Datum: Sonntag, 16.05.1999
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 1:0 (0:0)
Zuschauer: 250
SV 1919 Grimma – SV JENAer Glaswerk 1:0 (0:0)
Grimma: Winkler – Ziffert, Schößler, Zaulich, Zieger, Wohllebe, Mähne (ab 66. Liebich), Braun, Massner, Birnbaum, Pörschmann (ab 74. Hannig) – Trainer: Lisiewicz
JENA Glas: folgt – Trainer: Oevermann
Schiedsrichter: Simon (Halle) – Tor: 1:0 Zieger (48.) – Zuschauer: 250 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
Nico Zieger entschied die Begegnung
Grimma. Wer wohl anders als Nico Zieger hätte das siegbringende 1:0 gegen Jenaer Glaswerk erzielen können. Damit rechtfertigte der „Lange“ einmal mehr das Vertrauen von Trainer Rainer Lisiewicz, der ihn auf die Mittelstürmer-Position beordert hatte.
Dabei waren die Oberliga-Fußballer des SV Jenaer Glaswerk keinesfalls an die Mulde gereist, um auf Remis zu spielen. „Wir wollten gewinnen“, bekannte Trainer Uli Oevermann nach dem Spiel. „Aber dann haben wir dieses dumme Tor kassiert.“ Bis dahin und auch danach sah das Spiel der Gäste nicht schlecht aus. Ralf Kaiser hatte freistehend sogar die Riesenchance, die Glaswerker mit einem Kopfball in Führung zu bringen (43.).
Wie es gemacht wird, zeigte nach Wiederanpfiff Nico Zieger. Er setzte sich auf der rechten Seite gegen Holger Jähnisch durch und knallte den Ball ins lange Eck (48.). Damit schien der Torreigen eröffnet, und für viele der 250 Zuschauer war nur noch die Höhe des Resultat entscheidend. Doch der Jenaer Kampfwille war mit diesem Treffer noch nicht gebrochen.
Erst einmal kritisierte Mannschaftskapitän Frank Lenhart seine Mitspieler: „Ihr spielt eine Sch… zusammen!“ Dann trieb er selbst das Spiel nach vorn. Aber Christian Reimann (58.) und Georg Leopold (65., 69.) scheiterten am gut aufgelegten Keeper Ronny Winkler und dem umsichtig agierenden Steffen Ziffert. Aber auch auf der Gegenseite erwies sich der Torhüter als Rückenhalt. Zuerst rettete Uwe Rottstädt gegen Steffen Ziffert (71.), gleich darauf gegen Ragnar Zaulich (72,) und später noch einmal gegen Nico Zieger (84.).
Zwischendurch hatten der Keeper und sein Mannschaftskapitän das Zeug, zum tragischen Helden der Begegnung zu werden. Erst spielt Uwe Rottstädt Sven Birnbaum an, kann aber dessen Schuss noch im Rückwärtsgang entschärfen (77.). Dann fälscht Frank Lenhart einen Schuss von Ragnar Zaulich an den eigenen Pfosten ab (78.). Schon allein das hätte gereicht, Grimma einen höheren Sieg zu bescheren. Aber so musste in den letzten zehn Minuten noch einmal gezittert werden. Jena setzte noch einmal alles auf eine Karte, und Torsten Hölbing hatte die Chance, den Ausgleich zu erzielen (89.).
Am Ende ein nicht unverdienter Sieg der Heimmannschaft, auch wenn es phasenweise nicht nach Wunsch lief. „Klar, dass jetzt die Luft ein bisschen raus ist", meinte Sven Braun. „Nach meiner langen Verletzungspause bin ich auch noch nicht voll da, aber heute gab es wohl auch welche, die schlechter gespielt haben. Ich finde aber, wir spielen jetzt abgeklärter. Früher hätten wir so ein Ding womöglich verloren.“ Kritische Worte fand auch Trainer Rainer Lisiewicz: „Mit der Chancenverwertung bin ich nicht ganz zufrieden. Wir hätten den Sack eher zubinden müssen, so wurde es am Ende noch einmal eng.“
Letztlich kletterte der SV 1919 Grimma durch diesen Sieg einen Rang nach oben. Und mit diesem 6. Tabellenplatz hat man sich in ein illustres Feld der Oberliga eingereiht. Dabei kann sich die Mannschaft schon immer mal an diese Tabellenposition gewöhnen. Denn nach der nächsten Saison muss man zumindest auf diesem Rang einkommen, soll die Viertklassigkeit gewahrt bleiben.“
Andreas Rücker
1. Suhler SV 06 – Bischofswerdaer FV 08 2:1
FC Energie Cottbus Amat. – FSV Wacker 90 Nordhausen 4:1
FSV Hoyerswerda – Bornaer SV 1:1
SV Fortuna Magdeburg – FV Dresden Nord 2:1
VfB Chemnitz – FC Carl Zeiss Jena II 3:3
SSV Erfurt-Nord – VfB Leipzig II 1:6
1. FC Aschersleben – VfL Halle 96 1:5
SV 1919 Grimma – SV JENAer Glaswerk 1:0