Datum: Sonntag, 15.04.2012
Anstoß: 15.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 1:3 (0:1)
Zuschauer: 502
FC Grimma – BSG Chemie Leipzig 1:3 (0:1)
Grimma: Evers – Wagner, Vogel, Weber, Brand (ab 66. Rückert) – Kunert, Tröger – Jackisch, Knoof, Prochazka (ab 66. Hannover) – Großmann (ab 66. Weichert) – Trainer: Trommer
Chemie Leipzig: Rudolf – Paulus (ab 30. Korndörfer), Portleroy, Rieger, Gerber – Schammer, Schlüchtermann, Schilling, Lee Gandaa (ab 63. Staigys) – von der Weth, Hönemann – Trainer: Behring
Schiedsrichter: Wirth (Zwickau) – Schiedsrichter-Assistenten: Junghof (Chemnitz), Seidl (Langenbernsdorf) – Tore: 0:1 Hönemann (16.), 0:2, 0:3 von der Weth (57., 59.), 1:3 Hannover (77.) – Gelbe Karten: Rückert (Foulspiel – 80.) – Gerber (Foulspiel – 55.) – Reservebänke: Schülert (Tor), Merz, Jungmichel, Engel – Lippmann (Tor) – Zuschauer: 502 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Grimma. Nach zwei Siegen in Folge fand die kleine Serie des Sachsenligisten FC Grimma ein jähes Ende. Nach einer äußerst schwachen Vorstellung unterlagen die Muldestädter der BSG Chemie Leipzig vor heimischer Kulisse mit 1:3 (0:1) und konnten somit die Chance nicht nutzen, an der II. Mannschaft des VFC Plauen in der Tabelle vorbei zu ziehen und damit auf Tabellenposition 13, welche dem Nichtabstieg garantiert, zu springen. Dies hätte man nach den 90 Minuten aber auch überhaupt nicht verdient gehabt, der Leipziger Sieg ging auch in dieser Höhe vollauf in Ordnung.
Nach den Erfolgen in Oelsnitz (5:0) und gegen Plauen II (2:1) hatten sich die Trommer-Schützlinge auch für diese Partie eminent viel vorgenommen. Schließlich hatte man auch noch eine Rechnung bezüglich der 0:7-Klatsche aus dem Hinspiel zu begleichen. In den ersten zehn Minuten machten die Einheimischen das eigentlich ganz ordentlich. Man setzte die Gäste bereits frühzeitig unter Druck ohne sich jedoch zwingende Tormöglichkeiten erspielen zu können. Die Ausnahme bildete da ein Freistoß von Knoof welchen Rudolf im Chemie-Kasten aber vor keine großen Probleme stellte (14.). Quasi im Gegenzug gingen die Gäste mit ihrem ersten konstruktiven Angriff gleich in Führung. Nach einer flachen Eingabe von der Weths nutzte Hönemann den Stellungsfehler von Vogel und netzte aus Nahdistanz zum 0:1 ein (16.).
Danach verfiel die Mannschaft zeitweise in den Trott wie in Teilen der Hinrunde, der Schock saß richtig tief. Spielerisch blieb man vieles schuldig. Immer wieder wurden die Bälle hoch und weit geschlagen, wo gegen die kompakte Hintermannschaft der Leutzscher kein Kraut gewachsen war. Und defensiv klafften bei den Grimmaern immer wieder Löcher wie man sie teilweise oft in der ersten Halbserie der Meisterschaft sehen musste. Chemie wirkte spritziger, lauffreudiger und vor allem zweikampfstärker. Zudem hatten die Gäste mit Hönemann und von der Weth zwei extrem bewegliche Stürmer, welche die Grimmaer Defensive immer wieder vor arge Probleme stellte. Nach einer Strafraumattacke von FCG-Schlussmann Evers an Torschütze Hönemann wartete der lautstarke Chemie-Anhang zu Recht auf den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Wirth (Zwickau), welcher jedoch zur allgemeinen Überraschung ausblieb (31.). Wenig später hatten die Gastgeber wiederum Glück als sich ein Pressschlag zwischen Evers und Schlüchtermann knapp über das Gestänge senkte (33.). Die Gastgeber hatten im Abwehrverbund riesige Probleme und hatten Fortuna auf ihrer Seite, dass die Leutzscher nicht noch vor dem Pausenpfiff erhöhten. Abermals war es Hönemann, der das sichere 0:2 vergab nachdem von der Weth diese Möglichkeit prima eingeleitet hatte (45.).
Auch im zweiten Durchgang wurde das Spiel der Muldestädter nicht besser. Bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Gäste-Fans bereits den Torschrei auf den Lippen. Von der Weth flankte von der linken Seite genau auf den Kopf von Hönemann, doch konnte Evers mit einem schier sensationellen Reflex das sichere 0:2 verhindern (48.). Die mangelnde Chancenverwertung hätte für Leutzscher gewiss zum Problem werden können und hätte sich auch um ein Haar gerächt. Großmann hatte nach einem Getümmel im Chemie-Strafraum die große Gelegenheit zum Ausgleich, doch schoss er die Kugel aus Nahdistanz etwas überhastet flach am langen Pfosten vorbei (54.).
Wer dachte, diese Möglichkeit sollte eine Art Initialzündung für die Einheimischen darstellen, wurde bitter enttäuscht. Wenig später erhöhte der Gast auf 0:2. Nachdem sich Schammer auf der rechten Seite viel zu einfach durchsetzen konnte, verwertete von der Weth dessen Rückpass per Flachschuss zum zweiten Leipziger Treffer (57.). Zwei Minuten später dann die endgültige Entscheidung. Erneut war es von der Weth, der aus halbrechter Position abzog und die Kugel – leicht abgefälscht – unhaltbar zum 0:3 im langen Eck einschlug (59.). Das Spiel war nun natürlich gelaufen, die Gastgeber waren an diesem Tag absolut nicht in der Lage, die Partie noch zu drehen. Stattdessen hatte von der Weth sogar den vierten Leutzscher Treffer auf dem Fuß, doch strich sein Schuss knapp am Tor vorbei (73.).
Erst in der Schlussviertelstunde hatten die Gäste dann ein leichtes Einsehen und agierten fortan etwas sorglos. Die Einheimischen nutzten dies, um das Ergebnis etwas freundlicher zu gestalten. Nach einem Einwurf von Knoof lenkte Weber per Kopf die Kugel an die Querlatte – Hannover nahm den Abpraller auf und drückte das Streitobjekt zum 1:3 über die Linie (77.). Mehr gelang den Trommer-Schützlingen jedoch nicht, auch wenn Chemie in der Schlussphase nicht mehr als nötig machte. Zwar hätte Kunert abermals verkürzen können, doch strich sein Schuss über den Querbalken (86.).
Letztlich blieb ein völlig verdienter und ungefährdeter Auswärtssieg von Chemie Leipzig bei einer Grimmaer Mannschaft, die sich in den folgenden Begegnungen anders präsentieren muss, will man das große Ziel Klassenerhalt erreichen. Die nächste Möglichkeit bietet sich da schon am Samstag, wenn man um 15.00 Uhr beim VfL 05 Hohenstein-Ernstthal antreten muss.
Tom Rietzschel
Grimma. Souverän und völlig verdient hat die BSG Chemie Leipzig beim FC Grimma ihren vierten Auswärtssieg der laufenden Landesligaspielzeit eingefahren. Thomas Hönemann brachte die Grün-Weißen mit seinem siebten Saisontor bereits in der ersten Halbzeit auf die Siegerstraße, von der die Leutzscher dank eines von der Weth'schen Doppelpacks nicht mehr abkam. Der 1:3-Anschlusstreffer durch Nico Hannover war denn auch reine Ergebniskosmetik.
Apropos Straße. Rund 70 der insgesamt über 400 Chemie-Fans waren besonders ambitioniert, legten die über 30 km Strecke nach Grimma per Drahtesel zurück; andere zogen ein Picknick an der direkt neben der Sportstätte fließenden Mulde vor.
Weitaus weniger Spaß dürfte Chemie-Trainer René Behring das Ausfüllen des Spielberichtsbogens bereitet haben. Gerade einmal
drei Spieler, Lippmann, Staigys und Korndörfer, nahmen Platz auf der Auswechselbank.
Den besseren Start in die Begegnung erwischten die Hausherren. Bei der BSG lief nicht viel zusammen, es fehlte die Ruhe im Spielaufbau. Die erste Chance hatte Grimma, doch Rudolf im Chemie-Tor
war bei Stephan Knoofs hart getretenem Freistoß von der linken Strafraumkante auf der Hut (12.). Nur wenige Augenblicke zeigten die Chemiker, was sie zuletzt so sehr vermissen ließen: Effizienz
vor des Gegners Tor. Matthias von der Weth herrlicher Flachpass durch den gesamten Strafraum erreichte schließlich Thomas Hönemann, der die Kugel cool an Ex-Lok-Keeper Jan Evers vorbei in die
Maschen schob (13.).
Mit der Führung gewann das Leutzscher Spiel zunehmend an Sicherheit. Grimma fand nur selten den Weg nach vorn, scheiterte oft schon früh an der gut organisierten grün-weißen Defensive. Eine gute Möglichkeit des Tabellenvierzehnten verhinderte Rudolf mit einer beherzten Rettungstat. Schrecksekunde dann nach einer halben Stunde, als der bis dato starke Frank Paulus verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste (Diagnose: Muskelfaserriss; das gleiche Schicksal ereilte später auch Norman Lee Gandaa) – für ihn kam Martin Korndörfer. Wenig später war die BSG erneut im Pech: Hönemann wurde im Strafraum hart angegangen, doch der (ansonsten) angenehm englisch pfeifende Schiedsrichter Wirth aus Zwickau entschied auf Weiterspielen (32.). Kurz vor dem Pausentee hatte Hönemann die Riesenchance, den Vorsprung noch etwas komfortabler zu gestalten, nachdem er seinen Gegenspieler aussteigen ließ, schaufelte er das Leder jedoch über den Kasten (44.).
Grimmas Trainer Uwe Trommer schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die ersten Minuten gehörten
erneut den Muldestädtern. Die erste Möglichkeit hatten dennoch die Fünfeckträger. Der gute Korndörfer verhinderte mit gutem Einsatz einen Ballverlust und leitete damit den Angriff ein. Von der
Weth ließ sich nach außen fallen und flankte ins Zentrum auf Hönemann, dessen Kopfball Schlussmann Evers mit einem Riesenreflex parierte (49.). Danach drängten zunächst weiter die Gastgeber nach
vorn, konnten aber kein Kapital aus ihren Bemühungen schlagen.
Ganz anders die Chemiker: Nach Lukas Riegers schöner Spieleröffnung passte Michael Schilling mustergültig in den Rückraum auf von der Weth, der Evers mit seinem platzierten Schuss keine
Abwehrchance ließ – ein sehenswerter Treffer (57.). Die euphorisierten Chemie-Fans hatten gerade erst einen Klassiker angestimmt – viele weitere sollten noch folgen –, da „mussten“ sie schon
wieder unterbrechen. „Wethi“ hatte zum zweiten Mal zugeschlagen; sein Schuss aus eigentlich suboptimaler Position wurde abgefälscht und erhielt dadurch eine kuriose Flugkurve – 3:0 für die BSG
und damit die Vorentscheidung (58.). Für den schlaksigen Stürmer bereits das 11. Saisontor.
Danach war im Gästeblock endgültig Party angesagt. Sogar ein Grimmaer Betreuer durfte mitfeiern. Auf dem Felde schaltete die Behring-Elf einen Gang zurück und verwaltete das Ergebnis sicher. Dabei blieb sie weiterhin die dominierende Mannschaft. Und hätte ein Stück Holperrasen Sven Schlüchtermann, der seine guten Leistungen der letzten Wochen bestätigte, nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht, hätte der gebürtige Dortmunder sich auch erstmals in die Torschützenliste eintragen können.
Nachdem der brandgefährliche von der Weth nur knapp am 4:0 vorbei schoss (73.), zeigte der FCG, dass auch er imstande ist, das Tor zu treffen. Tobias Webers Kopfballverlängerung an die Querlatte landete schließlich genau vor den Füßen des eingewechselten Nico Hannover, der sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ, den Ehrentreffer zu erzielen (77.). Viel mehr passierte nicht. Der Grimmaer Revancheversuch – im Hinspiel gab es im Alfred-Kunze-Sportpark eine herbe 0:7-Pleite – war gescheitert. Die Mannen in grün-weiß holten sich ihren verdienten Applaus ab und Daniel Lippmann zeigte am Megaphon vielversprechende Vorsänger-Qualitäten.
Auch wenn die Mannschaft ihrer Anhängerschaft an diesem Sonntag viel Freude bereitet hat: Eine Woche später steht mit dem Tabellenvierten NFV Gelb-Weiß Görlitz ein ganz anderer Gegner ins Haus. Gerade in Anbetracht des noch weiter angewachsenen Lazaretts benötigt die Mannschaft jede Unterstützung des 12. Manns, um die Niederschlesier ohne Punkte wieder nach Hause zu schicken.
Quelle: www.chemie-leipzig.de
Grimma. In Grimma hatten dagegen die Grün-Weißen von Chemie Leipzig von Anfang bis Ende das Sagen. Thomas Hönemann und im zweiten Durchgang zweimal Matthias von der Weth sorgten dafür, dass es schon nach einer knappen Stunde 0:3 stand. Trotz des Grimmaer Ehrentors von Nico Hannover konstatierte Tom Rietzschel, Grimmas Teammanager, ernüchtert: „Es war ein hochverdienter Sieg für Chemie, wir waren viel zu ängstlich.“
Quelle: Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
FC Eilenburg – FC Oberlausitz Neugersdorf 0:0
SV Merkur 06 Oelsnitz – Bischofswerdaer FV 08 0:2 (0:1)
VFC Plauen II – VfL 05 Hohenstein-Ernstthal 0:2 (0:1)
Radebeuler BC 08 – SV Einheit Kamenz 0:1 (0:1)
SSV Markranstädt – Kickers 94 Markkleeberg 1:0 (1:0)
SG Leipzig-Leutzsch – RB Leipzig II 1:2 (0:0)
NFV Gelb-Weiß Görlitz – Heidenauer SV 1:1 (0:0)