Datum: Sonntag, 01.04.2001
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 1:4 (1:0)
Zuschauer: 312
SV 1919 Grimma – FC Energie Cottbus Amat. 1:4 (1:0)
Grimma: Winkler – Massner, Wohllebe, Zaulich, Ziffert, Birnbaum, Braun, Liebich, Mähne (ab 77. Zieger), Pörschmann (ab 64. Müller), Brumme (ab 68. Zimmermann) – Trainer: Lisiewicz
Cottbus Amat.: Berntsen – M. Neubert, Nuhs, Hein (ab 46. Pochanke), Pahn, Termina, Woltmann, Handreck, Lakhouil (ab 46. Keutel), Kubis, Th. Neubert (ab 84. Wollermann) – Trainer: Meseck
Schiedsrichter: Honnef (Gotha) – Tore: 1:0 Liebich (6.), 1:1 Handreck (57.), 1:2 Keutel (63.), 1:3, 1:4 Kubis (69., 80.) – Zuschauer: 312 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Grimmaer ließen sich lehrbuchreif auskontern
Grimma. Besser konnten es die Oberliga-Fußballer des SV 1919 Grimma gar nicht erwischen. Nach zwei, drei Anläufen beförderte Mirko Liebich den Ball im „Nachstochern“ in die Maschen der Cottbusser Amateure. Eitel Sonnenschein im Stadion der Freundschaft! Der SV 1919 konnte nun aus einer leichten Konterstellung kommen.
Das tat er dann auch mit Bravour. Was den Muldestädtern allerdings fehlte, war der Torerfolg. Knapp übers, knapp nebens Tor, einen Schuss von Thomas Mähne konnte Keeper Gunnar Berntsen nur abklatschen – doch da war kein Vollstrecker zur Stelle.
Die Gegenseite zeigte sich aber auch nicht von Pappe. Beim Schuss von Ren´é Handreck war Ronny Winkler noch mit einer Hand am Ball, gegen Mohamed Lakhouil klärte er im Herauslaufen mit dem Fuß. Die schöne leichte Konterstellung wurde zur Halbzeit zu immer mehr zur Defensive.
Trainer Rainer Lisiewicz ahnte wohl, was passiert, wenn man Cottbus dermaßen agieren lässt. In der Halbzeitpause forderte er seine Mannen auf, den Gegner frühzeitig zu stören, bereits an der Mittellinie energisch zu attackieren. Doch seine Worte fielen auf wenig fruchtbaren Boden.
Doch die erste Chance nach Wiederanpfiff gehörte Grimma. Dabei lässt sich darüber streiten: Hätte Thomas Brumme selbst oder hätte er nicht. Er jedenfalls spielte Mirko Liebich an, der sich dann im Torraum verhaspelte. Dabei hatte sich bereits in der ersten Spielhälfte gezeigt, wie anfällig die Cottbusser Abwehr bei schnellen Gegenzügen, meist über Mirko Liebich und Heiko Pörschmann, war. Doch eben diese Anfälligkeit blieb Seiten treu. Eben noch hatte Ronny Winkler gedankenschnell einen Kopfball von Sven Kubis im Fallen weggeklatscht, schon knallte ein Distanzschuss von Martin Neubert an den Pfosten. Mit dem zurückspringenden Ball wusste die Grimmaer Abwehr nicht allzu viel anzufangen, Rene Handreck dagegen umso mehr. Er schob das Leder zum Ausgleich in die Maschen (56.). Konterstellung adé!
Wollte man gegen die Cottbusser Amateure zu Hause endlich einmal den Bock umstoßen, musste Grimma jetzt kommen. Dabei erhielten die Muldestädter von den Gästen eine Lehrbuchvorführung übers Konterlaufen und -abschließen. Dass die Grimmaer Abwehr dabei feste mitschnitzte, stand auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls konnte der eingewechselte Oliver Keutel nach einer Schlafeinlage in Grimmas Deckung die Führung für die Lausitzer erzielen (63.). Dann wieder Grimma am Zuge. Doch sowohl Sven Birnbaum (64.) wie auch Thomas Mähne (68.) werden bei ihren Versuchen stark bedrängt. Ganz anders als Sven Kubis, der kann einen herzerfrischend einfach angelegten Konter nur eine Minute später mit dem 1:3 abschließen.
Vielleicht hätten die Grimmaer noch einmal Hoffnung schöpfen können, wenn der eben erst eingewechselte Nico Zieger das Leder versenkt hätte. Doch bei der Flanke von rechts reichte er mit dem Kopf nicht an den Ball. Und als daraufhin der ebenfalls eingewechselte Andy Müller das Leder von links in den Strafraum brachte, war das Bein des „Langen“ zu kurz. Wie man unbedrängt Tore schießt, demonstrierte erneut Kubis. Der Cottbusser Stürmer tauchte bei einem Konter völlig frei vor Keeper Ronny Winkler auf und suchte sich die Ecke für das 1:4 aus (80.).
Trainer Rainer Lisiewicz: „Na gut, lange kein Spiel gehabt und nur auf Hartplatz trainiert – eine Entschuldigung für die Niederlage ist es nicht. Die Gegentore resultierten allesamt aus individuellen Schwächen in der Abwehr.“
Andreas Rücker
Grimmaer gehen trotz Pausenführung noch unter
Grimma. Schon zur Pause hatte Trainer Rainer Lisiewicz seine 1:0 führende Mannschaft aufgefordert, den Gegner eher zu stören. Doch so, als wären diese Worte nie gefallen, agierte der SV 1919 gegen die Amateure von Energie Cottbus weiter. Und die Cottbusser nahmen die Einladung dankend an. Mit 1:4 zogen die Muldestädter im Oberliga-Heimspiel gegen die Lausitzer den Kürzeren.
Dabei sah alles nach einer klaren Sache für Grimma aus. Mirko Liebich hatte im „Nachstochern“ sein Team schon frühzeitig in Führung gebracht (6.). So konnten die Platzbesitzer aus einer Konterstellung heraus agieren. Das klappte auch ganz gut, da Liebich und Heiko Pörschmann das Leder immer wieder Richtung Cottbusser Tor trieben. Vor dem war dann allerdings Schluss oder Keeper Gunnar Berntsen rettete. So wie bei einem Schuss von Thomas Mähne (16.).
Doch spätestens nach Mohamed Lakhouils Schuss (34.) war klar, dass die Konterstellung immer mehr in eine Defensive überging. Und dabei sah. Grimma nicht gut aus. Nach Wiederanpfiff hätte das vorentscheidende 2:0 fallen müssen. Doch sowohl Thomas Brumme als auch Mirko Liebich nutzten die Chance nicht (51.). Cottbus zeigte plötzlich die Zähne (Kopfball von Kubis, 55.). Dann traf Neubert nur den Pfosten die Grimmaer Abwehr schlief und René Handreck konnte zum 1:1-Ausgleich einschießen (56.).
In dem Stil ging es weiter. Aus abgefangenen Grimmaer Angriffen, vergebenen Möglichkeiten wurden schnelle Konter eingeleitet, bei denen sich die SV-Abwehr nicht auf den Posten zeigte. „Diese individuellen Schnitzer in der Abwehr nutzte Cottbus gnadenlos aus. Da lasse ich auch als Ausrede nicht gelten, dass wir lange kein Spiel hatten, nur auf dem Hartplatz trainieren konnten“, ärgerte sich Grimmas Coach Rainer Lisiewicz.
Andreas Rücker
Grimma mit desolater Heimvorstellung
Grimma. Grimma konnte gegen die Cottbusser Amateure nur eine Halbzeit mithalten. Liebich besorgte aus dem Gewühl heraus die schnelle Führung für die Gastgeber. Danach verflachte die Partie, beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld. Nach dem Wechsel vergab erneut Liebich nach toller Vorarbeit von Brumme die Chance zum 2:0. In der Folgezeit wurde Cottbus immer stärker, Grimma befand sich fast nur noch in der Defensive. Handrich glich mit einem 18-Meter-Treffer aus, Keutel traf aus Nahdistanz zur Führung und der überragende Kubis erhöhte nach zwei schönen Soli noch auf 4:1.
MDR online
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