplinierte Vorstellung der Grimmaer fort. Man verbiss sich regelrecht im Gegner und erkannte diese riesige Möglichkeit in der Oberlausitz etwas Zählbares mitnehmen zu können. Und fünf Minuten nach dem Wechsel hatte man die große Gelegenheit die Ampel auf Grün zu stellen. Nach einem Durcheinander im Strafraum der Gastgeber zog Weichert blitzschnell ab, wobei ein FCO-Abwehrspieler nur durch ein Handspiel den Torerfolg verhindern konnte. Schiedsrichter Schönfelder (Niederwürschnitz) zögerte keine Sekunde und zeigte unter Protesten der Einheimischen auf den Punkt. Kapitän Tröger ließ sich die Chance nicht entgehen und drosch die Kugel zum 0:1 ins Netz (51.). Neugersdorf antwortete mit wütenden Gegenangriffen, wobei die Bälle jedoch meist planlos hoch ins Sturmzentrum geschlagen wurden. Da musste wieder einmal ein Freistoß von Hensel herhalten, um Torgefahr zu erzielen. Doch Evers ließ sich von dem abgefälschten Ball nicht überraschen (54.). Die Gastgeber rannten weiter an, doch standen die Grimmaer in der Defensive weiterhin äußerst kompakt und ließen absolut nichts zu. Stattdessen hätten die Trommer-Schützlinge Mitte der zweiten 45 Minuten den Deckel drauf machen können. Nach einem Tröger-Eckball lief Möbius perfekt ein, doch verfehlte sein Kopfball knapp das Ziel (70.). Dann wurde es auf einmal richtig schwarz in der Neugersdorfer ENSO-Oberlausitz-Arena. Neben gewaltigen Regenfällen zog nebenbei noch ein leichtes Gewitter auf. Als dann jedoch noch tennisballgroße Hagelkörner in rauen Mengen vom Himmel kamen, musste die Begegnung vom Referee natürlich unterbrochen werden (78.). Nach einer 25-minütigen Unterbrechung konnte dann endlich weiter gespielt werden, wobei die Muldestädter von ihrer sehr disziplinierten Linie auch in den letzten zwölf Minuten nicht abkamen. Sehr aufopferungsvoll verteidigte man das eigene Tor, den Oberlausitzern fiel absolut nichts ein. Zwar versuchte sich abermals Hensel mit einem Freistoß, doch blieb Evers im Grimmaer Kasten hellwach und sicherte somit diesen wichtigen Auswärtssieg (85.), der im Abstiegskampf weitere Kräfte freisetzen dürfte.

Tom Rietzschel

 

Neugersdorf. „Kein Wunder, dass die da oben wütend werden“, kommentierte ein Besucher das herannahende Donnergrollen Mitte der zweiten Halbzeit. Der FCO hatte, wie schon etliche Male in der Rückserie, kurz nach der Halbzeitpause ein Tor eingefangen und lag 0:1 hinten. Aber bald passte dann der nächste Spruch: „Der FCO drückt jetzt wie die Wolken!“ Denn endlich gab es nun einige zwingende Toraktionen. Nach einem Einwurf von Kolan konnte die Eingabe vom eingewechselten Höer zur Ecke geklärt werden. Diese schlug Hensel von rechts in den Strafraum und Uhlig köpfte knapp am Tor vorbei (72.). Gleich war der FCO wieder vor dem Grimmaer Tor. Hädrich spielte auf Höer, die Eingabe vors Tor wurde ins Aus geklärt. Ein Anspiel von Hädrich auf Hentschel führte zum nächsten Hensel-Eckball, den Ball boxte Tormann Evers gerade noch mit der Faust ins Feld zurück (77.). Mittlerweile war es dunkel wie in der Nacht und das einsetzende Gewitter stoppte nun den Datendrang der Neugersdorfer. Alles rannte vom Platz, um sich vor den großen Hagelkörnern in Sicherheit zu bringen. Es folgte ein Wolkenbruch nach dem andern und nach langen zwanzig Minuten stand alles unter Wasser. Noch waren zwölf Spielminuten zu absolvieren, aber die Platzverhältnisse ließen kaum noch Fußballspielen zu. So wie der Ball aufschlug, blieb er an der Stelle liegen. Dazu zog es den Spielern auf dem rutschigen Untergrund nun oft die Beine weg. Die meiste Torgefahr entstand jetzt bei Freistößen, die, von Tino Hensel getreten, jedoch alle beim aufmerksamen Grimmaer Schlussmann landeten.

Es war nichts mehr zu retten, der FCO verlor wie schon im Hinspiel wieder mit 0:1. Gemessen an den hochkarätigeren Torchancen ging das sogar in Ordnung, obwohl die aus nächster Nähe angeschossene Hand von Sebastian Berg, die zum Strafstoß in der 50. Minute führte, sicher eine Ermessensentscheidung von Schiri Schönfelder war. Der Lattentreffer von Großmann (16.) oder der Drehschuss von Tröger über die Latte nach sehenswertem Anspiel von Wagner (28.) hätten den FCO schon frühzeitiger in Rückstand bringen können. Dazu musste Tormann Zelenka schon gleich nach dem Anpfiff im Herauslaufen gegen Großmann klären (2.) und mit der Faust eine Flanke von Weichert abwehren (8.). Die Hausherren hatten dagegen einen Schuss von Uhlig (7.), einen Kopfballversuch von Beneš (17.) und den Freistoß von Hensel, den Evers vor Fröhlich abfing (44.), aufzuweisen. Das war zu wenig in Sachen Angriffswucht. Viel zu viel blieb Stückwerk, auch wenn nach dem Seitenwechsel Martin Hädrich nach einem guten Ballwechsel über Hentschel und Uhlig in beste Schussposition kam, aber von Knoof noch abgeblockt wurde. Der FCO wirkte über lange Strecken unsicher und ideenlos. Statistisch gesehen ist er drauf und dran, die schlechteste Rückserie in seiner sechsten Landesligasaison abzuliefern. Die gab es bisher 2007/08 mit 19 Punkten und am Ende Tabellenplatz 12. Aber damals hatte die Liga nur einen Absteiger. Fünf Spiele stehen nun noch aus, davon dreimal zu Hause, und es ist noch alles drin.

Quelle: www.fc-oberlausitz.de

 

Neugersdorf. Dagegen darf sich der FC Grimma weiter derartige Hoffnungen machen. Die Muldestädter befeuerten ihre Zuversicht mit einem knappen, aber verdienten Erfolg in Neugersdorf. Das entscheidende Tor markierte Stefan Tröger vom Elfmeterpunkt. „Das Spiel war die richtige Reaktion meiner Truppe auf die schwache Leistung der Vorwoche“, konstatierte FC-Trainer Uwe Trommer zufrieden. „Wir hatten schon in der ersten Halbzeit gute Chancen, wie den Lattenkopfball von René Großmann.“

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Grimmaer den Druck noch einmal, spielten weiter voll auf Sieg. Die Gastgeber kamen dadurch zu keinen echten Torchancen, Torwart Jan Evers hatte wenig zu tun. Nach 45-minütiger Gewitter-Unterbrechung wurde die Partie noch einmal für zwölf Minuten angepfiffen, die Gäste hielten ihren Vorsprung über den "nassen Rest" des Spieles.

Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung


Die übrigen Ergebnisse

Bischofswerdaer FV 08 – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal  0:1 (0:0)

Heidenauer SV – SG Leipzig-Leutzsch  2:1 (1:1)

Kickers 94 Markkleeberg – SV Merkur 06 Oelsnitz  3:0 (0:0)

SV Einheit Kamenz – FC Eilenburg  1:0 (1:0)

BSG Chemie Leipzig – Radebeuler BC 08  2:0 (1:0)

NFV Gelb-Weiß Görlitz – SSV Markranstädt  2:2 (1:1)

RB Leipzig II – VFC Plauen II  4:0 (4:0)