Datum: Sonntag, 30.08.1998
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 1:0 (0:0)
Zuschauer: 266
SV 1919 Grimma – 1. Suhler SV 06 1:0 (0:0)
Grimma: Winkler – Ziffert, Löwe, Hannig, Wiegratz, Wohllebe, Mähne, Braun (ab 78. Krahl), Lap Nguyen (ab 46. Liebich), Birnbaum, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz
Suhl: folgt – Trainer: Kühn
Schiedsrichter: Petzold (Dresden) – Tor: 1:0 Pörschmann (79.) – Gelb-Rote Karten: Hermann (Suhl) wegen wiederholten Foulspiels (58.) – besondere Vorkommnisse: Schmenkel (Suhl) hält Foulstrafstoß von Ziffert (64.) – Zuschauer: 266 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Pörschmanns Treffer erlöste die Gastgeber
Grimma. 259 erfolglose Oberligaminuten gingen am Sonntag für die Fußballer des SV 1919 Grimma zu Ende. Heiko Pörschmann hieß der Held des Tages, der die Torflaute beendete und Grimma die ersten drei Punkte in der noch jungen Saison bescherte.
Dabei war Trainer Rainer Lisiewicz vor der Begegnung gegen den 1. Suhler SV gar nicht wohl zumute: „Suhl hat wie wir bisher noch keinen Punkt auf dem Konto. Deshalb wird die Mannschaft heute alles daransetzen, sich endlich eine Hausnummer zu verschaffen.“ Doch die brauchte auch der SV 1919! Dabei saßen den Muldestädtern sicher noch die zehn kassierten Tore gegen die Thüringer aus der Saison 97/98 im Hinterkopf.
Und schon die Anfangsminuten zeigten, dass man sich keine Unkonzentriertheit leisten konnte. So spritzte Kramer (3.) blitzschnell in ein Rückspiel von Ziffert. Löwe konnte in letzter Sekunde den Suhler vom Ball trennen. Eigentlich hätte man schon da um Grimma bangen müssen, denn nicht nur im Sturm gab es die angekündigte Veränderung (Lap spielte von Anbeginn). Auch in der Abwehr musste erneut umgestellt werden, nachdem Zieger krankheitsbedingt nicht einsatzfähig war.
Doch nach dem Motto „Nun gerade" stürmte Grimma wie besessen. Die Gäste wurden unter Druck gesetzt, der ballführende Spieler schon oft in dessen Strafraum attackiert. Und diese Aggressivität beeindruckte die Thüringer doch sichtlich. Logisch, dass Chancen für den SV 1919 nicht ausblieben. Doch erst wird ein Schuss von Mähne abgeblockt, dann kann Kalvaitis einen Kopfball von Ziffert bereinigen {11.). Wenig später dann verpasst Braun eine Eingabe von Pörschmann (17.). Und dieser Pörschmann fühlte sich auf der Flügelposition pudelwohl, sorgte immer wieder für Gefahr. Die zog für die Suhler aber auch herauf, wenn sich Hannig, Wohllebe oder Ziffert und Löwe mit in die Angriffe einschalteten.
Es darf allerdings nicht übersehen werden, dass Suhl vorerst sogar die besseren Chancen hatte (Brumme Abseitstor/24., Kramer Außennetz/32.) Den Gästen fehlte es aber an Genauigkeit bei ihren Kontern. So konnte die Grimmaer Abwehr meist rechtzeitig eingreifen. Und so gut das Spiel der Gastgeber auch aussah, Tore fielen in dieser ersten Halbzeit nicht. Das war sicher der einzige Mangel im Spiel.
Nach dem Seitenwechsel begann die Begegnung mit einem Paukenschlag der Grimmaer: Ziffert erhält den Ball im Suhler Torraum, bringt das schwer zu nehmende Leder aber nicht an Keeper Schmenkel vorbei. Nun versuchten es die Gäste mit Macht. Birnbaum kann Borisenka (50.) gerade noch abblocken. Aufregung im Suhler Lager, man wollte einen Elfmeter. Doch weder Schiedsrichter Petzold noch sein Assistent hatten eine Regelwidrigkeit erkannt.
Dafür zeigte der Referee aus Dresden in der 64. Minute auf den ominösen Punkt. Diesmal allerdings im Suhler Strafraum – Kalvaitis hatte Birnbaum gestreckt. Aber ach, Ziffert wollte es zu genau machen, schoss dabei nicht scharf genug und Schmenkel fischte den Ball noch aus der Ecke. Fast drohte Grimma jetzt wegzubrechen. Doch dann rafften sich die Kreisstädter noch einmal auf. Erst kann Schmenkel einen Schuss von Pörschmann gerade noch über die Torlatte lenken (75.), dann ist er gegen den Freistoß des Grimmaers aus 20 Metern machtlos (79.). Und als der Torbann gebrochen war, hätten die Grimmaer das Resultat durchaus noch in die Höhe schrauben können (Krahl/83., Liebich/88.).
Trainer Rainer Lisiewicz atmete nach dem Schlusspfiff auf: „Drei Punkte sind erst einmal drin. Die Mannschaft konnte nahtlos an die Leistung der zweiten Halbzeit in Bischofswerda anknüpfen. Ich glaube, unser Sieg geht voll in Ordnung.“
Andreas Rücker
Erfolglosigkeit beendet
Grimma. Sage und schreibe 259 Minuten musste Grimma warten, ehe Pörschmann die Tor- und Erfolglosigkeit beendete. Ihre Gefährlichkeit deuteten die Gäste frühzeitig an. Bei einem Fehlabspiel von Ziffert in den Anfangsminuten, konnte Löwe gerade – noch klären. Ziffert (11.) scheiterte dann per Kopf, Braun (17.) verpasste freistehend eine Eingabe von Pörschmann.
Grimma spielte aggressiv, störte bereits früh. Allerdings mussten die Gastgeber bei Kontern auf der Hut sein. So als Kramer (32.) nur das Außennetz traf, Auf Grimmaer Seite klappte es bis zum Strafraum hervorragend, dann fehlte der Vollstrecker.
Dann ging es Schlag auf Schlag: Borisenka wird von Birnbaum abgeblockt (50.), ein Kopfball von Kalvaitis streicht über die Querlatte (51.), Böhmes straffer Schuss wird von Winkler pariert (63.). Erschrecken bei Suhl, als Kalveitis Birnbaum im Strafraum foult. Doch Schmenkel hält den schwach getretenen Elfmeter Zifferts (64.). Da agierten die Gäste nur noch mit neun Feldspielern: Hermann sah Gelb-Rot (58.).
Zwar versuchte sich Brumme (70.) mit einem Torschuss, doch dann trumpfte Grimma auf. Kann Schmenkel den Schuss von Pörschmann noch über die Querlatte lenken (75.), muss er vier Minuten später zusehen, wie der Grimmaer einen 20-Meter-Freistoß in die Maschen donnert. Im Schlussgang hätten Krahl (83.) und Liebich (88.) das Resultat höher schrauben können.
Andreas Rücker
FV Dresden Nord – 1. FC Aschersleben 3:0
FC Carl Zeiss Jena II – FSV Wacker 90 Nordhausen 2:2
SV Fortuna Magdeburg – VfL Halle 96 1:3
VfB Chemnitz – VfB Leipzig II 0:1
SV 1919 Grimma – 1. Suhler SV 06 1:0
Bornaer SV – SV JENAer Glaswerk 1:1
FC Energie Cottbus Amat. – SSV Erfurt-Nord 1:1
FSV Hoyerswerda – Bischofswerdaer FV 08 2:1