Datum: Sonntag, 20.09.1998
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Stadion der Eisenbahner, Cottbus
Ergebnis: 5:2 (1:2)
Zuschauer: 150
FC Energie Cottbus Amat. – SV 1919 Grimma 5:2 (1:2)
Cottbus Amat: folgt – Trainer: Meseck
Grimma: Mieglitz – Ziffert, Löwe, Schößler, Zieger, Wohllebe, Wiegratz (ab 65. Krahl), Braun (ab 81. Liebich), Mähne, Birnbaum, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz
Schiedsrichter: Brennecke (Berlin) – Tore: 1:0 Kubis (2.), 1:1 Mähne (13.), 1:2 Pörschmann (33.), 2:2 Wuttke (53.), 3:2 Fraedrich (54.), 4:2 Mebus (81.), 5:2 Schubert (87.) – Zuschauer: 150 im Stadion der Eisenbahner zu Cottbus
Doppelschlag machte bei den Gästen alles zunichte
Cottbus. Eine Minute reichte den Cottbusser Amateuren, um ihre fast perfekte Niederlage im Oberligaspiel noch in einen überraschenden Sieg umzuwandeln. Eine Minute, in der die Grimmaer Abwehr von allen guten Geistern verlassen schien. Trainer Rainer Lisiewicz war nach dem Oberliga-Fußballspiel des SV 1919 Grimma in Cottbus ratlos: „Ich kann mir das einfach nicht erklären. Wir sind die spielbestimmende Mannschaft, und dann das.“ Aber auch die Spieler waren über das Zustandekommen ihrer Niederlage geschockt. Kapitän Ralf Löwe zuckte die Schultern: „In der Abwehr nicht aufgepasst, zu lässig gespielt. Der Torschütze zum 1:1-Ausgleich, Thomas Mähne, war stocksauer: „Das war schwarz-weiß! Zwei Gesichter!" Und in der Tat zeigte der SV 1919 bei den Amateuren es FC Energie Cottbus zwei Gesichter. Doch welches ist das wahre?
Bereits in der zweiten Spielminute sah Rainer Lisiewicz sein Konzept zerstört. Er wollte aus einer massiven Abwehr heraus die Gastgeber auskontern. Doch Kubis nutzte die Unentschlossenheit von Löwe und Zieger, marschierte zwischen beiden durch und schoss seine Mannschaft in Führung. Nun hätte Grimma das Spiel suchen und machen müssen. Damit ließ man sich aber Zeit, versuchte nach dem Schock, erst einmal Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen. Das war so schlecht nicht, denn die Gäste wurden verleitet, weiter anzurennen. Das nutzte Mähne aus, erlief sich seinen weit vorgelegten Ball und schoss aus der Bedrängnis zum vielumjubelten Ausgleich ein.
Nun waren die Gastgeber tatsächlich gefordert, hatten durch Kubis auch eine Chance (20.). Die Grimmaer indes zeigten, wie man die Abwehr der Cottbusser clever aus den Angeln heben kann. Erst lässt Schößler (21.) bei seinem Sturmlauf auf der rechten Seite alle Cottbusser stehen, gleich darauf probiert es Pörschmann auf links. Jedoch war keiner der beiden Angriffe von Erfolg gekrönt. Trotzdem war dieses Konterspiel das einzig richtige Mittel, um den lauffreudigen Energie-Spielern beizukommen. Für die war spätestens an der Strafraumgrenze Schluss. So dass Mieglitz nicht nur einen sonnigen, sondern auch vorerst ruhigen Tag hatte.
In der 33. Minute startete Pörschmann auf der linken Seite erneut ein Solo, dringt in den Cottbusser Strafraum ein und überwindet Torhüter Hirschfeld mit einem platzierten Schuss. Damit war das Spiel für den SV 1919 Grimma eigentlich gelaufen. Zu deutlich war ihr spielerisches Übergewicht, als dass in der zweiten Halbzeit hätte noch etwas anbrennen können. Doch eben das geschah!
Der zweite Spielabschnitt war gerade mal acht Minuten alt, als das Unglück über Grimma hereinbrach. Plötzlich wurde hinten nicht mehr konsequent gespielt, der Ball nicht aus der Gefahrenzone gebracht. Das nutzte Wuttke (53.), um den Ausgleich zu erzielen. Doch damit nicht genug. Noch in der gleichen Minute schießt Fraedrich seine Mannschaft in Führung. Wieder war es ein Stockfehler der Abwehr, durch den dieser Treffer begünstigt wurde.
Nun zeigten sich die Gäste geschockt, bekamen nur allmählich wieder beide Beine auf den Rasen. Und ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als man glaubte, Grimma habe sich erholt, setzte Cottbus zum nächsten Schlag an. Wieder ist es ein schneller Konter, der die Abwehr nicht auf dem Posten sieht. Mebus reagiert schneller als Birnbaum, läuft in die Eingabe von links und vollendet per Kopf. Und auch der fünfte Treffer (Schubert/87.) der Gastgeber war ein halbes Geschenk der Grimmaer Abwehr. Aber der spielte schon keine Rolle mehr, das Spiel wurde bereits in der 53. Minute verloren.
Rainer Lisiewicz verstand die Welt nicht mehr. „Das gibt es einfach nicht“, war er zu Recht sauer. „Wir haben die im Griff, brauchen nur noch den Sack zuzubinden. Und dann passieren solche Stockfehler. Anstatt den Ball hinten rauszuschlagen, versuchen wir in der Abwehr zu dribbeln“ – Kopfschütteln, Abwinken.
Und jeder Grimmaer Fußballfreund wird sich fragen: SV 1919, was soll das bei Dresden Nord werden?
Andreas Rücker
Grimma unterliegt Cottbuser Amateuren 2:5
Cottbus. Die Grimmaer Kicker führten zur Halbzeit schon mit 2:1 bei den Amateuren von Energie Cottbus – und mussten doch am Ende ein herbes 2:5 einstecken. Die Pausenführung hatten Mähne (13.) und Pörschmann (33.) besorgt. Dann jedoch reichte den Gastgebern ein Doppelschlag, um die Muldestädter von der Siegerstraße zu drängen. In der Schlussphase baute Cottbus kontinuierlich den Vorsprung aus. Grimmas Trainer Lisiewicz bemängelte inkonsequentes Deckungsverhalten seiner Mannschaft.
Andreas Rücker
SSV Erfurt-Nord – VfB Chemnitz 3:1
VfB Leipzig II – Bornaer SV 4:0
1. Suhler SV 06 – SV Fortuna Magdeburg 2:0
VfL Halle 96 – SV JENAer Glaswerk 4:0
Bischofswerdaer FV 08 – FC Carl Zeiss Jena II 0:1
FSV Wacker 90 Nordhausen – FV Dresden Nord 2:1
FC Energie Cottbus Amat. – SV 1919 Grimma 5:2
1. FC Aschersleben – FSV Hoyerswerda 0:0