Datum: Sonntag, 10.05.1998
Anstoß: 14.00 Uhr
Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma
Ergebnis: 1:3 (0:1)
Zuschauer: 400
SV 1919 Grimma – Dresdner SC 1:3 (0:1)
Grimma: Mieglitz – Gießner (ab 33. Krahl), Löwe, Zaulich, Zieger, Liebich, Wimberger, Braun, Birnbaum, Vatter (ab 75. Hannig), Pörschmann – Trainer: Lisiewicz
Dresdner SC: folgt – Trainer: Schulz
Schiedsrichter: Melms (Osterburg) – Tore: 0:1 Gleis (13.), 1:1 Wimberger (58., Handstrafstoß), 1:2 R. Schmidt (63.), 1:3 Büttner (86., Foulstrafstoß) – Zuschauer: 400 im Stadion der Freundschaft zu Grimma
1:3 – Grimma besinnt sich zu spät auf eigene Stärken
Grimma. Worum es ging, wussten beide Mannschaften: Siegten die Fußballer des SV 1919 Grimma zu Hause, wären sie aller Abstiegssorgen ledig gewesen. Aber auch der Dresdner SC brauchte den Erfolg, um weiter im Kampf um den Aufstieg mitreden zu können. Nach dem Anpfiff allerdings schienen sich nur die Gäste ihrer Aufgabe bewusst zu sein. Grimma dagegen schien vor Ehrfurcht zu erstarren. Eine echte Chance durch Birnbaum erspielten sich die Gastgeber in den ersten 45 Minuten heraus. Und das war auch erst kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Melms. Aber da führte der DSC schon mit 1:0 (Gleis/13.) und hatte weitere Möglichkeiten vergeben. Zu diesem Zeitpunkt gab wohl keiner der 400 Zuschauer im Stadion der Freundschaft der Heimelf eine Chance. Zu dominant trat der DSC auf, spielte technisch und läuferisch stärker, hatte die bessere Raumaufteilung.
Doch nach dem Seitenwechsel zeigte Grimma sein zweites Gesicht. Mit einem Schlag war aller Respekt verloren, es wurde energisch zur Sache gegangen. Und schon erzielte die Lisiewicz-Elf die erhoffte Wirkung. Bei einem Handspiel im Dresdner Strafraum zeigte Melms sofort auf den Punkt. Wimberger (58.) ließ sich die Chance nicht entgehen. Mit diesem Unentschieden hätte man gegen den Favoriten durchaus leben können, doch allzu lange konnten sich die Grimmaer nicht darüber freuen. Ganze fünf Minuten später nutzt R. Schmidt einen groben Schnitzer in der Abwehr, schoss den von Mieglitz zuvor parierten Ball zur erneuten Führung der Gäste ein.
Von nun an rannte der SV 1919 bedingungslos an, wurde zur spielbestimmenden Mannschaft auf dem Platz. Doch der sehr gut aufgelegte Weidner im DSC-Gehäuse hielt mit „Polypen-Armen“. Auch dann, wenn er samt Ball auf der Linie lag. Dresden konnte erst kurz vor Schluss aufatmen, als Kapitän Büttner (86.) sicher einen Foulstrafstoß verwandelte.
Nun darf man gespannt sein, wie sich der SV 1919 am Dienstag gegen Bundesligist Hertha BSC aus der Affäre zieht.
Andreas Rücker
Grimma. In diesem Spiel ging es für beide noch um etwas, am Ende siegte der Aufstiegsanwärter aus Dresden durchaus verdient mit 3:1, da er vor allem in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft war. Doch durch vergebene Chancen blieb es spannend, nur mit einem 0:1 ging es in die Pause.
Danach spielten auch die Grimmaer mit und kamen, zwar etwas glücklich (Handspiel im Strafraum), zum Ausgleich. Das hätte dem Gastgeber sicherlich gereicht, aber der DSC musste gewinnen und dieses Ziel erreichte er dann auch durch größere Cleverness mit zwei weiteren Toren.
Leipziger Fußball-Jahrbuch 1997/98
1. Suhler SV 06 – VfB Chemnitz 3:1
VfL Halle 96 – FSV Hoyerswerda 1:0
Bischofswerdaer FV 08 – SV 1910 Kahla 2:0
FV Dresden Nord – FV Zeulenroda 3:1
FC Anhalt Dessau – Hallescher FC 0:3
SV 1919 Grimma – Dresdner SC 1:3
Bornaer SV – FC Carl Zeiss Jena Amat. 0:3
SV JENAer Glaswerk – SV Fortuna Magdeburg 0:2