Datum: Samstag, 10.04.1999
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, Hoyerswerda
Ergebnis: 3:0 (1:0)
Zuschauer: 220
FSV Hoyerswerda – SV 1919 Grimma 3:0 (1:0)
Hoyerswerda: folgt – Trainer: Schädlich
Grimma: Winkler – Ziffert, Schößler, Zaulich, Zieger, Wohllebe, Mähne (ab 70. Krahl), Massner (ab 59. Löwe), Liebich, Birnbaum, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz
Schiedsrichter: Meißner (Chemnitz) – Tore: 1:0 Ringel (26.), 2:0 Buschner (66.), 3:0 Ziffert (90., Selbsttor) – Zuschauer: 220 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion zu Hoyerswerda
Serienschluss beim SV 1919 Grimma
Hoyerswerda. Die Siegesserie des SV 1919 Grimma in der Fußball-Oberliga fand in Hoyerswerda ein jähes Ende. Mit einem 0:3 im Gepäck mussten die Lisiewicz-Schützlinge die Heimreise antreten.
Trotz dieser Niederlage kann man der Elf nicht einmal ein schlechtes Spiel bescheinigen. Obgleich ihnen, das war unverkennbar, im Gegensatz zum Gastgeber der nötige Biss fehlte. Aber sie hatten im Jahn-Stadion von Hoyerswerda auch einen schweren Stand. Nicht nur, dass die Gastgeber körperlich größer und robuster waren. Mit zunehmender Spieldauer hatten die Grimmaer vermutlich auch den Schiedsrichter gegen sich. Olaf Meißners (Chemnitz) Haltung gegenüber den Gästen gipfelte in seiner Bemerkung kurz vor Spielende: „Für Grimma habe ich keine Sympathien. Was erwartet ihr da?“ „Das ist doch eine Frechheit, die ihresgleichen sucht“, ärgerte sich Wolfgang Schlick, dem gegenüber diese Bemerkung fiel.
So kam es, dass Grimmaer Attacken mit steter Regelmäßigkeit abgepfiffen wurden. Und waren die Ziffert und Co. nach einem Foul der Gastgeber im Vorteil, so kannte Olaf Meißner in diesem Fall die Vorteilauslegung nicht. Das kann ganz schön an den Nerven zehren und spiegelt sich in vier Gelben Karten für den SV 1919 wegen „Meckerei“ wider. Zu guter Letzt wurde auch noch Trainer Rainer Lisiewicz unter die Zuschauer verbannt. Seine Bemerkung: „Nico lass, der kann es nicht", war wohl dem Mann aus Chemnitz zu sehr in die Nase gefahren.
Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, hätte Grimma die erste Chance in ein Tor umgemünzt. Aber so wird Sven Birnbaums Flugkopfball eine Reute von Rene Katzwinkel im Gehäuse des FSV (15.). Im Gegenzug wird Thomas Mähne im Mittelfeld „weggekloppt“, der Pfiff bleibt aus und Ronny Winkler muss gegen Waldemar Adamowicz eine Glanztat vollbringen, um einen frühen Rückstand zu verhindern. Dann zückt Meißner die erste „Gelbe“, Stefan Strauß hatte sich durch mehrfaches Foulspiel den Karton verdient. Wenig später zeigt Meißner auch Karsten Haasler die Karte, der Sven Birnbaum in die Beine fuhr. Doch da stand es schon 1:0 für den Gastgeber. Nach einer abgewehrten Ecke knallte Matthias Ringel aus gut 25 Metern einfach an das Leder. Der Ball springt vom Innenpfosten hinter die Linie. Als sich Thomas Massner nach einem Schlag ins Gesicht über den ausbleibenden Pfiff beschwert, geht der Gelb-Reigen auf Grimmaer Seite los. Detlef Schößler, Nico Zieger, Thomas Mähne, Daniel Wohllebe und Sven Birnbaum waren die „Sünder“. Der FSV konnte seinen Vorteil mit in die Kabine nehmen, weil Heiko Pörschmann (35.) im Strafraum noch einmal abzuspielen versuchte, anstatt den Schuss zu wagen. Im Gegenzug verzieht Dirk Rettig in aussichtsreicher Position.
Die zweiten 45 Minuten begannen gleich mit einer Schrecksekunde für Grimma. Der Ball springt Stefan Strauß vom Fuß an die Querlatte des Winkler-Gehäuses. Und dann kam Olaf Meißner gänzlich von der kaum vorhandenen Linie ab. Die Grimmaer Spieler konnten tun, was sie wollten – sie wurden bestraft. Das zeigte Auswirkungen. Restlos verunsichert wurden Zweikämpfe nur noch halbherzig bestritten, die FSV-Akteure nicht hart genug attackiert.
Als dann Niels Buschner bei einem Freistoß (66.) am schnellsten schaltet, war die Partie entschieden. Heiko Pörschmann scheitert noch mit einem Kopfball (81.). Und als nach einem Foul an Sven Birnbaum der Pfiff ausbleibt, hat Waldemar Adamowicz freie Bahn. Beim Rettungsversuch rutscht Steffen Ziffert weg und lenkt das Leder in die eigenen Maschen (90.).
Andreas Rücker
SV JENAer Glaswerk – Bischofswerdaer FV 08 0:0
FSV Wacker 90 Nordhausen – VfB Leipzig II 1:4
FV Dresden Nord – VfL Halle 96 0:1
FSV Hoyerswerda – SV 1919 Grimma 3:0
VfB Chemnitz – FC Energie Cottbus Amat. 1:1
SV Fortuna Magdeburg – 1. FC Aschersleben 0:0
FC Carl Zeiss Jena II – SSV Erfurt-Nord 0:2
Bornaer SV – 1. Suhler SV 06 1:1