Datum: Sonntag, 08.04.2001

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Ernst-Grube-Stadion, Magdeburg

Ergebnis: 2:1 (2:0)

Zuschauer: 4.888



NOFV-Oberliga Süd • 27. Spieltag

1. FC Magdeburg – SV 1919 Grimma  2:1 (2:0)

Magdeburg: Dreszer – Holz (ab 46. Lücke), Franz, Rozgonyi, Schmidt, Golombek (ab 69. Koc), Zentrich, Hannemann, Zani, Ivanović, Papić (ab 60. Ofodile) – Trainer: Vogel

Grimma: Winkler – Wohllebe, Zaulich, Zieger, Ziffert, Birnbaum (ab 82. Schlüter), Braun, Liebich, Mähne, Pörschmann, Müller (ab 71. Brumme) – Trainer: Lisiewicz

Schiedsrichter: Walter (Martinroda) – Tore: 1:0, 2:0 Zani (42., 45.), 2:1 Liebich (63.) – Gelbe Karten: Ofodile, Zani, Hannemann – Liebich, Wohllebe, Pörschmann, Zieger – Zuschauer: 4.888 im Ernst-Grube-Stadion zu Magdeburg


Grimmaer fühlten sich vom Schiri arg verschaukelt

Magdeburg. Eine klare 0:2- Niederlage hätte Grimma sicher besser verkraftet. Dann hätte man sagen könne, im Oberliga-Punktspiel waren die Magdeburger zu Hause die bessere Mannschaft. So aber fühlten sie sich nach der Partie von Schiedsrichter Marcus Walter aus Martinroda, gelinde gesagt, verschaukelt.

Der 1. FC Magdeburg hatte nach der Hinspiel-Niederlage in Grimma vor heimischen Publikum etwas gut zu machen. Doch aus dem geplanten Geburtstagsgeschenk für Trainer Eberhard Vogel wurde es nichts. Viel zu schwach präsentierte sich seine Mannschaft. Da erwiesen sich die Grimmaer aus anderem Holz geschnitzt. Von Anbeginn stand bei ihnen Nico Zieger in der Abwehr, in der allerdings Detlef Schößler nach einer erneuten Verletzung fehlte. Doch auch so hatte Ronny Winkler einen nicht erwartet geruhsamen Tag. „Ein Schuss aufs Tor in der ersten Halbzeit sagt wohl alles über die Magdeburger Angriffs-Qualitäten in der Partie“, meinte Grimmas Kapitän Steffen Ziffert. Seine Mannschaft versuchte dagegen des Öfteren, den FC­-Kasten anzusteuern. Doch schon da wurde jeder Vorteil von Walter gnadenlos weggepfiffen. Als jedoch der von Anbeginn spielende Andy Müller (32.) im Strafraum „umgeknüppelt“ wurde, blieb zur ,Überraschung der Strafstoßpfiff aus. Stattdessen gab es Eckball.

Mit Grimma verfuhr der Mann aus Martinroda nicht so gnädig. Sven Braun versuchte, in eine Flanke zu grätschen. Der Ball sprang ihm an die Stützhand, veränderte aber nicht einmal die Richtung. Nach Ronny Winklers Abwehr bedeutete der Linienrichter Ecke. Schiedsrichter Walter jedoch zeigte auf den Elfmeterpunkt. Nach gründlicher „Rücksprache“ mit der Linie kam dann auch dort die Meinung auf: Strafstoß. Zwar konnte Ronny Winkler das Leder abwehren, doch der losstürzende Zani („Drei Magdeburger liefen schon vor der Ballfreigabe in den Strafraum“, so Wolfgang Schlick.) versenkte es im Nachschuss. Dann ließ Walter so lange nachspielen, bis er den Magdeburgern einen Freistoß am 16-Meter-Raum geben konnte. Nachdem der versenkt war (Zani), ertönte auch sofort der Pfiff. „Man kann sich ja vorstellen, was in der Kabine los war“, so Steffen Ziffert. „Wenn man dermaßen verschaukelt wird, ist man schon aufgeregt, Jedenfalls hatten wir uns vorgenommen, mit spielerischen Mitteln zu überzeugen, nicht noch eine Gelbe Karten wegen Meckerns zu riskieren.“

In der zweiten Halbzeit hatte dann Grimma das Sagen. Allerdings wurden viele Chancen auch nicht konsequent durchgespielt, meist fehlte der letzte Pass. Sehenswert die 40-Meter-Flanke von Nico Zieger auf Ragnar Zaulich, die aber im Abseits endete. Das Spiel stand durch den Anschlusstreffer von Mirko Liebich (63.) auf Messers Schneide. Aber Walter blieb bis zur letzten Minute seiner Linie treu, pfiff jeden Vorteil für die Grimmaer konsequent ab. Steffen Ziffert verstand die Welt nicht mehr: „Magdeburg ist eine Profi-Mannschaft, die muss ihre Tore einfach aus dem Spiel heraus machen und sollte dazu nicht noch die Hilfe des Schiedsrichters bekommen.“

Der Frust im Grimmaer Lager ist verständlich. Als reine Amateur-Mannschaft fährt man in seiner Freizeit zu einem Profiverein. Dort erweist man sich als spielerisch mindestens gleichwertig und wird dann noch um die verdienten Punkte gebracht. Der Stücker drei sollen nun bereits am Sonnabend geholt werden, wenn die Wacker­-Mannschaft aus Nordhausen im Grimmaer Stadion der Freundschaft zu Gast ist. Leicht wird das allerdings nicht werden. Die Gäste haben nichts zu verlieren, stehen als Absteiger schon so gut wie fest. Umso unbeschwerter kann die Mannschaft aufspielen und mancher Akteur wird die Chance nutzen wollen, sich zu profilieren.

Andreas Rücker • LVZ Muldental


Grimmas Trainer wütend

Magdeburg. Wütend war Grimmas Trainer Rainer Lisiewicz nach der 1:2-Niederlage beim Tabellenführer 1. FC Magdeburg: „Kurz vor der Pause gibt der Schiri einen Elfmeter, als Braun nach einem Zweikampf den Ball an den Ellenbogen springt. Dann versagt er uns einen Elfer, als Andy Müller im Strafraum umgesenst wird.“ Auch der Freistoß zum 2:0 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, den Schiedsrichter Marcus Walter (Martinroda) verhängte, sei ungerechtfertigt gewesen. Die Grimmaer waren bis zum Abpfiff ein ebenbürtiger Gegner. Magdeburgs Trainer Eberhard Vogel sprach vom schlechtesten Heimspiel der Saison.

Reinhardt Sojka • Leipziger Volkszeitung


Glanzloser Sieg – Magdeburg ohne Power

Magdeburg. Zum 58. Geburtstag von Trainer Vogel hat sich der FC Magdeburg nicht mit Ruhm bekleckert. Der FCM schenkte dem Coach zwar einen Sieg, lieferte aber das schlechteste Spiel der Saison ab. Die Gastgeber waren von der Rolle. Zum schlechten Spielaufbau kamen Fehler in der Abwehr. Der FCM hatte Glück, dass Grimma im Angriff völlig harmlos blieb. Erst kurz vor der Pause fielen Tore: Grimmas Keeper Winkler wehrte einen Elfmeter ab, Zani kam an den Ball und traf. Wenig später war es wieder Zani, der erhöhte. Nach Fehler von Rozgonyi gelang Grimma der Anschlusstreffer. Mit dem Erfolg konnten die Magdeburger nachziehen, nachdem der VfB Leipzig am Freitag in Dresden gewonnen hatte.

www.mdr.de


Der Spieltag in der Übersicht

folgt