Datum: Sonntag, 30.05.1999
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Albert-Kuntz-Sportpark, Nordhausen
Ergebnis: 3:2 (0:2)
Zuschauer: 302
FSV Wacker 90 Nordhausen – SV SV 1919 Grimma 3:2 (0:2)
Nordhausen: folgt – Trainer: Petersen
Grimma: Winkler – Ziffert, Schößler, Massner, Wohllebe, Birnbaum, Braun, Zaulich, Mähne, Zieger (ab 19. Liebich), Pörschmann – Trainer: Lisiewicz
Schiedsrichter: Hoffmann (Seligenthal) – Tore: 0:1 Liebich (29.), 0:2 Wohllebe (35.), 1:2 M. Kurzeja (58.), 2:2 Küchling (64.), 3:2 Kiel (80., Foulstrafstoß) – Rote Karten: Ziffert (Grimma) wegen einer Notbremse (80.), Braun (Grimma) wegen groben Foulspiels (90.) – Gelb-Rote Karten: Zaulich (Grimma) wegen wiederholten Foulspiels (88.) – Zuschauer: 302 im Albert-Kuntz-Sportpark zu Nordhausen
Gegen Ende hagelte es farbige Karten
Nordhausen. Im vorletzten Punktspiel der Fußball-Oberliga wollten die Kicker des SV 1919 Grimma noch einen Sieg landen. Ihr Gegner, Wacker Nordhausen, zählt zwar mit zu den Spitzenmannschaften der Liga, aber gegen die sah Grimma bisher immer gut aus.
Und so war es eigentlich nicht verwunderlich, dass die Kreisstädter bei Wacker das Spiel machten. Der Gastgeber hatte wohl alles andere als eine so auftrumpfende Mannschaft erwartet und war sichtlich beeindruckt. Mit sauberem Konterspiel wurde die Wacker-Abwehr ein ums andere Mal vor Probleme gestellt. Das änderte sich auch nicht, als Nico Zieger bereits frühzeitig verletzt ausscheiden musste. Für ihn kam Mirko Liebich (19.), der sich für seine Einwechslung mit dem Führungstreffer für Grimma bedankte (29.). Danach bewies Daniel Wohllebe seinen Tordrang (35.), als er das 2:0 markierte. Mit diesem 2:0 hätte eigentlich schon die Vorentscheidung gefallen sein können, zumal Grimma weitere gute Gelegenheiten durch Mirko Liebich, Heiko Pörschmann und Detlef Schößler ausließ. „Wir hätten zur Halbzeit eigentlich 5:0 führen müssen“, ärgerte sich Trainer Rainer Lisiewicz. „Und ich habe die Jungs in der Kabine gewarnt. Ich kenne Nordhausen, die machen dann noch einmal mächtig Feuer.“
Doch nach Wiederanpfiff hielt Grimma immer noch dagegen. Noch eine knappe Viertelstunde lang machte der SV 1919 das Spiel. Doch wieder konnte man seine Chancen (Ragnar Zaulich) nicht nutzen. Dann passierte es. Nach einem Fehler im Abwehrzentrum kann Kurzeja (58.) den Anschlusstreffer markieren. Nun witterte Wacker Morgenluft. Bei den vehementen Angriffen der Gastgeber schlichen sich weitere Fehler in der Grimmaer Abwehr ein. Einen davon nutzte Küchling (64.) zum Ausgleich.
Aber auch das 2:2 wäre noch ein sehr gutes Resultat gewesen. Doch Steffen Ziffert (80.) machte gegen Conrad ein langes Bein an der Strafraumgrenze. Prompt kam der Pfiff von Schiedsrichter Hoffmann (Seligenthal). Elfmeter – und Steffen Ziffert, der schon Gelb hatte, durfte unter die Dusche. Kiel ließ sich die Chance zum 3:2 vom Punkt nicht entgehen.
In der Endphase der hektischen Begegnung wurde es dann noch farbig. Nachdem der ebenfalls mit Gelb vorbelastete Ragnar Zaulich seinen Gegenspieler in die Festhalte nahm (88.), durfte er auch gehen. Danach ließ Sven Braun seinem Frust freien Lauf und schlug einem Wackeren von hinten in die Beine – Rot (90.).
Für Trainer Rainer Lisiewicz ging trotz der Niederlage keine Welt unter: „Wir haben bei Wacker ein gutes Spiel gemacht. Ärgerlich ist nur, dass wir nicht schon in der ersten Halbzeit den Sack zugebunden haben, die Chancen dazu waren da. Der Schiedsrichter hat nicht schlecht gepfiffen, aber wir bekamen die Karten und der Gegner nur Freistöße. Aber damit muss man wahrscheinlich als Gast leben.“
Damit steht der SV 1919 wieder auf dem 7. Tabellenrang und hat sein Saisonziel, einen Platz im guten Mittelfeld, schon erfüllt. Am Sonntag, um 14 Uhr, spielt die Mannschaft am letzten Spieltag zu Hause gegen den bereits feststehenden Aufsteiger in die Regionalliga, VfL Halle. Dabei will die Mannschaft noch einmal alles geben, und sich mit einem Sieg vom Publikum verabschieden.
Andreas Rücker
Nordhausen. Haarig ging es in Jena und Nordhausen zu, wo es jeweils drei Feldverweise gab. In Nordhausen dezimierte sich der SV Grimma nicht nur selbst, sondern vergab dadurch auch einen möglichen Sieg. Zunächst führte man durch Liebich (29.) und Wohllebe (35.) mit 2:0. Dann kamen die Gastgeber durch Kurzeja (58.), Küchling (64.) und Kiel (80., Foulelfmeter) zum 3:2, ehe bei den Gästen alle Dämme brachen: Ziffert (80.) und Braun (90.) sahen Rot, Zaulich erhielt in der 88. Minute die Gelb-Rote Karte.
Frank Müller • Leipziger Volkszeitung
Bischofswerdaer FV 08 – SSV Erfurt-Nord 2:0
FC Carl Zeiss Jena II – SV Fortuna Magdeburg 3:0
Bornaer SV – VfB Chemnitz 1:1
SV JENAer Glaswerk – FSV Hoyerswerda 0:4
FSV Wacker 90 Nordhausen – SV 1919 Grimma 3:2
VfL Halle 96 – FC Energie Cottbus Amat. 4:3
VfB Leipzig II – 1. FC Aschersleben 2:0
1. Suhler SV 06 – FV Dresden Nord 1:4