Datum: Samstag, 07.08.1999
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Rudolf-Harbig-Stadion, Borna
Ergebnis: 0:2 (0:1)
Zuschauer: 550
Bornaer SV – SV 1919 Grimma 0:2 (0:1)
Borna: Metzner – Majetschak, Kahdemann, Liedtke, Scheil, Wohlfahrt, Feetz (ab 51. Heusel), Rederer, Quaas, Leitzke, Böttcher – Trainer: Miller
Grimma: Winkler – Ziffert, Massner, Braun, Wohllebe, Mähne, Liebich, Birnbaum, Zaulich, Liebmann, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz
Schiedsrichter: Seeger (Gera) – Tore: 0:1 Ziffert (16.), 0:2 Wohllebe (86.) – Zuschauer: 550 im Rudolf-Harbig-Stadion zu Borna
Grimma siegte mit Köpfchen
Borna. Allen Grund zur Freude hatten die Oberliga-Fußballer des SV 1919 Grimma. Zum Auftakt der Punktspiel-Serie wurde in Borna endlich der Bock umgestoßen, ein 2:0-Sieg brachte drei Punkte.
Besser kann man sich einen Auftakt nicht wünschen: Der Angstgegner wurde besiegt, der eigene Kasten rein gehalten. Doch so machen Zittersekunde war zu überstehen, bevor die drei Punkte unter Dach und Fach waren. So als Sven Braun dem Bornaer Karsten Böttcher nur hinterherlaufen konnte (14.). Doch dessen Pass knallt Frank Rederer freistehend meilenweit daneben. Und da zeigte sich das Manko im Spiel des Gastgebers, nach vorn wurde zu einfallslos gespielt, sich dennoch ergebende Chancen wurden kläglich vergeben. Das klappte bei Grimma besser. Bis auf die Möglichkeit von Frank Rederer hatten die Muldestädter die Partie im Griff, gingen nicht unverdient in Führung. Als Sven Braun von der linken Seite einen Freistoß in den Bornaer Strafraum schlägt, steigt der aufgerückte Steffen Ziffert am höchsten und versenkt das Leder per Kopf zum 0:1 (16.). Nach der Führung schien allerdings der Spielfaden bei Grimma verloren gegangen zu sein. Nach Vorarbeit von Hans-Jörg Leitzke muss Steffen Ziffert gegen Enrico Scheil klären (22.). Dann scheiterte der Bornaer Neuzugang selbst an Ronny Winkler (25.). Wenig später ist der Grimmaer Keeper mit einer Hand vor dem lauernden Hans-Jörg Leitzke am Ball. Als Enrico Scheil im Strafraum Karsten Böttcher bediente, hielten nicht nur die Grimmaer Fans die Luft am (32.). Doch Bornas Rechtsaußen vergab auch diese Chance kläglich. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff reagiert Ronny Winkler bei einem Kopfball von BSV-Kapitän Dirk Majetschak glänzend. Zuvor hätte aber Daniel Wohllebe das 2:0 perfekt machen müssen (43.).
In der zweiten Halbzeit reihte sich Grimma im Vergeben der Chancen mit ein. Sowohl Sven Birnbaum (50.) wie auch Thomas Mähne (52.) vergaben in günstigen Positionen. Dann hatte Schiedsrichter Jens Seeger (Gera) Mühe, die Gemüter wieder zu beruhigen. Der eingewechselte René Heusel attackierte Keeper Ronny Winkler ziemlich rüde (60.). Auf der Gegenseite hat Jörg Metzner Gelegenheit sich auszuzeichnen. Wäre er bei Mirko Liebichs Kopfball (knapp drüber, 71.) wohl machtlos gewesen, hielt er gleich darauf Sven Birnbaums Distanzschuss großartig. Als aber Steffen Ziffert mit einem langen Pass Daniel Wohllebe schickt, beweist der Grimmaer Köpfchen, hebt den Ball im Stil eines Routiniers über den herausstürzenden Jörg Metzner zum 0:2-Endstand in die Maschen (86.).
Andreas Rücker
Steffen Ziffert überragender Spieler beim Sieger
Borna. Endlich einmal den Bock umstoßen wollten die Bornaer Kicker in einem Auftaktspiel der Saison. Zum dritten Mal hintereinander wollten sie nicht gleich wieder eine Niederlage kassieren. Doch am Ende war genau das passiert, was vermieden werden sollte. Diesmal fügte Grimma den optimistischen Gastgebern eine 0:2-Niederlage zu. Steffen Ziffert führte bei den Gästen glänzend Regie und setzte das erste Achtungszeichen, als er nach Freistoß von Birnbaum mit mächtigem Hochsprung den Ball aus Nahdistanz ins Eck köpfte (17.). Dass dabei Bornas Keeper Metzner auf der Linie „klebte“, wurde ihm später ebenso angekreidet, wie auch der zweite und entscheidende Treffer. Ziffert hatte von der Mittellinie mit glänzendem Pass über 20 Meter den quirligen Wohllebe freigespielt, der dem vergebens herauseilenden Metzner keine Chance ließ. Vorbei war es spätestens da mit dem Eifer der Bornaer, die nach dem ersten Gegentreffer zwar verheißungsvolle Möglichkeiten hatten (Scheil/23., Leitzke/25., Böttcher/33., Feetz/39., Majetschak/45., 60.), aber vor dem gegnerischen Tor viel zu überhastet wirkten.
Mit zunehmender Spieldauer wurde deutlich, dass sich Borna im Gegensatz zu den Gästen im Zusammenspiel schwer tut. Grimmas Trainer Rainer Lisiewicz lobte dann auch das kompakte, mannschaftlich geschlossene Auftreten seiner Elf. „Wir haben eben mehr aus unseren Chancen gemacht“, begründete er kurz und bündig das Sieg-Rezept. Bornas Trainer Harro Miller hatte dagegen registrieren müssen, dass klangvolle Namen allein nicht reichen werden, um der Tormisere Herr zu werden. Feetz nahm er nach 50 Minuten aus dem Spiel, Leitzke, die große Tor-Hoffnung der Bornaer, war nicht nur gut abgedeckt. Allein lange, hohe Bälle auf ihn und den erst kurzfristig aus Gera geholten Böttcher, dürften das falsche Rezept sein, um gegnerische Abwehrreihen zu schrecken.
Eberhard Schmiedel • Leipziger Volkszeitung
BSV-Präsident sauer: „Miserable Vorstellung“
Borna. „In der Truppe weiß der eine nicht, was der andere macht“, meinte der Eulaer Roland Heinrich vorgestern beim Auftaktspiel der Bornaer gegen SV Grimma im Rudolf-Harbig-Stadion. Im Vergleich zu den Vorbereitungsspielen sei es ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Für die Wyhrastädter war das 0:2 im Bezirksderby eine herbe Enttäuschung, vor allem, da in dieser Schicksals-Saison nur die ersten neun Teams in der Oberliga verbleiben. Etliche Fehlpässe, fehlende Abstimmung und eine spürbare Unsicherheit in der Mannschaft machten es dem Gegner aus dem Muldental leicht, einen 2:0-Sieg mit nach Hause zu nehmen. Als vier Minuten vor dem Schlusspfiff das zweite Tor fiel, verließen viele Zuschauer mit saurer Miene das Stadion.
„Dass die Mannschaft mit den vielen Neubesetzungen nicht gleich im ersten Spiel tadellos funktioniert, war mir schon vorher klar“, erklärte Präsident Hans-Jürgen Dietzschold. „Doch was die Spieler heute ablieferten, ist für mich und auch für die Zuschauer einfach unakzeptabel.“ Zumal mit 550 Besuchern diesmal so viele wie schon lange nicht mehr ins Harbig-Stadion kamen. Dietzschold konnte sich vor der Spielerkabine dann auch nicht mehr beherrschen. Er lief direkt auf Trainer Harro Miller zu und hielt ihm das unter die Nase: „Nach so einer miserablen Vorstellung werden die Zuschauer in Zukunft wohl wieder ausbleiben.“ Das fehlende Engagement der Spieler könne keiner akzeptieren.
Dabei hatte sich der BSV für das erste Spiel viel vorgenommen. Gegen Grimma war ein Sieg fast schon Pflicht. „Noch nie in der Bornaer Fußball-Geschichte wurde gegen die Muldentaler verloren“, ärgerte sich der Präsident. Dazu kommt, dass die nächsten beiden Spiele auswärts bestritten werden müssen. „Das geht gleich zum Anfang der Saison auf die Moral der Spieler.“ Schon in der letzten Saison fing es so an. Doch dieses Jahr würde es bekanntlich wesentlich schwerer für die Vereine werden durch die neue Struktur der Regionalliga. „Der notwendige neunte Platz wird für uns nach dem schlechten Einstieg doppelt so schwer zu erreichen sein, wie letzte Saison unser zehnter Platz“, sagte Dietzschold.
Für Miller gab es kein Grund zur Unruhe. „Punktspiele sind nun einmal anders als Freundschaftsspiele“, nahm er Bezug auf die letzten drei guten Vorbereitungsbegegnungen. Es sei ein Spiel von vielen gewesen, mehr nicht. „Außerdem wussten wir vorher, dass die Grimmaer spielerisch stärker sind als wir. Natürlich zeigten viele Spieler zu wenig Biss“, so Miller weiter, doch dass er deswegen vielleicht noch am Spielfeldrand herumhüpft und die Spieler anschreit, käme für ihn gar nicht in Frage. „Ich bin doch kein Bankkasper.“ Damit spielte er auf den Vorwurf von Dietzschold an, zu wenig während des Spieles eingegriffen zu haben.
Neuzugang und Routinier Hans-Jörg Leitzke brachte es auf den Punkt. „Das, was wir heute abgeliefert haben, war einfach nur brotlose Kunst“, so der erfahrene Stürmer. Dabei zählte Leitzke laut Dietzschold noch zu den besten Spielern auf dem Platz (die Grimmaer eingeschlossen). Die Zuschauer Enrico Albrecht und Dieter Weidner stimmten dem zu. „Doch schlecht gespielt haben die übrigen Jungs auch nicht“, meinten die beiden Bornaer. Aber was nützt das, wenn die Chancen nicht verwertet werden.
Leitzke, der sich in den letzten vier Wochen gut in das Bornaer Team einspielte, sah die Probleme bei den zu langen und ungenauen Pässen. „Damit überbrücken wir lediglich das Mittelfeld und kommen nicht zum eigenen Spiel“, sagte der Stürmer. Nur über den Kampf könne man eine kompakte Abwehr wie die der Grimmaer nicht knacken. Über das Kompliment der Zuschauer konnte er sich nur wenig freuen. „Letztendlich kommt es auf das Ergebnis an“, resümierte der 38-jährige. „Wenn wir verlieren, ist es egal, ob ich gut oder schlecht gespielt habe.“
Peter Krischunas • LVZ Borna/Geithain
Rainer Lisiewicz (Trainer SV 1919 Grimma): „Eine sehr gute Leistung. Aus einer geschlossen spielenden Mannschaft kann man aber Steffen Ziffert, Sven Birnbaum und natürlich Daniel Wohllebe noch etwas herausheben.“
Michael Breitkopf (Manager Bornaer SV): „Wir haben es im gesamten Spiel nicht verstanden, unsere Chancen zu nutzen. Daran müssen wir noch arbeiten. Ansonsten sehe ich es nicht so verbissen. Es ist ein Spiel verloren gegangen, mehr nicht. Allerdings war ich von Torsten Feetz enttäuscht. Der hat einfach zu wenig gemacht.“
Steffen Ziffert (SV 1919 Grimma): „Borna hat uns fast nur durch die weiten Einwürfe in Schwierigkeiten gebracht. Ansonsten haben wir auch auf eine sture Manndeckung für Hans-Jörg Leitzke verzichtet. Thomas Massner und Sven Braun haben sich Hans übergeben, das hat gereicht. Gegen Döbeln haben wir ja schon einmal so ein Tor gemacht, aber direkt einstudiert war das nicht.“
Daniel Wohllebe (SV 1919 Grimma): „Ein klarer und verdienter Sieg. Wir haben in der Abwehr gut gestanden, und was auf den Kasten kam, hat Ronny gehalten. Ich glaube nicht nur wir, sondern auch unsere Zuschauer können zufrieden sein.“
Hans-Jörg Leitzke (Bornaer SV): „Ein total verkorkster Auftakt. Grimma war relativ ballsicher, war aber im Sechzehner mit seinem Latein auch am Ende. Wir können nur hoffen, dass wir in Bischofswerda gewinnen. Das Spiel hat aber auch gezeigt, dass man nur mit Kampf keine Partie gewinnen kann. Man muss auch mal in der Lage sein, einen Doppelpass zu spielen. Dazu kam, dass wir unsere drei, vier Chancen versiebten.“
Karl-Heinz Wohllebe (Trainer A-Junioren SV 1919 Grimma): „Nach den letzten Partien gegen Borna in den letzten Jahren ist der Sieg wohl überragend. Es macht sicher viel aus, dass Grimma gleich mit drei Punkten in die neue Saison startet.“
Samstag, 07.08.1999 • Anstoß: 14.00 Uhr
VfB Chemnitz – 1. Suhler SV 06 4:1
Samstag, 07.08.1999 • Anstoß: 14.00 Uhr
SV JENAer Glaswerk – SV Fortuna Magdeburg 2:3
Samstag, 07.08.1999 • Anstoß: 14.00 Uhr
Bornaer SV – SV 1919 Grimma 0:2 (0:1)
Borna: Metzner – Majetschak, Kahdemann, Liedtke, Scheil, Wohlfahrt, Feetz (ab 51. Heusel), Rederer, Quaas, Leitzke, Böttcher – Trainer: Miller
Grimma: Winkler – Ziffert, Massner, Braun, Wohllebe, Mähne, Liebich, Birnbaum, Zaulich, Liebmann, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz
Schiedsrichter: Seeger (Gera) – Tore: 0:1 Ziffert (16.), 0:2 Wohllebe (86.) – Zuschauer: 550 im Rudolf-Harbig-Stadion zu Borna
Samstag, 07.08.1999 • Anstoß: 14.00 Uhr
Bischofswerdaer FV 08 – VfB Zittau 2:3
Sonntag, 08.08.1999 • Anstoß: 14.00 Uhr
VfB Leipzig II – FSV Hoyerswerda 3:2 (1:2)
Leipzig II: Koslowski – Bordas, Mimuß (ab 60. Schmidt), Görke, Metzner, Kipping, Kanitz (ab 46. Ferl), Eiselt, Räbsch, Kurth (ab 38. Gunkel), Rosenkranz – Trainer: Steffens
Hoyerswerda: Zeiß - Rettig, Huck (ab 82. Noack), Rozgonyi, Heidrich, Richter, Bronec, Grun, Strauß, Sarodnik (ab 46. Haasler), Adamowicz – Trainer: Vogel
Schiedsrichter: Meißner (Chemnitz) – Tore: 1.0 Rosenkranz (8.), 1:1 Richter (38.), 1:2 Strauß (43.), 2:2 Eiselt (60.), 3:2 Gunkel (89.) – Zuschauer: 200 im Bruno-Plache-Stadion (Nebenplatz) zu Leipzig
Leipzig. Die Spitzenmannschaften der vorigen Saison begannen sehr offensiv. Rosenkranz konnte schon nach kurzer Zeit nach Freistoß von Görke ein Missverständnis der Abwehr zur Führung nutzen. Doch dann wurden die Unsicherheiten in der VfB-Abwehr immer größer. Torwart Koslowski konnte zwar noch einige Male klären, doch kurz vor der Pause kamen die Gäste durch zwei Abwehrschnitzer zum 2:1. Nach druckvollem VfB-Wiederbeginn schaffte Eiselt (25-Meter-Schuss) den Ausgleich. Allein Koslowski war der Retter des 3:2-Erfolges, den Gunkel nach Eckball schaffte.
Harald Marklein • Leipziger Volkszeitung
Sonntag, 08.08.1999 • Anstoß: 14.00 Uhr
FC Anhalt Dessau – SSV Erfurt-Nord 3:1
Sonntag, 08.08.1999 • Anstoß: 14.00 Uhr
1. SV Gera – FV Dresden Nord 1:3
Mittwoch, 15.09.1999 • Anstoß: 18.00 Uhr
FSV Wacker 90 Nordhausen – FC Energie Cottbus Amat. 2:1