Datum: Samstag, 24.11.2001
Anstoß: 13.30 Uhr
Spielort: Bruno-Plache-Stadion, Leipzig
Ergebnis: 3:1 (3:1)
Zuschauer: 1.302
VfB Leipzig – SV 1919 Grimma 3:1 (3:1)
Leipzig: Grundmann – Ferl (ab 69. M. Weiß), Lenz, Kanitz, Räbsch, Nacev, Görke, M. Großmann, Krznarić, Gunkel, Sadlo (ab 76. Embingou) – Trainer: Dörner
Grimma: Kluge (ab 46. Winkler) – Massner, Wohllebe, Zaulich, Ziffert, Schober, Birnbaum, Liebich, Mähne, Pörschmann (ab 84. R. Großmann), Müller (ab 63. Knoof) – Trainer: Lisiewicz
Schiedsrichter: Eichler (Erfurt) – Tore: 1:0 Sadlo (3.), 2:0 Ferl (8.), 2:1 Müller (17.), 3:1 Gunkel (43.) – Gelbe Karten: Kanitz, Lenz – Liebich, Wohllebe, Pörschmann, Mähne – Zuschauer: 1.302 im Bruno-Plache-Stadion zu Leipzig
Grimmas Fußballer verlieren, gehen aber nicht unter
Leipzig. Das Erwartete trat ein: Der SV 1919 Grimma verlor sein Oberligaspiel beim VfB Leipzig. Doch die Grimmaer Fußballer gingen beim 3:1 im Plache-Stadion keineswegs unter. Allerdings verstanden sie es nicht, die Forderung von Trainer Rainer Lisiewicz in die Tat umzusetzen.
Kurz vor dem Spiel hatte der Fußball-Lehrer darauf hingewiesen: „Wenn wir es verstehen, über längere Zeit ein Gegentor zu verhindern, werden die VfB-Spieler nervös.“ Und eben gerade das geschah nicht. Es waren gerade einmal drei Minuten gespielt, da zappelte der Ball im Tor von Ronny Kluge. Mike Sadlo war der Absender. Vor ihm hatte Rainer Lisiewicz besonders gewarnt. Aber auch das 2:0 ließ nicht lange auf sich warten. Ronny Kluge faustete den glitschigen Ball aus dem Strafraum, der aber kam als Flanke zurück. Daniel Ferl brachte zwischendurch noch seinen Kopf ans Leder und das schlug im Grimmaer Tor ein (8.).
Es spricht für die Gäste, dass sie sich, dennoch nicht versteckten, das Spiel und ihren Gegner etwas besser in den Griff bekamen. Zwar war der Unterschied zwischen Profis und Freizeitfußballern unverkennbar, doch Grimma zeigte, wie man auch eine solche Truppe aus den Angeln heben kann. Ein schneller Konter über Steffen Ziffert, der den Ball dem losspurtenden Andy Müller perfekt servierte. Und der Grimmaer, der trotz einer Grippe auflief, bedankte sich mit dem Anschlusstreffer (17 .). Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, hätte Sven Birnbaum (42.) mit seinem Kopfball nach einem langen Sprint von Daniel Wohllebe ins Tor getroffen. Aber dabei erwies sich VfB-Keeper Gunnar Grundmann als Meister seines Fachs.
Im Gegenzug „gunkelte" es. Auf Peter-Sebastian Gunkel hatte Grimmas Trainer ebenfalls hingewiesen. Und als die Grimmaer Abwehr den Ball nicht schnell genug wegbekam, war der VfB-Spieler urplötzlich da und erhöhte auf 3:1 (43.). Eine zu diesem Zeitpunkt auch verdiente Führung des VfB, der vorher (31.) noch einen Pfostenschuss zu verzeichnen hatte.
Die zweite Halbzeit begann mit einer kleinen Überraschung, denn nun stand Ronny Winkler zwischen den Pfosten des Grimmaer Tores. „Ich musste Ronny Kluge doch ein Paar Vorwürfe machen“, erklärte Rainer Lisiewicz nach dem Spiel. „Außerdem wäre ihm sicher nicht geholfen, wenn er hier noch mehr Tore kassierte.“ Und Ronny Winkler wollte seine Chance, wieder zur Nummer eins zwischen Pfosten aufzusteigen, nutzen, Zwar musste auch er einen Pfostenschuss (70.) hinnehmen, hielt seinen Kasten über die zweiten 45 Minuten hinweg sauber. Dabei parierte er unter anderem einen raffiniert getretenen Freistoß in toller Manier.
Doch auch Gunnar Grundmann auf der Gegenseite ließ keinen Grimmaer Treffer zu. Die wohl größte Möglichkeit hatte der eben erst eingewechselte Stephan Knoof, als er im Fünfmeter-Raum das Leder vor die Füße bekam, den VfB-Keeper aber förmlich anschoss. „Der Junge hätte sich berühmt schießen können“, schüttelte Rainer Lisiewicz den Kopf. Ob nämlich der VfB einen erneuten Anschlusstreffer verkraftet hätte, stand in den Sternen. Immerhin zeigten die Profis im zweiten Spielabschnitt schon mal Nerven und bauten auch konditionell etwas ab.
Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner, Trainer des VfB Leipzig, sah einen, Grund dafür in der englischen Woche seiner Mannschaft Im Größen und Ganzen sei er aber zufrieden. „… allerdings haben wir es verpasst, ein, zwei Tore mehr zu machen.“ Auch Grimmas Trainer, Rainer Lisiewicz, war mit seiner Mannschaft nicht unzufrieden: „Wir sind am Ende nicht enttäuscht. Es ist eben das eingetreten, womit eigentlich alle gerechnet hatten.“
Quelle: Andreas Rücker • LVZ Muldental
Verdienter VfB-Sieg in einem attraktiven Bezirksderby
Leipzig. Hans-Jürgen Dörner klang erleichtert: „Wir sind weiter auf dem Weg der Besserung.“ Auch das dritte Spiel innerhalb von sieben Tagen hatte sein VB in überzeugender Manier gewonnen und damit alle Bedenken des Trainers zerstreut, dass der Kräfteverschleiß vielleicht zu groß gewesen sein könnte. Nach dem 1:0 in Hoyerswerda und dem Pokal-3:0 gegen Plauen gab es am Sonnabend ein 3:1 im Bezirksderby gegen den SV Grimma. Die Leipziger bleiben damit am ebenfalls siegreichen Oberliga-Spitzentrio dran.
Bei nur zwei Grad und Nieselregen legte der VfB einen Blitzstart hin, der die 1.302 Zuschauer im Plache-Stadion schnell erwärmte. Zunächst nutzte Mike Sadlo eine Kopfballverlängerung von Peter-Sebastian Gunkel zu seinem zwölften Saisontor (3.), dann lenkte Daniel Ferl einen Volleyschuss von Davor Krznarić per Kopf in die Maschen – 2:0 nach acht Minuten, die frühe Vorentscheidung. Dass beiden Treffern Eckbälle vorausgingen, brachte Rainer Lisiewicz auf die Palme. „Ich hatte ausdrücklich vor Standards gewarnt“, stöhnte Grimmas Trainer über das Durcheinander in seiner Abwehr, die im Kombinationswirbel des VfB unterzugehen schien.
Es sprach allerdings für die Gäste, dass sie den Rückstand wegsteckten und selbst zum Angriff bliesen. Nach Steilpass von Libero Steffen Ziffert erzielte Andy Müller mit platziertem Flachschuss (17 .) das 1:2. Plötzlich spielte Grimma mit, es entwickelte sich ein offener und für die Fans höchst attraktiver Schlagabtausch, bei dem die Probstheidaer die klareren Chancen besaßen. Gunkel prüfte per Kopf Torwart Ronny Kluge (27 .), ein Direktschuss von Jörn Lenz (31.) klatschte an den Pfosten. Vor allem im Mittelfeld hatten die Leipziger Vorteile. Nico Kanitz war auf dem linken Flügel kaum zu bremsen, Krznarić und Ferl ließen Ball und Gegner laufen.
Grimma konterte indes gefährlich, ein Flugkopfball von Sven Birnbaum (42.) hätte fast den Ausgleich gebracht. Im Gegenzug staubte Gunkel im Strafraumgetümmel zum 3:1 (43.) ab. Zur Pause hagelte es Applaus und Expertenlob. „Das beste Spiel seit langem“, meinte Lok-Legende Wolfram Löwe, „da ist Bewegung drin.“
Obwohl der VfB nach dem Wechsel einen Gang zurück schaltete, lagen weitere Tore in der Luft. Grimmas neuer Schlussmann Ronny Winkler (Lisiewicz gab Kluge die Mitschuld an den Gegentreffern und wechselte) parierte in großem Stil gegen Ferl (58.), boxte einen Krznarić-Freistoß über die Latte (81.) und entschärfte einen Kopfball von Mario Weiß (83.). Bei einem weiteren Freistoß von Krznarić (71.) half der Pfosten.
„Der Leipziger Sieg war verdient“, gestand Steffen Ziffert, „aber wir haben einige Achtungszeichen gesetzt.“ Beispielsweise durch Stephan Knoof, der freistehend an Gunnar Grundmann scheiterte (64.). Mehr gestattete die VfB-Deckung jedoch nicht.
„Dixie“ Dörner war's zufrieden, kritisierte zwar die Trefferquote seiner Elf, verteilte ansonsten aber Komplimente: „Streckenweise war das guter Angriffsfußball, Einstellung und Kampfgeist stimmen, die Stürmer treffen, das Mittelfeld wird immer torgefährlicher.“ Das Fazit von Lisiewicz fiel nicht so positiv aus: „Ein interessantes, abwechslungsreiches Spiel mit dem erwarteten Ergebnis. Wir müssen unsere Punkte woanders holen.“
Quelle: Steffen Enigk • Leipziger Volkszeitung
FC Energie Cottbus Amat. – FSV Hoyerswerda 0:0
FC Carl Zeiss Jena – VfB Zittau 3:0 (2:0)
FV Dresden Nord – SV Wacker 07 Gotha 3:0 (1:0)
VfB Chemnitz – SV Braunsbedra 4:0 (2:0)
1. FC Dynamo Dresden – Hallescher FC 2:0 (1:0)
VFC Plauen – FC Sachsen Leipzig 2:1 (1:0)
OFC Neugersdorf – FSV Zwickau 0:2 (0:1)