Datum: Mittwoch, 02.09.1998
Anstoß: 17.30 Uhr
Spielort: Sportplatz Grubenstraße, Erfurt
Ergebnis: 2:0 (0:0)
Zuschauer: 220
SSV Erfurt-Nord – SV 1919 Grimma 2:0 (0:0)
Erfurt-Nord: folgt – Trainer: Kinne
Grimma: Winkler – Ziffert, Löwe, Hannig, Wiegratz (ab 72. Lap Nguyen), Wohllebe, Mähne (ab 72. Reisinger), Braun, Krahl (ab 60. Liebich), Birnbaum, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz
Schiedsrichter: Simon (Halle) – Tore: 1:0 Sachs (47.), 2:0 Hausdörfer (55.) – Rote Karten: Ziegenrücker (Erfurt-Nord) wegen groben Foulspiels (90.) – Hannig (Grimma) wegen groben Foulspiels (61.) – Zuschauer: 220 am Sportplatz Grubenstraße zu Erfurt
Bei Kreisstädtern lief nichts zusammen
Erfurt. Wenigstens einen Punkt hatten sich die Oberliga-Fußballer des SV 1919 Grimma in Erfurt erhofft. Doch statt eines Unentschieden beim bisher tor- und erfolglosen Neuling bekam man eine Klatsche. Nicht so das 0:2-Endresultat schmerzt, vielmehr ist es die Art und Weise, wie es zustande kam.
Der SV 1919 Grimma spielte wie aus einem Guss – schlecht! Von Anbeginn hatte man sich der vehementen Angriffe der Gastgeber zu erwehren. Glück für Grimma in dieser Phase, dass die Erfurter im Strafraum nicht allzu viel mit dem Ball anzufangen wussten.
Die Muldenstädter ließen nur bei Kontern Gefährlichkeit aufblitzen. So servierte Braun den Ball nach einem Freistoß dem aufgerückten Ziffert auf den Kopf, von wo aus das Leder auf dem Tornetz landete. Und noch einmal versuchte sich der Grimmaer Abwehrstratege (31.). Doch sein Schuss nach einer Ecke wird abgeblockt, der Kopfball von Ziegenrücker gerade noch abgefangen.
Aber schon da wurde deutlich, dass durchdachte Spielzüge bei den Grimmaern Fehlanzeige waren. Dabei war Erfurt gerade gegen solche anfällig. Das bewies die Aktion in der 40. Minute. Der Ball läuft über Pörschmann auf Hannig, kommt zu Birnbaum, der das Tor nur knapp verfehlt: Kurz vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Simon (Halle) war es erneut Birnbaum, der die Erfurter Abwehr ins Schwitzen brachte.
Demgegenüber hatten die Gastgeber trotz Überlegenheit nur ein, zwei Großchancen (33., 44.). Doch die erste machte Winkler im SV-Gehäuse mit gedankenschneller Fußabwehr zunichte, bei der zweiten getraute sich kein Erfurter an den Ball.
Dafür aber knallte es nach dem Wiederanpfiff. Stockfehler von Wohllebe – und Sachs bedankt sich mit dem ersten Oberligator für den SSV Erfurt-Nord. Dieser Treffer machte die konfus wirkenden Grimmaer keinesfalls sicherer. Im Gegenteil, katastrophale Abspielfehler und nichts bringende Hau-Ruck-Aktionen motivierten die Gastgeber zusätzlich. So musste Winkler bei einem Schuss von Schneider (52.) sein ganzes Können aufbieten. Wenig später aber der nicht unverdiente zweite Treffer der Gastgeber. Einen Freistoß von halbrechts knallt Hausdörfer (55.) direkt ins Tor. Das gab's auch schon mal in Bischofswerda! Nun gänzlich von der Rolle, bemühte sich Grimma wenigstens um Schadensbegrenzung. Aber mehr als ein Kopfballversuch von Krahl (56.) nach Vorarbeit von Birnbaum kam dabei nicht heraus.
Ja, es wurde noch schlimmer. Als Hannig einem Erfurter an der Mittellinie von hinten in die Beine säbelt, gibt es Rot. Nur noch zu zehnt war nun an eine Resultatsverbesserung nicht mehr zu denken. Jetzt versuchten die Gastgeber natürlich, ihren sicheren ersten Sieg so hoch wie möglich ausfallen zu lassen. Winkler konnte sich bei einem kapitalen Schuss von Hausdörfer auszeichnen {67.). Dann lief Nasse aus stark abseitsverdächtiger Position allein auf das Grimmaer Gehäuse zu, verfehlte es aber knapp. Den letzten Höhepunkt im Spiel setzte Braun. Sein Freistoß landete allerdings auf dem Erfurter. Tornetz. Das letzte Wort aber hatte Schiedsrichter Simon, der „Säbler“ Ziegenrücker in der 90. Minute des Feldes verwies.
Die Enttäuschung über die schwache Vorstellung stand Trainer Rainer Lisiewicz im Gesicht geschrieben: „Nichts, das war gar nichts. Am Fehlen von Frank Wimberger kann es nun bald nicht mehr liegen.“
Andreas Rücker
Erfurt. Der SV Grimma unterlag gestern Abend beim SSV Erfurt-Nord mit 0:2 (0:0). Die Tore für die Gastgeber fielen nach einem Abwehrfehler der Grimmaer (46.) und einem Freistoß.
Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
SSV Erfurt-Nord – SV 1919 Grimma 2:0
Bischofswerdaer FV 08 – VfB Chemnitz 1:0
VfB Leipzig II – SV Fortuna Magdeburg 0:5
VfL Halle 96 – FC Carl Zeiss Jena II 3:0
SV JENAer Glaswerk – FV Dresden Nord 1:1
1. FC Aschersleben – FC Energie Cottbus Amat. 0:0
FSV Wacker 90 Nordhausen – Bornaer SV 3:0
1. Suhler SV 06 – FSV Hoyerswerda 0:2