Datum: Sonntag, 28.03.1999

Anstoß: 14.00 Uhr

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Ergebnis: 1:0 (0:0)

Zuschauer: 336



NOFV-Oberliga Süd • 22. Spieltag

SV 1919 Grimma – FV Dresden Nord  1:0 (0:0)

Grimma: Winkler – Ziffert, Schößler, Zaulich, Zieger, Wohllebe (ab 76. Krahl), Mähne, Massner, Liebich (ab 64. Hannig), Birnbaum, Pörschmann – Trainer: Lisiewicz

Dresden Nord: folgt – Trainer: Baron

Schiedsrichter: May (Thale) – Tor: 1:0 Krahl (90.) – Zuschauer: 336 im Stadion der Freundschaft zu Grimma


Spielberichte

Grimmaer Ingo Krahl war gegen Dresden der Held des Tages

Grimma. „Man muss auch warten können“, meinte Thomas Mähne, als Schiedsrichter May (Thale) die Begegnung zwischen dem SV 1919 Grimma und dem FV Dresden Nord abgepfiffen hatte. Und wahrlich, warten musste man in diesem Fußball-Krimi der Oberliga bis zur Schlusssekunde.

Da erst erlöste Ingo Krahl die Muldestädter und die 336 Zuschauer im Stadion der Freundschaft mit seinem Treffer zum 1:0. „Das war eigentlich mein Tor“, meinte Nico Zieger danach lachend. Der „Lange“ hatte in den vorangegangenen beiden Punktspielen ja drei wichtige Treffer gemacht, und hätte zu gern auch diese Partie entschieden. Gelegenheit dazu hatte er in den 90 Minuten zur Genüge.

Bereits in der 7. Minute verpassen Freund und Feind eine Ecke, und Nico Zieger war so überrascht, dass er den Ball ebenfalls über den Scheitel rutschen ließ. Was danach ablief, war Fußball pur. Obwohl kein Tor fallen wollte, kamen die Zuschauer in der kurzweiligen Partie auf ihre Kosten. So als Mirko Liebich an Christoph Rautenberg im FV-Gehäuse scheitert, Heiko Pörschmann den Nachschuss ans Außennetz knallt. Dann kann sich Rautenberg erneut auszeichnen, macht todsichere Chancen von Sven Birnbaum (38.) und Heiko Pörschmann (43.) zunichte. Zwischendurch haut Thomas Mähne (42.) den Ball neben den Kasten.

Nach dem Wiederanpfiff ging es munter so weiter. Nico Zieger und Heiko Pörschmann sind sich nicht einig, setzen den Ball neben das Tor (54.). Dann wieder lässt Christoph Rautenberg den Torschrei der Zuschauer ersterben, als er einen Schuss von Daniel Wohllebe (65.) mit den Fingerspitzen gerade noch über die Latte lenken kann. Auf der Gegenseite rettet ein großartig reagierender Ronny Winkler (63., 72.) für Grimma.

In der Schlussphase haben die Platzbesitzer durch ihr Überzahlspiel, Maik Schindler musste nach zwei rüden Attacken (4., 45.) mit der Ampelkarte vom Platz, die größeren Kraftreserven. Zweimal versucht sich Sven Birnbaum (75., 81.), allein das Leder will nicht ins Netz. Als sich die Zuschauer bereits mit dem Unentschieden abgefunden haben, Schiedsrichter May auf die Uhr schaut (die Nachspielzeit lief bereits), der letzte Angriff der Grimmaer. Bei dem hohen Ball ist Nico Zieger zur Stelle, Ingo Krahl kann das Leder über die Linie bugsieren. Der Treffer sollte dem Grimmaer den nötigen Auftrieb geben.

Auffallend, dass beim SV 1919 Grimma nicht der Kampf, sondern das Spiel dominierte. Vor allem, wenn Detlef Schößler auf der rechten Seite ansetzte, brannte es im FV-Strafraum meist lichterloh. „Detlef war wohl heute der beste Spieler“, freute sich auch Trainer Rainer Lisiewicz. „Damit will ich aber keinesfalls die Leistung der gesamten Mannschaft schmälern. Mit dem Sieg haben wir gezeigt, dass wir über das spielerische Potenzial verfügen, in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen.“

Das „Oberliga nie wieder“, was da einige unter der Dusche anstimmten, war wohl etwas übertrieben, aber die Freude über den dritten Heimsieg in Folge entschuldigt wohl alles. Rainer Lisiewicz lachte: „Ein echter Hattrick. So was hatte ich eigentlich noch nie als Trainer.“ Stimmt, denn wann hat man schon mal drei Heimspiele hintereinander?

Jetzt muss der SV 1919 Grimma noch zum Nachholspiel zum Suhler SV. Dort werden die Trauben ebenfalls hoch hängen, aber das stört in Grimma wohl keinen mehr. Wer drei Spitzenteams hintereinander schlägt, braucht sich auch in Thüringen nicht zu verstecken.

Andreas Rücker


Grimma. Lange mussten die 336 Zuschauer im Stadion der Freundschaft auf das Siegtor der Grimmaer warten. Praktisch in letzter Sekunde gelang dem eingewechselten Ingo Krahl der entscheidende Treffer (90.). Zuvor hatten die Grimmaer jede Menge Chancen versiebt, aber Christoph Rautenberg im Dresdner Tor hielt großartig.

Andreas Rücker


Der Spieltag in der Übersicht

SSV Erfurt-Nord – SV Fortuna Magdeburg  1:1

FC Energie Cottbus Amat. – FSV Hoyerswerda  1:1

VfL Halle 96 – FSV Wacker 90 Nordhausen  3:0

1. Suhler SV 06 – FC Carl Zeiss Jena II  3:1

1. FC Aschersleben – VfB Chemnitz  0:1

VfB Leipzig II – SV JENAer Glaswerk  1:0

Bischofswerdaer FV 08 – Bornaer SV  1:1

SV 1919 Grimma – FV Dresden Nord  1:0